Carl Wentzel-Teutschenthal 1876-1944
Ein Agrarunternehmer im Widerstand
Die politische Biografie schildert das Leben des provinzialsächsischen Grosslandwirts und Industriellen Carl Wentzel-Teutschenthal (1876-1944). Er war der einzige Grossindustrielle, der im Zusammenhang mit dem Widerstand gegen Hitler im November 1944 vom...
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Produktinformationen zu „Carl Wentzel-Teutschenthal 1876-1944 “
Die politische Biografie schildert das Leben des provinzialsächsischen Grosslandwirts und Industriellen Carl Wentzel-Teutschenthal (1876-1944). Er war der einzige Grossindustrielle, der im Zusammenhang mit dem Widerstand gegen Hitler im November 1944 vom Volksgerichtshof zum Tod verurteilt wurde. Die Auswertung neuer Quellen zeigt, dass Carl Wentzel-Teutschenthal intensiver mit Regimekritikern vernetzt war, als bisher angenommen; er muss daher eindeutig dem aktiven Widerstand zugerechnet werden.
Klappentext zu „Carl Wentzel-Teutschenthal 1876-1944 “
Die politische Biografie schildert das Leben des provinzialsächsischen Grosslandwirts und Industriellen Carl Wentzel-Teutschenthal (1876-1944). Er war der einzige Grossindustrielle, der im Zusammenhang mit dem Widerstand gegen Hitler im November 1944 vom Volksgerichtshof zum Tod verurteilt wurde.Wentzel hatte seit dem Ersten Weltkrieg seine Agrarbetriebe und Unternehmungen in der Zuckerindustrie zu neuen Höhen geführt und galt als erfolgreicher Organisator der bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs grössten landwirtschaftlichen Betriebseinheit Deutschlands. Obgleich von Anfang an ein Gegner des Nationalsozialismus, geriet er im NS-Staat als Berater der Vierjahresplanbehörde und als Mitglied des Aufsichtsrats der Dresdner Bank in problematische Nähe zu dessen Kriegsvorbereitungen. Der Autor bestimmt unter Auswertung neuer Quellen Wentzels politischen Standort vor allem im Kontrast zu der ihm nahestehenden Gruppe der sogenannten Honoratioren und berücksichtigt dabei auch die Aktivitäten des von Industriellen und Grossgrundbesitzern gebildeten »Reusch-Kreises«. Er kommt zu dem Schluss, dass Wentzels Vernetzung mit Persönlichkeiten, die dem Regime gegenüber kritisch eingestellt waren, umfangreicher war als bisher angenommen. Der Grossgrundbesitzer muss daher eindeutig dem aktiven Widerstand zugerechnet werden. Die Beziehung zu Carl Goerdeler und gemeinsame Erörterungen über eine neue Regierung »nach Hitler« sollten denn auch über sein Schicksal entscheiden.Im letzten Teil widmet sich das Buch der Rezeption der Geschichte Wentzels in beiden deutschen Staaten. In der DDR galt der eigentlich vorbildliche Arbeitgeber als gewissenloser Ausbeuter und als Beweis dafür, dass der deutsche Widerstand vom Grosskapital gesteuert worden sei. Sein Besitz wurde ungeachtet der Tatsache, dass Wentzel ein »Opfer des Faschismus« war, im Zuge der Bodenreform zerlegt und ausgeweidet.
Autoren-Porträt von Andreas von Mettenheim
von Mettenheim, AndreasAndreas von Mettenheim, geb. 1948, ist Jurist und war deutscher Stipendiat an der École nationale d'administration (ENA) in Paris. Unterbrochen durch eine dreijährige Tätigkeit im Bundespräsidialamt war er 38 Jahre im Auswärtigen Dienst tätig, u.a. in Neu-Delhi, Madrid, Paris, Moskau und zuletzt als deutscher Botschafter in Bukarest. Er hat zur Zeit einen Lehrauftrag für Geschichte an einer privaten Hochschule in Berlin.
Bibliographische Angaben
- Autor: Andreas von Mettenheim
- 2019, 312 Seiten, 67 Schwarz-Weiss-Abbildungen, Masse: 17,2 x 24,1 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Lukas Verlag
- ISBN-10: 3867323275
- ISBN-13: 9783867323277
- Erscheinungsdatum: 15.05.2019
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