Der imperiale Traum
Die Globalgeschichte grosser Reiche 1400-2000. Ausgezeichnet mit dem Wolfson History Prize 2007
Mitte des 15. Jahrhunderts begannen die europäischen Seefahrernationen, die Seewege Richtung Amerika und Indien zu erschliessen. Doch was geschah damals in jenem Teil der Welt, der vom Ausgreifen des Westens zunächst relativ unberührt blieb? In einer...
Jetzt vorbestellen
versandkostenfrei
Buch (Kartoniert)
Fr. 34.90
inkl. MwSt.
- Kreditkarte, Paypal, Rechnungskauf
- 30 Tage Widerrufsrecht
Produktdetails
Produktinformationen zu „Der imperiale Traum “
Mitte des 15. Jahrhunderts begannen die europäischen Seefahrernationen, die Seewege Richtung Amerika und Indien zu erschliessen. Doch was geschah damals in jenem Teil der Welt, der vom Ausgreifen des Westens zunächst relativ unberührt blieb? In einer meisterhaften Geschichtserzählung schildert John Darwin, dass die asiatischen Reiche - China, Japan, das indische Mogul-Reich, das Osmanische und Russische Reich - lange Zeit erstaunlich stabil blieben. Erst um 1880 erlangte Europa ihnen gegenüber eine ökonomische und militärische Vormachtstellung, die es aber im Zuge der beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts bald wieder verlor.
"Dieses Buch wird über Jahre zum Standard werden." Rheinischer Merkur
"Kaum ein Stein des welthistorischen Mosaiks seit der frühen Neuzeit bleibt von Darwin ungewendet." Die Zeit
"Dieses Buch wird über Jahre zum Standard werden." Rheinischer Merkur
"Kaum ein Stein des welthistorischen Mosaiks seit der frühen Neuzeit bleibt von Darwin ungewendet." Die Zeit
Klappentext zu „Der imperiale Traum “
Mitte des 15. Jahrhunderts begannen die europäischen Seefahrernationen, die Seewege Richtung Amerika und Indien zu erschliessen. Doch was geschah damals in jenem Teil der Welt, der vom Ausgreifen des Westens zunächst relativ unberührt blieb? In seiner meisterhaften Geschichtserzählung zeigt der britische Historiker John Darwin, dass die asiatischen Reiche - China, Japan, das indische Mogul-Reich, das Osmanische und Russische Reich - lange Zeit erstaunlich stabil blieben. Erst um 1880 erlangte Europa ihnen gegenüber eine ökonomische und militärische Vormachtstellung, die es aber im Zuge der beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts bald wieder verlor. Darwins elegant geschriebenes Standardwerk deutet die Weltgeschichte als imperiale Geschichte, als Globalgeschichte von grossen Reichen, deren Aufstieg aussergewöhnlichen Umständen oder der Tatkraft einer aussergewöhnlichen Persönlichkeit zu verdanken war, deren Niedergang hingegen vorhersagbar sei, weil die aussergewöhnlichen Umstände, die den Aufstieg ermöglicht hatten, nur während eines begrenzten Zeitraums andauerten.
Grossformatiges Paperback. Klappenbroschur
Lese-Probe zu „Der imperiale Traum “
Imperiale GeschichtenDie ganze Weltgeschichte könnte man als imperiale Geschichte, als Geschichte von Reichen, deuten. Viele Historiker stellen Reiche als Abnormitäten dar, als unwillkommene Eindringlinge in nichtimperiale Welten. Ihr Aufstieg sei aussergewöhnlichen Umständen oder der manischen Tatkraft einer aussergewöhnlichen Persönlichkeit zu verdanken. Ihr Fall hingegen sei vorhersagbar, weil die aussergewöhnlichen Umstände, welche den Aufstieg ermöglicht hatten, nur während eines begrenzten Zeitraums andauerten. Diese Sichtweise ist verlockend simpel, aber ihr Erklärungswert ist denkbar gering. Ein Blick auf die Weltgeschichte legt vielmehr die Vermutung nahe, dass zumindest in der Politik imperiale Macht während der meisten Zeit der Standard war. Imperien sind Systeme des Einflusses oder der Herrschaft, in denen sich ethnische, kulturelle oder ökologische Grenzen überschnitten oder schlicht ignoriert wurden. Ihre Allgegenwart lässt sich aus der Tatsache ableiten, dass sowohl auf regionaler als auch auf globaler Ebene die Ressourcen, die für den Aufbau eines starken Staates erforderlich sind, sehr ungleich verteilt waren. Das war nicht nur eine Frage der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen oder der schiffbaren Flüsse, sondern der sozialen und kulturellen Solidarität und der Kapazitäten eines Staates, sowohl Menschen als auch Güter zu mobilisieren. Gerade diese »Modernität« ermöglichte erst die Schaffung eines riesigen chinesischen Reiches schon 2200 v. Chr. Gegen die kulturelle Anziehungskraft oder die militärische Gewalt eines imperialen Staates war Widerstand kaum möglich, sofern er nicht durch geographische Abgelegenheit oder ungewöhnlich festen Zusammenhalt eines Volkes aufrecht erhalten wurde. Selbst Staaten, die einer Unterwerfung entgingen, mussten zwischen den imperialen Mächten lavieren, damit sie nicht von den Kolossen zermalmt wurden.
Die meisten Reiche der Geschichte würden uns heute als bescheidene Gebilde erscheinen, mit einer
... mehr
kleinen Bevölkerung und begrenzter Reichweite. Selbst wenn wir uns auf die in diesem Buch behandelten Reiche beschränken, finden wir grosse Unterschiede. Unter dem Begriff der »klassischen« Reiche werden oft nur grosse agrarische Bürokratien verstanden. Ihr Hauptmerkmal war die Kontrolle des Landes und des Überschusses, den es hervorbrachte. Ein mehr oder weniger zentralisiertes Beamtentum, das eigens zu dem Zweck organisiert und rekrutiert wurde, die Macht des Herrschers gegen lokale Interessen oder grundbesitzende Aristokraten durchzusetzen, trieb die Steuern ein und sprach Recht. Das Ansehen des Herrschers war eine kostbare Ressource, die sorgfältig durch Abgeschiedenheit, Rituale und Zeremonien gepflegt werden musste. Nach dem Sturz des Römischen Reiches im Westen war China das beste Beispiel für ein auf diese Weise organisiertes Reich. Anderswo waren die Rahmenbedingungen in der Regel weniger günstig: Religion, ökologische Voraussetzungen oder die geographische Lage schlossen eine imperiale Herrschaft nach chinesischem Muster aus. Im mittleren Eurasien griffen die Herrscher stattdessen auf Militärsklaven (wie die Mamelucken) zurück, die an den Rändern des Reiches rekrutiert wurden. Als Fremde, die vom Wohlwollen des Emirs abhängig waren, oder als Konvertiten zum Islam hatten sie keine lokalen Beziehungen, weder ein Clan noch eine Familie beeinträchtigten ihre Treue zum Herrscher. Sie bildeten das Gegengewicht zur lokalen Solidarität der Städte, Stämme und einheimischen ländlichen Eliten. Aber diese Reiche unterscheiden sich wiederum erheblich von den Überseereichen, welche die Europäer Ende des 15. Jahrhunderts zu errichten begannen.
Natürlich entstanden diese »kolonialen« Reiche in unzähligen Varianten. In der Regel wurden sie nicht durch staatliche Aktionen gegründet, sondern durch private Abenteurer, die eine Konzession oder Charta ihrer heimischen Regierung besassen. Einige stützten sich auf die Arbeitskraft der Bewohner von Gebieten, die sie erobert hatten, andere a
Natürlich entstanden diese »kolonialen« Reiche in unzähligen Varianten. In der Regel wurden sie nicht durch staatliche Aktionen gegründet, sondern durch private Abenteurer, die eine Konzession oder Charta ihrer heimischen Regierung besassen. Einige stützten sich auf die Arbeitskraft der Bewohner von Gebieten, die sie erobert hatten, andere a
... weniger
Inhaltsverzeichnis zu „Der imperiale Traum “
InhaltVorwort91. Orientierungen162. Eurasien und das Zeitalter der Entdeckungen573. Das frühneuzeitliche Gleichgewicht1054. Die eurasische Revolution1565. Ein Wettlauf gegen die Zeit2136. Die Grenzen der Reiche2837. Der Weg in die Weltkrise, 1914-19423468. Ende und Anfang - Alte Reiche und neue4009. Timurs Schatten460Anmerkungen476Weiterführende Literatur523Verzeichnis der Karten534Register535
Autoren-Porträt von John Darwin
John Darwin ist Beit University Lecturer für die Geschichte des Britischen Commonwealth am Nuffield College, Oxford.
Bibliographische Angaben
- Autor: John Darwin
- 2017, 2. Aufl., 544 Seiten, Masse: 15,4 x 23,1 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Übersetzer: Michael Bayer, Norbert Juraschitz
- Verlag: CAMPUS VERLAG
- ISBN-10: 3593507951
- ISBN-13: 9783593507958
- Erscheinungsdatum: 11.07.2017
Pressezitat
»Dieses Buch wird über Jahre zum Standard werden.« Rheinischer Merkur »Kaum ein Stein des welthistorischen Mosaiks seit der frühen Neuzeit bleibt von Darwin ungewendet.« Die Zeit
Kommentar zu "Der imperiale Traum"
0 Gebrauchte Artikel zu „Der imperiale Traum“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Der imperiale Traum".
Kommentar verfassen