Die Berliner Schule der Ägyptologie im Dritten Reich
Begegnung mit Hermann Grapow (1885-1967)
Im Rahmen der Auseinandersetzung der Ägyptologie mit ihrer eigenen Vergangenheit sind in jüngster Zeit die Schicksale und Lebensläufe deutscher Ägyptologen während der Zeit des Dritten Reiches in den Fokus der wissenschaftsgeschichtlichen Forschungen...
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Klappentext zu „Die Berliner Schule der Ägyptologie im Dritten Reich “
Im Rahmen der Auseinandersetzung der Ägyptologie mit ihrer eigenen Vergangenheit sind in jüngster Zeit die Schicksale und Lebensläufe deutscher Ägyptologen während der Zeit des Dritten Reiches in den Fokus der wissenschaftsgeschichtlichen Forschungen gerückt.Der diesen häufig methodisch zugrunde gelegten Dichotomie zwischen 'gut' und 'böse' entzieht sich allerdings der Quellenbefund der wissenschaftsgeschichtlichen Praxis. Vielmehr muss, mit den Worten des Althistorikers Stefan Rebenich die 'intellektuelle, politische und wissenschaftliche Biographie der einzelnen Repräsentanten des Faches im 'Dritten Reich' [...] rekonstruiert werden, um Apologie und Hagiographie gleichermassen die Grundlage zu entziehen. Dabei sollte sich der Historiker allerdings nicht die Rolle des Strafrichters anmassen, sondern sich mit der des Untersuchungsrichters bescheiden.'
Der Name Hermann Grapow ist den meisten Ägyptologen als Mitherausgeber des 'Wörterbuchs der Ägyptischen Sprache' geläufig und tatsächlich hat er, der seine gesamte wissenschaftliche Laufbahn an diesem Grossprojekt der deutschen Wissenschaftsakademien mitgewirkt hat, sich dabei grosse Verdienste um sein Fach erworben. Ebenso unmittelbar verbinden aber die meisten Ägyptologen mit seinem Namen auch die politische Belastung der Ägyptologie in der Zeit des Dritten Reiches.
Dieser Band soll damit einen Beitrag leisten zur aktuellen Forschung zur Geschichte der Ägyptologie, diese aber auch für den interdisziplinären Diskurs im Rahmen der Wissenschafts- und Institutionengeschichte öffnen, insbesondere der Geschichte der Berliner Akademie der Wissenschaften.
Autoren-Porträt von Thomas L. Gertzen
Dr. Thomas L. Gertzen ist Ägyptologe und Wissenschaftshistoriker und forscht derzeit am Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien, Potsdam zu dem DFG-geförderten Projekt 'Die Bedeutung von Judentum und Konfessionalität für die Geschichte der Ägyptologie im deutschsprachigen Raum im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert' und ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter an dem Projekt 'Wissenshintergründe und Forschungstransfer am Beispiel des Ägyptologen Georg Steindorff (1861-1951)' des Ägyptologischen Instituts Leipzig beteiligt.
Bibliographische Angaben
- Autor: Thomas L. Gertzen
- 2015, 175 Seiten, mit Abbildungen, Masse: 12,3 x 19,8 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Kulturverlag Kadmos
- ISBN-10: 3865992692
- ISBN-13: 9783865992697
- Erscheinungsdatum: 21.07.2015
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