Die Grosse Depression
Die Weltwirtschaftskrise 1929-1939
War die Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre vermeidbar? Haben Politiker wie Heinrich Brüning in Deutschland oder Herbert Hoover in den USA durch ihr Handeln die Krise verschärft und damit Millionen von Menschen in Armut gestürzt? Oder haben sie -...
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Produktinformationen zu „Die Grosse Depression “
Klappentext zu „Die Grosse Depression “
War die Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre vermeidbar? Haben Politiker wie Heinrich Brüning in Deutschland oder Herbert Hoover in den USA durch ihr Handeln die Krise verschärft und damit Millionen von Menschen in Armut gestürzt? Oder haben sie - schlimmer noch - den Aufstieg extremistischer Regierungen befördert? Können wir aus der Weltwirtschaftskrise lernen und durch "richtiges" Handeln in der Finanzkrise von heute einen vergleichbaren Absturz verhindern?Ökonomische Krisen - so eine der Thesen der drei Autoren - kehren zwar einerseits immer wieder, sind andererseits aber schwer kalkulierbar, da jede ihre eigene spezifische Prägung hat. Ihre Ursachen, Mechanismen und Folgen lassen sich aber beschreiben - und daraus kann man Schlüsse ziehen. In diesem Buch wird am Beispiel der Weltwirtschaftskrise, die auf den Zusammenbruch der New Yorker Börse von 1929 folgte, deutlich: Aus einer Abfolge volkswirtschaftlicher Einzelkrisen entstand in einer international verflochtenen Wirtschaft ein ökonomischer Flächenbrand, der - trotz oder wegen der Bemühungen der Politik - rasch in die entlegensten Winkel der Welt ausstrahlte und die herkömmliche Ordnung zerstörte.
Lese-Probe zu „Die Grosse Depression “
VorwortDie Wirtschaftskrise der Zwischenkriegszeit war, daran besteht kein Zweifel, wegen ihres Ausmasses und ihrer Folgen das gravierendste Ereignis der jüngeren Wirtschaftsgeschichte. Sie hat nicht nur unser Verständnis der modernen Wirtschaftsentwicklung geprägt und dabei eine tiefe Skepsis hinterlassen, dass solche tiefen globalen Wirtschaftskrisen jederzeit wiederkehren können. Auch die Erwartungen an die wirtschaftliche Rolle des Staates haben sich fundamental gewandelt. Der liberale Optimismus des 19. Jahrhunderts jedenfalls ist seither geschwunden. Im Gegenteil: Heute verlangen die Bürger vom staatlichen Handeln Schutz, sei es durch kluge vorbeugende Massnahmen oder durch umfassende Hilfen angesichts der sozialen Folgen von Wirtschaftskrisen. So richtete man während der jüngsten Finanz- und Wirtschaftskrise rasch umfassende Erwartungen an die Adresse des Staates - und das nicht etwa nur aus dem Lager der Anhänger sozialpolitischer Massnahmen, sondern auch von Seiten der Unternehmer. Die Forderungen wurden auch damit begründet, dass der Staat ein Desaster wie die Entwicklung nach 1929 um fast jeden Preis verhindern müsse. Schliesslich war die Erfahrung der Weltwirtschaftskrise auch deshalb so einschneidend, weil sie in der Tat ein weltweites Phänomen war und nicht ohne weiteres auf regionale Besonderheiten oder nationale Fehlentwicklungen zurückgeführt werden konnte. Gerade ihre Globalität begründete ihre Wirkung und bestimmt unser Denken seither.
Umso erstaunlicher ist es, dass - trotz einer nicht mehr zu überschauenden Fülle an Forschungsbeiträgen - Darstellungen, die den ökonomischen und wirtschaftshistorischen Forschungsstand zusammenfassen und eine entsprechende Erläuterung der Ursachen, des Verlaufes und der Folgen der Krise geben, zumindest im deutschen Sprachraum selten geblieben sind. Dies mag mit Paul A. Samuelsons fast resignierender Beobachtung zu tun haben, nach der die Weltwirtschaftskrise sich vor allem einer unglücklichen Verkettung
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verschiedener Faktoren verdankt, die eine einfache Darstellung erschweren; allein die Zusammenfassung der bisherigen Literatur zu den Krisenursachen steht vor dem Problem, in einem nicht leicht zu entwirrenden Dickicht konkurrierender Interpretationen den roten Faden zu entdecken. Andererseits aber ist die Bedeutung der Krise zu gross, um nicht zumindest den nachfolgenden Versuch zu wagen.
Mit dem vorliegenden Buch beabsichtigen wir keine Enzyklopädie der Grossen Depression zu schreiben. Wir legen vielmehr eine typisierende Darstellung einer Krise sowohl in ihrer Regelhaftigkeit als auch in ihren jeweiligen nationalen Besonderheiten vor. Daher betrachten wir vor allem jene Staaten und Regionen genauer, die sich im Fokus der Krise befanden, während Länder, die von der Krise kaum oder gar nicht betroffen waren (wie etwa Japan), eher am Rande bleiben. Auch lässt die historische Wirtschaftsstatistik ein zugleich umfassendes und detailliertes quantitatives Bild des Krisenverlaufes bisher nicht zu, und es war ausserhalb unserer Möglichkeiten, hier durch eigene Arbeit Abhilfe zu schaffen. Aber die vorliegenden statistischen Befunde sind bei allen Vorbehalten auch nicht so schlecht, dass sie nicht für die Argumentation hätten herangezogen werden können. Der Aufbau der Studie ist entsprechend unserer typisierenden Argumentation angelegt.
Wir beginnen mit einer allgemeinen Übersicht über die Krise und diskutieren danach deren Überraschungswert für die Zeitgenossen, deren Erwartung an die konjunkturelle Entwicklung noch weitgehend durch die ökonomischen Vorstellungen des liberalen 19. Jahrhunderts und die sich von dort herleitenden politischen Vorstellungen geprägt war. Die Krise war - und das ist uns sehr wichtig - eben nicht nur ein tiefer Einschnitt in der wirtschaftlichen Leistung; sie traf die wesentlichen Akteure der Zeit auch unvorbereitet, auf dem falschen Fuss, und machte sie teilweise hilflos. An diese Eröffnung schliesst sich ein Kapitel zu den strukturellen Belas
Mit dem vorliegenden Buch beabsichtigen wir keine Enzyklopädie der Grossen Depression zu schreiben. Wir legen vielmehr eine typisierende Darstellung einer Krise sowohl in ihrer Regelhaftigkeit als auch in ihren jeweiligen nationalen Besonderheiten vor. Daher betrachten wir vor allem jene Staaten und Regionen genauer, die sich im Fokus der Krise befanden, während Länder, die von der Krise kaum oder gar nicht betroffen waren (wie etwa Japan), eher am Rande bleiben. Auch lässt die historische Wirtschaftsstatistik ein zugleich umfassendes und detailliertes quantitatives Bild des Krisenverlaufes bisher nicht zu, und es war ausserhalb unserer Möglichkeiten, hier durch eigene Arbeit Abhilfe zu schaffen. Aber die vorliegenden statistischen Befunde sind bei allen Vorbehalten auch nicht so schlecht, dass sie nicht für die Argumentation hätten herangezogen werden können. Der Aufbau der Studie ist entsprechend unserer typisierenden Argumentation angelegt.
Wir beginnen mit einer allgemeinen Übersicht über die Krise und diskutieren danach deren Überraschungswert für die Zeitgenossen, deren Erwartung an die konjunkturelle Entwicklung noch weitgehend durch die ökonomischen Vorstellungen des liberalen 19. Jahrhunderts und die sich von dort herleitenden politischen Vorstellungen geprägt war. Die Krise war - und das ist uns sehr wichtig - eben nicht nur ein tiefer Einschnitt in der wirtschaftlichen Leistung; sie traf die wesentlichen Akteure der Zeit auch unvorbereitet, auf dem falschen Fuss, und machte sie teilweise hilflos. An diese Eröffnung schliesst sich ein Kapitel zu den strukturellen Belas
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Inhaltsverzeichnis zu „Die Grosse Depression “
InhaltVorwort7
1.Die Weltwirtschaftskrise als historisches Ereignis und konzeptionelles Problem11
2.Krisenherde der "Goldenen Zwanziger Jahre"25
3.Die Krise in den einzelnen Ländern 53
3.1Die kurze und tiefe Krise des Deutschen Reiches 53
3.2Die schleichende Krise in Grossbritannien und
dem Commonwealth78
3.3Die grosse und lange Depression in den USA103
3.4Die verzögerte Krise in Frankreich und dem Goldblock128
3.5Die verspätete Krise in China150
3.6Die entkoppelte Krise in der Sowjetunion 162
4.Die Weltwirtschaftskrise in der Kontroverse177
5.Die Weltwirtschaftskrise
und die gegenwärtige Finanzkrise205
Verzeichnis der Grafiken und Tabellen217
Literatur219
Anhang235
Autoren-Porträt von Jan-Otmar Hesse, Roman Köster, Werner Plumpe
Jan-Otmar Hesse ist Professor für Wirtschaftsgeschichte an der Universität Bayreuth. Roman Köster, PD Dr. phil., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität der Bundeswehr München. Werner Plumpe ist Professor für Wirtschaftsgeschichte an der Universität in Frankfurt am Main. Von 2008 bis 2012 war er Vorsitzender des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Jan-Otmar Hesse , Roman Köster , Werner Plumpe
- 2014, 242 Seiten, mit Abbildungen, Masse: 13,9 x 21,3 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: CAMPUS VERLAG
- ISBN-10: 3593501627
- ISBN-13: 9783593501628
- Erscheinungsdatum: 26.09.2014
Pressezitat
»Insgesamt legen die Autoren eine sehr solide, einführende Monografie vor. In der umfangreichen Literaturliste [...] ist der deutsche und englischsprachige Forschungshorizont facettenreich abgebildet. Im Fliesstext und im Anhang wird das Werk durch zahlreiche Tabellen und etliche erhellende Diagramme abgerundet.« Markus Rasiller, Praxis Geschichte, 15.01.2017"Das Buch kommt in schnörkelloser Sprache daher, enthält eine Fülle von Fakten, liefert damit Argumentationshilfen auch für die Gegenwart, aber warnt vor dem Glauben, aus der Geschichte eine richtige Politik entwickeln zu können." Michael Braun, Deutschlandfunk, 26.01.2015"Ein Buch für alle, die Wirtschaft verstehen, im aktuellen Diskurs mitreden und neue Fehler vermeiden wollen.", Börse Online, 04.12.2014
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