Die Nibelungen
Sage - Epos - Mythos
Der Band bildet die Summe der gegenwärtigen Forschung zu den Nibelungen und eröffnet Perspektiven für künftige Arbeit an dem Überlieferungskomplex, der bis auf den heutigen Tag zu den wirkungsmächtigsten literarischen Mythen im kulturellen Gedächtnis der Deutschen gehört.
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Die Nibelungen “
Der Band bildet die Summe der gegenwärtigen Forschung zu den Nibelungen und eröffnet Perspektiven für künftige Arbeit an dem Überlieferungskomplex, der bis auf den heutigen Tag zu den wirkungsmächtigsten literarischen Mythen im kulturellen Gedächtnis der Deutschen gehört.
Klappentext zu „Die Nibelungen “
Im Zentrum dieses Bandes steht das Nibelungenlied, seine literarische Stellung in der höfischen Literatur der Zeit um 1200 und die Entfaltung des Textes in der Überlieferung vom 13. bis ins frühe 16. Jahrhundert. Gegen den herrschenden Trend, den Text ohne Rücksicht auf die Sage zu lesen, aus der er erwachsen ist, wird diese im Horizont aktueller kulturwissenschaftlicher Fragestellungen neu ins Bewusstsein der Forschung gehoben. Breiter Raum ist der Rezeption des Nibelungenstoffs in der Neuzeit gewidmet: seiner nationalideologischen Vereinnahmung im 19. und 20. Jahrhundert, seiner Neuformulierung in Literatur, Oper und Film sowie seiner Darstellung in der bildenden Kunst von Johann Heinrich Füssli bis in die Gegenwart. Der Band erscheint in Zusammenhang mit der Ausstellung "Uns ist in alten Maeren ... Das Nibelungenlied und seine Welt", die vom 13.12.2003 bis 14.3.2004 im Schloss Karlsruhe stattfindet. Anlass der Ausstellung ist der Erwerb der Nibelungenlied-Handschrift C mit Geldern der Landesbank Baden-Württemberg, der Kulturstiftung der Länder, der Bundesregierung und der Freifrau Christina von Lassberg. Seit dem Jahre 2001 befindet sich die Handschrift als Eigentum der Landesbank Baden-Württemberg und der Bundesrepublik Deutschland in der Badischen Landesbibliothek.
Inhaltsverzeichnis zu „Die Nibelungen “
Aus dem Inhalt:Joachim Heinzle (Marburg): Die Nibelungensage als europäische Heldensage
Hermann Reichert (Wien): Die Nibelungensage im mittelalterlichen Skandinavie
Elisabeth Lienert (Bremen): Perspektiven der Deutung des Nibelungenliedes
Nikolaus Henkel (Hamburg): Die Nibelungenklage und die *C-Bearbeitung des Nibelungenliedes
Alois Wolf (Freiburg i.Br.): Literarische Verflechtungen und Ansprüche des Nibelungenlieds
Elke Brüggen (Bonn): Räume und Begegnungen. Konturen höfischer Kultur im Nibelungenlie
Joachim Heinzle (Marburg): Die Handschriften des Nibelungenliedes und die Entwicklung des Textes.
Klaus Klein (Marburg): Beschreibendes Verzeichnis der Handschriften des Nibelungenliedes
Ute Obhof (Karlsruhe): Die Handschrift C.
Bernd Schirok (Freiburg i.Br.): Die Handschrift B
Karin Schneider (Herrsching): Die Handschrift A
Lothar Voetz (Heidelberg): Die späten Bearbeitungen
Klaus von See (Frankfurt a.M.): Das Nibelungenlied - ein Nationalepos?
Werner Wunderlich (St. Gallen): Nibelungenpädagogik
Peter Krüger (Marburg): Etzels Halle und Stalingrad: Die Rede Görings vom 30.1.1943
Ulrich Müller (Salzburg): Die Nibelungen in Literatur, Musik und Film im 19. und 20. Jahrhundert
Horst Albert Glaser (Torre del Lago): Das Totenschiff und die Lust am Untergang. Friedrich Hebbels Nibelungen
Volker Mertens (Berlin): Das Nibelungenlied, Richard Wagner und kein Ende
Heinz-B. Heller (Marburg): "... nur dann überzeugend und eindringlich, wenn es sich mit dem Wesen der Zeit deckt ..." Fritz Langs Nibelungen-Film als "Zeitbild"
Werner Hoffmann (Mannheim): Werner Jansen, Das Buch Treue
Carsten Peter Thiede (Paderborn): Die Tarnkappe. Das Nibelungenlied in Reinhold Schneiders Theaterstück: Versuch einer christlichen Rezeption?
Bernhard Greiner (Tübingen): Siegfried eine Jüdin aus Polen: Heiner Müllers Umgang mit dem Nibelungenstoff
Claudia Hattendorff/Marcus Kiefer (Marburg): Arbeit am Nibelungenmythos. Johann Heinrich Füssli und das Nibelungenlied
Frank
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Büttner (München): Nibelungen-Bilder der deutschen Romantik
Heinz-Toni Wappenschmidt (Swisttal): Nibelungenlied und Historienmalerei im 19. Jahrhundert. Wege der Identitätsfindung
Elisabeth von Hagenow (Hamburg)/Susanne Wernsing (Köln/Wien): Die Nibelungen in populärer Bildpublizistik
J.A. Schmoll gen. Eisenwerth (München): Der Wormser Nibelungen-Wandbildzyklus von Karl Schmoll von Eisenwerth Harald Kimpel/Johanna Werckmeister (Kassel): Leidmotive. Möglichkeiten der künstlerischen Nibelungen-Rezeption seit 1945
Heinz-Toni Wappenschmidt (Swisttal): Nibelungenlied und Historienmalerei im 19. Jahrhundert. Wege der Identitätsfindung
Elisabeth von Hagenow (Hamburg)/Susanne Wernsing (Köln/Wien): Die Nibelungen in populärer Bildpublizistik
J.A. Schmoll gen. Eisenwerth (München): Der Wormser Nibelungen-Wandbildzyklus von Karl Schmoll von Eisenwerth Harald Kimpel/Johanna Werckmeister (Kassel): Leidmotive. Möglichkeiten der künstlerischen Nibelungen-Rezeption seit 1945
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Autoren-Porträt
Joachim HeinzleProfessor für Germanische und Deutsche Philologie an der Philipps-Universität Marburg, zahlreiche Veröffentlichungen zur deutschen Literatur des hohen und späten Mittelalters.
Klaus Klein
Akademischer Rat am Institut für Deutsche Philologie des Mittelalters an der Philipps Universität Marburg, Arbeiten zur Prosa des Spätmittelalters und zur Überlieferung der deutschen Literatur des Mittelalters.
Ute Obhof
Leiterin der Handschriftenabteilung der Badischen Landesbibliothek, Karlsruhe, Veröffentlichungen zur deutschen Literatur des Mittelalters und zur Buch- und Bibliotheksgeschichte.
Bibliographische Angaben
- 2003, 796 Seiten, 155 Schwarz-Weiss-Abbildungen, Masse: 24 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: Joachim Heinzle, Klaus Klein, Ute Obhof
- Verlag: Reichert
- ISBN-10: 3895003476
- ISBN-13: 9783895003479
Pressezitat
"Der Aufsatzband mit 28 Beiträgen zum Nibelungenlied ist zeitgleich mit dem Begleitband zur grossen Nibelungenausstellung in der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe anlässlich der Erwerbung der Nibelungenhandschrift C (Karlsruhe, Bad. LB, Codex Donaueschingen 63) erschienen. Er gibt den aktuellen Forschungsstand zu den vielfältigen Fragen zum Gesamtkomplex Nibelungenlied wieder. Die Aufsätze sind in sechs Themenbereiche gegliedert, beginnend mit den im Nibelungenlied verarbeiteten historischen Ereignissen der Völkerwanderungszeit und endend mit Bearbeitungen des Stoffes in Literatur, Musik, Film und Bildender Kunst bis zur Gegenwart. Dabei gibt fast immer der erste Aufsatz eines Themenkomplexes einen Überblick, die weiteren greifen Einzelaspekte heraus.(...) Am Ende eines jeden Beitrages findet sich ein ausführliches Literaturverzeichnis. Abgerundet wird der Band am Schluss durch 155 Abbildungen zu den vorausgehenden Beiträgen. Der Band eröffnet in seinem breiten Themenspektrum vielfältige Zugänge zum Nibelungenlied und lässt die Komplexität und Widersprüchlichkeit dieses Werkes, die sich in der Forschungsdiskussion widerspiegelt, deutlich werden."
In: Scriptorium. 2008, 1. S. 86-87.
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"Die Rezeptionsgeschichte von Nibelungensage und "Nibelungenlied" ist ein weites Feld, darum erscheint es besonders hilfreich, dass in dem Sammelband Grundstrukturen der Entwicklung seit Anfang des 19. Jahrhunderts deutlich werden. Der in der Wirkungsgeschichte formierte Mythos hat sich z.T. verselbständigt, der Bezug zu den Ausgangspunkten (Geschichte - Sage - Dichtung) verschwimmt. Die Bezugnahme wird zur Rezeption der Rezeption multipliziert. In extremer Weise zeigt das die Szenenüberschrift in Heiner Müllers "Germania 3", die Greiner als Titel seines Beitrags genutzt hat: "Siegfried eine Jüdin aus Polen". Zeichen, die vermeintlich auf erinnerte Geschichte weisen oder weisen sollen, werden zu Hieroglyphen für Experten, wenn nicht die
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Auseinandersetzung mit den Voraussetzungen aktiviert wird. Dazu bietet der besprochene Band Möglichkeiten und reiches Material."
In: Zeitschrift für deutsche Philologie. 126 (2007) 1. S. 152-158.
In: Zeitschrift für deutsche Philologie. 126 (2007) 1. S. 152-158.
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