Die Religionen der Vorgeschichte
Paläolithikum. Aus dem Französischen von Michael Bischoff
Die Religiosität der prähistorischen Menschen war und ist ein beliebter Tummelplatz für Spekulationen. Die Dürftigkeit der überkommenen Spuren hat stets dazu verleitet, die Lücken mit Phantasie oder ethnographischen Versatzstücken zu stopfen. Dabei ist ein...
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Produktinformationen zu „Die Religionen der Vorgeschichte “
Klappentext zu „Die Religionen der Vorgeschichte “
Die Religiosität der prähistorischen Menschen war und ist ein beliebter Tummelplatz für Spekulationen. Die Dürftigkeit der überkommenen Spuren hat stets dazu verleitet, die Lücken mit Phantasie oder ethnographischen Versatzstücken zu stopfen. Dabei ist ein fester Bestand wissenschaftlicher Folklore entstanden, der wechselnden Interessen und Beweisnöten nur allzu willfährig entgegenkommt. »So scheint es unerlässlich«, schreibt Leroi-Gourhan in der Einleitung zu seinem Buch, »einmal aufs genaueste zusammenzustellen, was wir wissen und was wir uns bei den Australiern und Feuerländern zusammengesucht haben; wir müssen den bunten Mantel der Knochenkulte, der Geisterfallen, der befruchtenden Ahnen, der magischen Verhexungen, der Initiationstänze und des Totemismus zerreissen, damit wir sehen, ob, wenn der Mantel fällt, dahinter ein lebendiger und denkender Mensch zum Vorschein kommt oder nur ein paar zerstreute Knochen.« In dieser Absicht untersucht Leroi-Gourhan die materiellen Spuren - und nur solche hatten die Chance zu überdauern -, die aus dem Paläolithikum überkommen sind, und die Interpretationen, die daran geknüpft wurden. Fast all diese Interpretationen erweisen sich in dieser Analyse als haltlos oder als eine von mehreren plausiblen, aber nicht begründbaren Möglichkeiten. Das Inventar gesicherten Wissens, das Leroi-Gourhan hier zu erstellen sucht, fällt so dürftig aus wie die fossilen Knochenreste; es belegt jedoch auch, dass die Menschen des Paläolithikums ein komplexes Denken besassen, das über die unmittelbaren Erfordernisse des materiellen Lebens hinausging, und dass sie es verstanden, diesem Denken in Bildern, Gravuren und Plastiken Ausdruck zu verleihen.
Autoren-Porträt von André Leroi-Gourhan
Michael Bischoff, geboren 1949, studierte Mathematik und Soziologie und war Wissenschaftslektor im Suhrkamp Verlag. Seit 1977 übersetzt er Literatur aus dem Französischen und Englischen, u.a. von Émile Durkheim, Michel Foucault, Isaiah Berlin und Richard Sennett.
Bibliographische Angaben
- Autor: André Leroi-Gourhan
- 1981, 2. Aufl., 171 Seiten, 16 Abbildungen, Masse: 10,8 x 17,7 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Michael Bischoff
- Verlag: Suhrkamp
- ISBN-10: 351811073X
- ISBN-13: 9783518110737
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