Judenhass und Judenfurcht
Die Entstehung des Antisemitismus in der Antike
Antisemitismus in seinem breiten Spektrum von diskreditierenden Unterstellungen bis hin zu dem Willen, die Juden physisch zu vernichten, ist bereits ein Phänomen der griechisch-römischen Antike. Im Jahr 38 n. Chr. wurde im ägyptischen Alexandria das älteste...
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Produktinformationen zu „Judenhass und Judenfurcht “
Klappentext zu „Judenhass und Judenfurcht “
Antisemitismus in seinem breiten Spektrum von diskreditierenden Unterstellungen bis hin zu dem Willen, die Juden physisch zu vernichten, ist bereits ein Phänomen der griechisch-römischen Antike. Im Jahr 38 n. Chr. wurde im ägyptischen Alexandria das älteste jüdische Getto errichtet; in einem Gewaltexzess wurden zahllose Juden von ihren eigenen Mitbürgern niedergemetzelt. Gibt es eine Erklärung für ein solches Geschehen? Ist der antike Antisemitismus die Folge konkreter Konflikte, die zur religiösen und politisch-sozialen Diffamierung des jüdischen Gegners führten? Oder entzündete er sich an den als fremd empfundenen jüdischen Lebensformen und wurde dann zur Durchsetzung der eigenen Interessen lediglich instrumentalisiert?Peter Schäfer stellt anhand der antiken Quellen dar, wie Juden mit ihrer besonderen Lebensweise und ihren religiösen Überzeugungen von ihrer Umwelt wahrgenommen wurden. Was dachten Nichtjuden über den Sabbat, die Beschneidung und die Enthaltung von Schweinefleisch? Wie wirkten auf sie der jüdische Monotheismus und das Selbstverständnis, als Gottes auserwähltes Volk aus Ägypten ins Land Kanaan geführt worden zu sein? Wie reagierten sie darauf, dass die jüdische Religion zunehmend Anziehungskraft auf Nichtjuden ausübte? Diese Wahrnehmungen stellen das potentielle Arsenal an antijüdischen Motiven bereit. Die anschliessende exemplarische Darstellung zweier historischer Ereignisse (in Elephantine und Alexandria) verdeutlicht Schlüsselursachen und Strukturen des antiken Antisemitismus. So kann schliesslich anhand dreier notorischer Konfliktherde (Ägypten, Syrien/Palästina und Rom) gezeigt werden, wie politisch-soziale Interessen und antijüdische Motive in konkreten Situationen eine unheilige Allianz eingingen und das Phänomen hervorbrachten, das wir den antiken Antisemitismus nennen.
Autoren-Porträt von Peter Schäfer
Peter Schäfer, geboren 1943, von 1974 bis 1983 Professor für Judaistik am Martin-Buber-Institut der Universität Köln, ab 1983 an der Freien Universität Berlin. Ab 1998 gleichzeitig Professor an der Universität Princeton. Gastprofessuren an der Hebräischen Universität Jerusalem, am Oxford Centre for Postgraduate Hebrew Studies, an der Universität Yale und am Jewish Theological Seminary of Ameri. 1994 Leibniz-Preis. 2006 Mellon Award. 2007/08 Fellow am Wissenschaftskolleg in Berlin. Thornton, Claus-JürgenClaus-Jürgen Thornton, geboren 1958, S.T.M. und Dr. theol., lebt als Verlagsberater, freier Lektor und Übersetzer in Berlin. Zuletzt (2008) erschien im Verlag der Weltreligionen Christian Wieses und seine Übersetzung von Peter Schäfer, Weibliche Gottesbilder im Judentum und Christentum.
Bibliographische Angaben
- Autor: Peter Schäfer
- 2010, 432 Seiten, Masse: 11,5 x 18,3 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Claus-Jürgen Thornton
- Verlag: Verlag der Weltreligionen im Insel Verlag
- ISBN-10: 3458710280
- ISBN-13: 9783458710288
- Erscheinungsdatum: 12.03.2010
Rezension zu „Judenhass und Judenfurcht “
»Schäfer vergisst nicht zu erwähnen, dass sich die palästinensischen Christen erst allmählich zu einer eigenständigen, vom Judentum abgegrenzten Religion entwickelten. Umgekehrt präsentiert der Autor weit deutlicher als die bisherige Forschung die jüdischen Substanzen des Christentums. Trotzdem verliert Schäfer sich nie im Detail. Er versteht es, dem Leser die grossen Linien zu verdeutlichen. Darstelllung und Fakten sind atemberaubend innovativ, die Darstellung trotz stupider Wissenschaftlichkeit so verständlich, ...«
Pressezitat
»Schäfer vergisst nicht zu erwähnen, dass sich die palästinensischen Christen erst allmählich zu einer eigenständigen, vom Judentum abgegrenzten Religion entwickelten. Umgekehrt präsentiert der Autor weit deutlicher als die bisherige Forschung die jüdischen Substanzen des Christentums. Darstelllung und Fakten sind atemberaubend innovativ, die Darstellung trotz stupider Wissenschaftlichkeit so verständlich.« Michael Wolffsohn DIE WELT 20101224
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