Maskendiebin
Lügen und Licht
«Ich versuchte meinen pochenden Kopf zu beruhigen und presste mir gleichzeitig die flache Hand auf den Mund. Daron Lendris war kein Fremder. Ich hatte ihn längst getroffen.»
Die Möglichkeit, der Schwarzen Garde nach zehn Jahren schweisstreibender...
Die Möglichkeit, der Schwarzen Garde nach zehn Jahren schweisstreibender...
Erscheint am 26.07.2024
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Produktinformationen zu „Maskendiebin “
Klappentext zu „Maskendiebin “
«Ich versuchte meinen pochenden Kopf zu beruhigen und presste mir gleichzeitig die flache Hand auf den Mund. Daron Lendris war kein Fremder. Ich hatte ihn längst getroffen.»Die Möglichkeit, der Schwarzen Garde nach zehn Jahren schweisstreibender Ausbildung beizutreten, ist für Talya endlich zum Greifen nah. Nichts hat sie sich all die Jahre mehr gewünscht. Ein letzter Auftrag der Akademie soll zeigen, ob sie tatsächlich die Fähigkeiten besitzt, um in die beste und begehrteste Armee Eldranths aufgenommen zu werden. Lediglich ein einziges Leben steht zwischen ihr und der schwarzen Uniform. Das Leben eines Maskendiebes, der alles dafür tun würde, die Akademie zu vernichten.
Und doch ist ausgerechnet er der Grund, weshalb Talya beginnt, an allem zu zweifeln, was sie bisher zu wissen glaubte.
Lese-Probe zu „Maskendiebin “
ZEHN JAHRE ZUVOR PrologMeine Füsse brannten, während ich über die gepflasterten Steine von Eldranths Strassen rannte. Meine Schuhsohlen waren dünn und ich wünschte, Grossmutter würde noch leben, um sie ein weiteres Mal flicken zu können. Schuhe waren nicht leicht zu stehlen. Wenn ich Pech hatte, würde ich den herannahenden Winter barfuss verbringen müssen. Ein kleiner Stein rammte sich in meine Ferse und ich musste den Drang unterdrücken, nicht laut aufzuschreien. Nur nicht auffallen, Talya. Ich hörte die Stimmen der Gardisten hinter mir. Sie kamen näher, viel schneller als ich gedacht hatte. Ich biss die Zähne zusammen und versuchte, das Tempo noch ein weiteres Mal anzuziehen, doch meine Beine brannten schon jetzt. Sie durften mich nicht finden. Nicht jetzt, wo ich kurz davor war, Henry tatsächlich helfen zu können. Ich umfasste die wertvollen Kräuter in meiner Hand fester, ehe ich nach links abbog. Ich kannte die Stadt gut, vermutlich sogar besser als die Gardisten der Akademie. Die kleine Seitengasse war abgelegen. Kaum eine Menschenseele verirrte sich in diesen Teil der Stadt. Die Händler und Besucher hielten sich meistens nur im Stadtkern auf. Die Strassen inmitten der Stadt waren ausgebaut, wenn auch etwas in die Jahre gekommen. Eldranth war keine besonders wohlhabende Stadt, doch fand man im Stadtkern einige Gebäude mit schönen Fassaden oder ein paar kleine, verzierte Brunnen. Das meiste Geld behielt die Akademie, in der die Gardisten trainierten, für sich. Sie war von hohen, schwarzen Mauern umgeben und niemand wusste so wirklich, was dahinter geschah. Doch ich hielt mich nicht oft in der Nähe des grossen, eindrucksvollen Gebäudes auf. Die Wachen wussten neugierige Blicke in das Innere dieser kleinen Festung, wie Henry es nannte, zu verhindern. Aus diesem Grund war ich meistens hier - am Rande der Stadt, wo die Häuser heruntergekommen waren und der Müll sich am Strassenrand stapelte. Gassen wie diese hier waren gemacht für Diebe, Schläger und kleine, arme Menschen
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wie mich. Zitternd versteckte ich mich hinter einer hohen Steinwand und hielt die Luft an, um jeden erdenklichen Ton zu unterdrücken. Ich hörte die lauten Schreie der Schwarzen Garde und presste mich enger an die Wand. Ihre Stimmen waren rau und scharf, wie es typisch für die Krieger der Akademie war. Ich wusste nicht viel über die Männer Eisenklinges, doch unter den Einwohnern Eldranths waren sie unter einem einzigen Wort bekannt: Todeskrieger. Allein ihre schweren Schritte in der Ferne zu hören, liess mich jedes Mal zusammenzucken. Sie wurden für das Töten ausgebildet und schreckten vor nichts zurück. Vermutlich hatten sie weder Gefühle, noch fühlten sie irgendeinen Schmerz. Aber ich durfte nicht aufgeben - nicht heute. Henry hatte so viel für mich getan. Das hier war ich ihm schuldig. Ich versuchte meine Atmung zu beruhigen, schliesslich waren die Gardisten nicht hinter mir her. Der Kauf von fremden Kräutern war zwar nicht erlaubt, aber der, den sie hier in den Strassen suchten, hatte weitaus Schlimmeres getan. Ein Maskendieb. Ein Mensch, der sein Gesicht verändern konnte, wann immer er wollte. Die Schwarze Garde jagte sie schon seit Jahren, doch die Diebe waren schlau und wussten sich zu verstecken. Sie waren Menschen, die Masken, gefüllt mit flüssigem Silber, trugen. Masken, die sich an jede kleine Falte anpassten und das Gesicht sowie den Körper veränderten. Sie ermöglichten dadurch ein neues Leben. Durch die Masken bekamen diese Menschen die einmalige Chance, das Leben zweier Personen zu führen. Es war beinahe Zauberei. So war es durch die Masken möglich, Haar, Haut und sogar Stimme zu verändern. Wann immer die Diebe entdeckt wurden, war es für sie ein Leichtes, einfach in ihr zweites Ich zu schlüpfen und inmitten aller anderen Personen abzutauchen. Dann mussten sie nur einige Zeit warten, ehe sie mit der Maske wieder ihr ursprüngliches Aussehen annehmen konnten. Diese Menschen waren wandelnde Mysterien. Ich lachte stumm. Henry hatte die Geschichten geliebt, d
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Autoren-Porträt von M.S. Krüger
M. S. Krüger lebt und studiert in Dresden. Neben dem Schreiben liebt sie Sonnenuntergänge, das Rauschen des Meeres und den Duft von frisch gebackenem Kuchen.Sie könnte sich ein Leben ohne Musik nicht vorstellen und versinkt am liebsten in fantastischen Büchern voller Magie.Fremde Welten in Fantasybüchern haben sie schon als kleines Kind begeistert - in ihren eigenen Geschichten hat sie bereits zwei Welten erschaffen. Und noch viele weitere sollen folgen.
Bibliographische Angaben
- Autor: M.S. Krüger
- 2024, 286 Seiten, Masse: 15,2 x 21,1 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Herausgegeben: Wreaders Verlag
- Verlag: NOVA MD
- ISBN-10: 3989424149
- ISBN-13: 9783989424142
- Erscheinungsdatum: 26.07.2024
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