Nachrichten aus einem unbekannten Universum
Eine Zeitreise durch die Meere
Mensch und Meer - eine merkwürdige Beziehung. Doch was wissen wir eigentlich über unsere Ozeane? Mit Sachverstand und Ironie spannt Schätzing den Bogen vom Urknall bis in die kommenden 100.000 Jahre, nimmt uns mit in das unbekannte...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Nachrichten aus einem unbekannten Universum “
Mensch und Meer - eine merkwürdige Beziehung. Doch was wissen wir eigentlich über unsere Ozeane? Mit Sachverstand und Ironie spannt Schätzing den Bogen vom Urknall bis in die kommenden 100.000 Jahre, nimmt uns mit in das unbekannte Universum unter Wasser, versetzt uns in Erstaunen, Entzücken und Entsetzen.
Klappentext zu „Nachrichten aus einem unbekannten Universum “
Mensch und Meer. Eine merkwürdige Beziehung, geprägt von Hass, Unkenntnis, Romantisierung, Neugier und Ignoranz. Wie funktioniert dieses gewaltige System, dem wir entstammen und über das wir weniger wissen als über den Outer Space? Wie konnte im Urozean Leben entstehen, woher kam überhaupt das ganze Wasser? Warum ist die Evolution ausgerechnet diesen Weg gegangen und keinen anderen? Denn ebenso gut hätte sie uns in intelligente, flüssigkeitsgefüllte Luftmatratzen verwandeln können. Einmal hat sie es jedenfalls versucht - und beinahe geschafft. Mit Sachverstand und Ironie spannt Schätzing den Bogen vom Urknall bis in die kommenden 100.000 Jahre, nimmt uns mit in das unbekannte Universum unter Wasser, versetzt uns in Erstaunen, Entzücken und Entsetzen. Danach sieht man die Ozeane mit anderen Augen. Ein Sachbuch, das so spannend ist wie Schätzings Thriller »Der Schwarm«.
Lese-Probe zu „Nachrichten aus einem unbekannten Universum “
Nachrichten aus einem unbekannten Universum von Frank SchätzingBerlin
Vorgestern.
Was war noch gleich vorgestern?
Drei Männer in einer Bar. Berlin, Radisson Hotel, morgens
um vier, bei der Verkostung geistiger Getränke. Genau genommen
ist es ein Jahr her, dass die drei dort saßen. Dennoch
scheint es mir, als habe sich das folgende Gespräch erst
vor zwei Tagen zugetragen.
»Sag mal, deine Recherchen für den Schwarm«, meint Hannes,
»hast du die eigentlich jemals alle verwerten können?«
Hannes ist Herausgeber der Wissenschaftszeitschrift PM.
Ein Mann mit einem Glas in der Hand und einem Ansinnen.
»Einen Teil davon«, sage ich. »Zehn bis 20 Prozent.«
»Also 80 Prozent brachliegendes Wissen. Schade drum.
Hättest du nicht Lust, mal was für uns zu schreiben? Eine
Fingerübung. Du müsstest nur in deine Unterlagen schauen.
Was Schönes über die Meere.«
Auch ich halte ein Glas in der Hand. Männer, die einander
zuprosten, sind grundsätzlich generös gestimmt.
»Klar«, sage ich. »Was soll’s denn sein? Tiefseetechnik?
Wasserkraftwerke? Meeresströmungen? Riesenwellen? Korallenriffe?
Evolution, Entstehung des Lebens, Mikroorganismen,
kambrische Artenvielfalt? Oder doch lieber Haie?«
»Ja, genau. Genau das.«
»Was denn nun?«
Hannes zögert. »Vielleicht schreibst du ja nicht nur einen
Artikel. Ich dachte eher an eine Serie. An drei oder vier Folgen.
«
Ich lasse den Gedanken zirkulieren.
»Gut«, sage ich. »Warum nicht.«
»Das sind unterm Strich 50 bis 60 Manuskriptseiten«,
meint Helge und nippt versonnen an seinem Wodka Martini.
Helge ist der Verleger von Kiepenheuer & Witsch. »Ein
ordentlicher Packen Papier. Aber ob das wirklich für ein
Buch
... mehr
reicht?«
Helge tut so, als müsse er darüber nachdenken, die Sache
überschlafen. Aber ich kenne meinen Freund. Ich weiß, dass
der Samen im Acker seiner Vorstellungskraft bereits die allerschönsten
Blüten treibt. »Du meinst, ein Begleitbuch zum
Schwarm?«
»So was in der Art.«
»Ein Bändchen, dünn und handlich.«
»Ja, wegen der Fragen, die so oft gestellt werden: Wie viel
im Schwarm ist real? Was ist Wirklichkeit, was ist Fiktion?
Ich könnte ein paar Antworten geben. So, dass es zur nächsten
Leipziger Buchmesse auf dem Markt ist.«
»Du weißt, wann Leipzig ist? Wir reden von einem Jahr.«
»Ist doch nur ein Bändchen. Maximal 150 Seiten. Kein
Problem.«
Wir trinken noch was. Wodka ist ein bemerkenswertes
Zeug. Es besteht aus Getreide, Alkohol und großen Mengen
Problemlöser. In dieser Nacht ist nichts ein Problem. Hannes
findet die Idee gut, Helge findet sie gut, ich finde sie gut.
Also schustere ich auf Bierdeckeln und Servietten ein Inhaltsverzeichnis
zusammen.
Es wird lang.
Es wird länger.
Eigentlich, denke ich, müsste man ja erklären, wie das
Leben in den Meeren überhaupt entstanden ist. Wie es sich
weiterentwickelte, wie aus Einzellern Vielzeller und aus Vielzellern
die Wesen von heute wurden. Dann könnte man ...
Nein, falsch. Erst müsste man erzählen, wie das ganze
Wasser auf die Erde kam! Also mit der Entstehung unseres
Planeten beginnen, dann das Leben porträtieren, sein
Werden und Wirken, die wechselseitige Einflussnahme von
Evolution und Umwelt, und so weiter, und so fort, bis in
unsere Zeit. Das Buch würde einen ersten Teil haben, der in
der Vergangenheit spielt, einen weiteren, der sich mit der
Gegenwart auseinandersetzt, und einen dritten für die Zukunft.
Natürlich wäre es wichtig, ein möglichst lückenloses
Panorama des heutigen Lebens im Meer zu entwerfen und
die komplizierten Abhängigkeitsgeflechte zu entwirren, die
schon in einem einzigen Wassertropfen ...
Genau. Es wird notwendig sein, Wasser an sich unter die
Lupe zu nehmen. Und Meeresströmungen. Und Ebbe und
Flut, die durch den Einfluss des Mondes ...
Interessant. Wie sähe die Erde eigentlich aus, wenn es keinen
Mond gäbe? Sie hätte wahrscheinlich eine andere Atmosphäre,
weil ...
Stichwort Atmosphäre. Ich muss unbedingt ein Kapitel
über Mikroorganismen schreiben, die Sauerstoff freisetzen,
den sie mit Hilfe von Sonnenlicht ...
Sonne. Weltraum. Galaxien. Gibt’s auf anderen Planeten
eigentlich auch Ozeane? Könnte sich dort Leben entwickelt
haben? Außerirdisches Leben, das aussieht wie die Kreaturen
aus dem Kambrium und ...
Kambrium! Ein Kapitel übers Kambrium muss rein. Da
gab es richtige Monster: Anomalocaris zum Beispiel, die
kambrische Entsprechung des Weißen Hais ...
Ach ja, Haie ...
»Das ist kein Bändchen«, bemerkt Helge trocken. »Das ist
ein Epos.«
»Macht nix. Ich schreibe das.«
656 Seiten, Broschur
ISBN 978-3-596-17674-8
Fischer Taschenbuch Verlag
Frank Schätzing
Nachrichten aus einem
unbekannten Universum
Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung von Text und Bildern, auch auszugsweise,
ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und
strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung oder die
Verwendung in elektronischen Systemen.
© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2009
Helge tut so, als müsse er darüber nachdenken, die Sache
überschlafen. Aber ich kenne meinen Freund. Ich weiß, dass
der Samen im Acker seiner Vorstellungskraft bereits die allerschönsten
Blüten treibt. »Du meinst, ein Begleitbuch zum
Schwarm?«
»So was in der Art.«
»Ein Bändchen, dünn und handlich.«
»Ja, wegen der Fragen, die so oft gestellt werden: Wie viel
im Schwarm ist real? Was ist Wirklichkeit, was ist Fiktion?
Ich könnte ein paar Antworten geben. So, dass es zur nächsten
Leipziger Buchmesse auf dem Markt ist.«
»Du weißt, wann Leipzig ist? Wir reden von einem Jahr.«
»Ist doch nur ein Bändchen. Maximal 150 Seiten. Kein
Problem.«
Wir trinken noch was. Wodka ist ein bemerkenswertes
Zeug. Es besteht aus Getreide, Alkohol und großen Mengen
Problemlöser. In dieser Nacht ist nichts ein Problem. Hannes
findet die Idee gut, Helge findet sie gut, ich finde sie gut.
Also schustere ich auf Bierdeckeln und Servietten ein Inhaltsverzeichnis
zusammen.
Es wird lang.
Es wird länger.
Eigentlich, denke ich, müsste man ja erklären, wie das
Leben in den Meeren überhaupt entstanden ist. Wie es sich
weiterentwickelte, wie aus Einzellern Vielzeller und aus Vielzellern
die Wesen von heute wurden. Dann könnte man ...
Nein, falsch. Erst müsste man erzählen, wie das ganze
Wasser auf die Erde kam! Also mit der Entstehung unseres
Planeten beginnen, dann das Leben porträtieren, sein
Werden und Wirken, die wechselseitige Einflussnahme von
Evolution und Umwelt, und so weiter, und so fort, bis in
unsere Zeit. Das Buch würde einen ersten Teil haben, der in
der Vergangenheit spielt, einen weiteren, der sich mit der
Gegenwart auseinandersetzt, und einen dritten für die Zukunft.
Natürlich wäre es wichtig, ein möglichst lückenloses
Panorama des heutigen Lebens im Meer zu entwerfen und
die komplizierten Abhängigkeitsgeflechte zu entwirren, die
schon in einem einzigen Wassertropfen ...
Genau. Es wird notwendig sein, Wasser an sich unter die
Lupe zu nehmen. Und Meeresströmungen. Und Ebbe und
Flut, die durch den Einfluss des Mondes ...
Interessant. Wie sähe die Erde eigentlich aus, wenn es keinen
Mond gäbe? Sie hätte wahrscheinlich eine andere Atmosphäre,
weil ...
Stichwort Atmosphäre. Ich muss unbedingt ein Kapitel
über Mikroorganismen schreiben, die Sauerstoff freisetzen,
den sie mit Hilfe von Sonnenlicht ...
Sonne. Weltraum. Galaxien. Gibt’s auf anderen Planeten
eigentlich auch Ozeane? Könnte sich dort Leben entwickelt
haben? Außerirdisches Leben, das aussieht wie die Kreaturen
aus dem Kambrium und ...
Kambrium! Ein Kapitel übers Kambrium muss rein. Da
gab es richtige Monster: Anomalocaris zum Beispiel, die
kambrische Entsprechung des Weißen Hais ...
Ach ja, Haie ...
»Das ist kein Bändchen«, bemerkt Helge trocken. »Das ist
ein Epos.«
»Macht nix. Ich schreibe das.«
656 Seiten, Broschur
ISBN 978-3-596-17674-8
Fischer Taschenbuch Verlag
Frank Schätzing
Nachrichten aus einem
unbekannten Universum
Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung von Text und Bildern, auch auszugsweise,
ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und
strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung oder die
Verwendung in elektronischen Systemen.
© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2009
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Autoren-Porträt von Frank Schätzing
Frank Schätzing, Jahrgang 1957, studierte Kommunikationswissenschaften und war Mitbegründer der Kölner Werbeagentur Intevi. Seit den 90er Jahren ist er als Schriftsteller in Erscheinung getreten, sein grösster Erfolg war >Der SchwarmLiteraturpreise:2002 - KölnLiteraturPreis2004 - Corine (Literaturpreis) in der Sparte Belletristik2005 - Kurd-Lasswitz-Preis für >Der Schwarm2005 - Deutscher Science Fiction Preis für >Der Schwarm2005 - Goldene Feder für >Der Schwarm2005 - Deutscher Krimi Preis für >Der Schwarm2006 - Dr. Kurt Neven DuMont Medaille der Westdeutschen Akademie für Kommunikation2007 - "Stein im Brett"-Preis des Berufsverbandes Deutscher Geowissenschaftler e.V. (BDG)
Bibliographische Angaben
- Autor: Frank Schätzing
- 2010, Nachdruck, 656 Seiten, Masse: 12,4 x 18,8 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: FISCHER Taschenbuch
- ISBN-10: 3596176743
- ISBN-13: 9783596176748
- Erscheinungsdatum: 07.05.2009
Rezension zu „Nachrichten aus einem unbekannten Universum “
"Frank Schätzing gehört zu den wenigen Schriftstellern, die trockene Materie (und auch das Wasser kann trocken sein) so lustvoll ausbreiten, dass auch der Laie ihm lustvoll folgt." (Die Zeit)
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