Out of body
Astralreisen. Das letzte Abenteuer der Menschheit
Das umfassende Handbuch zu einem der populärsten Themen der Esoterik!
Astralreisen sind das letzte grosse Abenteuer der Menschheit: Bei vollständig klarem Bewusstsein den Körper verlassen, um in einem "feinstofflichen" Körper nichtmaterielle Welten...
Astralreisen sind das letzte grosse Abenteuer der Menschheit: Bei vollständig klarem Bewusstsein den Körper verlassen, um in einem "feinstofflichen" Körper nichtmaterielle Welten...
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Produktinformationen zu „Out of body “
Klappentext zu „Out of body “
Das umfassende Handbuch zu einem der populärsten Themen der Esoterik!Astralreisen sind das letzte grosse Abenteuer der Menschheit: Bei vollständig klarem Bewusstsein den Körper verlassen, um in einem "feinstofflichen" Körper nichtmaterielle Welten zu erkunden. Mitreissend berichtet der weltbekannte Experte über seine faszinierenden Out-of-Body-Erfahrungen. Mit seinem gezielten Übungsprogramm ist es jedem möglich, eigene ausserkörperliche Reisen zu unternehmen.
Lese-Probe zu „Out of body “
Out of Body von William BuhlmanTEIL I
Das Rätselhafte erforschen
KAPITEL 1
Erste Reisen
Das Rätselhafte ist die schönste Erfahrung, die wir
haben können. Sie ist die fundamentale Empfindung,
die an der Wiege wahrer Kunst und wahrer Wissenschaft
steht. Wer auch immer sie nicht kennt und sich
nicht mehr wundern, nicht mehr staunen kann, ist so
gut wie tot, und seine Augen sind trüb.
ALBERT EINSTEIN
Einstein schrieb diese Worte vor vielen Jahren und sie sind mir
für immer im Gedächtnis geblieben. Vor dreißig Jahren war ich
noch felsenfest davon überzeugt, dass die physische Welt, die wir
sehen und erfahren, die einzige Realität sei. Ich glaubte, was
meine Augen mir erzählten: Das Leben besäße keine verborgenen
Geheimnisse, nur unzählige Formen lebender und toter Materie.
Die Fakten seien klar; es gäbe keinerlei Anzeichen oder keinen
Beweis für nichtphysische Welten oder für die Fortdauer
unserer Existenz nach dem Tode. Ich zog die Intelligenz jedes
Menschen in Zweifel, der dumm genug war, die unlogischen Vorstellungen
von Himmel, Gott und Unsterblichkeit zu akzeptieren.
Für meinen Verstand waren das Märchen, ersonnen zum Trost
für die Schwachen und zur Manipulation der Massen. Ich fand,
das Leben sei leicht zu begreifen: Die Welt bestand aus fester
Materie und Form, und die Vorstellungen eines Lebens nach
dem Tode waren klägliche menschliche Versuche, Hoffnung zu
erzeugen, wo keine war.
... mehr
Ich besaß das arrogante Wissen eines Menschen, der die
Welt einzig mit seinen physischen Sinnen beurteilt. Ich stützte
meine Schlussfolgerungen durch die erdrückenden Beobach-
tungen, die Wissenschaft und Technik lieferten. Schließlich,
wenn es etwas Rätselhaftes gäbe, wüsste die Wissenschaft sicherlich
davon.
Meine festen Überzeugungen von der Wirklichkeit und vom
Leben hielten sich bis zum Jahr 1972. Während eines Gesprächs
mit einem Nachbarn wandte unsere Diskussion sich den Möglichkeiten
eines Lebens nach dem Tode und der Existenz des
Himmels zu. Ich verfocht weiterhin vehement meine agnostischen
Standpunkte. Zu meiner Überraschung bestritt mein Nachbar
meine Schlussfolgerungen nicht; stattdessen erzählte er mir
ein Erlebnis, das er einige Wochen zuvor gehabt hatte. Eines
Abends habe er unmittelbar nach dem Einschlafen erschrocken
festgestellt, dass er über seinem Körper schwebte. Er sei vollkommen
aufmerksam gewesen, habe aber Angst bekommen und sei
augenblicklich wieder in seinen physischen Körper zurückgefallen.
Aufgeregt erzählte er mir, es sei weder ein Traum noch seine
Einbildungskraft gewesen, sondern eine hundertprozentig bewusste
Erfahrung.
Durch dieses Erlebnis neugierig geworden, beschloss ich, das
seltsame Phänomen selbst zu untersuchen. Nach mehrtägigen
Nachforschungen entdeckte ich, dass es zahlreiche Hinweise auf
außerkörperliche Erfahrungen gab - durch die ganze Geschichte
hindurch. Mit einigem Suchen fand ich ein Buch zu dem Thema,
das tatsächlich beschrieb, wie außerkörperliche Erfahrungen
herbeigeführt werden. Das Ganze erschien mir äußerst sonderbar,
und ich hielt das Buch für das Produkt einer überspannten
Fantasie.
Aus Neugier wollte ich vor dem Einschlafen eine der Techniken
zur Einleitung der Außerkörperlichkeit ausprobieren. Nach
wiederholten täglichen Versuchen kam ich mir allmählich ein
wenig lächerlich vor. Das einzig Außergewöhnliche, was ich
in drei Wochen erlebte, war, dass ich mich stärker an meine
Träume erinnerte. In mir wuchs die Überzeugung, dass die
ganze Sache nichts weiter war als ein intensiver oder lebhafter
Traum, der von den so genannten »Außerkörperlichkeits-Techniken
« angeregt wurde.
Dann schlief ich eines Abends gegen dreiundzwanzig Uhr ein,
während ich meine Außerkörperlichkeits-Technik praktizierte,
und begann zu träumen, ich säße mit mehreren Leuten an einem
runden Tisch. Alle schienen sie mir Fragen hinsichtlich meiner
persönlichen Entwicklung und meines Bewusstseinszustandes zu
stellen. Da wurde mir im Traum plötzlich extrem schwindelig, und
eine seltsame Taubheit, wie von Novocain, begann sich überall
in meinem Körper auszubreiten. Unfähig, den Kopf oben zu behalten,
wurde ich ohnmächtig, wobei ich mit dem Kopf auf die
Tischplatte schlug. Sofort war ich wach und bei vollem Bewusstsein.
Ich lag mit dem Gesicht zur Wand im Bett, vernahm ein ungewöhnliches
Summen und fühlte mich irgendwie anders. Ich
streckte den Arm aus und langte nach der Wand vor mir. Ich
blickte erstaunt drein, als meine Hand tatsächlich in die Wand
eindrang; ich konnte ihre Schwingungsenergie spüren, so, als
berührte ich unmittelbar ihre molekulare Struktur. Erst da wurde
mir die überwältigende Realität bewusst: »Mein Gott, ich befinde
mich nicht in meinem Körper.«
In der Aufregung war mein einziger Gedanke: »Es ist wahr.
Mein Gott, es ist wahr!« Im Bett liegend, starrte ich ungläubig auf
meine Hand. Als ich versuchte, eine Faust zu ballen, konnte ich
den Druck meines Griffs spüren; meine Hand war vollkommen
fest, aber die physische Wand vor mir sah aus und fühlte sich an
wie ein dichter, gasförmiger Stoff, der eine Form aufwies.
Ich wollte aufstehen und fing an, mich mühelos zum unteren
Ende meines Bettes hin zu bewegen, während sich mir von der
Realität all dessen der Kopf drehte. Als ich stand, berührte ich
rasch Arme und Beine, um nachzusehen, ob ich »fest« war, und
zu meiner Überraschung war ich vollkommen fest, vollkommen
real. Aber die mir vertrauten physischen Objekte um mich
herum, in meinem Zimmer, erschienen mir nicht mehr als vollkommen
real oder fest; stattdessen wirkten sie jetzt wie drei
dimensionale Trugbilder. Als ich nach unten schaute, bemerkte
ich etwas in meinem Bett. Erstaunt konnte ich erkennen, dass es
die schlafende Gestalt meines physischen Körpers war, die ruhig
der Wand zugekehrt dalag.
Ich konzentrierte den Blick auf die entgegengesetzte Seite des
Zimmers und die Wand schien langsam außer Sichtweite zu geraten.
Vor mir konnte ich ein weites, grünes Feld erkennen, das
sich bis weit über mein Zimmer hinaus erstreckte. Während ich
mich umschaute, bemerkte ich eine Gestalt, die mich aus knapp
zehn Metern ruhig ansah. Es war ein großer Mann mit dunklem
Haar, Bart und einem violetten Gewand. Von seiner Anwesenheit
erschreckt, bekam ich Angst und »schlüpfte« auf der Stelle
zurück in meinen physischen Körper. Mit einem Ruck war ich in
meinem Körper, und als ich die Augen aufschlug, verflüchtigte
sich ein sonderbar taubes und prickelndes Gefühl. Aufgeregt
setzte ich mich auf, während mir der Kopf zu platzen drohte angesichts
der Erkenntnis dessen, was sich soeben zugetragen
hatte. Ich wusste, dass es absolut real gewesen war - weder ein
Traum noch meine Einbildungskraft. Mein ganzes Ego-Bewusstsein
war präsent gewesen.
Plötzlich musste alles, was ich jemals über meine Existenz und
die Welt um mich herum erfahren hatte, neu bewertet werden.
Ich hatte immer ernsthaft bezweifelt, dass irgendetwas jenseits
der physischen Welt existierte. Jetzt änderte sich mein Standpunkt
vollkommen und ich war hundertprozentig davon überzeugt,
dass tatsächlich andere Welten existierten und dass Menschen
wie ich dort leben mussten. Vor allem wusste ich nun, dass
mein physischer Körper bloß ein vorübergehender Träger für
mein wirkliches inneres Ich war und dass ich mich mit einiger
Übung nach Belieben von ihm trennen konnte.
Begeistert von meiner Entdeckung, griff ich zu Füllfederhalter
und Papier und schrieb genau auf, was geschehen war. Eine Flut
von Fragen ging mir durch den Kopf: Warum kennt die überwiegende
Mehrheit der Menschheit dieses Phänomen nicht? Warum
untersuchen es die verschiedenen Wissenschaften und Religionen
nicht? Ist es möglich, dass diese unsichtbare Welt der
»Himmel« ist, von dem in religiösen Texten die Rede ist? Warum
erforscht unsere Regierung diese anscheinend parallele Energiewelt
nicht? Ist es möglich, dass unsere erdrückende Abhängigkeit
von physischen Wahrnehmungen uns dazu gebracht hat, einen
ungeheuren Bereich der Erforschung und Entdeckung zu übersehen?
Während der anfängliche Schreck meines ersten Erlebnisses
sich allmählich legte, wurde mir klar, dass mein Leben nie mehr
dasselbe sein konnte. Je mehr ich die Bedeutung meines Erlebnisses
erwog, desto stärker empfand ich, wie tiefgreifend sie war.
All meine agnostischen Überzeugungen waren in einer einzigen
Nacht hinweggefegt worden. Ich erkannte, dass ich alles, was ich
seit meiner Kindheit gelernt hatte, alles, was ich für wahr gehalten
hatte, einer Neubewertung unterziehen musste. Meine bequemen
Überzeugungen hinsichtlich Wissenschaft, Psychologie, Religion
und meiner eigenen Existenz hatten sich offensichtlich auf unvollständige
Informationen gegründet. Ich war begeistert, aber auch
unsicher - meine vertrauten Vorstellungen über die Wirklichkeit
schienen nicht mehr relevant zu sein. Ich empfand eine zunehmende
Leere. Als ich bei mehreren Anlässen mit Freunden über
mein Erlebnis sprach, fanden sie es zu bizarr, um es ernst zu nehmen.
Im Jahr 1972 gab es noch nicht einmal den Ausdruck
»außerkörperliche Erfahrung« (AKE); damals lautete die geläufigste
Bezeichnung einer willentlich herbeigeführten AKE »Astralprojektion
«. Niemand, den ich zu der Zeit kannte, hatte auch nur von
Astralprojektion gehört, und wenn man anderen erzählte, man
habe seinen Körper verlassen, dachten die sofort, man sei auf
Drogen oder verliere den Verstand. Ich stellte rasch fest, dass ich
meine Erlebnisse für mich behalten oder mich auf ein gewisses
Maß an Unglauben und sogar Spott gefasst machen musste.
Nach meiner ersten außerkörperlichen Erfahrung schwirrte
mir der Kopf vor unzähligen Möglichkeiten und Fragen. Da ich
unbedingt Informationen und Anleitung brauchte, verbrachte ich
mehrere Wochen in Bibliotheken und Buchhandlungen, auf der
Suche nach allem Möglichen, was an Wissen zu diesem Thema
verfügbar war. Ich stellte rasch fest, dass es nicht viel gab; es war
nur eine Handvoll Bücher zu dem Thema geschrieben worden,
und manche davon waren Jahrzehnte alt und längst vergriffen.
Ende Juli 1972 stellte ich fest, dass ich auf mich allein gestellt war.
Ich beschloss, mich auf die eine Technik zu konzentrieren, die
zuvor bei mir funktioniert hatte. Zu dieser Technik gehörte es,
dass ich mir beim Einschlafen einen physischen Ort vorstellte,
den ich gut kannte. Wie zuvor stellte ich mir so detailgetreu wie
möglich das Wohnzimmer meiner Mutter vor. Anfangs schien es
schwierig zu sein, aber nach ein paar Wochen erstanden die Einzelheiten
des Zimmers mit zunehmender Deutlichkeit vor meinem
geistigen Auge: die Möbel, Stoff- und Gewebemuster, selbst
kleine Mängel in Holz und Farbe. Mir wurde bewusst: Je besser
ich mir vorstellen konnte, in diesem Raum zu sein und mit den
physischen Objekten zu interagieren, desto genauer würden
meine Visualisationen werden. Durch Übung lernte ich, körperlich
in dem Zimmer umherzugehen und mir bestimmte Gegenstände,
die es enthielt, einzuprägen. Auch erfuhr ich, wie wichtig
es war, die Umgebung geistig zu »spüren«: das Gefühl des Teppichs
unter meinen Füßen; das Gefühl, in einem Sessel zu sitzen;
herumzulaufen; eine Lampe einzuschalten oder gar die Tür zu
öffnen. Je detaillierter meine Visualisationen wurden und je mehr
ich darin aufging, desto effektiver waren die Ergebnisse. Obwohl
es anfangs schwierig war, machte es nach einer Weile Spaß, die
Bilder im Geiste lebendig werden zu lassen. An diesem Punkt beschloss
ich, ein Tagebuch zu führen, um meine außerkörperlichen
Erfahrungen aufzuzeichnen.
Tagebucheintrag vom 6. August 1972
Ich erwachte nach dreieinhalb Stunden Schlaf um vier
Uhr morgens und fing an, ein Buch über außerkörper-
liche Erfahrungen zu lesen. Nachdem ich ungefähr fünfzehn
Minuten gelesen hatte, wurde ich müde und beschloss,
mir das Wohnzimmer meiner Mutter vorzustellen.
Ich wählte dieses Zimmer aus, weil ich es
außerordentlich gut kannte. Im Wohnzimmer befinden
sich mehrere Gegenstände, die ich in der Grundschule
selbst gemacht hatte: ein Aschenbecher aus Metall, ein
hölzerner Türstopper und ein Meeres-Aquarell. Während
ich mir den Raum im Geiste vorstellte, richtete ich meine
Aufmerksamkeit allmählich auf die von mir hergestellten
Dinge. So lebhaft wie möglich stellte ich mir vor, wie ich
in dem Wohnzimmer umherging und mir die Möbel und
die verschiedenen Dinge, die ich gemacht hatte, ansah.
Während ich mich auf die Gegenstände konzentrierte,
begann ich das Zimmer überraschend gut zu erkennen.
Ich lenkte den Blick von einem Gegenstand zum nächsten
und stellte mir vor, wie ich jedes Objekt berührte.
Beim geistigen Eintauchen in die Empfindungen und die
sehenswerten Dinge des Wohnzimmers schlief ich ein.
Binnen Sekunden werde ich von starken Schwingungen
und einem Tosen im ganzen Körper wachgerüttelt. Es ist,
als befände ich mich mitten in einer Düsenturbine und mein
Körper und Geist würden infolge des Bebens jeden Moment
bersten. Ich bin erschüttert und erschrocken von der
Intensität der Schwingungen und Geräusche und schnelle
zurück zu meinem Körper. Als ich die Augen aufschlage,
erkenne ich, dass ich total benommen bin und ein seltsames
Kribbeln sich in meinem ganzen Körper ausbreitet.
Während der nächsten paar Minuten kehren meine normalen
körperlichen Empfindungen langsam zurück. Die Intensität
der Schwingungen erscheint mir unglaublich.
Ich liege im Bett und frage mich, was diese Schwingungen
und Geräusche sind und woher sie kommen. Ich weiß,
dass es keine körperlichen Empfindungen sind. Ich kann
nur vermuten, dass sie irgendwie mit meiner nichtphysischen
Gestalt verbunden sind, möglicherweise die bewusste
Erkenntnis der Verlagerung meines Bewusstseins von
meinem physischen zu meinem nichtphysischen Körper.
Vielleicht bin ich mir einfach eines Schwingungswechsels
oder -übergangs bewusst, der eine notwendige Voraussetzung
für außerkörperliche Erfahrungen ist. Was immer es
auch ist, es kann einem zweifelsohne große Angst machen.
Trotzdem bin ich entschlossen, herauszufinden, was
hinter diesen sonderbaren Schwingungen steckt. Es muss
eine logische Erklärung geben.
In der nächsten Woche geschah nichts. Ich begann mich und
meine Fähigkeit zu einem solchen Erlebnis in Zweifel zu ziehen.
Dann nickte ich eines Abends gegen dreiundzwanzig Uhr ein,
als ich gerade dabei war, mir das Wohnzimmer meiner Mutter
vorzustellen. Binnen Minuten schreckte ich von einem durchdringenden
Summen und Schwingungen in meinem ganzen
Körper aus dem Schlaf hoch. Als ich die Augen aufschlug, erkannte
ich, dass ich mich halb in und halb außerhalb meines
Körpers befand. Meine erste Reaktion war Angst. Eine überwältigende
Panik ergriff mich, und ich sprang augenblicklich zurück
in meinen Körper. Als ich meine Augen aufschlug, stellte ich fest,
dass mein physischer Körper taub war und kribbelte; wie früher
ließ dieses Gefühl allmählich nach, und meine normalen körperlichen
Empfindungen kehrten zurück. Erschreckt durch die
Intensität der Schwingungen und Geräusche setzte ich mich im
Bett auf. Ich erinnere mich deutlich, dass ich laut sagte: »Was
zum Teufel war das?«
Ich überdachte das Erlebnis und erkannte, dass ich vollkommen
unvorbereitet gewesen war. Eine instinktive Furcht schien
mich bei den ersten Anzeichen einer Trennung zu durchfluten.
Zwei Nächte lang geschah nun nichts Ungewöhnliches. Dann,
in der dritten Nacht, merkte ich, wie sich eine unheimliche Taub-
heit und ein Vibrieren vom Nacken aus über den Rest meines
Körpers ausbreiteten. Ich versuchte mein Bestes, ruhig zu bleiben
und meine Angst zu bekämpfen, aber ich konnte es nicht. Ich
hatte das Gefühl, vollkommen die Kontrolle zu verlieren und total
schutzlos zu sein. Ich war entsetzt und dachte an meinen physischen
Körper ... die Schwingungen ließen langsam nach. Als
meine körperlichen Empfindungen wiederkehrten, war ich enttäuscht,
dass ich eine großartige Erkundungsmöglichkeit versäumt
hatte. In einem Versuch, den Augenblick zu retten, beruhigte
ich mich, richtete meine Gedanken auf etwas von meinem
physischen Körper Entferntes und begann die Schwingungen zur
Rückkehr anzuregen (und zwar, indem ich mich auf das Gefühl
des Vibrierens konzentrierte, das ich soeben im Nacken verspürt
hatte).
Nach etwa fünfzehn Minuten, als ich mich allmählich entspannte
und wieder zwischen Schlaf und Wachsein hin- und hertrieb,
kehrten die Schwingungen zurück. Sie begannen im
Nacken und breiteten sich dann über den ganzen Körper aus, bis
ich das Gefühl hatte, auf einer Ebene höherer Frequenz oder
Energie zu schwingen. Diesmal blieb ich ruhig, und meine Furcht
nahm in dem Maße ab, wie ich erkannte, dass die Schwingungsempfindungen
ziemlich angenehm waren, wenn ich vorbereitet
war. Ein hohes Summen schien in meinem Körper nachzuhallen
und ich fühlte mich gekräftigt und leicht wie eine Feder. Als ich
ans Schweben dachte, konnte ich spüren, wie ich mich nach
oben bewegte. Ich war vollkommen schwerelos und zum ersten
Mal waren die Empfindungen absolut wundervoll. Ich schwebte
zur Decke empor und berührte sie mit der Hand. Erstaunt erkannte
ich, dass ich die Energiesubstanz der Decke berührte. Als
ich meine Hand in die verschwommene molekulare Struktur der
Decke presste, spürte ich ihre prickelnde Schwingungsenergie.
Als ich die Hand zurückzog, fiel mir auf, dass mein Arm glitzerte
wie tausend strahlende blaue und weiße Lichtpunkte. Aus Neugier
streckte ich die andere Hand aus und packte meinen ausge
streckten Arm, und zu meiner Überraschung fühlte er sich fest
an. Während ich mich auf meinen Arm konzentrierte, wurde ich
von der Tiefe und Schönheit der Lichter hypnotisiert. Ich erkannte,
dass mein Arm wie ein Universum aus Sternen wirkte. Es
ist merkwürdig zu beschreiben, aber ich hatte das Gefühl, in ein
Universum hineingezogen zu werden, das ich selbst war. In diesem
Augenblick schnellte ich zurück in meinen Körper, und die
Taubheit und das Kribbeln ließen rasch nach, als ich in ehrfürchtiger
Scheu die Augen öffnete.
Tagebucheintrag vom 4. Oktober 1972
Zehn bis fünfzehn Minuten lang wiederhole ich, während
ich immer müder werde, leise eine Affirmation: »Jetzt bin
ich außerkörperlich.« Ich verstärke diese Affirmation so
weit wie möglich, während ich einschlafe.
Beinahe augenblicklich werde ich von starken Schwingungen
und einem Summen im ganzen Körper wachgerüttelt.
Ich bin erschrocken und eine starke Woge der Angst
durchflutet mich. Ich beruhige mich, indem ich wiederhole:
»Ich werde vom Licht beschützt.« Meine anfängliche
Furcht verflüchtigt sich langsam, während ich mir vorstelle,
dass ich von einer schützenden Lichtkugel umgeben
bin. Ich denke ans Schweben und fühle mich empor- und
aus meinem physischen Körper gehoben. Ich fühle mich
leicht wie eine Feder und schwebe langsam aufwärts.
Während ich mich von meinem Körper fortbewegte, wird
mir bewusst, dass die Schwingungen und das Summen zu
einem leichten Brummen abgeebbt sind. Ich fühle mich sicherer,
öffne die Augen und stelle fest, dass ich die Zimmerdecke
anstarre, die sich etwa sechzig Zentimeter über
mir befindet. Ich bin überrascht, so weit nach oben geschwebt
zu sein, und denke instinktiv daran, meinen Körper
auf dem Bett anzuschauen.
Copyright © 1996 by William Buhlman
Titel der amerikanischen Originalausgabe:
Adventures Beyond the Body (HarperSanFrancisco, USA)
Copyright © 2001/2004 für die deutsche Ausgabe by Ansata Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Printed in Germany 2010
Redaktion: Martina Klose
Umschlaggestaltung: Guter Punkt, München
Umschlagmotiv: © djgis / shutterstock
Herstellung: Helga Schörnig
Satz: C. Schaber Datentechnik, Wels
Druck und Bindung: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 978-3-453-70163-2
Ich besaß das arrogante Wissen eines Menschen, der die
Welt einzig mit seinen physischen Sinnen beurteilt. Ich stützte
meine Schlussfolgerungen durch die erdrückenden Beobach-
tungen, die Wissenschaft und Technik lieferten. Schließlich,
wenn es etwas Rätselhaftes gäbe, wüsste die Wissenschaft sicherlich
davon.
Meine festen Überzeugungen von der Wirklichkeit und vom
Leben hielten sich bis zum Jahr 1972. Während eines Gesprächs
mit einem Nachbarn wandte unsere Diskussion sich den Möglichkeiten
eines Lebens nach dem Tode und der Existenz des
Himmels zu. Ich verfocht weiterhin vehement meine agnostischen
Standpunkte. Zu meiner Überraschung bestritt mein Nachbar
meine Schlussfolgerungen nicht; stattdessen erzählte er mir
ein Erlebnis, das er einige Wochen zuvor gehabt hatte. Eines
Abends habe er unmittelbar nach dem Einschlafen erschrocken
festgestellt, dass er über seinem Körper schwebte. Er sei vollkommen
aufmerksam gewesen, habe aber Angst bekommen und sei
augenblicklich wieder in seinen physischen Körper zurückgefallen.
Aufgeregt erzählte er mir, es sei weder ein Traum noch seine
Einbildungskraft gewesen, sondern eine hundertprozentig bewusste
Erfahrung.
Durch dieses Erlebnis neugierig geworden, beschloss ich, das
seltsame Phänomen selbst zu untersuchen. Nach mehrtägigen
Nachforschungen entdeckte ich, dass es zahlreiche Hinweise auf
außerkörperliche Erfahrungen gab - durch die ganze Geschichte
hindurch. Mit einigem Suchen fand ich ein Buch zu dem Thema,
das tatsächlich beschrieb, wie außerkörperliche Erfahrungen
herbeigeführt werden. Das Ganze erschien mir äußerst sonderbar,
und ich hielt das Buch für das Produkt einer überspannten
Fantasie.
Aus Neugier wollte ich vor dem Einschlafen eine der Techniken
zur Einleitung der Außerkörperlichkeit ausprobieren. Nach
wiederholten täglichen Versuchen kam ich mir allmählich ein
wenig lächerlich vor. Das einzig Außergewöhnliche, was ich
in drei Wochen erlebte, war, dass ich mich stärker an meine
Träume erinnerte. In mir wuchs die Überzeugung, dass die
ganze Sache nichts weiter war als ein intensiver oder lebhafter
Traum, der von den so genannten »Außerkörperlichkeits-Techniken
« angeregt wurde.
Dann schlief ich eines Abends gegen dreiundzwanzig Uhr ein,
während ich meine Außerkörperlichkeits-Technik praktizierte,
und begann zu träumen, ich säße mit mehreren Leuten an einem
runden Tisch. Alle schienen sie mir Fragen hinsichtlich meiner
persönlichen Entwicklung und meines Bewusstseinszustandes zu
stellen. Da wurde mir im Traum plötzlich extrem schwindelig, und
eine seltsame Taubheit, wie von Novocain, begann sich überall
in meinem Körper auszubreiten. Unfähig, den Kopf oben zu behalten,
wurde ich ohnmächtig, wobei ich mit dem Kopf auf die
Tischplatte schlug. Sofort war ich wach und bei vollem Bewusstsein.
Ich lag mit dem Gesicht zur Wand im Bett, vernahm ein ungewöhnliches
Summen und fühlte mich irgendwie anders. Ich
streckte den Arm aus und langte nach der Wand vor mir. Ich
blickte erstaunt drein, als meine Hand tatsächlich in die Wand
eindrang; ich konnte ihre Schwingungsenergie spüren, so, als
berührte ich unmittelbar ihre molekulare Struktur. Erst da wurde
mir die überwältigende Realität bewusst: »Mein Gott, ich befinde
mich nicht in meinem Körper.«
In der Aufregung war mein einziger Gedanke: »Es ist wahr.
Mein Gott, es ist wahr!« Im Bett liegend, starrte ich ungläubig auf
meine Hand. Als ich versuchte, eine Faust zu ballen, konnte ich
den Druck meines Griffs spüren; meine Hand war vollkommen
fest, aber die physische Wand vor mir sah aus und fühlte sich an
wie ein dichter, gasförmiger Stoff, der eine Form aufwies.
Ich wollte aufstehen und fing an, mich mühelos zum unteren
Ende meines Bettes hin zu bewegen, während sich mir von der
Realität all dessen der Kopf drehte. Als ich stand, berührte ich
rasch Arme und Beine, um nachzusehen, ob ich »fest« war, und
zu meiner Überraschung war ich vollkommen fest, vollkommen
real. Aber die mir vertrauten physischen Objekte um mich
herum, in meinem Zimmer, erschienen mir nicht mehr als vollkommen
real oder fest; stattdessen wirkten sie jetzt wie drei
dimensionale Trugbilder. Als ich nach unten schaute, bemerkte
ich etwas in meinem Bett. Erstaunt konnte ich erkennen, dass es
die schlafende Gestalt meines physischen Körpers war, die ruhig
der Wand zugekehrt dalag.
Ich konzentrierte den Blick auf die entgegengesetzte Seite des
Zimmers und die Wand schien langsam außer Sichtweite zu geraten.
Vor mir konnte ich ein weites, grünes Feld erkennen, das
sich bis weit über mein Zimmer hinaus erstreckte. Während ich
mich umschaute, bemerkte ich eine Gestalt, die mich aus knapp
zehn Metern ruhig ansah. Es war ein großer Mann mit dunklem
Haar, Bart und einem violetten Gewand. Von seiner Anwesenheit
erschreckt, bekam ich Angst und »schlüpfte« auf der Stelle
zurück in meinen physischen Körper. Mit einem Ruck war ich in
meinem Körper, und als ich die Augen aufschlug, verflüchtigte
sich ein sonderbar taubes und prickelndes Gefühl. Aufgeregt
setzte ich mich auf, während mir der Kopf zu platzen drohte angesichts
der Erkenntnis dessen, was sich soeben zugetragen
hatte. Ich wusste, dass es absolut real gewesen war - weder ein
Traum noch meine Einbildungskraft. Mein ganzes Ego-Bewusstsein
war präsent gewesen.
Plötzlich musste alles, was ich jemals über meine Existenz und
die Welt um mich herum erfahren hatte, neu bewertet werden.
Ich hatte immer ernsthaft bezweifelt, dass irgendetwas jenseits
der physischen Welt existierte. Jetzt änderte sich mein Standpunkt
vollkommen und ich war hundertprozentig davon überzeugt,
dass tatsächlich andere Welten existierten und dass Menschen
wie ich dort leben mussten. Vor allem wusste ich nun, dass
mein physischer Körper bloß ein vorübergehender Träger für
mein wirkliches inneres Ich war und dass ich mich mit einiger
Übung nach Belieben von ihm trennen konnte.
Begeistert von meiner Entdeckung, griff ich zu Füllfederhalter
und Papier und schrieb genau auf, was geschehen war. Eine Flut
von Fragen ging mir durch den Kopf: Warum kennt die überwiegende
Mehrheit der Menschheit dieses Phänomen nicht? Warum
untersuchen es die verschiedenen Wissenschaften und Religionen
nicht? Ist es möglich, dass diese unsichtbare Welt der
»Himmel« ist, von dem in religiösen Texten die Rede ist? Warum
erforscht unsere Regierung diese anscheinend parallele Energiewelt
nicht? Ist es möglich, dass unsere erdrückende Abhängigkeit
von physischen Wahrnehmungen uns dazu gebracht hat, einen
ungeheuren Bereich der Erforschung und Entdeckung zu übersehen?
Während der anfängliche Schreck meines ersten Erlebnisses
sich allmählich legte, wurde mir klar, dass mein Leben nie mehr
dasselbe sein konnte. Je mehr ich die Bedeutung meines Erlebnisses
erwog, desto stärker empfand ich, wie tiefgreifend sie war.
All meine agnostischen Überzeugungen waren in einer einzigen
Nacht hinweggefegt worden. Ich erkannte, dass ich alles, was ich
seit meiner Kindheit gelernt hatte, alles, was ich für wahr gehalten
hatte, einer Neubewertung unterziehen musste. Meine bequemen
Überzeugungen hinsichtlich Wissenschaft, Psychologie, Religion
und meiner eigenen Existenz hatten sich offensichtlich auf unvollständige
Informationen gegründet. Ich war begeistert, aber auch
unsicher - meine vertrauten Vorstellungen über die Wirklichkeit
schienen nicht mehr relevant zu sein. Ich empfand eine zunehmende
Leere. Als ich bei mehreren Anlässen mit Freunden über
mein Erlebnis sprach, fanden sie es zu bizarr, um es ernst zu nehmen.
Im Jahr 1972 gab es noch nicht einmal den Ausdruck
»außerkörperliche Erfahrung« (AKE); damals lautete die geläufigste
Bezeichnung einer willentlich herbeigeführten AKE »Astralprojektion
«. Niemand, den ich zu der Zeit kannte, hatte auch nur von
Astralprojektion gehört, und wenn man anderen erzählte, man
habe seinen Körper verlassen, dachten die sofort, man sei auf
Drogen oder verliere den Verstand. Ich stellte rasch fest, dass ich
meine Erlebnisse für mich behalten oder mich auf ein gewisses
Maß an Unglauben und sogar Spott gefasst machen musste.
Nach meiner ersten außerkörperlichen Erfahrung schwirrte
mir der Kopf vor unzähligen Möglichkeiten und Fragen. Da ich
unbedingt Informationen und Anleitung brauchte, verbrachte ich
mehrere Wochen in Bibliotheken und Buchhandlungen, auf der
Suche nach allem Möglichen, was an Wissen zu diesem Thema
verfügbar war. Ich stellte rasch fest, dass es nicht viel gab; es war
nur eine Handvoll Bücher zu dem Thema geschrieben worden,
und manche davon waren Jahrzehnte alt und längst vergriffen.
Ende Juli 1972 stellte ich fest, dass ich auf mich allein gestellt war.
Ich beschloss, mich auf die eine Technik zu konzentrieren, die
zuvor bei mir funktioniert hatte. Zu dieser Technik gehörte es,
dass ich mir beim Einschlafen einen physischen Ort vorstellte,
den ich gut kannte. Wie zuvor stellte ich mir so detailgetreu wie
möglich das Wohnzimmer meiner Mutter vor. Anfangs schien es
schwierig zu sein, aber nach ein paar Wochen erstanden die Einzelheiten
des Zimmers mit zunehmender Deutlichkeit vor meinem
geistigen Auge: die Möbel, Stoff- und Gewebemuster, selbst
kleine Mängel in Holz und Farbe. Mir wurde bewusst: Je besser
ich mir vorstellen konnte, in diesem Raum zu sein und mit den
physischen Objekten zu interagieren, desto genauer würden
meine Visualisationen werden. Durch Übung lernte ich, körperlich
in dem Zimmer umherzugehen und mir bestimmte Gegenstände,
die es enthielt, einzuprägen. Auch erfuhr ich, wie wichtig
es war, die Umgebung geistig zu »spüren«: das Gefühl des Teppichs
unter meinen Füßen; das Gefühl, in einem Sessel zu sitzen;
herumzulaufen; eine Lampe einzuschalten oder gar die Tür zu
öffnen. Je detaillierter meine Visualisationen wurden und je mehr
ich darin aufging, desto effektiver waren die Ergebnisse. Obwohl
es anfangs schwierig war, machte es nach einer Weile Spaß, die
Bilder im Geiste lebendig werden zu lassen. An diesem Punkt beschloss
ich, ein Tagebuch zu führen, um meine außerkörperlichen
Erfahrungen aufzuzeichnen.
Tagebucheintrag vom 6. August 1972
Ich erwachte nach dreieinhalb Stunden Schlaf um vier
Uhr morgens und fing an, ein Buch über außerkörper-
liche Erfahrungen zu lesen. Nachdem ich ungefähr fünfzehn
Minuten gelesen hatte, wurde ich müde und beschloss,
mir das Wohnzimmer meiner Mutter vorzustellen.
Ich wählte dieses Zimmer aus, weil ich es
außerordentlich gut kannte. Im Wohnzimmer befinden
sich mehrere Gegenstände, die ich in der Grundschule
selbst gemacht hatte: ein Aschenbecher aus Metall, ein
hölzerner Türstopper und ein Meeres-Aquarell. Während
ich mir den Raum im Geiste vorstellte, richtete ich meine
Aufmerksamkeit allmählich auf die von mir hergestellten
Dinge. So lebhaft wie möglich stellte ich mir vor, wie ich
in dem Wohnzimmer umherging und mir die Möbel und
die verschiedenen Dinge, die ich gemacht hatte, ansah.
Während ich mich auf die Gegenstände konzentrierte,
begann ich das Zimmer überraschend gut zu erkennen.
Ich lenkte den Blick von einem Gegenstand zum nächsten
und stellte mir vor, wie ich jedes Objekt berührte.
Beim geistigen Eintauchen in die Empfindungen und die
sehenswerten Dinge des Wohnzimmers schlief ich ein.
Binnen Sekunden werde ich von starken Schwingungen
und einem Tosen im ganzen Körper wachgerüttelt. Es ist,
als befände ich mich mitten in einer Düsenturbine und mein
Körper und Geist würden infolge des Bebens jeden Moment
bersten. Ich bin erschüttert und erschrocken von der
Intensität der Schwingungen und Geräusche und schnelle
zurück zu meinem Körper. Als ich die Augen aufschlage,
erkenne ich, dass ich total benommen bin und ein seltsames
Kribbeln sich in meinem ganzen Körper ausbreitet.
Während der nächsten paar Minuten kehren meine normalen
körperlichen Empfindungen langsam zurück. Die Intensität
der Schwingungen erscheint mir unglaublich.
Ich liege im Bett und frage mich, was diese Schwingungen
und Geräusche sind und woher sie kommen. Ich weiß,
dass es keine körperlichen Empfindungen sind. Ich kann
nur vermuten, dass sie irgendwie mit meiner nichtphysischen
Gestalt verbunden sind, möglicherweise die bewusste
Erkenntnis der Verlagerung meines Bewusstseins von
meinem physischen zu meinem nichtphysischen Körper.
Vielleicht bin ich mir einfach eines Schwingungswechsels
oder -übergangs bewusst, der eine notwendige Voraussetzung
für außerkörperliche Erfahrungen ist. Was immer es
auch ist, es kann einem zweifelsohne große Angst machen.
Trotzdem bin ich entschlossen, herauszufinden, was
hinter diesen sonderbaren Schwingungen steckt. Es muss
eine logische Erklärung geben.
In der nächsten Woche geschah nichts. Ich begann mich und
meine Fähigkeit zu einem solchen Erlebnis in Zweifel zu ziehen.
Dann nickte ich eines Abends gegen dreiundzwanzig Uhr ein,
als ich gerade dabei war, mir das Wohnzimmer meiner Mutter
vorzustellen. Binnen Minuten schreckte ich von einem durchdringenden
Summen und Schwingungen in meinem ganzen
Körper aus dem Schlaf hoch. Als ich die Augen aufschlug, erkannte
ich, dass ich mich halb in und halb außerhalb meines
Körpers befand. Meine erste Reaktion war Angst. Eine überwältigende
Panik ergriff mich, und ich sprang augenblicklich zurück
in meinen Körper. Als ich meine Augen aufschlug, stellte ich fest,
dass mein physischer Körper taub war und kribbelte; wie früher
ließ dieses Gefühl allmählich nach, und meine normalen körperlichen
Empfindungen kehrten zurück. Erschreckt durch die
Intensität der Schwingungen und Geräusche setzte ich mich im
Bett auf. Ich erinnere mich deutlich, dass ich laut sagte: »Was
zum Teufel war das?«
Ich überdachte das Erlebnis und erkannte, dass ich vollkommen
unvorbereitet gewesen war. Eine instinktive Furcht schien
mich bei den ersten Anzeichen einer Trennung zu durchfluten.
Zwei Nächte lang geschah nun nichts Ungewöhnliches. Dann,
in der dritten Nacht, merkte ich, wie sich eine unheimliche Taub-
heit und ein Vibrieren vom Nacken aus über den Rest meines
Körpers ausbreiteten. Ich versuchte mein Bestes, ruhig zu bleiben
und meine Angst zu bekämpfen, aber ich konnte es nicht. Ich
hatte das Gefühl, vollkommen die Kontrolle zu verlieren und total
schutzlos zu sein. Ich war entsetzt und dachte an meinen physischen
Körper ... die Schwingungen ließen langsam nach. Als
meine körperlichen Empfindungen wiederkehrten, war ich enttäuscht,
dass ich eine großartige Erkundungsmöglichkeit versäumt
hatte. In einem Versuch, den Augenblick zu retten, beruhigte
ich mich, richtete meine Gedanken auf etwas von meinem
physischen Körper Entferntes und begann die Schwingungen zur
Rückkehr anzuregen (und zwar, indem ich mich auf das Gefühl
des Vibrierens konzentrierte, das ich soeben im Nacken verspürt
hatte).
Nach etwa fünfzehn Minuten, als ich mich allmählich entspannte
und wieder zwischen Schlaf und Wachsein hin- und hertrieb,
kehrten die Schwingungen zurück. Sie begannen im
Nacken und breiteten sich dann über den ganzen Körper aus, bis
ich das Gefühl hatte, auf einer Ebene höherer Frequenz oder
Energie zu schwingen. Diesmal blieb ich ruhig, und meine Furcht
nahm in dem Maße ab, wie ich erkannte, dass die Schwingungsempfindungen
ziemlich angenehm waren, wenn ich vorbereitet
war. Ein hohes Summen schien in meinem Körper nachzuhallen
und ich fühlte mich gekräftigt und leicht wie eine Feder. Als ich
ans Schweben dachte, konnte ich spüren, wie ich mich nach
oben bewegte. Ich war vollkommen schwerelos und zum ersten
Mal waren die Empfindungen absolut wundervoll. Ich schwebte
zur Decke empor und berührte sie mit der Hand. Erstaunt erkannte
ich, dass ich die Energiesubstanz der Decke berührte. Als
ich meine Hand in die verschwommene molekulare Struktur der
Decke presste, spürte ich ihre prickelnde Schwingungsenergie.
Als ich die Hand zurückzog, fiel mir auf, dass mein Arm glitzerte
wie tausend strahlende blaue und weiße Lichtpunkte. Aus Neugier
streckte ich die andere Hand aus und packte meinen ausge
streckten Arm, und zu meiner Überraschung fühlte er sich fest
an. Während ich mich auf meinen Arm konzentrierte, wurde ich
von der Tiefe und Schönheit der Lichter hypnotisiert. Ich erkannte,
dass mein Arm wie ein Universum aus Sternen wirkte. Es
ist merkwürdig zu beschreiben, aber ich hatte das Gefühl, in ein
Universum hineingezogen zu werden, das ich selbst war. In diesem
Augenblick schnellte ich zurück in meinen Körper, und die
Taubheit und das Kribbeln ließen rasch nach, als ich in ehrfürchtiger
Scheu die Augen öffnete.
Tagebucheintrag vom 4. Oktober 1972
Zehn bis fünfzehn Minuten lang wiederhole ich, während
ich immer müder werde, leise eine Affirmation: »Jetzt bin
ich außerkörperlich.« Ich verstärke diese Affirmation so
weit wie möglich, während ich einschlafe.
Beinahe augenblicklich werde ich von starken Schwingungen
und einem Summen im ganzen Körper wachgerüttelt.
Ich bin erschrocken und eine starke Woge der Angst
durchflutet mich. Ich beruhige mich, indem ich wiederhole:
»Ich werde vom Licht beschützt.« Meine anfängliche
Furcht verflüchtigt sich langsam, während ich mir vorstelle,
dass ich von einer schützenden Lichtkugel umgeben
bin. Ich denke ans Schweben und fühle mich empor- und
aus meinem physischen Körper gehoben. Ich fühle mich
leicht wie eine Feder und schwebe langsam aufwärts.
Während ich mich von meinem Körper fortbewegte, wird
mir bewusst, dass die Schwingungen und das Summen zu
einem leichten Brummen abgeebbt sind. Ich fühle mich sicherer,
öffne die Augen und stelle fest, dass ich die Zimmerdecke
anstarre, die sich etwa sechzig Zentimeter über
mir befindet. Ich bin überrascht, so weit nach oben geschwebt
zu sein, und denke instinktiv daran, meinen Körper
auf dem Bett anzuschauen.
Copyright © 1996 by William Buhlman
Titel der amerikanischen Originalausgabe:
Adventures Beyond the Body (HarperSanFrancisco, USA)
Copyright © 2001/2004 für die deutsche Ausgabe by Ansata Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Printed in Germany 2010
Redaktion: Martina Klose
Umschlaggestaltung: Guter Punkt, München
Umschlagmotiv: © djgis / shutterstock
Herstellung: Helga Schörnig
Satz: C. Schaber Datentechnik, Wels
Druck und Bindung: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 978-3-453-70163-2
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Autoren-Porträt von William Buhlman
William Buhlman ist Amerikas bekanntester Out-of-Body-Reisender. Seit vielen Jahren erforscht er die Geheimnisse ausserkörperlicher Erfahrungen. Der erfolgreiche Autor vermittelt sein Wissen weltweit in Vorträgen und Kursen.
Bibliographische Angaben
- Autor: William Buhlman
- 2010, Erstmals im TB, 352 Seiten, Masse: 11,8 x 18,9 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Thomas Bertram
- Verlag: Heyne
- ISBN-10: 3453701631
- ISBN-13: 9783453701632
- Erscheinungsdatum: 07.10.2010
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