Römische Befestigungsbauten am norischen Donaulimes. Archäologische Kurzdarstellung der Baudenkmäler zwischen Oberranna und Zeiselmauer
Die einstige Herrschaft der Römer auf dem heutigen österreichischen Staatsgebiet ist durch zahlreiche antike Baudenkmäler bezeugt, welche sich grösstenteils entlang des Donaulimes aneinanderreihen. Als besondere, dem Grenzschutz dienende Befestigungsbauten...
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Produktinformationen zu „Römische Befestigungsbauten am norischen Donaulimes. Archäologische Kurzdarstellung der Baudenkmäler zwischen Oberranna und Zeiselmauer “
Klappentext zu „Römische Befestigungsbauten am norischen Donaulimes. Archäologische Kurzdarstellung der Baudenkmäler zwischen Oberranna und Zeiselmauer “
Die einstige Herrschaft der Römer auf dem heutigen österreichischen Staatsgebiet ist durch zahlreiche antike Baudenkmäler bezeugt, welche sich grösstenteils entlang des Donaulimes aneinanderreihen. Als besondere, dem Grenzschutz dienende Befestigungsbauten wurden einerseits Wachttürme (lat. burgus) und andererseits Lager (lat. castra) errichtet. Diese Bautätigkeit nahm im 1. Jh. n. Chr. ihren Anfang und erfuhr bis zum Ende des 4. Jh. n. Chr. ihre Fortsetzung, wobei das römische Kastell eine Entwicklung vom Holz-Erde-Lager zur vollständig aus Stein gefertigten Anlage durchlief. In der zweiten Hälfte des 5. Jh. n. Chr. zogen sich die Römer infolge des Germanensturms grösstenteils auf die Regionen südlich der Alpen zurück. Die Befestigungsbauten wurden zum überwiegenden Teil zerstört oder dienten im Mittelalter als Rohstoffquellen für neue Gebäude. Im vorliegenden Buch sollen jene Reste römischer Baudenkmäler behandelt werden, welche entlang des norischen Limes zwischen Oberranna im Westen und Zeiselmauer im Osten positioniert sind. Einzelne archäologische Fundorte wurden anhand von umfangreichem Skizzen- und Fotomaterial beschrieben. Die Monografie wendet sich in erster Linie an einen jenseits der wissenschaftlichen Forschung stehenden, an der historischen Materie interessierten Leserkreis.
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Textprobe: Kapitel 1.2 Die römische Provinzialisierung des Ostalpenraumes: Als initiales Ereignis für die Unterwerfung der Alpenregionen unter die römische Herrschaft sind aus heutiger Sicht bereits die Eroberungszüge des Gaius Iulius Caesar (100-44 v. Chr.) zu sehen, welche eine signifikante Expansion des Provinzialterritoriums nach Osten und Westen bewirkten. In der Endphase der römischen Republik bestand das wesentliche Ziel der politischen Führung darin, den zwischen nördlichen Provinzen und italischem Mutterland eingeschobenen Keil der Alpen in den Besitz der Römer zu bringen. Dieses Vorhaben scheiterte freilich lange Zeit an der Unwegsamkeit des Gebirges auf der einen Seite und der Widerstandskraft seiner Bevölkerung auf der anderen. Erst in der Regierungszeit des Augustus (27 v. Chr.-14 n. Chr.) konnte es schliesslich in die Realität umgesetzt werden. Durch die allmähliche Unterwerfung der Alpenstämme schuf der Kaiser die Voraussetzung zur Okkupation Germaniens aus zwei Richtungen, nämlich der Rheinlinie im Westen und der Donaulinie im Süden. Für die relativ rasche und erfolgreiche Romanisierung der Ostalpen zeichneten die beiden Adoptivsöhne des Augustus und Oberbefehlshaber des römischen Heeres, Drusus und Tiberius, verantwortlich. Bereits im Jahre 15 v. Chr. gelang den beiden Militärstrategen die Unterwerfung der rätischen und vindelikischen Stämme unter die römische Herrschaft. Diesem entscheidenden Ereignis gingen einige kleinere Scharmützel in den Jahren 17 und 16 v. Chr. voraus, darunter auch eine Naumachie (Seeschlacht), welche den antiken Quellen zufolge auf dem Bodensee stattgefunden haben soll. Nach Beendigung des Eroberungszuges befanden sich alle Gebiete südlich der Donau in römischem Besitz, und das einst so stolze regnum Noricum fristete fortan innerhalb der Grenzen des Römischen Reichs sein bescheidenes Dasein. Die neuen Herrschaftsverhältnisse wurden von allen alpinen Stämmen mit Ausnahme der Ambisontes zur Kenntnis genommen. Letztere führten
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gegen die Römer zunächst noch eine Art Guerillakrieg, konnten jedoch schliesslich ebenfalls in die Knie gezwungen werden. So erfolgreich der augusteische Imperialismus noch vor der Zeitenwende angelaufen war, so abrupt und grausam endete dieser schliesslich in der Varus-Schlacht im Jahre 9. n. Chr., als die römischen Truppen im Teutoburger Wald von germanischen Kriegern überrannt und vernichtet wurden. Nach der verheerenden Niederlage in der Varus-Schlacht konzentrierte sich Rom vornehmlich auf die Stabilisierung des illyrisch-pannonischen Raumes, wo es sich zuvor mit aufständischen Scharen konfrontiert gesehen hatte, so etwa beim Pannonischen Aufstand der Jahre 6-8 n. Chr. Im Jahre 11 n. Chr. erfolgte sehr zum Missfallen der ansässigen Parteien die Gründung der Provinz Illyricum. Dieses Ereignis spielte auch für das alpine Noricum eine wichtige Rolle, da das ehemalige Königreich unter das militärische Kommando von Illyricum gestellt wurde. Unter Kaiser Claudius (41-56 n. Chr.) wurden Raetia und Noricum zu rechtsgültigen Provinzen proklamiert, welchen jedoch zu Beginn noch keine gebührende militärische Präsenz zugestanden wurde, weil sich die Heeresmacht auf die östlichste Provinz, Illyricum inferius, zusammenballte. Um eine nachhaltige Sicherung des Handelsweges von Aquileia zur Ostsee (Bernsteinstrasse) gewähren zu können, wurden grosse Bereiche des Wiener Beckens sowie die Stammesgebiete der Boii von Noricum abgetrennt und Illyricum inferius zugeschlagen. Kaiser Claudius erhob den Donaulimes zu einer militärischen Kordongrenze und liess dazu die im Landesinneren stationierten römischen Truppen direkt an den Grenzfluss verlegen und in permanenten Lagern unterbringen. Dieser Schritt besass nicht nur erhebliche militärische Konsequenzen, sondern hatte auch ein Aufblühen des Wirtschaftslebens im Grenzraum zur Folge. Um die Militärlager herum entstanden nämlich zum Teil ausgedehnte Siedlungen mit entsprechenden Markt- und Handwerksvierteln. Unter dem römischen Kaiser Nero (
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Autoren-Porträt von Robert Sturm
Robert Sturm, Mag. mult. Dr., wurde 1971 geboren. Seine Studien der Naturwissenschaften (Geologie, Biologie, Physik) und Geschichte an der Universität Salzburg schloss der Autor im Zeitraum zwischen 1995 und 2008 erfolgreich ab. Bereits während des Geschichtestudiums beschäftigte er sich eingehend mit der Herrschaft der Römer im heutigen Österreich. Das Hauptaugenmerk der historischen und archäologischen Forschung wurde dabei unter anderem auf die entlang des Donaulimes positionierten antiken Befestigungsbauten gelegt. Zahlreiche in diesem Zusammenhang gewonnene Erkenntnisse motivierten den Autor, sich der Thematik des Buches zu widmen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Robert Sturm
- 2020, 174 Seiten, Masse: 15,5 x 22 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: disserta
- ISBN-10: 3959355505
- ISBN-13: 9783959355506
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