Soziologische Fragen
Soziologische Fragen - damit sind die Fragen, die die Soziologie (sich) stellt, ebenso gemeint wie die Fragen, die ihr gestellt werden. Pierre Bourdieu hat nie verhehlt, dass die Selbstbefragung und die Fremdbefragung der Soziologie, und das heisst ihre...
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Produktinformationen zu „Soziologische Fragen “
Klappentext zu „Soziologische Fragen “
Soziologische Fragen - damit sind die Fragen, die die Soziologie (sich) stellt, ebenso gemeint wie die Fragen, die ihr gestellt werden. Pierre Bourdieu hat nie verhehlt, dass die Selbstbefragung und die Fremdbefragung der Soziologie, und das heisst ihre Reflexivität, ein grundlegendes Moment wenn nicht »der«, so doch »seiner« Soziologie darstellt. Nur wenn der Soziologe sich bewusst ist, was er untersucht und wovon er spricht, vor allem: in welchem Kontext und aus welcher Perspektive, besteht eine Chance, dass die Soziologie nicht zur Sozialtechnologie verkommt und beizutragen vermag zur Verwirklichung noch immer uneingelöster Forderungen und Versprechungen der Aufklärung. So sind auch die in diesem Band versammelten Texte, Interviews und Vorträge, über die jeweilige Darstellung und Analyse ihres Themas hinaus - zur Soziologie der Intellektuellen, über Sprache und Markt, politische Meinung und politisches Handeln, zum Begriff der Zensur und des Feldes, über Geschmack und Geschmackswandel, Meinungsumfragen, soziale Voraussetzungen des Sports -, eine praktische Demonstration des methodischen Gebrauchs der Reflexivität im Denken Bourdieus.
Inhaltsverzeichnis zu „Soziologische Fragen “
Die Kunst, den Parolen zu widerstehen. Eine störende und verstörende Wissenschaft. Der Soziologe auf dem Prüfstand. Stehen die Intellektuellen ausserhalb des Spiels? Wie die freien Intellektuellen befreien? Für eine Soziologie der Soziologen. Das Paradox der Soziologen. Was sprechen heisst. Über einige Eigenschaften von Feldern. Der sprachliche Markt. Die Zensur. "Jugend" ist nur ein Wort. Über Ursprung und Entwicklung der Arten der Musikliebhaber. Die Metamorphose des Geschmacks. Historische und soziale Voraussetzungen modernen Sports. Haute Couture und Haute Culture. Aber wer hat denn die Schöpfer geschaffen? Die öffentliche Meinung gibt es nicht. Bildung und Politik. Streik und politisches Handeln. Der Rassismus der Intelligenz.
Autoren-Porträt von Pierre Bourdieu
Pierre Bourdieu, am 1. August 1930 in Denguin (Pyrénées Atlantiques) geboren, besuchte dort das Lycée de Pau und wechselte 1948 an das berühmte Lycée Louis-le-Grand nach Paris. Nachdem er die Eliteschule der École Normale Supérieure durchlaufen hatte, folgte eine aussergewöhnliche akademische Karriere. Von 1958 bis 1960 war er Assistent an der Faculté des lettres in Algier, wechselte dann nach Paris und Lille und wurde 1964 Professor an der École Pratique des Hautes Études en Sciences Sociales. Im selben Jahr begann er, die Reihe Le sens commun beim Verlag Éditions de Minuit herauszugeben und erhielt einen Lehrauftrag an der Ècole Normale Supérieure. Es folgten Gastprofessuren und Forschungsaufenthalte in Princeton und am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung. Seit 1975 gibt er die Forschungsreihe Actes de la recherche en sciences sociales heraus. 1982 folgte schliesslich die Berufung an das Collège de France. 1993 erhielt er die höchste akademische Auszeichnung, die in Frankreich vergeben wird, die Médaille d'or des Centre National de Recherche Scientifique. 1997 wurde ihm der Ernst-Bloch-Preis der Stadt Ludwigshafen verliehen.In seinen ersten ethnologischen Arbeiten untersuchte Bourdieu die Gesellschaft der Kabylen in Algerien. Die in der empirischen ethnologischen Forschung gemachten Erfahrungen bildeten die Grundlage für seine 1972 vorgelegte Esquisse d'une théorie de la pratique (dt. Entwurf einer Theorie der Praxis, 1979). In seinem wohl bekanntesten Buch La distinction (1979, dt. Die feinen Unterschiede, 1982) analysiert Bourdieu wie Gewohnheiten, Freizeitbeschäftigungen, und Schönheitsideale dazu benutzt werden, das Klassenbewusstsein auszudrücken und zu reproduzieren. An zahlreichen Beispielen zeigt Bourdieu, wie sich Gruppen auf subtile Weise durch die feinen Unterschiede in Konsum und Gestus von der jeweils niedrigeren Klasse abgrenzen. Mit Le sens pratique (dt. Sozialer Sinn. Kritik der theoretischen Vernunft, 1987) folgte 1980 eine ausführliche
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Reflexion über die konkreten Bedingungen der Wissenschaft, in der Bourdieu das Verhältnis von Theorie und Praxis neu zu denken versucht. Ziel dieser Analysen ist es, die »Objektivierung zu objektivieren« und einen Fortschritt der Erkenntnis in der Sozialwissenschaft dadurch zu ermöglichen, dass sie ihre praktischen Bedingungen kritisch hinterfragt.Seit dem Beginn der 90er Jahre engagiert sich Bourdieu für eine demokratische Kontrolle ökonomischer Prozesse. 1993 rief er zur Gründung einer »Internationalen der Intellektuellen« auf, deren Ziel darin besteht, das Prestige und die Kompetenz im Kampf gegen Globalisierung und die Macht der Finanzmärkte in die Waagschale zu werfen. Die im selben Jahr gegründete Zeitschrift Liber soll dazu ein unabhängiges Forum bieten. Seine politischen Aktivitäten zielen darauf ab, eine Versammlung der "Sozialstände in Europa" einzuberufen, die den europäischen Einigungsprozess kontrollieren und begleiten soll.Pierre Bourdieu stirbt am 23. Januar 2002 in Paris.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Pierre Bourdieu
- 2024, Neuauflage, Nachdruck, 255 Seiten, Masse: 10,8 x 17,7 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Hella Beister, Bernd Schwibs
- Verlag: Suhrkamp
- ISBN-10: 3518118722
- ISBN-13: 9783518118726
- Erscheinungsdatum: 06.06.2024
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