Staat, Grossraum, Nomos.
Arbeiten aus den Jahren 1916-1969. Hrsg., mit einem Vorwort und mit Anmerkungen versehen von Günter Maschke. 2., unveränderte Auflage
Staat, Grossraum, Nomos - das sind drei zentrale Themen Carl Schmitts, die in seinem Werk einander ablösen, wenn auch im Grossraum der Staat aufgehoben ist und der neue Nomos der Erde auf Grossräumen beruhen soll. Staat, Grossraum und Nomos besitzen auch eine...
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Klappentext zu „Staat, Grossraum, Nomos. “
Staat, Grossraum, Nomos - das sind drei zentrale Themen Carl Schmitts, die in seinem Werk einander ablösen, wenn auch im Grossraum der Staat aufgehoben ist und der neue Nomos der Erde auf Grossräumen beruhen soll. Staat, Grossraum und Nomos besitzen auch eine gemeinsame Aufgabe: sie sollen »aufhalten«. Der Staat hat der bedrohlichen Invasion der menschlichen Individualität zu widerstehen, die im Bürgerkrieg ihre politisch gefährlichste Ausprägung erreicht; der Grossraum soll den Weg in einen universalistischen, den Zusammenhang von Ordnung und Ortung zerstörenden Nihilismus versperren; an dem noch zu findenden neuen Nomos der Erde, der sich aus einem Pluralismus voneinander abgegrenzter Grossräume ergibt, soll das Projekt der Einheit der Welt scheitern, das, unter dem scheinbar menschenfreundlichen Motto »Pax et securitas«, nur ein anti-christliches Projekt sein kann. Auffallend ist dabei die stets nachlassende Randschärfe, die von Stufe zu Stufe geringere juristische Erfassbarkeit dieser Schlüsselbegriffe, die bereits so die sich steigernde Unordnung und Verwirrung des XX. Jahrhunderts anzeigen, dem Schmitt sich zunächst mit fester Gewissheit, dann mit einer sich auf reale Entwicklungen stützenden Zuversicht und endlich nur noch mit einer Hoffnung konfrontierte.Der vorliegende Band sammelt wichtige, z.T. schwer erreichbare Texte Carl Schmitts, zu denen der Herausgeber bibliographische, ideen- und zeitgeschichtliche Erläuterungen und Hinweise beisteuerte. Die Sammlung zeigt, dass Schmitts Grösse weniger in seinen Antworten als in seinen Fragen und Fragestellungen liegt, hinter die auch dann nicht zurückgegangen werden kann, wenn wir selbst die Antworten nicht besitzen. Der stille, kontemplative Carl Schmitt, der sein Wesen treffend beschrieb als »geräuschlos und nachgiebig wie ein stiller Fluss, wie die Mosel, tacito rumore Mosella«, ging nicht den ihm vorgezeichneten Fluchtweg in die Kultur und den Ästhetizismus, sondern stellte sich den »Res dura« des Politischen. Nicht
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zuletzt diese Spannung erklärt die Anregungsfülle und den intellektuellen Reiz der hier wieder vorgelegten Studien und Aufsätze, die auch die Krise der Gegenwart zu erhellen vermögen.
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Inhaltsverzeichnis zu „Staat, Grossraum, Nomos. “
VorwortZur vorliegenden AusgabeI. Verfassung und Diktatur1. Diktatur und Belagerungszustand. Eine staatsrechtliche Studie (1916)2. Reichspräsident und Weimarer Verfassung (1925)3. Diktatur (1926)4. Das Ausführungsgesetz zu Art. 48 (sog. Diktaturgesetz) (1926)5. Der bürgerliche Rechtsstaat (1928)6. Konstruktive Verfassungsprobleme (1932)7. Starker Staat und gesunde Wirtschaft (1932)II. Politik und Idee8. Absolutismus (1926)9. Macchiavelli. Zum 22. Juni 1927 (1927)10. Der Rechtsstaat (1935)11. Was bedeutet der Streit um den »Rechtsstaat«? (1935)12. Politik (1936)13. Der Staat als Mechanismus bei Hobbes und Descartes (1937)14. Dreihundert Jahre Leviathan (1951)15. Die Stellung Lorenz von Steins in der Geschichte des 19. Jahrhunderts (1940)16. Das »Allgemeine Deutsche Staatsrecht« als Beispiel rechtswissenschaftlicher Systembildung (1940)17. Die Formung des französischen Geistes durch den Legisten (1942)18. Amnestie oder die Kraft des Vergessens (1949)III. Grossraum und Völkerrecht19. Führung und Hegemonie (1939)20. Raum und Grossraum im Völkerrecht (1940)21. Völkerrechtliche Grossraumordnung mit Interventionsverbot für raumfremde Mächte. Ein Beitrag zum Reichsbegriff im Völkerrecht (Text der 4. Aufl., 1941)22. Die Auflösung der europäischen Ordnung im »International Law« (1890-1939) (1940)23. Die Raumrevolution. Durch den totalen Krieg zu einem totalen Frieden (1940)24. Das Meer gegen das Land (1941)25. Staatliche Souveränität und freies Meer. Über den Gegensatz von Land und See im Völkerrecht der Neuzeit (1941)26. Beschleuniger wider Willen oder: Problematik der westlichen Hemisphäre (1942)27. Die letzte globale Linie (1943)28. Antwort an Kempner (1947)29. Maritime Weltpolitik (1949)IV. Um den Nomos der Erde30. Illyrien - Notizen von einer dalmatinischen Reise (1925)31. Raum und Rom - Zur Phonetik des Wortes Raum (1951)32. Die Einheit der Welt (1952)33. Der neue Nomos der Erde (1955)34. Welt grossartigster Spannung (1954)35. Die geschichtliche Struktur des heutigen
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Welt-Gegensatzes von Ost und West. Bemerkungen zu Ernst Jüngers Schrift: »Der Gordische Knoten« (1955)36. Gespräch über den Neuen Raum (1955/58)37. Nomos - Nahme - Name (1959)38. Die Ordnung der Welt nach dem Zweiten Weltkrieg (1962)39. Gespräch über den Partisanen - Carl Schmitt und Joachim Schickel (1969)Namenverzeichnis INamenverzeichnis IISachregister
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Autoren-Porträt von Carl Schmitt
Carl Schmitt, geboren am 11.7.1888 in Plettenberg, lehrte als Professor für Verfassungs- und Völkerrecht in Greifswald (1921), Bonn (1922), Berlin (Handelshochschule, 1926), Köln (1932) sowie an der Universität Berlin (1933-1945). Er gehört zu den anregendsten und zugleich umstrittensten politischen Denkern dieses Jahrhunderts in Deutschland. Vor allem seine Definitionen der Begriffe Politische Romantik und Politische Theologie, Souveränität, Diktatur, Legalität und Legitimität sowie des Politischen (»Freund-Feind-Theorie«) hatten starken Einfluss weit über die Grenzen Deutschlands und seines Faches hinaus. Carl Schmitt starb 96jährig am Ostersonntag, dem 7. April 1985, in seinem Geburtsort.
Bibliographische Angaben
- Autor: Carl Schmitt
- 2021, 2., unveränderte Auflage, XXX, 668 Seiten, Masse: 16,2 x 23,9 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: Günter Maschke
- Verlag: Duncker & Humblot
- ISBN-10: 3428184718
- ISBN-13: 9783428184712
- Erscheinungsdatum: 02.11.2021
Pressezitat
»Was die vorliegende Edition so brauchbar macht, ist die weitläufige, umsichtige und gründliche Kommentierung der Texte. Liest man die 'Anmerkungen' und den zusätzlichen 'Anhang' zusammen, dann hat man - weit über und rund um Schmitt hinaus - ein stattliches Kompendium zur Literatur des politischen Denkens, namentlich des 20. Jahrhunderts.« Dr. Friedhelm Kröll, in: Das Argument, 223/1997
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