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  • 4 Sterne

    0 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magdalena K., 01.08.2017 bei bewertet

    Interessante Geschichte einer Kaufhausdynastie mit etwas langem Vorlauf

    Aufmerksam auf das Buch wurde ich zuerst durch das schön gestaltete Cover. Als ich dann noch den Titel las, wurde mir klar, dass es sich wohl um einen Roman um ein Kaufhaus handelt und ab da wollte ich das Buch unbedingt lesen! Heidi Rehn als Autorin historischer Romane war mir bereits ein Begriff und so habe ich mich auf eine tolle Geschichte gefreut.

    Die Geschichte beginnt Ende des 19 Jh. und zieht sich bis Mitte des 20 Jh. In dieser Zeit begleiten wir die jüdische Familie Hirschvogel und vor allem die Entwicklung des Kaufhauses Hirschvogel am Rindermarkt in München.
    Zu Beginn des Buches lernen wir die gesamte Familie Hirschvogel (die Eltern Thea und Jacob, die Kinder Lily, Benno und Sepp und die Grossmutter Recha) kennen und begleiten sie bei der Eröffnung von neuen Geschäftsräumen. Das Kaufhaus besteht also schon länger und im Laufe der Geschichte erfahren wir, welche Tricks und Kniffe die Familie anwendet um den Umsatz zu steigern oder nach Tiefschlägen überhaupt wieder in Gang zu bekommen. Das Kaufhaus selbst wird ganz toll beschrieben und es ist wirklich interessant, wie die Kaufhäuser damals aussahen und wie die Kundschaft bedient wurde. Neben dem Kaufhaus spielt natürlich die Familie selbst eine grosse Rolle und wir erleben wie die die Kinder gross werden und selbst Kinder bekommen, welche Schicksalsschläge sie erdulden müssen und wie sie ihr Glück finden. Die Familie Rossbach, befreundet mit den Hirschvogels, nimmt auch einen wichtigen Platz in der Geschichte ein und hat viel Einfluss auf viele Begebenheiten.
    Besonders intensiv begleiten wir Lily Hirschvogel, deren Liebe zum Kaufhaus wir gleich zu Beginn des Romans mitbekommen und erleben, wie sie als Frau darum kämpft im Kaufhausgeschäft anerkannt zu werden. Auch die anderen Charaktere lernen wir sehr gut kennen, sodass man während des Lesens das Gefühl hat mitten im Geschehen zu sein.

    Der Schreibstil von Heidi Rehn ist sehr schön. Allerdings muss ich zugeben, dass ich eine Weile gebraucht habe um in die Geschichte zu finden, da Heidi Rehn einen anspruchsvollen und teils ausladenden Schreibstil hat und man das Buch nicht mal eben weglesen kann. Ihr Schreibstil passt aber in die damalige Zeit, vor allem, da sie viele Begriffe verwendet, die damals in der Region üblich waren. So sprechen auch einige Personen mit einem münchnerischen Akzent. Als ich mich dann aber an den Stil gewöhnt hatte, konnte ich die Geschichte geniessen, da ich mich gut in die Zeit hineinfühlen konnte.
    Da die Geschichte über einen längeren Zeitraum spielt, hat die Autorin oft grössere Zeitsprünge eingebaut. So hat sie auch die beiden Weltkriege „übersprungen“. Wir erfahren nur wie sie sich angebahnt haben und wie es danach aussah. Das hat mich zwar etwas überrascht, allerdings legt Heidi Rehn das Augenmerk stärker auf das Kaufhaus und nicht auf die Kriege. Dennoch bekommen wir viel über die Judenverfolgung mit, vor allem, da die Familie Hirschvogel jüdisch ist.
    Und obwohl es viele Zeitsprünge gab, hatte ich zu Beginn der Geschichte das Gefühl, dass sie sich hinzieht. Es passierte für meinen Geschmack nicht genug und erst ab Seite 250 wurde es für mich spannend und ich wollte immer weiterlesen. Im Nachhinein war das wohl nötig um die Beweggründe der Charaktere zu verstehen, allerdings hätte ich es mir etwas knackiger gewünscht.

    Alles in Allem ein sehr schöner und vor allem interessanter historischer Roman über eine Kaufhausdynastie, den ich allen empfehlen kann, die sich dafür interessieren, wie Kaufhäuser damals ausgesehen und geführt wurden und die Familiengeschichten lieben, die in schwierigen Zeiten spielen und in denen es viele dramatische Schicksalsschläge gibt. Wer den etwas langen Vorlauf in Kauf nimmt, kann sich auf eine tolle Geschichte freuen!

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Milli11, 16.05.2017

    Ein sehr gelungener Generationenroman aus München
    Das Titelbild ist sehr schön gestaltet mit einer Frauenfigur in Kleidung aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts, die sich vom Betrachter abwendet und in den grossen Foyerbereich eines prächtigen Kaufhauses blickt.
    Auch der Titel passt für meinen Geschmack sehr gut, er ist gleichzeitig Motto und Anspruch der jüdischen Familie Hirschvogl, die für eine fiktive Kaufmannsfamilie in München steht.
    Der Roman beginnt mit der feierlichen Eröffnung des neuen Kaufhauses „Hirschvolg am Rindermarkt“. Die ganze Familie nimmt teil, alle Freunde, natürlich auch die Geschäftspartner und Honoratioren der Stadt und sogar der Prinzregent kommt!
    Das grosse Ereignis ist sehr detailliert und liebevoll beschrieben, man lernt die wichtigsten Charaktere kennen und sieht auch schon, wo sich Konfliktfelder in der Familie und im Gesellschaftsleben auftun. Im Weitergang rankt sich der Roman hauptsächlich erstmal um den Patriarchen der Familie Jakob und seine talentierte Frau Thea. Später geht dann das Hauptaugenmerk auf seine Tochter Lily über, die nach vielen Kämpfen die Leitung des Kaufhauses übernehmen darf.
    Dabei werden sowohl die Liebes-, Ehe- und Familienprobleme nicht ausgespart, Kämpfe und Versöhnungen mit den Freunden und Freundinnen, Entwicklungen der Kinder, die nicht in das Weltbild der Eltern passen, Streit und Versöhnung, Verrat und Hilfe, wie das Leben so spielt.
    Dies alles vor dem Hintergrund der aufkommenden Nazizeit, mit Anfeindungen aufgrund ihrer jüdischen Herkunft und Neid auf ihre privilegierte wirtschaftliche Stellung. Das Leben für die Familie wird immer schwieriger, darüber gehen Lieben und Freundschaften auseinander, andere Unterstützer finden sich dafür und manche werden den Krieg und die Nazizeit auch nicht überleben.
    Das liest sich sehr flüssig, ist spannend geschrieben und man fürchtet unwillkürlich mit der Familie vor dem kommenden Unheil.
    Dagegen sind nicht alle Charaktere immer schlüssig dargestellt, manche Wandlungen von Freund/ -in zu Feind/ -in und zurück kann ich nicht nachvollziehen und manchmal sind mir die ganzen Sozialleistungen und –ideen von z. B. Lily für ihre Kunden und Angestellten zu unglaubwürdig, auch Kaufhausbesitzer sind nun mal gezwungen, zuerst auf den Gewinn und erst dann auf soziale Wohltaten zu schauen, das ist ein bisschen viel für eine Person.
    Nichtsdestotrotz kann ich das Buch sehr empfehlen, sehr schön finde ich auch den Stammbaum und die beigefügte München-Karte.

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anja R., 22.05.2017

    Der jüdische Kaufmann Jacob Hirschvogl eröffnet 1897 mit seiner Frau Thea in München ein grosses Kaufhaus. Die beiden erfüllen sich damit einen grossen Traum. Ihr Ziel ist es, ganz besondere Dinge vorrätig zu haben und damit die Leute zum Staunen zu bringen. Jeder Kunde, egal ob arm oder reich, soll sich hier geschätzt fühlen. Besonders Thea hat immer neue Ideen, sodass das Kaufhaus schon bald zu den führendsten Adressen Münchens gehört und sich ständig weiterentwickelt. Das Glück scheint also mit der Kaufmannsfamilie zu sein. Doch leider müssen die Hischvogls feststellen, wie zerbrechlich es ist, als die Nazis die Macht ergreifen....

    Der Roman um die fiktive Münchner Kaufmannsfamilie begeistert von der ersten Seite an. Denn Heidi Rehn versteht es hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so lebendig zu beschreiben, dass man alles mühelos vor Augen hat. Man hat schon beinahe das Gefühl, selbst im Kaufhaus zu sein und all die wunderbaren Dinge zu bestaunen. Die Charaktere wirken ebenfalls sehr sympathisch, sodass man sich gut mit ihnen identifizieren und mit ihnen mitfiebern kann. Das Schicksal hält einiges für die Familie bereit, sodass die Erzählung nie langweilig oder gar vorhersehbar wirkt.

    Heidi Rehn webt geschichtliche Hintergründe gekonnt in die Handlung ein. Dadurch hat man  das Gefühl, dass diese fiktive Geschichte sich tatsächlich so zugetragen haben könnte. Man taucht förmlich in die Vergangenheit ein und mag sich kaum vom Gelesenen lösen. Obwohl das Buch recht umfangreich ist, liest es sich quasi von selbst. Denn der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm lesbar.

    Ich habe mich beim Lesen dieses Romans sehr, sehr gut unterhalten. Die Geschichte der Hirschvogls hat mich vom ersten Moment an in ihren Bann gezogen, da Heidi Rehn sie lebendig und geradezu packend erzählt. Ich konnte mich kaum von der Geschichte lösen, die, ausser zu unterhalten, zum Nachdenken anregt. Deshalb bekommt das Buch auf meiner persönlichen Leseskala auch alle fünf Bewertungssternchen.

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  • 4 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    goat, 25.06.2017

    München im Jahr 1897: Der jüdische Kaufmann Jacob Hirschvogl hat sich mit der Eröffnung seines Kaufhauses Hirschvogl am Rindermarkt einen grossen Traum erfüllt. Als Jacob zum Königlich Bayerischen Hoflieferanten ernannt wird, ist sein Glück perfekt. Er und seine Frau Thea investieren viel Zeit und Kraft, um der Kundschaft stets das Beste vom Besten zu präsentieren. Den Wunsch, einer ihrer Söhne möge das Haus irgendwann einmal weiterführen, erfüllt sich jedoch nicht. Dafür interessiert sich Tochter Lily umso mehr für das prunkvolle Kaufhaus und ist ihren Eltern eine sehr grosse Hilfe.

    Doch die Zeit des Nationalsozialismus zeigt sehr deutlich, dass auch ein jüdischer Kaufmann keinen Sonderstatus besitzt und selbst einige seiner Stammkunden stellen sich plötzlich gegen ihn. Er sieht sich einer Mischung aus Neid, Hilflosigkeit und Wut gegenüber …

    Neben dem Titel „Das Haus der schönen Dinge“ ist bereits das Cover ein echter Blickfang. Genau so habe ich mir das Kaufhaus Hirschvogl bei den ausschweifenden Beschreibungen der Autorin auch vorgestellt. Die bildhaften Beschreibungen über das Kaufhaus haben mir noch am besten gefallen. Egal ob es die überbordende Dekoration oder Beleuchtung war, das fulminante Warensortiment, die Soireen, die von Zeit zu Zeit stattfanden, das grosse Kinderkarussell oder die Rolltreppen, die im Lichthof eröffnet wurden, waren – ich habe all das zusammen mit der Familie Hirschvogel genossen. Ich habe mich selbst mit staunendem Gesicht in der Menge der heranströmenden Kunden gesehen, als das Kaufhaus eröffnet wird. Und war ebenso fassungslos wie Lily, als sie 1952 vor den Trümmern des einstmals so imposanten Gebäudes steht.

    Weit über 600 Seiten hat das neueste Werk von Heidi Rehn. Einige davon leider etwas zu langatmig und das an Stellen, wo ich mir eher weniger gewünscht hätte. Bei den Protagonisten habe ich diesen Tiefgang leider etwas vermisst. Es waren mehrere grosse Zeitsprünge vorhanden, bei denen ich lieber davon gelesen hätte, wie es den Protagonisten in der Zeit ergangen ist. Auch konnte ich das Handeln einiger Charaktere nicht ganz nachvollziehen, wie z. B. Bennos Weggang aus München und sein Verhältnis zu Wiggerl, denn so richtig bekannt hat er sich ja nie zu ihm.

    Sehr hilfreich ist der vorne im Klappentext angegebene Stammbaum. Es tauchen aber noch weitaus mehr Charaktere in der Geschichte auf und es war nicht immer ganz einfach, die ganzen Namen zuzuordnen. Ich liebe Romane, die über mehrere Generationen hinweg spielen und Heidi Rehn überzeugt mit einem sehr bildhaften Schreibstil. Von mir gibt es vier Sterne für „Das Haus der schönen Dinge“.

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  • 4 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    cybergirl, 02.05.2017

    Der grosse Traum
    Als Jacob und Thea Hirchvogl im Mai 1897 ihr Kaufhaus am Münchner Rindermarkt eröffnen und zum Königlich Bayrischen Hoflieferanten ernannt werden glauben sie sich am Ziel ihres grossen Traumes.
    Schnell wird das Hirchvogl, dank seines ausgewählten und luxuriösen Angebotes zum 1. Haus am Platz. Doch die Konkurrenz schläft nicht, bald schon werden Hermann Tietz und das Oberpolinger zu ernsten Konkurrenten.
    Doch dank der immer neuen Ideen von Thea und der baldigen Vergrösserung des Hirchvogls bleibt das Kaufhaus nach wie vor Münchens liebstes Kind. Aber dann werden die Zeiten stürmisch.

    Das Buch „Das Haus der schönen Dinge“ von Heidi Rehn ist sehr schön gestaltet. Auf dem Cover sieht man das Kaufhaus mit seiner grossen Kuppel und dem Lichthof, so wie es im Buch beschrieben wird.
    Auf den Innenseiten des Covers ist vorne der Stammbaum der Familie und hinten eine Karte der Münchner Innenstadt mit Hinweisen zu den Kaufhäusern gedruckt.
    Erstaunlich wie viele grosse Kaufhäuser sich in enger Nachbarschaft angesiedelt haben und mit welcher Pracht sie ausgestattet waren.
    Eins dieser Kaufhäuser ist das der jüdischen Kaufmanns Familie Hirchvogl. Bald schon wird es zum beliebtesten Kaufhaus von Münchens edler Gesellschaft. Dank der immer neuen Ideen von Thea Hirchvogl, wenn es um Dekorationen und das Warenangebot geht, ist es ein beliebter Treffpunkt der feinen Damen. Auch ihre Soireen erfreuen sich einer grossen Beliebtheit.
    Im Mittelpunkt der Erzählung stehen Jacob und Thea Hirchvogl die sich mit dem Kaufhaus einen Traum erfüllt haben und ihre drei Kinder Benno, Lily und Joseph. Lily zeigt schon früh, dass auch sie dem Kaufhaus sehr verbunden ist, schon als Kind verbringt sie am liebsten die Zeit mit ihrer Freundin Cäcilie zwischen den vielen Theken und Regalen.
    Der Leser begleitet die Familie Hirchvogl über drei Generationen durch viele Höhen und Tiefen.
    Man erfährt viel über die grossen Kaufhäuser die meist von jüdischen Kaufmannsfamilien betrieben wurden und von der Zeit die nach dem 1. Weltkrieg anfing suggestiv schwerer für sie zu werden.
    Das Buch liest sich sehr schnell, der Schreibstil ist flüssig und so, dass man sich alles richtig bildhaft vorstellen kann.
    So freut man sich mit der Familie Hirchvogl aber man leidet auch mit der sympathischen Familie.
    Das Buch „Das Haus der schönen Dinge“ stufe ich als unbedingt lesenswert ein.

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  • 4 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    wusl, 13.05.2017

    Da seit über 40 Jahren in und um München wohne, war das neue Buch von Heidi Rehn ein Muss auf meiner Leseliste. Es war auch der erste Roman, den ich von ihr gelesen habe. Das Haus der schönen Dinge“ beginnt 1897, als der jüdische Kaufmann Hirschvogel das erste Warenhaus in München eröffnet. Der Name ist von der Autorin hervorragend gewählt, denn im ersten Augenblick dachte ich wirklich, schon einmal davon gehört zu haben. Aber die Geschichte ist natürlich fiktiv aber deshalb nicht weniger interessant. Denn erzählt wird anhand dieser Familie, wie es war in der damaligen Zeit, als die ersten Kaufhäuser zaghaft ihre Tore öffneten und Schritt für Schritt ihr Sortiment erweiterten. Wie Erfolg und Konkurrenzdruck Einzug hielten aber auch wie sich die politische Lage nach und nach veränderte. Der Leser erfährt sehr viel über Mode und Moral, Gesellschaft und Weltgeschehen. Dabei liegt natürlich der Fokus auf den ersten 50 Jahren des letzten Jahrhunderts. Drei Generationen von Hirschvogels bevölkern nach und nach den Roman.

    Das Buch hat eine liebevolle Aufmachung inkl. einem kleinen Stadtplan. Die Beschreibungen der Stadt sind gut getroffen und als Münchenkenner hat mir das Lokalkolorit sehr gefallen. In manchen Szenen und Abschnitten fühlte ich mich an die englische Serie „The Paradise“ erinnert. Die Probleme der ersten Warenhäuser und die Ideen, mit denen sie die Kundschaft anlockten, waren sich überall wohl ähnlich.

    Etwas sperrig fand ich die Darsteller und ihre wechselseitigen Beziehungen. Ich konnte irgendwie keine richtige Leit- und Lieblingsperson für mich finden. Deshalb ging mir manches vielleicht nicht nahe genug und es fehlte das letzte Stückchen zur vollen Punktzahl. Dennoch unterhaltsam und lesenswert.

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  • 5 Sterne

    1 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Norma K., 24.05.2017

    Filmreifes Sujet
    Auf üppigen 650 Seiten wird hier intensiv und detailreich ein Zeitgemälde ausgebreitet, das 3 Generationen umfasst. Jacob Hirschvogl, jüdischer Kaufmann, und seine Frau Thea lassen um die Jahrhundertwende zum 20. Jh. das Kaufhaus Hirschvogl am Rindermarkt in München entstehen, einen Kauftempel der Superlative, in dem es alles gibt, was das Herz der feinen Gesellschaft begehrt. Das Kaufhaus wächst und wächst, alles dreht sich bei Familie Hirschvogl nur um Ideen und Erweiterungen rund um das Kaufhaus. Auch Tochter Lily ist von dieser lebenserfüllenden Begeisterung für das Kaufhaus erfasst, insbesondere in den Zwanziger Jahren blüht und gedeiht alles, was die Familie auf die Beine stellt. In den 30er Jahren fallen die ersten zeitgeschichtlichen Schatten auf die Familie Hirschvogl...

    Dank der grossen Kunst der Autorin, sehr bildreich und malerisch Details zu schildern, läuft das Geschehen wie ein Film vor dem inneren Auge des Lesers ab. Man fühlt den Stoff, das Rascheln, die Farben, die Üppigkeit der Dekorationen. Und man fürchtet schon zu Beginn das schreckliche Ende... Ich war von diesem Buch fasziniert, nein, geradezu hingerissen, konnte, da ich vor meiner Pensionierung selbstständige Geschäftsfrau war, restlos mitempfinden, wie es sich anfühlt, wenn das eigene Geschäft der Mittelpunkt des Lebens ist. Die Autorin beschreibt am intensivsten die Zeit der Geschäftsblüte. Hier gelingt es der Autorin meisterhaft, den Idealismus, die Träume, die Hoffnungen und die Freude über Gelungenes in zündende Worte zu packen. In der Darstellung der 30er Jahre und später bekommt das Buch meiner Meinung nach leider Längen, wird zunehmend flacher, grauer, trockener, teils mühsam zu lesen. Für mich war anhand des Erzählten das Grauen des Endes nicht spürbar. Das Entsetzliche spürte ich nicht. Es wurde erzählt, aber ohne Leben erzählt. Ich empfand das Buch leider zum Ende hin geradezu als leer.
    Dennoch insgesamt ein absolut lesenswertes Buch, das ich mir wunderbar als Film vorstellen könnte.

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  • 5 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 01.05.2017

    Jacob Hirschvogl erfüllt sich einen Lebenstraum, als das Kaufhaus „Hirschvogl“ am Münchner Rindermarkt öffnet. Sein Kaufhaus bietet etwas, das München so vorher noch nicht hatte. Das Angebot unter einem Dach umfasst exquisite Damenbekleidung aus Paris, massgeschneiderte Herrenbekleidung, feinste Unterwäsche, beste Stoffe, Parfum, Kaffee, Tee und Pralinen. Die Mitbewerber versuchen mitzuhalten, aber es gelingt nicht, denn Jacobs Frau Thea hat sehr kreative Ideen. Jacob wird im Jahre 1897 Königlich-Bayerischer Hoflieferant.
    In den „Goldenen Zwanzigern“ übernimmt Tochter Lily die Geschäftsführung, da ihre Bruder Benno kein Interesse zeigt und auch Sepp, ihr jüngerer Bruder, nicht in Frage kommt. Aber bald schon macht sich der Einfluss der Nazis bemerkbar. Die Familie dachte immer, wie wäre ein vollwertiges Mitglied der Münchener Gesellschaft, aber nun zeigt sich, dass die Menschen sich mehr und mehr gegen die jüdische Familie stellen. Die Kunden bleiben weg und die Hirschvogls müssen um ihre Existenz bangen.
    Das Buch erzählt die Familiengeschichte über drei Generationen. Das Kaufhauses Hirschvogl ist fiktiv, steht aber stellvertretend für die vielen Geschäfte in jüdischem Besitz.
    Ich mag die Bücher von Heidi Rehn, die unterhaltsam sind und dennoch immer nachdenklich stimmen. Der historische Hintergrund ist sehr gut recherchiert und so erhält man einen Überblick über die Lebensumstände jener Zeit, das gesellschaftliche Leben und auch über die politischen Verhältnisse.
    Alle Charaktere sind sehr vielschichtig und interessant dargestellt. Besonders Lily hat es mir angetan. Sie muss sich in einer schwierigen Zeit um das Kaufhaus kümmern.
    Ich kann diese unterhaltsame, spannende und sogar zeitweise dramatische Familiengeschichte nur empfehlen.

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  • 5 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin K., 25.05.2017

    Der Titel " Das Haus der schönen Dinge" ist genau das, was das Kaufhaus, welches Jacob und Thea Hirschvogel im Jahr 1897 eröffnen, am besten beschreibt.
    Es handelt sich um eine bewegende Geschichte, bei der man die Hirschvogels über drei Generationen begleitet, in der das Kaufhaus in all seiner Pracht an erster Stelle steht.
    Nun hat sich das Ehepaar Hirschvogel mit der Eröffnung des neuen Kauhauses einen lang ersehnten​Wunsch erfüllt. Dieses Kaufhaus wird etwas ganz besonderes werden, vor allem Thea hat immer wieder neue Ideen wie sie es exklusiv gestallten können. Immer wieder mit der neuesten Mode aus Paris wo Theas Bruder lebt, sowie aus London wo Jacob seine Geschäftspartner hat. Es gibt ein so grosses Angebot, welches die Kundschaft wundern und staunen lässt.
    Es dauert nicht lange und die Münchner lieben ihr Hirschvogel und kommen nicht umhin immer wieder ins Kaufhaus einzukehren.
    Jacob und Thea sind Juden, zur damaligen Zeit wurden die grossen Kaufhäuser in München fast ausschliesslich von Juden betrieben und so blieb es auch schon 1997 nicht aus, das manche den Juden gegenüber nicht freundlich gesinnt waren. Wie schon seit Jahrhunderten, wo Juden immer wieder vertrieben wurden, wird man in diesem Roman mitverfolgen, wie es diesen ergangen ist.

    Lily und Benno, die Kinder von Thea und Jacob sind so wie ihre Eltern liebevolle Menschen. Besonders Lily liebt es im Kaufhaus zu wandeln und sich mit zunehmendem Alter immer mehr mit in den Alltag des Hirschvogels einzubringen, ist es doch ihr Wunsch, so wie ihre Mutter im Kaufhaus zu arbeiten.
    Auch später Lilys und Franz's Kinder, Edna und Leopold, leben für das Lebenswerk ihrer Grosseltern und bringen ihre eigenen Ideen mit ein und geben dem Kaufhaus eine modernere Note.
    Es gibt viele Protagonisten, Freunde und Freundinnen, Ehepartner und deren Kinder sowie die Angestellten des Hirschvogels.Folgedessen geht es nicht nur um das Kaufhaus, sondern auch um Familienverbundenheit, Freundschaften, die so manch eine Probe die das Leben stellt bestehen müssen. Um die grosse tiefe innige Liebe, nicht erfüllte Liebe, aber auch um Intriegen und Hinterlist.
    Da der Roman in der Zeit von 1897 bis 1952 spielt, bekommt der Leser einen Einblick in die Zeit des ersten und des grausamen zweiten Weltkriegs​mit all seinen Folgen.
    München, die Hochburg des aufkeimenden Nationalsozialismus, stellt die Hirschvogels und viele jüdische Bürger vor immer grössere Herausforderungen. Immer in der Hoffnung, dass​ sich alles wie 1923 nach dem Hitler Putsch, beruhigen wird, versucht die Familie das Kaufhaus so normal wie möglich am Laufen zu halten. Mit der Zeit gestaltet sich dies jedoch zunehmends immer schwieriger, erlassen die Braunen immer wieder neue Gesetzte gegen die Juden.
    Meine Meinung:
    Heidi Rehn hat mit " Das Haus der schönen Dinge" einen sehr gefühlvollen und anspruchsvollen Roman geschaffen.
    Wenn das Hirschvogel auch fiktiv ist, so lässt Frau Rehn interessante geschichtliche Hintergründe und Fakten excellent in den Roman einfliessen. Viele Protagonisten haben sympathische Charaktere, so das mir der ein oder andere sehr ans Herz gewachsen ist.
    Wie von der Autorin gewohnt, spiegelt auch dieser Roman wieder mit wieviel Hingabe er geschrieben wurde. Von der ersten Seite an hat er mich in seinen Bann gezogen und nicht mehr losgelassen.
    Da die Erzählungen drei Generationen, 55 Jahre lang begleitet, ist es doch sehr umfangreich. So gab es immer wieder Zeitsprünge, die ich aber nicht als störend empfand. Immer wieder gab es unvorhersehbare Ereignisse die der Geschichte eine gute Spannung verlieh.
    Das Buch regt zum Nachdenken an und wird mir lange im Gedächtnis bleiben, für mich ein Buch was ich mit Sicherheit mehr als einmal lesen werde.
    Das Cover finde ich wunderschön, auch der Inhalt des Buches ist stilvoll mit einem Stammbaum und einer Karte Münchens gestaltet. Ebenfalls gibt es einen Glossar der sehr hilfreich und interessant ist.
    Ich kann diesen historischen Roman wirklich nur weiterempfehlen.

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  • 4 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marita R., 15.06.2017

    ein Kaufhaus im Wandel der Zeit

    " Das Haus der schönen Dinge " von Heidi Rehn erzählt die Geschichte eines Münchner Kaufhauses vom Ende des 19. Jahrhundert bis ins 20 Jahrhundert. Über 100 Jahre werden die Geschicke und Veränderungen, die der Wandel der Zeit mit sich bringt, aber auch die schrecklichen Jahre des Nationalsozialismus und ihre Schicksale für viele jüdische Kaufmannsfamilien und ihre Enteignungen beschrieben,

    Der Autorin gelingt es sehr gut den Bogen zu spannen vom Entstehen solcher " Einkaufstempel " , die für die Kundschaft, egal ob arm oder reich , immer ein Erlebnis sein sollten , bis zur den Veränderungen, die die Zeit unweigerlich mit sich bringt. Als Leser begleitet man die Familie Hirschvogel, die ihr Kaufhaus am Rindermarkt in München zu einem echten Erlebnis für seine Kunden macht. Konzerte und andere Kulturevents lassen dieses Kaufhaus zu etwas besonderen werden. Die Dekorationen werden liebevoll gestaltet und es geht dem Eigentümer und seiner Frau immer darum, dass der Kunde sich wohl fühlt. Welch ein Gegensatz zu unseren geistlosen und leblosen Fabrikhallen , in denen die Waren stapelweise angeboten wird und es nur um den Profit und nicht um das Erlebnis " Einkauf " geht." Geiz ist Geil ", die Masse muss den Preis machen. Ich habe mir oft vorgestellt, wie viel mehr Spass es machen müsste in einem " Hirschvogel am Rindermarkt " einzukaufen und dort vielleicht etwas mehr zahlen zu müssen, aber für seinen Einkauf auch etwas geboten zu bekommen. Das ist doch auch Kultur , oder etwa nicht?

    Dass Heidi Rehn diesen Wandel eines Kaufhauses als Familiengeschichte aufbaut ist schon geschickt gemacht, auch die zeitgeschichtlichen Elemente haben die Geschichte abgerundet, trotzdem sind einige Länge im Lesefluss zu merken und mich konnte das Buch nicht ganz überzeugen.Manchmal hat mir etwas die Nähe zu den Protagonisten gefehlt , da immer das Kaufhaus im Fokus stand.

    Alles in allem ist dieses Buch aber ein schönes Leseerlebnis gewesen und ich kann es allen Lesern von Familiengeschichten empfehlen.

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  • 5 Sterne

    13 von 27 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philo, 25.06.2017

    Nach "Sommer der Freiheit" ist dies mein zweites Buch von Heidi Rehn, und ich bin auch dieses Mal wieder total begeistert. Heidi Rehn erzählt die Geschichte der Familie Hirschvogl, die Ende des 19. Jahrhunderts in München ein Kaufhaus errichtet, das den Münchnern das Herz höher schlagen lässt. Nicht nur das Bauwerk selbst stellt alles bisher Dagewesene in den Schatten, auch das Angebot an Waren lässt keine Wünsche offen. Das Kaufhaus wird zum Treffpunkt der Reichen und Schönen der Münchner Gesellschaft, die sich von Thea Hirschvogl beim Kauf der neuesten Mode aus Paris beraten lassen. Aber auch die Dinge für den täglichen Gebrauch gibt es hier zu kaufen, das Kaufhaus ist Anziehungspunkt für alle Münchner, und sein Aufstieg zum ersten Haus am Rindermarkt beginnt unaufhörlich. Jacob und Thea Hirschvogl können mit Recht stolz sein auf ihr "Haus der schönen Dinge".

    Aufgrund des wunderbar gelungenen Covers kann ich mir vorstellen, wie das Kaufhaus gestaltet war. Dort hätte ich auch gerne eingekauft.

    In den Folgejahren des 20. Jahrhunderts sind es vor allem die Tochter Lili Hirschvogl und dann deren Tochter Edna, die das Kaufhaus erfolgreich weiterführen, während die Söhne der Familien andere Ambitionen haben.

    Nach dem stetigen Aufstieg sieht sich die Familie Hirschvogl aber den Repressialen der Naziherrschaft ausgesetzt, was letztendlich nicht nur den Verlust des Kaufhauses bedeutet, sondern auch tiefe Wunden in den privaten Beziehungen hinterlässt. So dürfen zwei geplante Hochzeiten nicht mehr stattfinden, weil die Ehen zwischen Juden und Ariern nicht mehr erlaubt sind.

    Heidi Rehn hat ein gut recherchiertes und hochinteressantes Buch geschrieben über eine der schrecklichsten Zeiten in der Geschichte Deutschlands. Sie zeichnet ihre Protagonisten mit sehr viel Sorgfalt, schreibt über Liebe, Freundschaft und Verrat. Letzten Endes aber siegt das Wissen darüber, dass der Zusammenhalt in der Familie über allem steht, und hierfür ist die Familie Hirschvogl ein leuchtendes Beispiel.

    Ich habe das Buch nicht geschlossen, ohne Tränen zu vergiessen. Ich habe mit den Mitgliedern der Familie Hirschvogl mitgelitten und werde das Geschehen wohl nie begreifen.

    Solche Bücher müssen geschrieben werden und sind wichtig, um dieses dunkle Kapitel deutscher Geschichte niemals zu vergessen.

    Fünf Sterne für dieses Buch und eine unbedingte Leseempfehlung.

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