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  • 4 Sterne

    8 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    katikatharinenhof, 05.09.2021

    Aktuell und sehr spitzzüngig

    Erck kämpft um Ansehen, Ruhm und Ehre - klingt sehr patriotisch, ist es auch. Aber irgendwie will es mit dem ganz grossenErfolg nicht klappen und daran soll ausgerechnet der Schriftsteller Schuld sein, der mit seinen Erlebnissen über Auschwitz die Bestsellerliste anführt. Erck kann es überhaupt nicht ab, dass Barsilay alles hat, war Erck sich wünscht. Und da reift in Erck ein böser Plan...


    Maxim Biller schreibt mit spitzer Feder und ebenso spitzer Zunge ein Buch, das aktueller den je ist und sich mit den Themen Vergangenheitsbewältigung, immer stärker werdendem Zulauf der rechten Sympathisanten und Political Correctness befasst.

    Erck ist irgendwie schräg, seine Gedankenkarussell dreht sich fortwährend und im Zuge dessen wird der Leser Zeuge, wie Erck von Versagensängsten und fehlender Anerkennung regelrecht verfolgt wird.

    Sein Gegenspieler ist dagegen eine schillernde Figur und weiss sich mit ganzer Grösse im Alltag zu behaupten. Der Erfolg seines Buche gibt ihm die Möglichkeit, sich politisch zu positionieren und zu profilieren.

    Und genau setzt die Genialität von Biller ein - er nimmt die aktuellen Diskussionen zum Anlass, um auf das Recht auf freie Meinungsäusserung und Redefreiheit aufmerksam zu machen. Die Frage nach der zu tragenden Last der Enkelgeneration, die mit der Schuld und den Erinnerungen ihrer Grosseltern konfrontiert werden, kommt auf und das leider immer wieder Aufleben von rechtem Gedankengut, das niemals so ganz von der Bildfläche zu verschwinden scheint.

    Der Roman bringt auf gerade einmal 120 Seiten alles auf den Punkt und hält dem Leser den gesellschaftskritischen Spiegel vor.

    Genial interpretiert, mit Figuren, die polarisieren. Nicht immer einfach zu lesen, aber trotzdem wertvoll.

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  • 5 Sterne

    Kristall, 19.11.2021

    Klappentext:

    „Erck Dessauer, der Held und Erzähler dieses Romans, ist jung, begabt und bereit, ein grosser Schriftsteller zu werden. Leicht ist das nicht im Berlin der Nullerjahre, denn eingeschworene Cliquen teilen die Macht unter sich auf, und Missgunst ist ein anderes Wort für Glück. Und besonders einer scheint es auf Erck abgesehen zu haben.



    Ercks Vater wurde zweimal verlassen: einmal von seiner Ehefrau. Und einmal von der DDR. Beides hat der Professor aus Leipzig nicht verwunden. Erck ist mit diesem Schmerz gross geworden, aber Aufgeben ist seine Sache nicht. Als er beim besten Verlag der Republik einen Buchvertrag unterschreibt, ist er fast am Ziel. Wäre da nur nicht dieser Hans Ulrich Barsilay mit seinem extravaganten Auftreten, seinen schönen Ex-Freundinnen, seiner perfekten Prosa und seiner Gewissenlosigkeit. Das Problem: Er ist beim selben Verlag. Und vieles deutet darauf hin, dass er versucht, Erck sein Thema zu stehlen. Höchste Zeit, ihm mit einer Intrige zuvorzukommen.“



    Maxim Biller hat mich seit seinem Roman „Sechs Koffer“ begeistert und so auch hiermit. Man muss seinen Stil mögen, man muss seine Worte verstehen, seine Intention herausfiltern. Der aufmerksame Leser wird hier ein gigantisches Werk vorfinden, Leser die sich hier nur berieseln lassen wollen, werden einschlafen und das Buch enttäuschend weglegen. Die Geschichte rund um Erck und seine Erziehung ist fesselnd und besonders zugleich. Erck erlebt durch seinen Job einen gewissen Konkurrenzkampf, ähnlich wie es früher seinem Vater ergangen ist, wenn auch zu einem anderen Thema. Erck und sein verhasster Kollege Hans Ulrich begegnen sich mit dem altbekannten falschen Gesicht: sie begrüssen sich freundlich, wünschen sich aber insgeheim den Tot an den Hals und so weiter…Biller beleuchtet hier tiefgründig und emotional, auf seine spezielle Weise, zwei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Eine gewisse zynische Stimmung darf hier auch nicht fehlen! Hauptprotagonist Erck wird dennoch zum Trauerspiel der Leserschaft…denn er lässt sich darauf ein und zerbricht schlussendlich genau wie sein Vater am Schmerz…Dieser Hass und diese Arbeit gegen Hans Ulrich lässt ihn müde werden, nimmt viel Kraft und kostet viel, vielleicht zu viel…

    Äusserst kontrovers und intelligent geschrieben! Ich habe es gemocht und vergebe sehr gern 5 von 5 Sterne!

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  • 4 Sterne

    Celia K., 12.10.2021

    Erck will das was viele Schriftsteller sich wünschen, Ansehen, Ruhm und Ehre. Aber irgendwie will es mit dem ganz grossen Erfolg nicht klappen und daran ist seiner Meinung nach der Schriftsteller Schuld, der mit seinen Erlebnissen über Auschwitz die Bestsellerliste anführt. Also macht er sich auf die Suche diesen zu demontieren und findet heraus, dass die Erlebnisse zum grössten Teil frei erfunden sind. Maxim Biller schreibt mit spitzer Zunge. Dieses Buch, ist aktueller denn je und befasst sich mit den Themen Vergangenheitsbewältigung, immer stärker werdendem Zulauf der rechten Sympathisanten. Erck schafft es schliesslich einen Verlag für sein eigenes Werk zu finden und glaubt sich am Ziel seiner Träume. Der Erfolg seines Buches gibt ihm die Möglichkeit, sich politisch zu positionieren und zu profilieren. Und genau an dieser Stelle setzt die Genialität von Biller ein - er nimmt die aktuellen Diskussionen in den Medien auf, um auf das Recht auf freie Meinungsäusserung und Redefreiheit aufmerksam zu machen. Billers neues Werk bringt auf gerade einmal 120 Seiten alles auf den Punkt und hält dem Leser den gesellschaftskritischen Spiegel vor.

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  • 5 Sterne

    7 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kaffeeelse, 06.01.2022

    Wieder ein Buch von Maxim Biller. Und wieder ein kontroverses Buch! Kann wahrscheinlich gar nicht anders sein. Der Autor zieht ja so ein Erleben magisch an. So ein Empfinden seiner Bücher scheint ja vielleicht auch gewollt zu sein. Auch so tritt man Debatten los und ein Nachdenken über gewisse Dinge und ein Nachdenken kann ja nie schlecht sein.

    "Der falsche Gruss" ist ein etwas verworren geschriebenes Buch, durch eine nicht chronologisch geordnete Handlung springt das Buch in die verschiedenen Zeiten des Geschehens. Schon das allein verwirrt etwas.

    Dann nimmt sich der Autor hier unsere, die deutsche Eigensicht vor. "Der falsche Gruss" ist ein Buch über den schönen Schein und das wirkliche Sein, ein Buch über Political Correctness, ein Buch über Widersprüche, ein Buch über Gegensätze, ein Buch über eine nicht vorhandene Ehrlichkeit, ein Buch über die Scheinheiligkeit. Ein interessantes Buch. Und eine interessante Sichtweise!

    Erck Dessauer, der Titelheld des Buches, ist ein ehemaliger Leipziger, der aus seiner Stadt nach Berlin flieht. Warum macht er das? Leipzig ist doch ein schönes Pflaster. Für Erck Dessauer aber weniger, zerbricht doch an diesem Ort seine Familienidylle. Obwohl ich mir Idylle in Bezug zu Maxim Billers Werken gar nicht vorstellen mag. Der Vater, erst 1968 in die Partei (SED) eingetreten, von der Wende böse überrascht, bringt sich schliesslich um. Für Erck bezeichnend verbleibt ein Gespräch mit seinem Vater über einen Artikel in einer politischen Zeitschrift über die DDR und ihre Bewohner. In diesem Artikel blickt der Autor etwas reisserisch auf das Geschehen, vermarktet eher sich selbst als die Wahrheit, dies kränkt natürlich und verfestigt ein Die- und Wir-Denken, eine Spaltung in Ostler und in Westler. Ein Denken, welches in manchem Kopf auch im Jetzt besteht und ein Denken, welches von manchem Kopf auch im Jetzt befeuert wird. Für Erck war dieser Artikel/das darin begründete Denken/die darin bestehende Enttäuschung ursächlich für den Freitod des Vaters, neben anderen Ursachen auch. Auch die Mutter verlässt Erck und ihren Mann, geht in eine Jerusalemer Einrichtung um Busse zu tun, hatte sie doch in der eigenen Familie Nationalsozialisten. ... Dieses Konglomerat aus Erinnerungen lässt Erck schliesslich aus Leipzig verschwinden, er glaubt in Leipzig zu ersticken. In Berlin in der Literaturwelt bietet sich Erck schliesslich eine Möglichkeit zur Rache, die er erfolgreich nutzt, aber die Welt ist klein. Und die Möglichkeit einer Revanche/die Scheinheiligkeit der Gesellschaft/der mögliche eigene Untergang verleiten den etwas paranoiden Erck schliesslich zu einer unüberlegten/überlegten Tat, denn opportun ist er hier nicht, aber national ist er in meinen Augen auch nicht, er will schockieren/abschrecken/blossstellen/sich selbst schützen und verzweifelt schliesslich an seinem Übermut/an der Situation/an seiner Paranoia.

    Ob die neuen Rechten auch bloss schockieren wollen, bezweifele ich, ob dieses Gleichnis passt, bezweifele ich ebenso. Aber wie der bisherige Umgang mit dieser politischen Rechten seitens des Staates war, könnte man meinen der Staat dachte bisher, die wollen nur spielen. Doch dies wollen sie mitnichten. Womit wieder die Scheinheiligkeit ins Spiel kommt.

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