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  • 3 Sterne

    isabelle W., 28.11.2017

    Als Buch bewertet

    Sture Bergwall, ein drogenanhängiger Kleinkrimineller, wird Anfang der 90er in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen. In der dortigen Therapie gesteht er unter dem Einfluss starker Medikamente mehr als 30 Menschen getötet zu haben und wird zu einer Haftstrafe verurteilt. Knapp 20 Jahre später stellt sich aber heraus dass alles nur erfunden war.

    In diesem Buch wird die ganze Geschichte aufgearbeitet. Wie kann es soweit kommen das jemand Morde gesteht die er nie begangen hat? Warum werden seine Aussagen nicht in Frage gestellt?

    Ich muss gestehen dass man das Buch locker um 200 Seiten hätte kürzen können. Gerade der 2. Teil, in dem es vorrangig um die Psychiater und deren Handlungsweisen geht, war doch sehr zäh und hat sich schwer lesen lassen. Aufgrund der vielen Fachbegriffe musste man sich sehr auf das Lesen konzentrieren und dies hatte auch zur Folge dass ich nur sehr dosiert an dieses Buch heran gehen konnte.

    Der 3. Abschnitt nahm dann endlich etwas mehr an Fahrt auf und wir erfahren wie es so weit kommen konnte das jemand solche Geschichten erfindet und man ihm, ohne Hinweise oder Leichenfund, glaubt. Gerade in diesem Abschnitt sind stellenweise Vernehmungsprotokolle mit eingebaut in denen man sich fragt wie so etwas allen Ernstes bei der Polizei durchgegangen ist. Sture verwickelt sich in Unstimmigkeiten und teilweise werden ihm sogar Tathergänge in den Mund gelegt.

    Ich muss sagen dass ich von der Leseprobe noch sehr begeistert war. Allerdings fiel es mir aufgrund der vielen Fachbegriffe und Ausschweifungen doch sehr schwer kontinuierlich am Ball zu bleiben. Dem Buch hätten, wie oben bereits erwähnt, weniger Seiten gut getan. So zog es sich doch sehr in die Länge. Bis weit über die Hälfte musste ich durchhalten, danach wurde es spannendender. Aber auch da hätte man einiges kürzen können, da auch oft vieles wiederholt wurde.

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  • 3 Sterne

    Mariola P., 26.11.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Sture Bergwall , ein Drogenhändler und Kleinkriminelle wird Anfang der 90er Jahre in die psychiatrische Klinik eingewiesen, dort macht er eine Therapie und muss viele Medikamenten nehmen und dort macht er auch ein Geständnis, dass er für viele Morden verantwortlich ist.....was ist wahr in seinem Worten ? warum Sture Bergwall hat der Geständnis gerade in die Klinik gemacht ? wollte er nur berühmt sein oder die Therapeuten haben auf ihn so viel Druck gemacht ?.......aud die und viele anderen Fragen sucht der Autor Dan Josefsson die Antworten.


    Der Autor hat gut konstruierte Geschichte geschrieben wo die sachliche Wissen nimmt sehr grosse Teil, für mich einfach zu gross , durch die vielen Details aus Psychotherapie und die vielen Fachbegriffen ist das ganze zäh und in die Länge gezogen, meine Meinung - weniger wird hier mehr.


    Der Schreibstil ist auch nicht einfach, das Buch fordert das ganze Aufmerksamkeit und mehrere Passagen ( besonders die mit die fachlichen ) muss ich zwei mal lesen.


    Sehr gut haben mir die Fotos gefallen, durch die kann ich mich von die beteiligten Personen ganz genaues Bild machen.


    Das Buch ist sehr interessant aber mit Paar Seiten zu viel

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  • 3 Sterne

    Tamara Angelina P., 09.02.2018

    Als Buch bewertet

    In dem Buch "Der Serienkiller der keiner war und die Psychotherapeuten die ihn schufen" von Dan Josefsson geht es um Sture Bergwall (oder auch Thomas Quick) der Morde gestanden hat um an Drogen zu kommen. Die Psychotherapeuten wollten dies ausnützen um einen grossen Erfolg zu feiern. Die Menschlichkeit blieb dabei auf der Strecke.

    Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und ich finde auch dass er passend für ein Sachbuch ist. Ebenfalls ist Dan sehr begabt darin, Informationen dem Leser sehr interessant und spnnend zu präsentieren.
    Jedoch muss ich leider sagen, dass der Autor zu genau auf jedes Detail der Story eingeht. Vielleicht liegt es ja nur an mir, aber mir hätte es auch gereicht wenn das Buch halb so lang gewesen wäre.
    Ansonsten hat mir das Buch wirklich gut gefallen und ich kann es jedem weiterempfehlen der von Grund auf an der Story interessiert ist uns nichts dagegen hat, wenn einem ziemlich ausschweifende Informationen präsentiert werden.

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  • 3 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christin F., 28.11.2017

    Als bewertet

    "Der Serienkiller der keiner war" handelt von Schwedens grösstem Justizskandal. Es geht um Sture Bergwall, der als Kleinkrimineller in die Psychiatrie kommt und dort unter der Behandlung mit Psychopharmaka unzählige Vergewaltigungen und Morde gesteht. Delikte, die er jedoch nicht begangen hat. Erst 20 Jahre später stellt sich heraus, dass er die Geständnisse erfunden hat.
    Was für eine Geschichte!!!
    Fassungslos und voller Spannung las ich die Leseprobe und musste unbedingt weiterlesen. Eine unglaubliche Geschichte.
    Man darf keinen klassischen Thriller oder Krimi erwarten, wenn man dieses Buch liest - es ist eher ein Sachbuch, eine Darstellung der Ereignisse.
    Die Story ansich ist wirklich unglaublich und schon allein daher wert gelesen zu werden. Das Buch an sich war mir zu trocken und langweilig, aber ich bin auch eher ein Fan von Krimis und Thrillern und nicht von Sachbüchern.

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  • 1 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Madelaine R., 27.11.2017

    Als Buch bewertet

    Potenzial nicht genutzt
    Cover:
    Das Cover ist schlicht und trotzdem aussagekräftig. Der in weiss auf schwarzem Hintergrund abgebildete Wald stellt für mich einen Zusammenhang zum Einstieg des Buches her, in dem wir die Ermittler bei der Suche der angeblichen Leichen in einem Wald begleiten. Die rote Schrift wirkt auf dieser farblosen Darstellung gleich noch deutlicher, was dadurch unterstützt wird, dass sie erhaben ist. Insgesamt ein schön gestaltetes Cover, das ansprechend wirkt.

    Inhalt:
    Wie Cover und Klappentext schon verraten, handelt es sich um einen der grössten Justizskandale der Geschichte Schwedens, von dem ich – bis zu diesem Buch – noch nie etwas gehört hatte.
    Als Einstieg begleiten wir die Ermittler bei ihrer Suche nach den angeblichen Opfern von Sture Bergwall alias Thomas Quick. Dieser Einstieg war der Grund warum ich das Buch überhaupt lesen wollte, da er sehr interessant gestaltet ist und Lust auf mehr macht.
    Danach folgt aber erst einmal ein langer Part der sich mit den Psychotherapeuten beschäftigt, die direkt oder indirekt mit Stures Fall zu tun hatten.
    Insgesamt ist das Buch in verschiedene Kapitel unterteilt, die auch in einer Inhaltsangabe aufgelistet sind, was daran liegt, dass es sich hierbei um ein Sachbuch handelt und nicht etwa um einen Krimi nach wahrer Begebenheit.
    Leider hat mir der Stil des Autors absolut nicht zugesagt, sodass ich das Buch nach circa der Hälfte abgebrochen habe und somit auch nicht mehr zum Inhalt sagen kann.

    Fazit:
    Mir war der Part über die Psychotherapeuten einfach zu ausführlich und zu fachsimplerisch. Man wurde mit Fachbegriffen und Personen geradezu überschüttet und alles wurde bis ins kleinste Detail ausgeführt. Klar, um die Intentionen und das Handeln der Psychotherapeuten nachvollziehen zu können, muss man ein gewisses Hintergrundwissen haben, das war aber eindeutig zu viel des Guten – auch für ein Sachbuch. Trotz dieser Genrezugehörigkeit handelt es sich bei dem Thema um einen Justizfall, der von sich aus schon spannend ist. Der Autor hat es meiner Meinung nach versäumt diese Spannung aufzugreifen und sich zu Nutzen zu machen.
    Ich habe den Teil über die Psychotherapeuten nicht ganz zu Ende gelesen und bin dann zu dem Kapitel gesprungen, wo es wieder mehr um den Fall und Sture/Thomas ging. Dieser Sprung, bei dem ich knapp 100 Seiten ausgelassen hatte, gelang mir problemlos und bestätigt mir somit, dass diese detaillierten Ausführungen nicht nötig waren um den eigentlichen Fall zu verstehen. Zwar war der Teil über den Fall dann wieder etwas interessanter, mir war die Lust an dem Buch zu diesem Zeitpunkt aber schon vergangen, sodass ich mich entschied es nicht mehr weiter zu lesen.
    Vielleicht gebe ich dem Buch irgendwann noch einmal eine Chance und lese nur den Teil über den eigentlichen Fall. Aktuell habe ich daran erst einmal kein Interesse, was ich schade finde, da die Story viel Potenzial hat – die Umsetzung hat nur nicht gestimmt.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    melange, 26.12.2017

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:
    Einer der grössten Justizskandale Schwedens ist die Geschichte um Sture Bergwall. Dieser wurde für viele Morde verurteilt, die er nicht begangen hatte, weil Psychotherapeuten ihm einredeten, verantwortlich zu sein und die Staatsanwaltschaften ihre Fälle abgeschlossen sehen wollten und deshalb schlampig arbeiteten.

    Mein Eindruck:
    Dan Josefsson führt mit diesem Buch das Lebenswerk eines verstorbenen Kollegen weiter und tut dieses in akribischer und ausführlicher Art und Weise - eine Form, die man sich für die Ermittlungen zu den von Sture Bergwall gestandenen Morden ebenfalls gewünscht hätte. Hunderte Fussnoten, dutzende Interviews zeugen von dem Wunsch, allen Seiten gerecht zu werden und die Gefährlichkeit zu entlarven, die von fanatischen Psychotherapeuten ausgehen kann. Es macht sprachlos, zu lesen, wie sich dieser Fanatismus Bahn brach und Polizisten und Justiz sich einlullen liessen und wider besseres Wissen und Arbeitsstrukturen auf eine sektenähnlich aufgebaute Psycho-Schar hineinfielen. Die Persönlichkeit im Mittelpunkt dieser Schar wird dabei von Josefsson gekonnt seziert, obwohl sie das Licht der Öffentlichkeit zeitlebens scheute.

    Dieses Sachbuch ist kein leichter Text, - man benötigt Wochen, um sich durch das Buch zu arbeiten. Das liegt an den für Laien komplizierten Zusammenhängen und an dem mit Fachbegriffen gespickten Text, aber auch an der Fassungslosigkeit, wenn man begreift, wie mächtig und manipulativ Menschen agieren können und wie einfach es zu sein scheint, gesunden Menschen krankhafte Erinnerungen einzutrichtern.

    Obwohl ich mit dem Text kämpfen musste, bin ich dankbar, das Buch gelesen zu haben, denn ich vertraue auf die Ansicht, Einflüsterern jeder Couleur jetzt mit mehr Widerstand begegnen zu können.

    Mein Fazit:
    Schwere Kost, die sich lohnt
    4 Sterne

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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maren V., 30.11.2017

    Als Buch bewertet

    Sture Bergwall hat 39 Morde gestanden und wurde für 8 davon verurteilt. Doch hat er keinen einzigen begangen. Wie ist dies möglich?

    Der Autor Dan Josefsson begibt sich in seinem Buch „Der Serienmörder, der keiner war“ auf die Spurensuche nach den Antworten auf diese Frage und beleuchtet dabei, die verschiedenen Personen und Geschenisse, die zu diesem Justizskandal geführt haben.
    Dabei lernt der Leser einiges über Stures Lebensgeschichte und wie er, der kleine Drogenabhängige, sich plötzlich für soviele grausame Taten verantwortlich zeigte. Wie ist es möglich, das sowohl seine Therapeuten als auch die Polizei ihm so uneingeschränkt Glauben schenkten, wenn seine Darlegung der Ereignisse doch ein uns andere Mal mehr als nur knapp danebenlagen?
    Das Buch zeigt auch auf welche Rolle die Psychoanalytikerin Margit Norell bei dem ganzen Skandal hatte. Wie ihr Glaube an die eigene Unfehlbarkeit, ihr Drang nach Kontrolle und ihr Einfluss auf das Leben und die Ansichten von Stures Therapeuten, das Ganze aus dem Hintergrund zu lenken vermochte.

    Neben den menschlichen Aspekten beleuchtet der Autor aber auch die psychologischen Theorien, die in Stures Therapie einflossen und gibt sie recht verständlich wieder, so das der Leser die Aussagen der Personen selbst hinterfragen kann.

    Dabei ist das Buch selbst leicht verständlich und für ein Sachbuch auch spannend geschrieben. Es ist kein Problem den Ausführungen des Autors und der zu Wort kommenden Beteiligten zu folgen.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leser100, 05.02.2018

    Als Buch bewertet

    Sture Bergwall wird in Schweden für eine ganze Reihe von Morden verurteilt. Später stellt sich heraus, dass er keinen dieser Morde begangen hat. Im ersten Teil beschreibt der Autor wie es zu der Entstehung seines Werkes kam. Sein guter Freund Hannes Râstam deckte den Justizskandal in aufwendigen Recherchen auf. Doch noch vor Beendigung seiner Arbeit starb er. Dan Josefsson entschloss sich daraufhin sein Werk fortzusetzen, betrieb weiterhin Recherchen und veröffentlichte schliesslich seine Version der Geschichte.

    Neben Sture Bergwall wird eine weitere Hauptperson sehr ausführlich beschrieben, die Psychotherapeutin Margit Norell. Weite Teile des Buches widmen sich ihrer Arbeit und Beschreibungen ihrer Person durch Dritte. Die Kindheit, Jugend und die Ahnengeschichte beider Personen wird beleuchtet. Die berufliche Karriere Norells und die Kriminellenlaufbahn Bergwalls sowie dessen Behandlung werden ausführlich beschrieben. Insbesondere beschäftigt sich der Autor mit den psychologischen Arbeiten von Margit Norell. Er deckt dabei ihre Arbeitsweise mit "verdrängten Erinnerungen" auf, die veraltet ist und nachweislich falsche Erinnerungen hervorrufen kann. Er beschreibt ihren Charakter und ihre Manipulationskraft. Ebenso geht er auf die Psychologie des angeblichen Täters ausführlich ein. Untermauert werden die Darstellungen mit zahlreichen Quellenangaben (Patientenakten, Beschreibungen Dritter, Aussagen vor Gericht oder von Anwälten, Zeitungsartikeln, usw.). Einschübe von Ansichten und Werke bekannter Psychologen wirken ausserdem erklärend für die Handlungsweise Bergwalls. Um sich die beteiligten Personen bildlich besser vorzustellen sind die Fotos in der Mitte des Buches sehr hilfreich.

    Was am Anfang als kaum glaubhafter Jusitizskandal wirkt, wird während der Lektüre des Buches immer verständlicher. Eine Aneinanderreihung von Fehleinschätzungen, falschen Kompetenzen und daraus resultierender Behandlungen führte zu Bergwalls ungerechtfertigter Beurteilung.

    Ein Kritikpunkt: Anders als auf der Rückseite des Buches angegeben, würde ich Bergwall trotz seiner Unschuldigkeit in den Morden, nicht als Kleinkriminellen bezeichnen. Er hatte als junger Mann einen Bekannten fast erstochen, der nur wie durch ein Wunder überlebte. Ausserdem belästigte er mehrfach Kinder und Jugendliche sexuell.

    Fazit: Wie die Zeitung Politiken schreibt, "So spannend wie ein wirklich guter Kriminalroman".

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  • 5 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Brigitte B., 04.01.2018

    Als Buch bewertet

    sachlich, unfassbar und beeindruckend akribisch recherchiert

    Dan Josefsson hat sich in diesem Buch ausführlich damit auseinandergestzt, wie es möglich war, dass Sture Bergwall 39 Morde gestand, ohne sie begangen zu haben und dafür verurteilt wurde, ohne dass Zweifel an seinen, häufig wiedersprüchlichen Aussagen genügend Aufmerksamkeit geschenkt wurde.

    Akribisch genau hat Josefsson sich mit den Aussagen Sture Bergwalls, der sich 1997 in Thomas Quick umbenannte, den Ansätzen seiner Therapeuten, Ansprüchen der Klinikleitung oder Widersprüchen in Bergwalls Aussagen auseinander gesetzt. Er zeichnet das Bild der Psychoanalytikerin Margit Norell, die selbst im Alter von 83 Jahren immer noch, nach vielen beruflichen Niederlagen und unterschiedlichen, vertretenen Richtungen, Bergwalls Therapeuten selber therapiert und supervidiert, wie schon seit Jahrzehnten, wobei sie eher als Sektenführerin oder Gruppenmutter, die keinerlei Kritik duldet, mit dem Fall Quick endlich zu Ruhm und Ehre gelangen will. Offensichtlich war sie vom Fall Thomas Quick besessen, wollte ein Buch darüber schreiben und schulte ihre „Kinder“ in „Verdrändungstheorie“, die Quick auch sehr geschickt bediente, um an Anerkennung, Drogen oder sichere Unterkunft als Belohnung dafür zu erhalten.
    Die Klinikleitung selber versucht mit den sensationellen Ergebnissen der Therapie im eigenen Haus und der stetigen Medienpräsenz, schlechten Zeiten und roten Zahlen zu entkommen.
    So werden schon frühe Zweifler ignoriert, u.a. von diversen Psychologen, Juristen und anderen Experten, beispielsweise ein Kriminologe, der in Quick einen Mythomanen sah oder ein Journalist, der die Glaubwürdigkeit der Geständnisse des seit seiner Jugend ständig zugedröhnten Berwall/Quick genauso hinterfragte, wie die Wahrhaftigkeit der widersprüchlichen Aussagen, die mit unterschiedlichen Traumata samt Schutzmassnahmen sowie deren Überwindung und sich langsam offenbarenden Erinnerungen erklärt wurden.
    Eben jener Journalist und der Bruder Bergwalls waren bestrebt, diesen grossen Justizskandal aufzudecken, den Dan Josefsson schliesslich haarklein recherchierte, durch Befragungen, gelesene Protokolle, vielseitige Recherche und auch Interviews mit Bergwall ausgesprochen vielschichtig darstellt. Im Anhang finden sich 536 Anmerkungen/Fussnoten sowie 15 dichtbeschrieben Seiten mit Quellenangaben.
    Das ganze Buch vermittelt ausgesprochen detailliert, wie sich selbst überschätzende Therapeuten
    kritik- und reflektionslos der Sichtweise ihrer Supervisorin unterwerfen um gemeinsam mit ihr Karriere zu machen und selbst nach dem späteren Freispruch Bergwalls nicht von ihrer uraprünglichen Meinung abwichen oder Einsicht zeigten. Ganz beeindruckend wird auch aufgezeigt, warum Bergwall die 39 Morde gestand, wie er schauspielrete und was er sich dadurch erhoffte.

    Insgesamt fand ich das Buch ausgesprochen fesselnd und aufschlussreich; stellenweise war es mir schon ein wenig zu ausführlich, aber es ist ja sinnvoll, alle erkannten Details aufzuführen, auch wenn sich da manches wiederholt. Neben den Begebenheiten in Bergwalls Leben, zeigen gerade auch die Beschreibungen der Lenbenswege der „Quick-Gruppe“ ( Arzt, Therapeuten, Supervisorin, ehem. Staatsanwalt) ihre Beweggründe und auch verschiedene Lehrmeinungen und Ansätze auf. Die geführten Recherchen beeindrucken zutiefst und je weiter man liest, umso weniger kann man verstehen, dass die Wahrheit nicht schon viel früher ans Licht gekommen ist, dass so wenige zweifelten und diese nicht weiter beachtet wurden. Nicht nur die Fassungslosigkeit, wie dies alles geschehen konnte, sondern die Erkenntnis, dass dies nicht ein Einzelfall sein muss, sondern gerade dieses Bestreben, verdrängte Erinnerungen in Therapien hervorzuholen und dabei häufig durch Suggestion tatsächlich falsche Erinnerungen zu implantieren, hinterlässt eine ganz andere Sicht auf Psychotherapie und Selbsteinschätzung der Therapeuten.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    books4ever, 23.12.2017

    aktualisiert am 23.12.2017

    Als Buch bewertet

    Detaillierte Analyse eines Justizskandals

    Mehrere Jahrzehnte lang sitzt Sture Bergwall in der geschlossenen Psychiatrie in Säter. Seit seiner Einlieferung im Jahr 1991 hatte er gestanden, als Serienmörder Thomas Quick über 30 Opfer bestialisch ermordet und die Leichenteile an verschiedene Orten versteckt zu haben. Doch in Wahrheit hatte Bergwall niemals jemanden getötet. Die Geständnisse waren allesamt frei erfunden, um sich stetig seine verschreibungspflichtigen Medikamente zu sichern, und dem Einfluss seiner Therapeuten geschuldet, die in Quick den grössten Fall ihrer Karriere witterten.

    Mit „Der Serienkiller, der keiner war“ ist dem schwedischen Journalisten Dan Josefsson die packende Aufarbeitung eines unfassbaren Justizskandals gelungen. Anfangs war es für mich schier unglaublich, dass ein solcher Irrtum heutzutage überhaupt passieren kann. Umso spannender war es dann, die Hintergründe dieser unfassbaren Geschichte zu lesen und zu erfahren, wie ein kleinkrimineller Drogenabhängiger zum berühmtesten Serienmörder Schwedens „therapiert“ werden konnte.

    Dan Josefsson schafft es dabei, das Geschehene so aufzubereiten, dass sich dieses Sachbuch wie ein packender Kriminalroman liest. Selbst komplexere psychologische Modelle schildert der Autor sehr anschaulich, sodass ich seinen Erklärungen stets ohne Probleme folgen konnte. Besonders die Hintergründe zur Geschichte der Psychotherapie in Schweden und der Psychoanalytikerin Margit Norell fand ich sehr interessant, verraten sie doch viel darüber, wie es letztlich dazu kommen konnte, dass Bergwall all diese Morde gestand.
    Das ausführliche Literatur- und Anmerkungsverzeichnis zeigt, wie detailliert sich der Autor mit der Materie auseinandergesetzt hat. Besonders die Gespräche, die Josefsson mit den verschiedenen Therapeuten aus dem Umfeld von Margit Norell geführt hat, waren wirklich interessant und teilweise recht erschreckend. Sie machen deutlich, wie schnell man sich von anderen abhängig machen kann und dann so gut wie alles tut, um diese Zugehörigkeit auch nicht mehr zu verlieren.

    Alles in allem, ist „Der Serienkiller, der keiner war“ ein spannendes und absolut lesenswertes Sachbuch - detailreich, aber dennoch fesselnd und schonungslos wie ein Krimi. Von mir gibt es verdiente 5 von 5 Sternen!

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