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Erscheint am 02.12.2024
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  • 4 Sterne

    Leseratte, 17.08.2023

    Als Buch bewertet

    Ein Titel, der sich erst im Roman erschliesst, eine Sprache, die mich nicht mehr loslässt. Es ist ein Roman zwischen zwei Welten. Es ist ihre Geschichte. Die Rede ist von Nilufar. Die Tochter eines Iraners und einer Deutschen. Nilufar will Unausgesprochenes erfahren, nachdem der Vater Deutschland verlassen hat und sie und ihre Mutter zurückliess. Erst viele Jahre später reist sie in den Iran und versucht Fragen zu klären. Der Satz: "Mein Land ist wie ein Toter im Jenseits, den man auf der anderen Seite des Flusses beweint, während man sich nur an die schönen Sachen erinnert und die schlechten unter den Teppich kehrt" spiegelt alles wider. Teils in poetischer Sprache, teils ungeschönt und ehrlich erzählt die Autorin Erlebnisse aus ihrer Vergangenheit, der unbeschwerten Kindheit, dem Erwachsenwerden und den daraus entstehenden Problemen und Fragen. Fragen die immer noch offen im Raum stehen. Sie spricht von gekappten Verbindungen und wie schwer es war Antworten zu finden.
    Fazit: Ein gelungenes und lesenswertes Buch. Es fesselt und wirft trotzdem Fragen auf, die sich jeder selbst beantworten sollte.

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  • 4 Sterne

    yellowdog, 15.10.2023

    Als bewertet

    Eine deutsch-iranische Vater-Tochter-Beziehung

    Terafik ist ein gut geschriebenes, interessantes Buch und es ist ein autofiktionaler Text. Die Protagonistin heisst wie die Autorin und teilt ihre Erfahrungen, doch dadurch das es literarisch verarbeitet wird, wird das Buch zum Roman.
    Im Mittelpunkt steht eine Reise in den Iran. Die in Deutschland geborene Nilufar reist mit Mitte 30 zum ersten mal in den Iran, um ihren Vater zu besuchen, der Deutschland vor langen verlassen hatte.
    Es wird nicht linear erzählt. So erfährt man die Gründe des Vaters erst spät, Er lebte 20 Jahre in Deutschland und sah sich dann als gescheitert und kehrte in den Iran zurück.
    Im Buch gibt es einige Whatsup-Nachrichten, die er seiner Tochter in gebrochenen Deutsch schrieb. So hielten sie Kontakt. Sein grösster Wunsch war, dass Nlufar ihn und die Familie besucht.
    Nilufars Reise und Empfindungen mit der Familie kann man dann hautnah folgen und verstehen. Ihre Beschreibungen sind sprachlich ausgefeilt.
    Das hat mir gut gefallen.

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  • 4 Sterne

    gabi e., 06.08.2023

    Als Buch bewertet

    Nilufar Karkhiran Khozani ist es beeindruckend gelungen, dem Leser die Zerrissenheit ihrer Seele zu vermitteln. In Deutschland geboren, mit einem iranischen Vater, lässt sie uns teilhaben an ihren Gedanken auf der Suche nach ihrem eigenen ich und der Familie.

    Nilufar soll zum ersten Mal ihren Vater im Iran besuchen, um die Familie kennenzulernen. Konfrontiert mit Traditionen, die ihr völlig fremd sind, geht sie zunächst auf Distanz zu ihrer Familie, die ihrerseits Nilufar wohlwollend aufnimmt. Schwierig ist auch die Beziehung zu ihrem Vater, der ihre Anerkennung sucht und der in Deutschland kein „Bein auf die Erde“ bekommen hat. Die Zerrissenheit beider Leben zieht sich durch das gesamte Buch. Interessant dargestellt sind in dem Buch die Unterschiede der beiden Kulturen und die Zerrissenheit im Iran.

    Terafik ist die Erzählung eines bewegenden Lebens in zwei Ländern mit differierenden Wertvorstellungen.

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  • 4 Sterne

    Sabrina B., 22.08.2023

    Als Buch bewertet

    Reise zu den Wurzeln

    Der Roman Terafik von Nilufar Karkhiran Khozani handelt von der Autorin selber, die zum ersten Mal in ihrem Leben eine Reise in den Iran macht, zu der Familie ihres Vaters. Nilufar ist in Deutschland aufgewachsen, ihr Vater, ein Iraner ist nach der Scheidung von der Mutter wieder zurück in sein Heimatland gezogen. Nilufar besucht ihn dort, nachdem sie ihn etliche Jahre nicht mehr gesehen hat. Sie erfährt eine komplett andere Kultur, eine komplett andere Welt. Sie fühlt sich fremd, aber auch zu Hause.

    Es handelt sich hier um einen sehr interessanten Roman in einer ausdrucksstarken Sprache. Es wird in unterschiedlichen Erzählsträngen erzählt. An manchen Stellen etwas ermüdend zu lesen, jedoch zu empfehlen. Ich hätte mir mehr Einblick in das Leben im Iran gewünscht, das bleibt eher oberflächlich beschrieben. Ich gebe daher 4 von 5 Sternen.

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  • 3 Sterne

    Literaturentochter T., 16.09.2023

    Als Buch bewertet

    »»Wann kommst du endlich nach Iran?«, hatte mein Vater immer am Telefon gefragt. »Ich weiss es nicht, wenn ich mit meinen Prüfungen fertig bin, irgendwann.« Ich hatte immer gerade Prüfungen. Eigentlich hatte ich es nie wirklich vor. Mein Leben lang hatte mich meine Mutter davor gewarnt, in »so ein Land« zu reisen« (S. 10).

    Und dann wird aus diesem irgendwann ein jetzt – Ich-Erzählerin Nilufar reist 2016 in den Iran. Ein für sie unbekanntes Land, mit ihr unbekannten Familienmitgliedern. Sie kommt mit vielen offenen Fragen ins Land und erhofft sich Antworten, doch diese fallen fast schon erdrückend oberflächlich aus.
    Alle Versuche ein Gespräch zu vertiefen gelingen nicht. Die Kommunikation gestaltet sich als kompliziert, Geheimnisse bleiben und durch die herrschenden Regeln im Iran, mit denen sich die Autorin nicht identifizieren kann, findet ihr Wunsch nach Zugehörigkeit und Identitätsfindung keine Erfüllung.

    Der Roman beginnt mit einem zeitlichen Rückblick, in der die Leserschaft Koshrow (Nilufars Vater) im Jahre 1989 in Deutschland begleitet. Innerhalb der Lektüre kommt es immer wieder zu Szenen aus der Vergangenheit, in der Koshrow eine Rolle spielt. Dadurch wird der Wunsch nach einer Intensivierung einer Tochter-Vater-Beziehung deutlich. Nilufars Mutter findet sich im Roman kaum wieder und bleibt somit eine Unbekannte.

    Nach der Rückkehr aus dem Iran hätte ich mir mehr Reflexion über die Erlebnisse und Eindrücke gewünscht. Das Buch endet mir hier zu abrupt.
    Vor der Reise und teils auch während des Aufenthalts im Iran lässt uns Protagonistin Nilufar an ihren inneren Dialogen teilhaben, auch durch die Kommunikation zu ihrer Partnerin Alex wird ihr emotionales Erleben deutlich. Die Gespräche zwischen ihr und Alex werden jedoch immer seltener. Woran das liegt, bleibt im Verborgenen.

    Im Mittelpunkt der Handlung landet dadurch immer wieder Koshrow, der aber selbst in Bezug auf die Gegenwart verschlossen wirkt und lieber Geschichten aus der Vergangenheit preis gibt – über sein berufliches Scheitern in Deutschland und die Rückkehr in den Iran.

    Je mehr ich in diesem Buch gelesen habe, desto mehr wird die Zerrissenheit von Nilufar deutlich. In Deutschland erfährt sie Alltagsrassismus, nicht nur von Fremden, sondern auch unterschwellig durch die eigene Partnerin. Im Iran ist die Protagonistin unsicher, weiss nicht, wie sie sich im öffentlichen Raum geben soll. Gleichzeitig kann sie sich nicht vollkommen ihrer gastfreundlichen Verwandtschaft öffnen, ihre romantische Beziehung zu einer Frau bleibt ein Tabuthema.

    Die Sprache in diesem Roman ist oftmals lyrisch angehaucht, das Erleben wird greifbar und gleichzeitig bleibe ich am Ende mit offenen Fragen zurück.

    CN: Rassismus, Unterdrückung.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin S., 27.08.2023

    Als Buch bewertet

    Nilufar Karkhiran Khozani erzählt in "Terafik" ihre Lebensgeschichte. Sie selbst wurde in Giessen geboren. Ihre Eltern sind getrennt und ihr iranischer Vater ist schon lange in seine Heimat zurückgekehrt. Der Kontakt ist eher spärlich. Auf Drängen ihres Vater macht sich Nilufar als erwachsene Frau auf in die väterliche Heimat. Sie lernt den anderen Teil ihrer Familie kennen und versucht sich vorsichtig ihrem Vater anzunähern. Zwischen beiden Leben hin und her gerissen schreibt sie über ihre Erfahrungen zwischen den beiden sehr unterschiedlichen Welten.

    Ich fand das Buch interessant. Nilufar Karkhiran Khozani beschreibt sehr anschaulich das Leben im Iran. Man kann sich in ihre Geschichte hineinversetzen und wie zerrissen sie sich zwischen den unterschiedlichen Kulturen wiederfindet auf der Suche nach sich selbst. Leider habe ich trotzdem nicht so richtig in den Roman hineingefunden, was natürlich Geschmackssache ist. Interessant ist es alle Male, weil ich viel über die iranische Kultur gelernt habe.

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kwinsu, 19.08.2023

    Als bewertet

    Nilufars Vater Khosrow ist Iraner; nachdem sich seine Frau von ihm getrennt hatte, verliess er Deutschland und kehrte in den Iran zurück. Nun, mit Anfang 30, soll Nilufar ihn in dem diktatorischen Land besuchen. Die Lust dazu ist enden wollend, doch Wahl bleibt ihr scheinbar keine. So bricht sie auf in ein Land, dass ihr surreal und fremd erscheint und doch ist es ein Teil von ihr. Dort angekommen, wird sie in die komplizierten Verstrickungen ihrer Familie hineingezogen und wie am Präsentierteller herumgereicht. Anstatt das Land kennenzulernen, trifft sie auf die komplexen Verflechtungen ihrer Grossfamilie und fühlt sich von Tag zu Tag mehr eingesperrt.

    Mutmasslich verarbeitet die Autorin in "Terafik" ihre eigene Lebensgeschichte, ihre Suche nach ihrer eigenen Identität. Stilistisch durchaus spannend, wechseln sich die Erzählperspektiven ab: Nilufar lässt den/die Leser*in an ihrer inneren Zerrissenheit bezüglich ihrer Identität, der Beziehung mit ihrem Vater, ihrer Mutter und mit ihrer Lebensgefährtin teilhaben. Zwischendurch - mittels kursiver Schrift gekennzeichnet - wird das Leben ihres Vaters, vor allem jenes in Deutschland, nachgezeichnet. Immer wieder werden auch Antworten auf Fragen, die Nilufar an ihn stellt, eingestreut. Ausführlich wird auch berichtet, wie es ist, als "Ausländerkind" in Deutschland aufzuwachsen und wie Menschen aus anderen Ländern als Menschen zweiter Klasse behandelt werden - diese Schilderungen zu lesen, ist schmerzhaft! Ein seltsames Bauchgefühlt bot sich auch bei den Beschreibungen der Familienzusammenkünfte im Iran - die strikte Rollenaufteilung der Geschlechter, die vorausgesetzte Gastfreundlichkeit und ein Interesse für Nilufar, bei dem der/die Leser*in nicht weiss, ob es ehrlich ist, oder auch als Teil des Rollenspiels Familie gilt. Immer wieder verfällt die Autorin stilistisch auch in sinnsuchende Poetik.

    Nach Beendigung des Buches bin ich mir aber nicht sicher, um was es in Terafik tatsächlich gehen sollte. Der rote Faden taucht zwar immer wieder auf, verläuft sich aber zwischendurch auch wieder im Sande. Dramaturgisch beginnt Terafik interessant, mit den unterschiedlichen Erzählebenen, diese werden aber im Laufe des Buches immer weniger und das Autobiographische - durchmischt mit philosophischer Poetik - dominiert. Trotzdem ich die Thematik spannend fand und der Schreibstil grundsätzlich ansprechend ist, hat mir aber der Spannungsbogen komplett gefehlt. Wie ich das Buch beendet habe, blieben viele Fragezeichen und ein runder Abschluss fehlte. Gestört hat mich auch, dass doch recht viele Rechtschreibfehler im Buch sind (ich habe das Ebook gelesen. Natürlich meine ich bei diesen Rechtschreibfehlern nicht die Zitate des Vaters, der in gebrochenem Deutsch schreibt, sondern tatsächliche "Schlampigkeitsfehler"). Was aber auf alle Fälle hängen bleibt, ist, dass das Konstrukt "Familie" im Iran sehr unterschiedlich zum Mitteleuropäischen Konzept ist - und das ist spannend und erweitert den Horizont!

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