Tolino vision 6 - Preis dauerhaft gesenkt!

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silke K., 15.08.2021

    Darum geht es:
    Karin Schneiders Vater hat Geburtstag. Er feiert seinen 90sten im Altenheim „Sonnenhügel“. Auf der Suche nach einer Blumenvase findet Karin eine Tote in der Abstellkammer des Altenheims. Schnell wird klar, dass es sich um Schwester Elvira handelt. Doch warum liegt sie da tot in der Abstellkammer? Woran ist sie gestorben? Oder wurde vielleicht sogar nachgeholfen? Wer hätte einen Grund gehabt, Elvira umzubringen? Und sind die Beobachtungen, die ihre an zunehmender Demenz leidende Mutter gemacht hat, Ernst zu nehmen?
    Karin lässt ihr Fund keine Ruhe und sie beginnt Fragen zu stellen. Das gefällt natürlich nicht jedem. Und schon bald bekommt Karin von etlichen Seiten unangenehmen Gegenwind. Wird es ihr dennoch gelingen, den Täter zu überführen?

    Meine Meinung:
    Ein spannender Niederbayern-Krimi. „Unguad“ ist der zweite Band der Reihe um die smarte Karin Schneider. Man kann dieses Buch aber sehr gut auch als Einzelband lesen. Vorkenntnisse aus dem Vorgängerband sind nicht erforderlich. Alle Charaktere und ihre jeweilige Verbindung zu- und untereinander werden hinreichend beschrieben. So hat man zu jedem direkt ein konkretes Bild vor Augen.

    Der Schreibstil ist gewohnt leicht und eingängig. Es lässt sich flüssig lesen und man kommt zügig voran. Das 233 Seiten lange Buch ist in insgesamt 11 Kapitel (inklusive Prolog) unterteilt. So kann man es sehr gut sowohl in einem Rutsch aber auch in mehreren Abschnitten lesen.

    Besonders gut gefallen hat mir auch, dass am Ende es Buches alle ungarischen Wort und Redewendung, die im Buch vorkommen (Karins Vater und ein weiterer Heimbewohner stammen aus Ungarn) übersetzt werden. Und auch das im Buch vorkommende Gericht findet sich als Rezept im Glossar wieder.

    Mein Fazit:
    Wieder ein tolles Buch aus der Feder von Ingrid Werner, das einen von der ersten bis zur letzten Seite nicht mehr loslässt, dabei aber ohne viel Blutvergiessen auskommt. Mit 5 Sternen meine absolute Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Samantha Faye B., 24.08.2021

    Altwerden ist nichts für Feiglinge! Bette Davis

    Karin Schneider ist zurück! Dem Wolpertinger sei Dank! 

    Das Jahr 1964 modulierte Ingrid Werner, die so die Welt kennenlernte. Sie ist Bankkauffrau, Juristin, hat drei Kinder, Heilpraktikerin, Entspannungspädagogin, freischaffende Malerin und welch unerwartete Überraschung: Autorin! Sie lebt mit ihren Lieben in Bad Griesbach. 

    Dies ist der zweite Fall nach "Niederbayerische Affären". 

    Karin wird wieder einmal in einen Todesfall involviert, unsere V. I. Warshaswski oder Tuppence vom niederen, niederträchtigen Bayern. 

    Das Titelbild personifiziert solch eine ungetrübte, eirenische Idylle und dann, Bumms! wird wieder mal jemand abgemurkst. 

    Aber wie Karin in so etwas hineingeraten kann - das ist eine gute Frage. Offenbar ist sie ein kriminalistischer Magnet. Schlecht fur den Täter, oder? 

    Karins Eltern leben im Altersheim Sonnenhügel. ( Was für ein Name! Wie Die Schattige Pinie bei den Golden Girls! ). Der Vater feiert seinen neunzigsten Geburtstag, leider nicht seinen hundertundelfzigsten. 

    Etliche Gäste kommen und es wird gefeiert, gegessen und getrunken. Das Übliche eben. 

    Ja, und ihr ahnt es schon, oder? Karin, auf der Suche nach einer Vase, findet eine Tote im Abstellraum. Es ist Elvira, die Pflegerin. Wieder einmal eine kaltgemachte Person und ihr Mann Martin ist entsetzt. Wer will schon eine Leiche zum Dessert? 

    Es kommen bei Karins Investigationen Dinge an den Tag, did sie doch erschauern lassen. Eine kriminelle Energie sondergleichen. Aber was, wie und warum? Selber lesen! 

    Karins Mutter ist auf die Vergesslichkeitsschiene geraten, aber sie hat doch mal lichte Zeiten. 

    Linus, Karins Sohn, hilft Anna und ist tatkräftig dynamisch bei der Aufklärung behilflich. Der Handlungshase schlägt tolle Haken und ich wurde überrascht. Das Ende ist ebenso gelungen. 

    Ein sehr guter Roman über Geschehnisse im Altersheim. Leider hört man davon zuviel in den letzten Jahren. Müssen sich Senioren alles gefallen lassen? 

    Die Einsamkeit ist gross und mehr Ehrenamtliche sollten mitwirken. Das Problem wird sich in Zukunft noch verstärken, obwohl sehr viele Corona zum Opfer gefallen sind. Muss wirklich jeder arbeiten und die Eltern ins Altersheim abschieben? Man kann darüber ziemlich heftig streiten. 

    Für mich wäre es jedenfalls eine Horrorvorstellung, wenn meine Mutter oder ich jemals dort versandeten. 

    Sehr interessant und flüssig geschrieben, entbehrt nicht eines gewissen Humors, sodass es bei diesem sehr ernsten Thema nicht gar zu düster wird. Runa, die Hundedame, hat ebenso ihren Auftritt. Exzellent! Mehr Leute sollten das Buch lesen. Danke, Ingrid Werner!!!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte61, 28.08.2021

    toller Regionalkrimi mit wichtigem Themenspektrum

    Inhalt:
    Von rüstigen Alten und seltsamen Todesfällen: ein heiter-gelassener Gesellschaftskrimi, spannend bis zum Schluss und nicht nur für Niederbayern.

    Fazit:
    Ich habe schon einige Krimis mit Karin Schneider gelesen und so wollte ich natürlich auch diesen unbedingt lesen. Ich war gespannt, ob Karin mich mit ihrer Schnüffelnase wieder überzeugen kann.

    Karin besucht ihre Eltern im Altersheim Sonnenhügel, da ihr Vater Geburtstag feiert. Auf der Suche nach einer Blumenvase stolpert sie über die Leiche einer Pflegerin, die in der Abstellkammer liegt. Sofort wittert Karin einen Mord und beginnt natürlich viele Fragen zu stellen. Ob Karin mit ihrer Mordtheorie Recht hat, oder ob es doch ein Unglück war? Das müsst ihr leider selbst lesen, ich will nicht zu viel verraten.

    Mir ist schon auf den ersten Seiten aufgefallen, dass die Autorin dieses Mal aus verschiedenen Perspektiven erzählt. In den bisherigen Romanen wurde die Handlung nur aus Karins Sicht geschildert und so war ich überrascht. Doch mir hat es gut gefallen, dieses Mal auch die in Perspektive anderer Charaktere eintauchen zu können.

    Ein Altersheim als Tatort auszuwählen ist erst einmal ungewöhnlich, da dort doch eher die Bewohner sterben, als die Pfleger und Pflegerinnen. Genau dies machte mich neugierig auf diesen Krimi und ich begann voller Spannung zu lesen. Wer war die Pflegerin die in der Abstellkammer lag? Hat sie sich Feinde gemacht oder war sie eher beliebt? Auch hier will ich nicht zu viel verraten.

    Dieses Mal ermittelt Karin nicht alleine, denn auch ihr Vater mischt mit seinen Freunden munter mit und auch Karin Sohn will Licht ins Dunkel bringen. Dies ist den ermittelnden Kommissaren natürlich gar nicht recht.

    Wie gewohnt, ist der Schreibstil sehr flüssig, so dass ich durch die Seiten flog. Die Spannung baut sich langsam und gemütlich auf, um dann in einem furiosen Finale ihren Höhepunkt zu finden.

    Der Fall stellte sich wieder recht verzwickt dar, obwohl ich schon relativ früh einen Täter/ eine Täterin in Verdacht hatte. Ob es wirklich so ist, oder doch ganz anders? Die Auflösung konnte mich dann überraschen, es gab Wendungen, mit denen ich so nicht gerechnet hatte.

    Bei diesem Krimi hat mir besonders gut gefallen, dass so viele ernste Themen wie Demenz, der heutige Pflegenotstand, Gewinnmaximierung in Pflegeheimen und braunes Gedankengut geschickt in die Handlung einflossen und mich zum Nachdenken und Innehalten anregten. Tolle Mischung.

    Karin war wieder authentisch dargestellt mit ihren Sorgen und Nöten und war mir dadurch sehr sympathisch. Sie kämpft wie üblich wieder an allen Fronten gleichzeitig und es bleibt nicht aus, dass sie mal in die falsche Richtung schaut. Doch auch dieses Mal bekommt sie die Kurve, sogar als sie selbst in Gefahr gerät.

    Mir hat die Lektüre wieder schöne Lesestunden bereitet, da der Krimi unblutig daherkommt und mich mit dem Humor überzeugte, der immer angemessen war. Der Krimi kam recht beschaulich daher, bevor die Spannung sich spürbar aufbaute um in einem überraschenden Ende den Höhepunkt zu finden.

    Ich vergebe diesem beschaulichen Krimi mit passendem Humor, ernsten Themen und Lokalkolorit eine überzeugte Leseempfehlung und freue mich auf weitere Fälle mit Karin Schneider.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Angelique S., 03.10.2012

    Karin findet am Tag des 90.Geburtstag ihres Vaters die Altenpflegerin Elvira tot in der Abstellkammer. Zuerst ist sie etwas durcheinander, dann aber wird ihr kriminalistischer Spürsinn geweckt und sie stellt Nachforschungen an.
    Karin ist mir sehr sympathisch, sie kümmert sich um ihren Mann, ihren vier Kindern, ihren Eltern im Seniorenheim und macht dann noch nebenbei eine Weiterbildung im Bereich der Psychologie. Ich bewundere sie für all ihren Elan. Die Autorin macht es einem aber auch sehr leicht, sie zu mögen.
    Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich war sofort mitten im Geschehen. Die Autorin beschreibt die Personen und die Landschaften anschaulich und detailgetreu. Sie bringt einem zum Lachen aber auch zum Nachdenken.
    Dieses Buch kann ich mit gutem Gewissen weiter empfehlen.

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  • 3 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    peedee, 04.06.2020

    Ein sehr ruhiger Krimi

    Karin Schneider (Niederbayern-Krimi), Band 2: Im Seniorenheim in Kirchmünster, wo Karin Schneiders Eltern wohnen, ist die Pflegerin Elvira tot aufgefunden worden. Karin hat die Leiche entdeckt und fühlt sich verpflichtet, herauszufinden, was geschehen ist. Ein tragisches Unglück? Oder Mord? Kriminalhauptkommissarin Langenscheidt ist über Karins Initiative wenig begeistert…

    Erster Eindruck: Auf dem Cover eine kleine Kapelle hinter einem Blumenfeld – Landidylle pur. Der Buchtitel gefällt mir sehr gut.

    Dies ist Band 2 einer Reihe, kann aber unabhängig vom Vorgängerband gelesen werden.

    Karin meldet den Leichenfund der Polizei. Eine Leiche im Seniorenheim kommt leider öfters vor. Aber die Tote war keine Bewohnerin, sondern eine Pflegerin! „Des is unguad.“ Tja, wo der Polizist recht hat, hat er recht!

    Der Todesfall schlägt erwartungsgemäss hohe Wellen. Für einmal stirbt nicht eine der Bewohnerinnen und Bewohner weg, sondern eine Mitarbeiterin des Heims! Elvira war keine beliebte Pflegerin und manch einer der Bewohner hätte sie wohl am liebsten auf den Mond geschossen. An jenem Tag hatte Karins Vater seinen neunzigsten Geburtstag und daher waren viele Besucher zugegen. Drei Generationen ermitteln sodann auf ihre eigene Art: Grossvater (mit seiner „Agatha-Christie-Gang“ – witzig!), Tochter Karin und Enkel Linus. Sollte die Kriminalhauptkommissarin herausfinden, dass auch noch Karins Vater und deren Sohn „ermitteln“, wird sie wenig erfreut sein (diplomatisch ausgedrückt). Karin versucht, in diversen „beiläufigen“ Gesprächen herauszufinden, was wohl passiert ist. Doch muss sie feststellen, dass dies gar nicht so einfach ist. Ihr ist nicht bewusst, dass die Fragerei böse Folgen für sie selbst haben wird…

    Älterwerden, Demenz, Seniorenheim, Affäre, karitative Arbeit, Arier, Schamanismus – ein buntes Potpourri an Themen. Das Buch hat sich flüssig lesen lassen, aber mir fehlte die Spannung (erst gegen Schluss kam noch kurz Spannung auf). Etwas ermüdend fand ich mit der Zeit die vielen ungarischen Wörter, die wohl in einem Glossar am Ende des Buches aufgelistet waren, ich hatte aber keine Lust, jedes Mal hinten nachzuschlagen.
    Fazit: Ein sehr ruhiger Krimi. Ob ich mit dieser Reihe weiterfahren werde, weiss ich momentan noch nicht. Hier und heute gibt es von mir 3 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Redrose, 05.09.2021

    Dieses war der zweite Streich…..

    Karin Schneider in Höchstform

    Unguad ist Band 2 der Krimireihe um die Ermittlerin aus Leidenschaft und da ich Band 1, 3 und 4 bereits gelesen habe, natürlich ein absolutes Muss. Aber die Geschichten sind in sich abgeschlossen und lassen sich prima auch unabhängig voneinander lesen. Ich fürchte nur, wer einmal in Karins Fänge geraten ist, der will immer mehr davon 😉

    Bereits auf der ersten Seite findet Karin schon wieder eine Leiche. Gut, man möchte meinen, dass tote Menschen in einem Altersheim jetzt nicht so selten sind, aber es handelt sich um eine der Pflegerinnen. Es wird doch nicht etwa eines der alten Leutchen sich der allseits unbeliebten Elvira erledigt haben? Womöglich gar Karins Vater, der dort zusammen mit der langsam in die Demenz abgleitenden Ehefrau lebt und eigentlich fröhlich seinen 90. Geburtstag feiert?

    Karin bleibt also mal wieder nichts anderes übrig, als selbst die Ermittlungen zu ergreifen, schliesslich sind die Polizisten im Rottal nicht die Schnellsten. Auf der Suche nach Hintergründen kommt Karin auch in das Dörfchen Fad, wo die Ermordete zusammen mit ihrer Mutter lebte.
    „Der klangvolle Name Fad stimmte den Besucher schon richtig auf den ersten Eindruck ein. Dort standen vereinzelte kleine Sacherl, kleine Bauernhöhe, einsam im Nirgendwo. Man konnte sich noch nicht mal an einer schönen Aussicht erfreuen. Im Gegenteil, Fad setzte noch einen drauf. Es lag in einer Senke, aus der der Nebel nur selten aufstieg.“

    Ich liebe den Humor der Autorin und habe einige Mittagspausen arg in die Länge gezogen, um noch weiterzulesen. Vorbeieilende Passanten haben sich bestimmt gewundert, warum ich immer vor mich hin gekichert habe. 😉

    Karins Mann Martin unterstützt sie leider überhaupt nicht und ich war wunderbar empört und hätte ihn am liebsten eigenhändig vor die Tür gesetzt 😉

    Trotz der ernsten Themen wie Mord und Demenz kommt der Humor hier nicht zu kurz und lässt den Leser die düsteren Beschreibungen des Heimlebens besser verkraften. Aufgrund der lebendigen Beschreibungen arbeitet mein Kopfkino auf Hochtouren und ich ermittle plötzlich selbst mit. Zusammen mit Karin und ihrem Sohn Linus, der ebenfalls von seiner Mutter infiziert ist und auch der 90 jährige Vater hat im Pflegheim den Agatha Christie Club gegründet. Langeweile gibt es weder im Pflegeheim noch in diesem Krimi.

    Wie die Geschichte ausgeht und ob die „Bösen“ immer sofort erkennbar sind, das empfehle ich jedem selbst herauszufinden.

    Ich bin auf jeden Fall Fan dieser Krimireihe geworden und freue mich, dass die Autorin inzwischen an Band 5 schreibt!

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  • 4 Sterne

    EmiliAna, 27.08.2021

    Als 'heiter-gelassender Gesellschaftskrimi, spannend bis zum Schluss' wird dieser zweite Band um die umtriebige Mutter, Arztgattin und psychologische Beraterin (oder so ähnlich, denn ihr Beruf spielt hier keine eigentliche Rolle) Karin Schneider in dem Klappentext beschrieben – und dies ist in der Tat eine zutreffende Bezeichnung! Schauplatz ist Niederbayern, genauer gesagt das Altenheim Sonnenhügel in Kirchmünster im Rottal. Dort findet Karin bei einem Besuch ihrer betagten Eltern, die an diesem reichlich ungastlichen und gar nicht sonnigen Ort untergebracht sind, die Leiche der Hilfspflegerin Elvira, nicht gerade eine Zierde ihrer Profession, und fühlt sich nach dem ersten Schrecken geradezu verpflichtet (was auch eine Ausrede für ihre unbezähmbare Neugierde sein könnte!), ihre eigenen, nicht immer geschickten, auf jeden Fall aber so turbulenten wie riskanten, sie nämlich zusehends in Gefahr bringenden Ermittlungen anzustellen. Von Stund an eilt die, wie man den Eindruck gewinnt, trotz ihrer vielen Aufgaben nicht recht ausgelastete Karin zwischen mannigfachen Verpflichtungen als Mutter von vier Kindern im Teenageralter und unzähligen, durchaus obstrusen Seminaren, die sie offensichtlich besucht, wobei die Gründe dafür nicht ersichtlich sind, auch mit Langeweile nicht erklärt werden können, und dem Altersheim hin und her. Ihre neugierigen, keineswegs diskret gestellten Fragen stossen erwartungsgemäss sowohl beim Personal der Alten-Aufbewahranstalt und letzter Station vor der unausweichlichen und nicht mehr fernen Ankunft des Sensenmannes, als auch bei der ermittelnden Kommissarin auf sich steigernden Unwillen – und bringen sie zudem alsbald ins Visier des Mörders, denn Elviras Tod war kein natürlicher! Doch Karin lässt sich nicht bremsen – und kommt tatsächlich einer gar schlimmen Geschichte auf die Spur, was sie am Ende um ein Haar das Leben kostet, denn da gibt es jemanden, der nichts oder alles, je nach Blickwinkel, zu verlieren hat und zum Äussersten entschlossen ist....
    Flott geschrieben ist die Geschichte, amüsant, voller komischer bis skurriler Einfälle, die eine Art Gegengewicht bilden zu dem Kriminalfall, der mal mehr, mal weniger im Vordergrund steht, während die Handlung voranschreitet, mal gemächlich, mal holterdipolter – ganz wie die Protagonistin, die trotz allem Halb- und Viertelwissen, das sie sich in all ihren bereits erwähnten Seminaren angeeignet hat, oder besser gesagt zu haben glaubt, ihr inneres Gleichgewicht noch nicht gefunden zu haben scheint. Grösstenteils ist besagte Protagonistin selbst die Erzählerin, wird aber abgewechselt von einer Art Berichterstattung, die immer dann einsetzt, wenn die hyperaktive Hausfrau mit dem Hang zum Aus-der-Haut-fahren, was sie als Temperamentsausbrüche bezeichnet, die sie ihren ungarisch-sizilianischen Wurzeln zuschreibt, gerade nicht ins Geschehen verwickelt ist. Eine Erzählweise, die mir gefällt, bringt sie doch ein wenig Ruhe in den unfriedlichen 'Spinnstubenkrimi' – besser bekannt unter der Genrebezeichnung 'cosy crime' -, lässt sie den Leser durchatmen, denn Karins Art kann schon arg anstrengend sein! Die ruhige Gelassenheit, die dem Niederbayern-Krimi attestiert wird, trifft nicht auf sie zu, so sympathisch sie auch ist, so witzig sie auch sein kann, für so viel Situationskomik sie auch sorgen mag.
    Das tun neben ihr aber auch noch weitere Figuren, wie ihr 15jähriger Sohn Linus, dem ebenfalls eine Rolle bei den Ermittlungen zufällt und vor allem der eine oder andere Bewohner des Altenheims, un das der Leser mitgenommen wird und in dem er sicher unter keinen Umständen die letzten Lebensjahre verbringen möchte. So fiktiv die Krimihandlung auch sein mag – der Ort, an dem die Autorin sie ansiedelt, ist es ganz gewiss nicht! Ganz im Gegenteil! In Zeiten, in denen auch Institutionen wie Krankenhäuser und Altenheime allein unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit geführt werden und der Profit oberste Priorität hat und nicht etwa das Wohlergehen der Menschen, in denen Zuwendung nicht vorgesehen ist und Einsparungen immer auf Kosten der Menschlichkeit gehen oder gar von der Geschäftsführung billigend in Kauf genommen werden – gedankenlos, desinteressiert -, entspricht die Kulisse, vor der sich die Handlung abspielt, ganz der Realität und ist keineswegs eine düstere Zukunftsvision! Und diese Zustände werden so glaubwürdig wie lapidar geschildert, werden bedauert, letztend aber hingenommen, ohne dass Konsequenzen gezogen werden, so wie im wahren Leben! Alte Menschen haben nicht mehr das Recht, respektiert zu werden? Weil sie nicht mehr leistungsfähig sind, den Staat nur Geld kosten? Vor dieser Einstellung einer Gesellschaft, in der nur Jugend, Attraktivität und Agilität zu zählen scheint, kann es einen schon grausen – und die Autorin lässt das so nebenbei einfliessen, unauffällig beinahe, wenn sie etwa eine Interaktion zwischen Pflegepersonal und Bewohner des ungastlichen Ortes Sonnenhügel in die Handlung hineinbringt. Geringschätziges Herabblicken auf den Hilflosen. Doch zum Glück hat sie eine junge Person, Anna, ersonnen, die tatsächlich Freude hat an der Beschäftigung mit alten Menschen, die sich mit ausgesuchter Höflichkeit und Freundlichkeit um sie kümmert. Hoffen wir, dass jemandem wie ihr nicht die Flügel gestutzt werden durch ein System, das genau festlegt, welche Pflegeleistungen notwendig sind und welche nicht, wieviel Zeit man einem Menschen schenken darf oder ob überhaupt.
    Und – wie schön wäre es gewesen, wenn die wegen jeder tatsächlichen oder vermeintlichen Ungerechtigkeit oder nicht hinnehmbarer Zustände an die Decke gehende Protagonistin, die ohnehin auf Sinnsuche ist, kurzerhand ihre Eltern geschnappt und mit in ihr eigenes geräumiges Zuhause genommen hätte, anstatt ihr schlechtes Gewissen darüber, dass sie die beiden in dieses Heim verfrachtet hat, schnell wegzuwischen und in die hinterste Schublade ihres nach Aktivitäten lechzenden Köpfchens zu schieben. Ein Spiele- oder Erzählnachmittag mit den Eltern anstatt ein schamanischer Trommelkurs! Das wäre doch mal was, oder? Aber nun, man kann ja schliesslich nicht alles haben, nicht wahr?

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  • 4 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Erika A., 08.11.2014

    Habe beide Bücher mit grosser Freude gelesen, vor allem, weil ich aus dieser Gegend komme. Gespannt habe ich auf ein neues Buch gewartet. Endlich ist es da und wird sofort bestellt.

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