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    Christiane F., 21.09.2022

    Als Buch bewertet

    Verbrenn all meine Briefe
    Alex Schulman

    Alex Schulman hat schon immer gespürt, dass in seiner Familie eine ganz besondere grosse Wut steckt.
    Erst als seine eigenen Kinder heulend vor ihm stehen und sie regelrecht Angst vor ihm haben, wird ihm das bewusst.
    Bei einer Familienaufstellung stellt er fest, dass alle Familienmitglieder mütterlicherseits völlig zerstritten sind. Die Ursache hierfür ist sein Grossvater Sven Stolpe. Dieser war ein berühmter schwedischer Schriftsteller, hoch gelobt für seine Bücher. Doch in Wirklichkeit war er ein Tyrann, ein cholerischer Narzisst, exzentrisch, ein Mann ohne Empathie und ein Ehemann, der seine Frau beleidigt, gedemütigt und gewalttätig bedrängt hat.

    Alex Schulmann beschreibt seine Geschichte in drei Erzählsträngen:

    - 1932: Das Ehepaar Stolpe zieht vorübergehend in die Sigtuna-Stiftung, dort will Sven ungestört an einem Theaterstück schreiben. Die 24-jährige Karin Stolpe lernt den (noch) unbekannten Dichter Olof Lagercrantz kennen und verliebt sich in ihn. Ihre Liebe entfacht sofort, aber ihr Ehemann Sven demütigt sie vor allen Leuten und zwingt sie dazu mit ihm abzureisen.
    Karin und Olof schreiben sich Briefe. Wird Karin ihren grausamen Mann verlassen?

    - 1988: Der kleine Alex besucht regelmässig seine Grosseltern. Er liebt die Nähe zu seiner liebevollen Oma. Seinen Grossvater hingegen fürchtet er. Immer wieder bekommt der junge Alex mit, wie der Grossvater seine Frau unter Druck setzt. Eines Tages findet er Briefe in dem Schrank seiner Grossmutter. Zu spät bemerkt er, dass er einen grossen Fehler machte, als er die Briefe seinem Grossvater zeigte.

    - Alexander heute: Seine Grosseltern sind bereits tot und er versucht alles über sie in Erfahrung zu bringen, indem er Svens Tagebücher, Bücher und Briefe, die ein gewisser Olof verfasst hat, liest, wodurch er Karins und Svens Lebenslüge aufdeckt.
    Hierbei stellt er erstaunlicherweise fest, dass sich alle Bücher seines Grossvaters mit nur einem Thema beschäftigen, nämlich mit dem Ehebruch seitens der Frau.

    Ich habe dieses Buch wirklich gerne gelesen und mich keine Minute gelangweilt. Alex Schulman ist eine wunderbare Familienbiografie gelungen, dennoch muss ich sagen, dass es ein ganz kleines bisschen hinter meinen Erwartungen blieb, da ich sein letztes Buch so geliebt habe.
    In Schweden wird dieses Buch, welches 2018 erschien, gerade verfilmt und ich kann mir einen Film zu diesem Buch sehr gut vorstellen.
    Ständig hatte ich einen muffeligen Ernest Hemingway vor Augen, der hier Sven Stolpe hiess.
    Leseempfehlung von mir.
    4½/ 5

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  • 5 Sterne

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    iGirl, 06.10.2022

    Als Buch bewertet

    Ein gnadenloser Narzisst

    Es hätte eine grosse Liebe werden können. Karin, die Frau des erfolgreichen Schriftstellers Sven Stolpe verliebt sich in den Studenten Olov. Doch Sven weiss das durch Unterdrückung, Erpressung und Bedrohung zu verhindern. So dauert ein jahrzehntelanges Martyrium an, das seine negative Strahlkraft auf alle Nachkommen des Paares wirft. Als Alex, ein Enkel, bemerkt, dass sein eigenes Verhalten nun auch bei seiner Familie zunehmend Angst hervorruft, begibt er sich auf die Suche nach der Ursach, woher die Beziehungsstörungen innerhalb der grossen Familie Stolpe rühren. Er entdeckt eine unglaubliche Geschichte, die er Stück für Stück, anhand von Briefen und Nachlässen an verschiedenen Orten, zu einem Gesamtbild zusammenfügt.

    Unglaublich berührend und nachhallend ist diese Geschichte geschrieben. Sehr schnell habe ich Sven Stolpe wirklich gehasst, der seinen pathologischen Narzissmus ungefiltert an seiner Frau auslebte. Es kam mir vor, dass er wie eine Krake seine Frau Karin umschliesst und jeglichen eigenen Willen, Tropfen für Tropfen, aus ihr heraussaugt. Doch damit nicht genug, er schlachtet Karins eigene grausame Erfahrungen, während einer Abtreibung in den 20er-Jahren und einer vorehelichen Affäre, auch noch publikumswirksam in seinen erfolgreichen Romanen aus. Selten, dass ich mit einer Romanfigur so mitfühlen konnte – bei Karin war das so.

    Mein Fazit: Ein hervorragend geschriebener Roman über dunkle Familiengeheimnisse und unerfüllte Liebe. Er ist zwar kein Krimi, aber doch mindestens genauso spannend.

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  • 5 Sterne

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    Susanne H., 19.09.2022

    Als Buch bewertet

    Eine beindruckende Selbstfindung und Spurensuche in der Familienvita, die wie auch im ersten Erfolgsroman von Alex Schulman unglaubliche Begebenheiten zutage fördert, allem voran ein gewisses Tagebuch, mit dessen Hilfe der Protagonisten und Autor seine aufbrausende, ja wütende Art zu reflektieren versucht, bevor diese seine Familie und sein Leben zerstört, Menschen, die er eigentlich liebt. Ich bin sehr beeindruckt von diesem Mann, da es durchaus nicht einfach ist und ein sehr harter Weg, gerade und auch für Männer, durch Selbstreflexion durch unsere,ich sage mal unguten und zerstörerischen Verhaltensweisen zu gehen, um Besseres zu bewirken. Dies ist nicht selbstverständlich, jedoch ist dies kein rein psychologisches Buch, auch wenn dieses den Protagonisten durch einige Sitzungen führt, aufgrund derer die ganze tragische Wahrheit einer Familie herausgeschält wird. Nein, ohne etwas vorwegzunehmen ist die ganze Lebens- und Liebesgeschichte um einen zerstörerischen Grossvater unglaublich spannend und bewegend und der Schlüssel für ihn dazu, es besser zu machen und Liebe, Vertrauen und Ruhe in sich selbst zu finden und damit seiner Familie ein guter Vater zu sein. Tolles Buch,richtig richtig toll, schönes Cover und guter Titel. Ein Muss!!!!

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  • 4 Sterne

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    Batyr, 08.10.2022

    Als Buch bewertet

    Polyperspektive
    Auch in seinem zweiten Roman wendet Schulman das Kompositionsprinzip mehrsträngigen Erzählens an. So rezipiert der Leser insgesamt drei gänzlich unterschiedliche Romane, je nachdem, auf welchen Bereich sich gerade der Fokus richtet.
    Zu Beginn haben wir es mit einer modernen Betroffenheitsgeschichte zu tun. Der Ich-Erzähler registriert, wie dysfunktional sein Familienleben ist, kommt durch Reflexion zu dem Schluss, dass die Schuld bei ihm liegt, und nimmt therapeutische Hilfe in Anspruch. So weit, so gut - und so breit ausgewalzt, wie man auch leider zu Protokoll geben muss.
    In einer ersten Ebene des Rückblicks konzentriert sich dieser Protagonist sodann auf eine frühe Zeit eigenen Erlebens, Figuren und Ereignisse aus der Kindheit treten aus dem Schatten der Vergangenheit, um bei genauer Betrachtung ganz neu bewertet zu werden.
    Diese gewonnenen Erkenntnisse schliesslich führen dazu, dass in detektivischer Kleinarbeit Zeugnisse und Hinweise aus dem Leben der Grosseltern ans Tageslicht gefördert werden, die den Autor dazu motivieren, in einem schöpferischen Akt den Roman der toxischen Beziehung zwischen Sven, Karin und Olof zu imaginieren.
    Der Leser hat die Freiheit, diese drei Teile jeweils einem bestimmten Genre zuzuordnen: also zunächst dem introspektiv angelegten autobiografischen Roman, sodann der Gattung der Familiengeschichte als ‚memoir‘, sowie zuletzt dem Eheroman mit historisch-gesellschaftlich-psychologischem Schwerpunkt.
    Wie allerdings die Qualität dieser drei Teile bewertet wird, welches Interesse ihnen jeweils entgegengebracht wird, ist absolut subjektiv!

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