Tolino vision 6 - Preis dauerhaft gesenkt!

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  • 3 Sterne

    Elke H., 16.08.2020

    Als Buch bewertet

    Das Verhältnis von Mensch und Natur, ein Thema, das seit Jahrzehnten Autoren beschäftigt. Man denke nur an Thoreaus „Walden“, Melvilles „Moby Dick“ oder Hemingways „Der alte Mann und das Meer“. Und in dem Masse, in dem die Zerstörung unserer Umwelt voranschreitet, Lebensräume sich für Menschen und Tiere verändern, Bestände quer durch alle Spezies dezimiert werden, beschäftigen sich auch in der aktuellen Belletristik Autor*innen mit dieser Thematik. Man denke nur an die erfolgreichen Romane von Maja Lund. Nun also Charlotte McConaghy, die von ihrer Liebe zur Natur zu ihrem Debüt „Zugvögel“ inspiriert wurde.

    In einer Welt, in der es kaum noch Vögel gibt, setzt sich Franny, eine Ornithologin, den Gefahren des Atlantiks aus und folgt der Wanderung der letzten Küstenseeschwalben von Grönland bis in die Antarktis. Aber es ist nur in geringem Masse das wissenschaftliche Interesse, das sie antreibt, es sind vor allem ihre inneren Dämonen. Die Vergangenheit, die sie nicht ruhen lässt und für ihre Unrast verantwortlich ist.

    „Zugvögel“ bedient verschiedene Genres und ist eine Melange aus Love-Story, Krimi, Abenteuerroman und Klima-Fiktion. Letzeres passt natürlich thematisch gut in unsere Zeit und weckt mit Sicherheit Interesse, hat aber leider eine grosse Schwäche: Wenn es das Anliegen einer Autorin ist, auf die Umweltzerstörung und deren nachfolgende Problem für die Tierwelt aufmerksam zu machen, sollte sie über das blosse Jammern hinausgehen. McConaghy verzichtet leider auf die Benennung der Ursachen, sieht die Probleme nicht in ihrem gesellschaftspolitischen Zusammenhang, sondern überlagert ihr eigentlich brisantes Thema mit den persönlichen Schwierigkeiten der Protagonistin. Eine vertane Chance. Schade.

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  • 3 Sterne

    borgi, 21.10.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Wir begleiten Franny Stone auf der Suche nach einem Fischerboot das sie mitnimmt, damit sie dem Vogelflug der Küstenseeschwalben nachfolgen kann. Es geht um Vogelkunde, Artensterben und Klimaschutz aber man merkt schnell, dass das eigentliche Rätsel das Leben dieser Frau ist.

    Franny ist mehr als sonderbar: so springt sie einem ihr wildfremden Mann in einen eiskalten Fjord hinterher. Um dann festzustellen dass dieser nur auf dem Meeresboden sitzt um sich zu erfrischen!? Es stellt sich heraus, dass er der Kapitän des Fischerbootes ist, auf dem sie anheuern wollte. Und so beginnt ihre Reise auf der Saghani.

    Leider ist es mir zwischenzeitlich recht schwergefallen, am Buch dranzubleiben. Die Langatmigkeit der Erzählung und auch die düsteren, zerstörerischen Absichten von Frannys Reise haben es mir nicht leicht gemacht. Aber mir wurde auch die grenzenlose Liebe von Franny und ihrem Mann Niall zur Natur, besonders zu den Vögeln vermittelt. Der Schreibstil ist gut, der traurige Blick auf die Zerstörung der Erde ist gelungen. Originell und unterhaltsam waren die Erlebnisse mit der Besatzung des Fischerbootes auf dieser verzweifelten Reise.
    Daher vergebe ich gerne 3 Sterne für die Qualität der Erzählung.

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  • 2 Sterne

    brauneye29, 26.08.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:

    Fanny hat ihr bisheriges Leben am Meer verbracht. Die Vögel waren ihr immer wichtiger als die Menschen. Als immer weniger Vögel erscheinen, beschliesst sie den letzten Küstenseeschwalben zu folgen. Mit einem der letzten Fischerboote begibt sie sich auf die Reise. Doch diese Reise ist viel mehr als nur die Verfolgung der Vögel, es ist auch ein Auseinandersetzung mit sich selbst und ihrer Vergangenheit.

    Meine Meinung:

    Ich hab mich von Anfang an extrem schwer getan mit dem Buch. Es hatte für mich eine extrem düstere Stimmung, die mir irgendwie schwer gemacht hat, dass Buch zu lesen. Für mich zog es sich wie Gummi und ich war dann irgendwann auch froh, dass es zu Ende war. Es war wahrscheinlich einfach nicht mein Buch.

    Fazit:

    Nicht mein Buch

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  • 2 Sterne

    brauneye29, 26.08.2020

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:

    Fanny hat ihr bisheriges Leben am Meer verbracht. Die Vögel waren ihr immer wichtiger als die Menschen. Als immer weniger Vögel erscheinen, beschliesst sie den letzten Küstenseeschwalben zu folgen. Mit einem der letzten Fischerboote begibt sie sich auf die Reise. Doch diese Reise ist viel mehr als nur die Verfolgung der Vögel, es ist auch ein Auseinandersetzung mit sich selbst und ihrer Vergangenheit.

    Meine Meinung:

    Ich hab mich von Anfang an extrem schwer getan mit dem Buch. Es hatte für mich eine extrem düstere Stimmung, die mir irgendwie schwer gemacht hat, dass Buch zu lesen. Für mich zog es sich wie Gummi und ich war dann irgendwann auch froh, dass es zu Ende war. Es war wahrscheinlich einfach nicht mein Buch.

    Fazit:

    Nicht mein Buch

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 01.08.2020

    Als Buch bewertet

    Charlotte Mc Conaghys Roman „Zugvögel“ ist ein Buch, auf das man sich einlassen muss. Wenn man ein wenig gelesen hat, lässt einen diese Geschichte nicht los.
    Franny Stone hat Wanderfüsse, die sie immer weitertragen. Ganz besonders zieht es sie zum Meer. Sie lebt in einer Zeit, als immer mehr Tiere von der Erde verschwinden und die Meere leergefischt sind. Sie will den letzten Küstenseeschwalben folgen, die sich von Grönland zur Antarktis aufmachen. Dafür braucht sie ein Boot und so landet sie in der exzentrischen Crew eines der letzten Fischerboote. Man macht es ihr nicht leicht, aber sie nimmt alles auf sich, weil sie sich schuldig fühlt und etwas gutmachen will. Doch die Reise wird lebensbedrohlich.
    Es ist eine sehr emotionale Geschichte, die viele unterschiedliche Gefühle in einem auslöst. Dabei ist Franny eine Person, die es einem nicht leicht macht. Aber je länger ich sie begleiten durfte, umso mehr ist sie mir ans Herz gewachsen. Immer wieder gibt es Rückblenden in ihre Vergangenheit und am Ende begreift man, was Franny zu schaffen macht und welches Geheimnis sie mit sich herumträgt. Sie ist eine starke Frau, die so vieles tragen muss.
    Aber auch alle anderen Personen sind sehr gut und individuell gestaltet. Die Crew des Fischerbootes ist zunächst nicht begeistert von ihrem Passagier, doch mit der Zeit beobachten sie auch ganz gespannt die roten Punkte der Peilsender, die immer wieder Hoffnung geben. Niall nimmt Franny so wie sie ist und lässt sie gehen, da er weiss, sie wird zu ihm zurückkehren. Die beiden verbindet eine grosse und ganz besondere Liebe und sie brennen beide dafür, die letzten Tiere zu retten.
    Es ist eine wundervolle Geschichte, die mich sehr berührt hat.

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elaine L., 13.08.2020

    Als Buch bewertet

    Auf Wanderschaft

    Nach dem Lesen dieses Buches blieb erst einmal starke innere Berührung und ein Nachspüren des Gelesenen zurück. Denn "Zugvögel" spricht enorm viele zentrale Themen an: Die Zerstörung, die wir Menschen durch den Klimawandel unserer Mitwelt antun. Das innere Drängen weiter zu gehen und nicht stehen zu bleiben. Und der Wunsch, geliebten Menschen einen letzten Wunsch zu erfüllen und dabei über jede Belastungsgrenze hinauszugehen.
    Die Autorin Charlotte McConaghy hat mit "Zugvögel" ein Plädoyer für die Achtsamkeit für unsere Mitwelt geschaffen und eines, das bei Franny - der Hauptperson dieses Buches - eine enorme Entwicklung aufgezeigt hat. Dieses Buch berührt tief das innere Streben des Menschen nach Veränderung, nach Bewegung, nach neuen Erfahrungen, zeigt aber auch auf, was mensch dafür zurücklassen muss.
    Das Buch kann ganz viel verändern und eignet sich nicht zum mal eben zwischendurch lesen. Es darf im wahrsten Sinne des Wortes "verdaut" werden, so dass Ruhepausen zwischen den einzelnen Kapiteln mir sehr stimmig erscheinen.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesestern, 20.09.2020

    Als Buch bewertet

    Die Suche nach Erlösung und der letzte Flug der Seeschwalben

    "Zugvögel" ist das literarische Debüt von Charlotte McConaghy und ist im September 2020 bei S.Fischer Verlage erschienen.

    Wir begegnen hier der einzigartigen, sehr eindrücklich beschriebenen Protagonistin Franny, die durch ihren starken Willen und ihre heimatlose Prägung ihre Umgebung in Atem hält.

    Durch ihr Zusammenkommen mit Niall ihrer grossen Liebe, einem Wissenschaftler und ihr gleich gesinnten Vogel- und Naturliebhaber, scheint erstmal Ruhe in ihr Leben zu kommen.

    Doch schon bald verselbstständigen sich ihre Wanderfüsse und die ungestüme und wilde Seite ihres Charakters tritt wieder in Erscheinung.

    So verlässt sie immer wieder ihr Zuhause und ihren Mann auf der Suche nach innerem Frieden.

    Der Roman erzählt von Frannys letzter Reise, abenteuerlich und gefährlich und immer auf der Spur der letzten Küsten-Seeschwalben.

    Dabei werden Erinnerungen wach, die in Rückblenden ihr früheres Leben beleuchten.

    Wer ist diese Frau, die heimatlos zwischen zwei Welten schwebt?

    Was ist mit ihrer Tochter geschehen, lebt ihr Mann noch und warum war Franny im Gefängnis?

    Viele Fragen und Geheimnisse, die erst am Ende der Reise eine Antwort finden.

    Bei alldem liegt eine düstere Schwere in der Luft, die die verheerenden Folgen des Klimawandels signalisiert und dem Leser einen Blick in die Zukunft eröffnet.

    Der atmosphärisch dichte und emotionale Sprachstil hat mich total begeistert und in seinen Bann gezogen.Metapher und Szenen aus der Natur und Tierwelt dienen als Sinnbild für Frannys Leben.

    Besonders das Meer als Lebenselixier, unberechenbar, stürmisch und zugleich auch still und friedlich steht für ihren leidenschaftlichen von Höhen und Tiefen durchzogenenen Charakter.

    Wie auf den Wellen des Meeres wird man lesend durch die Geschichte getrieben.

    Franny folgt zusammen mit der Crew eines Fischerbootes den Vögeln und zugleich ihrer inneren Eingebung, um ihren Bestimmungsort zu erreichen.

    Ein vielschichtiger Roman, der zugleich Liebesgeschichte, Kriminalroman und Ökodystopie miteinander verbindet, aufwühlt, nachdenklich macht und zum Ziel führt.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bookloving, 18.10.2020

    Als bewertet

    *Unvergessliches, sehr emotionales Leseerlebnis*
    Mit „Zugvögel” hat die australische Autorin Charlotte McConaghy einen bemerkenswerten Roman vorgelegt, der mit seiner erschütternden Thematik und Intensität unter die Haut geht und sehr nachdenklich stimmt. In ihrem Roman ist McConaghy ein abwechslungsreicher und faszinierender Genremix aus bewegendem Familiendrama, unterhaltsamen Abenteuerroman, wunderschönem Nature Writing, bedrückender „Climate Fiction“und schockierendem Endzeitroman gelungen.
    Behutsam führt uns die Autorin in das beklemmende und erschreckend realistisch wirkende Setting ihrer in einer nahen Zukunft angesiedelten Geschichte ein und es dauert eine Weile bis man voller Beklommenheit erkennt, dass wegen des Klimawandels nicht nur einzelne Tierarten vom Aussterben bedroht sind, sondern dass die komplette Tierpopulationen betroffen ist und Fische, Reptilien, Affen, Bären, Grosskatzen oder Wölfe fast völlig aus ihrem Lebensraum verschwunden sind. Sogar Wälder stehen vor dem totalen Kollaps und werden in einigen Jahren nicht mehr existieren, so dass es Wartelisten für Naturliebhaber gibt, um diese noch ein letztes Mal besuchen zu dürfen. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die etwas seltsame Protagonistin Franny Stone, die sich in den Kopf gesetzt hat, die letzten Küstenseeschwalben auf ihrer möglicherweise letzten beschwerlichen Reise von Grönland bis zur Antarktis zu folgen. Alles setzt sie daran, um an Bord der Saghani, eines der wenigen verbliebenen Fischereiboote, zu kommen sowie Kapitän und Crew davon zu überzeugen, den mit Peilsendern markierten Vögeln auf ihrer „Wanderung“ Richtung Süden zu folgen – in der Hoffnung, dass diese sie zu grossen Fischschwärmen und einem ertragreichen Fang führen.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis ich in die recht düstere Erzählung hineingefunden habe und insbesondere mit der sehr aussergewöhnlichen Protagonistin und Ich-Erzählerin, ihrer zunächst unverständlichen Getriebenheit und ihren dunklen Geheimnissen warm wurde. Doch dann konnte ich mich der enormen Sogwirkung dieser eindringlichen, bisweilen verwirrenden und aufwühlenden Geschichte nicht mehr entziehen. Bald war ich völlig von der dichten, melancholischen Stimmung und den atemberaubenden Naturbeschreibungen gefesselt.
    Franny ist ein vielschichtiger, schwieriger und sehr ambivalenter Charakter, der von den Schatten der Vergangenheit gezeichnet ist und oft von ihren irritierenden Seelenzuständen und düsteren Obsessionen in die Tiefe gezogen wird. Sehr eindringlich bringt sie uns Frannys unentwegten Kampf gegen ihre inneren Dämonen näher und konfrontiert uns mit den Abgründen ihrer instabilen Psyche. Geschickt präsentiert die Autorin in den eingestreuten Rückblenden schrittweise Einblicke in Frannys tragische Vergangenheit und leidenschaftliche, impulsive Ehe mit dem Wissenschaftler Niall, so dass immer mehr Geheimnisse aber auch traumatische Ereignisse und Verluste ans Licht kommen. So beginnt man allmählich die Hintergründe für Frannys fatale „Wanderlust“ zu verstehen, bewundert ihre Stärke und leidet mit ihren Qualen. Schliesslich begreift man auch den Beweggrund für ihre besessene Jagd nach den letzten Vögeln der Welt, mit der sie sich eine letzte Chance auf persönliche Erlösung und Selbstvergebung erhofft.
    Sehr faszinierend sind auch die übrigen, teilweise sehr exzentrischen Charaktere der Crew des Fischerboots, die auf ihre Weise alle sehr »speziell« und mit vielen Ecken und Kanten sind und ihre besondere Rolle während ihrer oft herausfordernden und lebensbedrohlichen Reise übernehmen.
    Die Autorin beendet ihren aufwühlenden und eindringlich geschriebenen Roman trotz aller Düsternis mit einem berührenden und hoffnungsvollen Ausklang, der sehr nachdenklich aber auch versöhnlich stimmt.

    FAZIT
    Ein eindringlicher, bewegender Roman mit einer aufwühlenden, sehr bemerkenswerten Geschichte und einer faszinierenden Heldin.
    Ein herausforderndes, aber unvergessliches Leseerlebnis!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SteffiFee, 29.08.2020

    Als Buch bewertet

    Ein Buch das unter die Haut geht

    Inhalt: Schon ihr Leben lang fühlt Franny sich dem Meer hingezogen, mit all seiner Wildheit und Schönheit. Auch Franny trägt etwas wildes und unbezähmbares in sich, was ihr Schwierigkeiten bereitet an Ort und Stelle zu bleiben. Auf der Suche nach Erlösung beschliesst die Ornithologin den letzten Küstenschwalben von Grönland bis in die Antarktis zu folgen. Sie geht an Bord eines der letzten Fischerboote und ist schon bald den Naturgewalten des Atlantiks ausgeliefert. Mit Hilfe von Peilsendern nimmt Franny die Verfolgung auf. Die Schiffsbesatzung hofft mit Hilfe der Vögel Fische zu finden, ansonsten hätten sie Franny nicht mit auf diese Reise genommen. Aber nicht nur die Konflikte an Bord machen Franny zu schaffen, sie wird auch immer wieder von ihrer Vergangenheit eingeholt. Sie trägt das Geheimnis eines Verbrechens und einer tragischen Liebe in sich und gerät dadurch immer tiefer in einen Strudel aus Selbstzerstörung.

    Meine Meinung: Es ist unglaublich, wie oft ich beim Lesen Gänsehaut hatte. Schon die ersten Sätze gingen in die Tiefe: „ Die Tiere sterben. Bald sind wir hier ganz allein.“ Dieser Tiefgang setzt sich durch das gesamte Buch fort, eine geradezu düstere Stimmung, die sich aber nie so bedrückend angefühlt hat, dass ich das Lesen hätte abbrechen wollen. Ganz im Gegenteil, denn dadurch das vieles nur angedeutet wurde, war ich richtig begierig darauf zu erfahren, was hinter Frannys Ruhelosigkeit und geheimnisvoller Vergangenheit steckt. Je mehr Antworten ich bekam, desto besser konnte ich Frannys Gefühlswelt und Handlungen nachvollziehen. Ihr Seelenzustand ist das Resultat eines Lebens geprägt von Kummer. Bei so viel Tragik habe ich die eine oder andere Träne vergossen. Auch die Liebe zwischen Franny und ihrem Ehemann Niall berührte mich sehr und deren Verbundenheit zu den Tieren und der Natur. Beide leiden unter dem Aussterben der Tiere und besonders Niall ist fasziniert von den Küstenschwalben, die von allen Tieren die längste Wanderung zurücklegen. Dann der Widerspruch, dass Franny die Reise gemeinsam mit umweltzerstörerischen Fischern macht, was zunächst Unverständnis bei mir ausgelöst hat, aber wie hätte sie sonst den Küstenschwalben folgen sollen? Ihre Gründe dafür werden im Laufe der Geschichte immer klarer. Es gefällt mir, dass es in dem Buch nicht ausschliesslich um eine abenteuerliche Reise und Schicksalsschläge geht, sondern dass die Autorin auch auf das Aussterben der Tiere aufmerksam macht. Ihre Zukunftsvision, dass es irgendwann keine Tiere mehr geben könnte, ist gar nicht so abwegig, wenn man sich den Stand der derzeitigen Umweltzerstörung vor Augen hält. Diesbezüglich ist die Geschichte auch als Augenöffner zu sehen. Bei aller Tragik gibt es aber zum Ende hin auch schöne Momente die Hoffnung machen. Sehr lobenswert ist der anschauliche und gefühlsbetonte Schreibstil der Autorin, ich hatte immer sehr lebhafte Bilder vor Augen, als ob ich mich selbst an Bord des Schiffes befinden würde. Ausserdem gefielen mir sämtliche Charaktere, insbesondere die Hauptfigur Franny und die Schiffscrew. An diese wunderbare Geschichte samt Protagonisten werde ich bestimmt noch lange zurückdenken.

    Fazit: Ich bin tief beeindruckt, ein sehr emotionales Werk!

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  • 5 Sterne

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    skandinavischbook, 21.08.2020

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    Dieser Roman der Schriftstellerin Charlotte McConaghy erzählt eine so essenzielle Geschichte von der Natur und der Verbundenheit mit uns Menschen, aber gleichzeitig auch die schrecklichen Auswirkungen, die unsere Spezies auf diesen Planeten hat. Denn in "Zugvögel" ist der Klimawandel so weit fortgeschritten, dass es kaum mehr freilebende Tiere gibt, die Forscherin Franny begibt sich auf die Suche nach den Sturmschwalben und trifft dabei auf viele eigensinnige Schiffer und auf ihre Vergangenheit.

    Meine Meinung:
    Dieser Roman ist in meinen Augen etwas ganz besonderes, selten habe ich eine so starke Verbundenheit und eine so glasklare Beobachtungsgabe zur Natur in einem Buch gespürt, wie in diesem Debütroman. Dabei ist die Art wie diese Geschichte erzählt wird, sehr ruhig und gelassen erzählt, dabei ist es aber nie langatmig oder wirkt belanglos. Ganz im Gegenteil!!!

    In diesem Buch werden so wichtige Dinge aufgegriffen, die häufig zwischen den Zeilen zu finden sind, die einem als Leser beinahe an die Gurgel springen, weil die Emotionen so stark fühlbar und nachvollziehbar sind, ohne dass die plakativ dargestellt wurden. Aber es gibt auch die ganz deutlichen Momente, die Auswirkungen des Klimawandels, die hier konstant eine Rolle spielen, aber nie mit dem erhobenen Zeigefinger zur Sprache gebracht werden, zwar deutlich, aber nie belehrend. Dennoch schafft es dieses Buch zum Nachdenken anzuregen , weil es die Schönheit der Natur zeigt und wie wichtig diese für uns ist und für unsere seelische Entwicklung.

    Mein Fazit:
    Ein grossartiges bedeutsames Buch, das es zu verstehen weiss, die menschlichen Gefühle des Schmerzes, der Vereinsamung, aber auch der Hoffnung im Sinnbild der Natur zu spiegeln und dabei eine so wundervolle Sprache zu entwickelnd, dass dieses Buch beinahe an einen Klassiker erinnert.

    Ein sehr bereicherndes und wichtiges Buch, gerade in einer Zeit von heute!!!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Benne, 30.08.2020

    Als Buch bewertet

    Lasst euch mitnehmen auf eine einzigartige Reise…

    Jetzt sitze ich hier, es ist Sonntagnacht, ich habe gerade „Zugvögel“ beendet und versuche meine Meinung aufzuschreiben. Ich versuche. Denn es ist gar nicht einfach, eine klare Stimme für ein Buch zu haben, das mir derart aus der Seele spricht wie dieser Roman. Ich hätte ihn locker innerhalb einiger Stunden suchtartig beinahe einatmen können, aber habe mich gezügelt, um den Lesespass auf so viele Tage wie möglich zu strapazieren – es sind leider nur fünf geworden.

    Und in diesen fünf Tagen hatte ich Spass mit Franny, die zum Glück eine Crew findet, die Platz auf ihrem Fischerboot hat, damit Franny es soweit wie möglich in die Antarktis schafft, um die Migration der letzten Küstenseeschwalben zu verfolgen. Eine gemischte Truppe aus sieben Personen, die man selten antrifft, mit einem zynischen Kapitän, der das Sagen hat. Dadurch wird „Zugvögel“ zu einem Abenteuer, einem Gefühlserlebnis und einer geographischen Reise. Ja, man ist sogar selbst Teil des Teams, ob an der Seite von Franny oder davon losgelöst kann selbst entschieden werden.

    Ich war gerne bei Franny – durch die Erzählung der Ich-Perspektive sogar in Franny. Diese Frau kann man am besten durch eine lange Aufzählung von Adjektiven beschreiben: Engstirnig, eigenwillig, egoistisch, tough, mutig, mitfühlend, liebend, selbstzerstörerisch, impulsiv, aufopfernd. Durchaus sind darin Gegensätze enthalten, die machen einen Menschen nun mal aus. Und selbst der Roman spielt deutlich mit Gegensätzen. Ich war hingerissen zwischen der realistischen Hoffnung, dass Franny das Artensterben der Zugvögel bremsen oder verlangsamen könnte und einem Nihilismus, sogar Pessimismus (Das hat doch alles keinen Sinn!), den ich ansonsten selten gefühlt habe. Was haben mir Passagen innerhalb dieser 400 Seiten das Herz gebrochen, erwärmt, zerrissen und zusammengeflickt. Wie in aller Welt kann man als Autorin einen perfekten Roman schreiben? Grossartige Recherche, hochaktuelles Thema und ein Schreibstil zum Niederknien. Selbst der Spannungsbogen und die nichtlineare Erzählweise sind ungewöhnlich spannend für einen Roman, der äusserlich leider sehr unscheinbar anmutet.

    Das sind meine Worte zu „Zugvögel“, kurz nach Beenden des Buches. In den nächsten Tagen bleiben mir möglicherweise die Worte weg oder aber mein Kopf sortiert alles und ich kann es klarer artikulieren. Aber nie wieder wird die Erfahrung so frisch, impulsiv und wahr sein wie jetzt gerade.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dajobama, 19.08.2020

    Als Buch bewertet

    Zugvögel – Charlotte McConaghy

    Ich liebe Abenteuer- und Schifffahrtsgeschichten und diese hier verbindet das mit aktuellen Themen wie dem Klimawandel und einer tragischen Liebesgeschichte.

    Franny gibt sich als Ornithologin aus und überredet den Kapitän eines der letzten Fischerboote, sie mitzunehmen bis in die Antarktis - wohin die vermutlich letzte Reise der Küstenseeschwalben gehen soll. Die Fahrt ist gefährlich, das Wetter unberechenbar, Frannys Vergangenheit ein einziges grosses Geheimnis.
    Es ist eine düstere Zukunftsvision, die die Autorin hier zeichnet, jedoch gar nicht so unwahrscheinlich. Beinahe alle wildlebenden Tiere sind bereits unwiderruflich ausgestorben. Schuld daran ist der Mensch.
    Die Crew, mit der Franny reist ist exzentrisch. Jeder hat einen Grund, am Fischfang festzuhalten, obwohl da kaum noch etwas zu holen ist. Das Meer ist praktisch leer.
    Gerade wegen der Seefahrt und auch wegen der Verbissenheit einiger Protagonisten, erinnerte mich dieser Roman stellenweise recht stark an Moby Dick. Zunehmend rückt aber auch das Thema des Artensterbens in den Vordergrund.
    Aber die Autorin macht es spannend. Am Anfang gibt es viele grosse Fragen, die zum Teil erst ganz zum Schluss aufgeklärt werden. Was treibt Franny an, warum macht sie das, was hat sie noch alles zu verbergen?
    So wird die gefährliche Schifffahrt immer wieder unterbrochen durch Rückblenden in Frannys früheres Leben. Diese bringen langsam Licht ins Dunkel ihrer Geheimnisse. Ich fand das sehr gut gemacht und wirklich spannend!

    Die Protagonistin Franny ist nicht unbedingt eine Sympathieträgerin. Identifizieren kann man sich eher nicht mit ihr. Zu irrational sind ihre Handlungen, zu wenig weiss man von ihren Beweggründen. Das hat mich hier aber überhaupt nicht gestört, denn der Leser bekommt immer wieder Häppchen serviert und am Ende löst sich alles auf.

    Es ist insgesamt ein eher düsterer Lesegenuss, anders als das Cover vielleicht vorgaukelt. Die überwältigende Todessehnsucht Frannys kämpft gegen ihre Verbissenheit ihre Ziele zu erreichen, koste es was es wolle. Fesselnd und faszinierend erzählt.
    Man merkt schon, dass der Autorin die aktuellen Themen Natur, Klimawandel, Artensterben, am Herzen liegen.
    Ein wunderbares Debüt, das mich bestens unterhalten hat. Ich hoffe, da kommt noch viel mehr von dieser Autorin!
    5 Sterne

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nil_liest, 22.09.2020

    Als Buch bewertet

    „je stärker man ist, desto gefährlicher wird die Welt.“ (S. 284)

    Ich bin kein Vogelfreund und trotzdem schockverliebt in dieses Buch! Ich bin nicht mal ein besonders grosser Tierfreund… Darf man das überhaupt heutzutage noch sagen? Egal! Dieses Buch trägt den Titel „Zugvögel“(O-Ton: Migrations) und handelt in der Tat auch von Vögeln, aber das ist bei weitem nicht alles. Fast eine Nebensächlichkeit und doch ein zentrales Element.
    Im Fokus dieser Geschichte steht Franny, eine Frau Mitte 30 die uns als Ich-Erzählerin mitnimmt auf ein grosses Abenteuer und eine Reise durch ihr Leben. Kurios und sehr speziell ist Franny und verfolgt fanatisch ihr Ziel. „Im „Was wäre, wenn“ kann nur Reue gedeihen, und davon habe ich schon ein ganzes Meer voll.“ (S. 281) Während des Lesens entwickeln sich viele Fragezeichen, die sich dann wiederum auflösen und den Leser verstehend verabschiedet und versöhnt.
    Charlotte McConaghy merkt man die Sorge um unsere Natur und ihren Tieren an und verarbeitet dieses anprangernde Element in dieser Geschichte geschickt um literarisch wachzuschütteln. Innerlich spürte ich regelrecht, dass wir alle jetzt aktiv werden müssen um den Zustand der hier futuristisch skizziert wird nicht eintrifft. Die Sprache ist schnörkellos und doch durchdringt sie mit ihrem Text Tiefen!
    „ er antwortete, unser Leben habe gar keinen Sinn, es sei nur ein Kreislauf ständige Erneuerung, und wir sein unfassbar kleine Funken, sowie die Tiere, wir seien kein bisschen wichtiger als sie, des Lebens nicht würdiger als jedes andere Geschöpf.“ (S. 306)

    Wunderbar an diesem Roman ist, dass es einerseits eine fassbare Zukunft zeigt und zugleich surreal in der Handlung wirkt. Ein Abenteuer, ein andersartige Geschichte und eine irritierende Protagonistin! Ich mochte es sehr!

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Readaholic, 11.09.2020

    Als Buch bewertet

    Auf den Spuren der Küstenseeschwalben

    In ihrem Debütroman führt uns Charlotte McConaghy in eine dystopische Welt der nahen Zukunft, in der es so gut wie keine wildlebenden Tiere mehr gibt. Nicht nur Elefanten und Tiger sind ausgestorben, auch Insekten, Fische, Füchse usw. Nur Nutztiere werden noch gezüchtet.
    Die junge Franny ist sehr naturverbunden und das Artensterben nimmt sie sehr mit. An der Universität, wo sie als Putzfrau arbeitet, lernt sie den Dozenten Niall kennen, der das Verhalten von Zugvögeln erforscht. Die beiden heiraten aus einer Augenblickslaune heraus, bereuen ihre Heirat jedoch nie.
    Franny verspürt schon seit jeher eine Unruhe in sich, sie hält es nie lange an einem Ort aus. Ständig ist sie auf der Suche. Niall kann sich nie sicher sein, ob sie zu ihm zurückkehrt. Doch dann ist er es, der eines Tages geht...
    Zu Beginn des Buchs sucht Franny ein Schiff, das sie mitnimmt, um dem Zug der letzten Küstenseeschwalben zu folgen. Frannys Theorie ist, dass die drei von ihr beringten Seeschwalben ein Fischerboot zu den wenigen verbleibenden Fischvorkommen führen werden. Ihre letzte Hoffnung ist ein Schiff namens Saghani, und tatsächlich lässt sich deren Kapitän Ennis darauf ein, Franny mit an Bord zu nehmen. Zuerst misstrauisch beäugt vom Rest der Besatzung, gewinnt Franny ihre Anerkennung, denn sie arbeitet so hart wie der Rest. In Rückblicken erfahren wir, dass Franny in Irland im Gefängnis sass, was genau passierte, bleibt lange im Dunkeln. Eigentlich dürfte sie nicht an Bord des Schiffes sein, denn damit verstösst sie gegen ihre Bewährungsauflagen. Die Reise an Bord der Saghani ist ein einziges gefährliches Abenteuer, mehr als einmal befinden sie sich alle in Lebensgefahr.
    „Zugvögel“ ist ein sehr poetisches und traurig machendes Buch, das einem vor Augen führt, wohin unser Lebenswandel und die grassierende Umweltverschmutzung führen könnten. Die Geschichte um Franny ist spannend erzählt, wenngleich manches ein wenig unlogisch erscheint. Mir hat das Buch gut gefallen.

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