Im Westen nichts Neues (2022) (DVD)
Oscar 2023: Bester internationaler Film, Beste Kamera, Bestes Szenenbild, Beste Filmmusik
"Im Westen nichts Neues" erzählt die ergreifende Geschichte eines jungen deutschen Soldaten an der Westfront im Ersten Weltkrieg. Paul (Felix Kammerer) und seine Kameraden erleben am eigenen Leib, wie sich die anfängliche Kriegseuphorie in...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Im Westen nichts Neues (2022) (DVD)“
"Im Westen nichts Neues" erzählt die ergreifende Geschichte eines jungen deutschen Soldaten an der Westfront im Ersten Weltkrieg. Paul (Felix Kammerer) und seine Kameraden erleben am eigenen Leib, wie sich die anfängliche Kriegseuphorie in Schrecken, Leid und Angst umkehrt, während sie in den Schützengräben verzweifelt um ihr Leben kämpfen. Der Film von Regisseur Edward Berger basiert auf der berühmten gleichnamigen Buchvorlage von Erich Maria Remarque.
Mitwirkende zu „Im Westen nichts Neues (2022) (DVD)“
Darsteller: | Felix Kammerer, Albrecht Schuch, Daniel Brühl , Aaron Hilmer, Adrian Grünewald, Anton Lucke, Moritz Klaus, Edin Hasanovic , Devid Striesow , Andreas Döhler |
Drehbuchautoren: | Edward Berger, Ian Stokell, Lesley Paterson |
Herausgeber: | Edward Berger |
Kamera: | James Friend |
Maske: | Heike Merker |
Musik: | Volker Bertelmann |
Produzenten: | Malte Grunert, Daniel Dreifuss |
Regisseur: | Edward Berger |
Special Effect: | Frank Petzold, Viktor Müller, Markus Frank |
Label: | Capelight Pictures |
Verleih: | Capelight Pictures |
Verlag: | AL!VE Ag |
Vertrieb: | AL!VE Ag |
Jahr: | 2023 |
Bibliographische Angaben
- Autor: Erich Maria Remarque
- DVD
- farbig, Spieldauer: 142 Minuten
- Bild: Widescreen
- Sprache: Deutsch, Englisch, Französisch
- Untertitel: Deutsch, Englisch
- Herausgegeben: Edward Berger
- Studio: AL!VE Ag
- EAN: 4042564230253
- Erscheinungsdatum: 28.04.2023
Rezension zu „Im Westen nichts Neues (2022) (DVD)“
Die erste deutsche Verfilmung des Romanklassikers von Erich Maria Remarque.Ein besonders intensives Seherlebnis ist Edward Bergers Adaption von Remarques "Im Westen nichts Neues" geworden. Oder sollte man schreiben Seh- und Hörerlebnis? Oder am besten gleich "ein besonders immersives Filmerlebnis"? Weil man diesen Kriegsfilm sieht, aber genauso hört und spürt, im Bauch und im ganzen Körper. Weil es unmöglich ist, nicht von diesen gewaltigen und doch so nüchternen Bildern mitten ins Zentrum getroffen zu werden, mit denen Berger und sein Kameramann James Friend, unterstützt von Cutter Sven Budelmann und der unfassbaren Musik von Volker Bertelmann, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Hauschka, Krieg im Allgemeinen in all seiner Grausamkeit und Erbärmlichkeit zeigen und den Ersten Weltkrieg im Besonderen als einzige Knochenmühle, die nur verbrannte - oder in diesem Fall vielleicht besser: matschige - Erde hinter sich lässt. Für eine deutsche Produktion (Malte Grunert von Amusement Park) ist der Aufwand gewaltig, der Standard jederzeit international, eine Produktion, der man die Mühen und Anstrengungen ebenso wie die Leidenschaft der Macher immer ansieht. Die Vorlage von Erich Maria Remarque aus dem Jahr 1928, basierend auf seinen eigenen Erlebnissen an der Westfront, ist der bis heute meistverkaufte deutsche Roman weltweit. Und wurde nun, nach der oscarprämierten Fassung von Lewis Milestone aus dem Jahr 1930 und Delbert Manns Fernsehfilm von 1979, erstmals aus deutscher Perspektive erzählt, aus der Sicht des Verlierers, was den grossen Unterschied ausmacht: Hier gibt es keine Siege, keine Gewinner, der einzige Triumph ist das Überleben.
Eine Lektion, die der 17-jährige Paul und seine Freunde aus dem Gymnasium schnell lernen, nachdem sie gerade noch singend und stolz losgezogen sind, auf in den Krieg. Dass die Realität anders aussieht, hat der Zuschauer schon in der ersten Szene des Films erfahren, in der man einen jungen Soldaten auf dem Schlachtfeld in
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Frankreich erlebt, wie er auf den Feind zurennt, länger als seine Kameraden, die um ihn herum fallen wie die Fliegen, bis auch er ausgelöscht wird. In einer schnellen Montage sieht man, wie seine Uniform aufgesammelt, von Schneiderinnen notdürftig geflickt und dann zurück nach Deutschland geschickt wird, wo sie Paul zugewiesen wird. Der Krieg als Maschine, als ewiger Kreislauf des sicheren Untergangs. Natürlich ist Edward Bergers Film nicht der erste Film, der diese Erkenntnis hat. Dennoch ist er ein singuläres Ereignis, weil er mit einer Empathie und grossen Wehmut über das Schicksal dieser jungen Männer gemacht wurde, die sich im endlosen Matsch und Schmutz der Schützengräben an ihr Leben und einander klammern, bis wieder einer ausgelöscht wird in diesem sinnlosen Stellungskrieg. Im Chateau sitzt der General, gespielt von Devid Striesow, und beklagt bei Geflügel und Wein die Moral der Truppe.
Das erinnert an "Angriff der leichten Brigade", verbeisst sich aber den galligen Humor von Tony Richardson. Der Ton ist ernst, vergleichbar vielleicht mit "Gallipoli". Dort war Mel Gibson die Identifikationsfigur, hier ist es der 1995 geborene Österreicher Felix Kammerer, Mitglied des Wiener Burgtheater, in seinem allerersten Leinwandauftritt: Der junge Mann ist eine Entdeckung, eine Offenbarung, mit ihm geht man durch den Film, geniesst man die kurzen Momente der Ruhe und Kameradschaft und erlebt man den nackten Horror mit, die brutale Entmenschlichung, bis das ganze Gesicht mit Dreck verklumpt ist und nur noch die durchdringenden Augen als identifizierbares Merkmal übrig bleiben. Besonders erschütternd ist eine Schlachtsequenz etwa zur Hälfte der Laufzeit, wenn erst die Panzer auftauchen und dann die Flammenwerfer und die Welt in einem flammenden Inferno versinkt. An einer Stelle weicht der Film deutlich von der Vorlage ab; die Handlung wurde hier ans Ende des Krieges verlegt. Zum einen macht es die Gesamtsituation noch verzweifelter, aussichtsloser, zum anderen öffnet sich die Handlung in einen Nebenstrang, wenn Daniel Brühl als liberaler Abgeordneter Erzberger sich in einem Zugabteil in Compiègne mit Marechal Foch trifft, um die Kapitulation auszuhandeln, die den Soldaten noch einmal Hoffnung macht, bis auch diese sich zerschlägt. "Im Westen nichts Neues" verlangt dem Zuschauer Einiges ab, und doch kann man die Augen nicht wenden von der Leinwand, weil man auch immer weiss, dass hier Film auf höchstem Niveau gemacht wird, ein Film wie ein tonnenschwerer Hieb, eine kolossale Leistung von Regisseur Berger, ein deutsches Kino, wie man es sich heute ersehnt, aber viel zu selten bekommt.
Thomas Schultze.
Das erinnert an "Angriff der leichten Brigade", verbeisst sich aber den galligen Humor von Tony Richardson. Der Ton ist ernst, vergleichbar vielleicht mit "Gallipoli". Dort war Mel Gibson die Identifikationsfigur, hier ist es der 1995 geborene Österreicher Felix Kammerer, Mitglied des Wiener Burgtheater, in seinem allerersten Leinwandauftritt: Der junge Mann ist eine Entdeckung, eine Offenbarung, mit ihm geht man durch den Film, geniesst man die kurzen Momente der Ruhe und Kameradschaft und erlebt man den nackten Horror mit, die brutale Entmenschlichung, bis das ganze Gesicht mit Dreck verklumpt ist und nur noch die durchdringenden Augen als identifizierbares Merkmal übrig bleiben. Besonders erschütternd ist eine Schlachtsequenz etwa zur Hälfte der Laufzeit, wenn erst die Panzer auftauchen und dann die Flammenwerfer und die Welt in einem flammenden Inferno versinkt. An einer Stelle weicht der Film deutlich von der Vorlage ab; die Handlung wurde hier ans Ende des Krieges verlegt. Zum einen macht es die Gesamtsituation noch verzweifelter, aussichtsloser, zum anderen öffnet sich die Handlung in einen Nebenstrang, wenn Daniel Brühl als liberaler Abgeordneter Erzberger sich in einem Zugabteil in Compiègne mit Marechal Foch trifft, um die Kapitulation auszuhandeln, die den Soldaten noch einmal Hoffnung macht, bis auch diese sich zerschlägt. "Im Westen nichts Neues" verlangt dem Zuschauer Einiges ab, und doch kann man die Augen nicht wenden von der Leinwand, weil man auch immer weiss, dass hier Film auf höchstem Niveau gemacht wird, ein Film wie ein tonnenschwerer Hieb, eine kolossale Leistung von Regisseur Berger, ein deutsches Kino, wie man es sich heute ersehnt, aber viel zu selten bekommt.
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