Himbeereis am Fluss

Mit viel Herz und Humor erzählte Geschichte
Die norwegische Autorin Maria Parr hat mit "Himbeereis am Fluss" ein wunderbares Buch für Kinder zwischen 5 und 9 Jahren geschrieben. Das hochwertig gestaltete Kinderbuch, das im Dressler-Verlag erschienen ist, ist auf 205 Seiten in elf auch unabhängig voneinander zu lesende Kapitel gegliedert. Die einzelnen Episoden eignen sich wunderbar zum Vorlesen, sind aber auch für Erstleser geeignet. Die Schrift ist gross und gut lesbar, die Sprache altersgerecht. Die zauberhaften und farbenfrohen Illustrationen von Åshild Irgens ergänzen die Texte.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Ida und Oskar, die mit ihren Eltern in einem grossen roten Haus leben. Ida ist 7, ihr Bruder 5 Jahre alt, die beiden teilen sich ein Zimmer. Sie erleben viele Abenteuer, streiten und versöhnen sich, Oskar wird eingeschult, und Ida träumt von einem eigenen Zimmer. Mit viel Herz und genauso viel Witz und Humor erzählt die Autorin Geschichten aus dem Alltag der Familie. Es geht in dem Buch auch um Veränderungen und Verluste, die für alle sehr schmerzlich sind. Altersgerecht und sehr feinfühlig beschreibt die Autorin den Umgang der Kinder mit der Krankheit und dem Tod ihres Onkels Øywind.

Die Geschichte ist aus Idas Sicht in der Ich-Form erzählt. Sie lässt uns in ihre kindliche Gefühls- und Gedankenwelt blicken und macht ihrem Ärger über Oskar Luft. Als grosse Schwester fühlt sie sich oft für den kleinen und chaotischen Bruder verantwortlich und muss dabei immer wieder ihre eigenen Wünsche zurückstellen. Mir hat besonders gut das Weihnachtskapitel gefallen, in dem die Familie sich rührend um den verwitweten Onkel Bulle kümmert und dabei eine grosse Überraschung erlebt.

Mein Fazit: ein wunderschönes Buch zum Vorlesen oder Selberlesen, für das ich mir allerdings noch ein Inhaltsverzeichnis gewünscht hätte, damit man jederzeit schnell auf die Lieblingsepisoden zurückgreifen kann, ohne lange suchen zu müssen.

Absolute Vorlese- und Leseempfehlung für dieses warmherzige Buch, das nicht nur Kinder, sondern auch vorlesende Erwachsene begeistern wird!

"Himbeereis am Fluss" spielt in Norwegen und ist eine ganz besondere Geschichte über das Grosswerden. Ida und Oskar sind Geschwister, was an manchen Tagen schön ist, an anderen aber nervig. Es ist nicht immer leicht für Ida als grosse Schwester, die immer älter und verantwortungsvoller wird, während Oskar ganz unbekümmert die Welt noch mit Kinderaugen sieht. Dazu kommt der Verlust des Onkels, der für die ganze Familie nicht einfach ist. Es gibt aber auch schönen Familienalltag voller Entdeckungen, Spielen in der Natur und Süssigkeiten. Die Familie und die Alltagserlebnisse stehen dabei im Vordergrund, es werden aber auch weitere wichtige Themen angesprochen. Aber auch der Spass kommt nicht zu kurz!

Mich hat das Buch von der ersten bis zur letzten Seite in einen Bann gezogen, was auch dem tollen Schreibstil der Autorin geschuldet ist. Das Buch ist lustig und tiefgründig, wechselt zwischen unbeschwerter Kindheit und ernsten Themen. Die Protagonist*innen sind wunderbar gestaltet und sehr liebenswert, sodass man gerne mehr erfahren möchte. Ernste Themen werden behutsam und altersgerecht thematisiert, insbesondere der Tod und auch Trauer als Prozess sind Themen, die immer wieder auftauchen und denen so aber auch die Schwere genommen wird. Besonders gefallen hat mir aber auch, wie stark der familiäre Zusammenhalt ist- gerade weil so klar gezeigt wird, dass es eben nicht immer einfach gibt und Familien auch viel Reibungs- und Konfliktpotential haben.

Das Buch richtet sich an Kinder ab 7 Jahren, eignet sich aber auch gut zum Vor- oder Gemeinsam-Lesen. Die Schrift ist etwas grösser, ausserdem lockern Illustrationen den Text weiter auf. Ein wirklich wundervolles Buch- zum Lachen, aber auch zu ernsteren Themen wie Grösserwerden und Veränderungen, noch dazu in einem wunderschönen Setting. Wärmstens empfohlen!

Schönes Kinderbuch über Veränderung und Verlust

Das Buch spielt in Norwegen und erzählt von den Geschwistern Ida und Oskar. Die Autorin schildert deren Kindheitsabenteuer und ihr Familienleben. Auch ernste Themen werden angeschnitten, wie z.B. der Tod ihres Onkels. Dieser Verlust durchzieht ganz leise das ganze Buch. Auch andere Veränderungen kommen zur Sprache, Veränderungen, die alltäglich sind, aber trotzdem wehtun, z.B. als Ida aus dem gemeinsamen Kinderzimmer auszieht, um ein eigenes Zimmer zu bekommen.

Das Buch ist als Vorlesebuch gedacht für Kinder ab 7 Jahren. Vom Niveau her ist es für Kinder von 6 bis 8 Jahren geeignet. 8- oder 9jährige können das Buch auch schon selbst lesen.
Die Kapitel haben eine angenehme Länge, die Sprache ist einfach und kindgemäss, fordert die jungen Leser aber dennoch.
Dass der homosexuelle Onkel im Buch stirbt, verleiht dem Ganzen noch mehr Tiefe. Das Thema Tod und Verlust wird nicht stark in den Vordergrund gerückt, aber es gibt Momente, in denen die Traurigkeit Idas und ihrer Mutter immer wieder hochkommt. Diese Szenen sind sehr einfühlsam geschrieben.
Insgesamt ein sehr schönes Kinderbuch!