How to find the one

Der pflichtbewusste Cop Davy traut seinen Augen nicht, als er Victoria abholt. Genau so hat er sich die Frau vorgestellt, welche seine Musikidole in jedem Lovesong heraufbeschwören. Doch als unbedeutender Fahrer würde das High-Society-Girl ihn weder als Mann wahrnehmen, geschweige denn Gefühle für ihn entwickeln.
Victoria ist überrascht. Kann es sein, dass dieser Mann tatsächlich sie als Person mit Gefühlen und Interessen beachtet? Nicht nur ihren Status? Während der gemeinsamen Fahrt entdeckt das ungleiche Duo musikalische Übereinstimmungen und aus zurückhaltenden Beobachtungen heraus entwickeln sich tiefgehende Gespräche.
Herzschmerz oder Liebesglück, eine Fahrt voller schmerzlicher Erinnerungen, fragender Momente und melodischer Lieder geht zu Ende. Doch wäre dies nicht ein Tina Susanne Roman, wenn es so enden würde…
Da die Geschichte im Perspektivenwechsel erzählt wird, unter Einbeziehung gedanklicher Rückblicke und Reflektionen der aktuellen Entscheidungen, der sich aufbauenden Ängste und vorgeblichen Erwartungen, kann ich sie sehr gut nachvollziehen. Bin gespannt, wann und wie Gefühle zugelassen werden. Ob und welche Risiken Victoria und Davy bereits sind einzugehen?
Der pfiffige Schreibstil hinterfragt auf individuelle Art gesellschaftliche Werte und verändert die Blickwinkel. Manchmal benötigen die Figuren Zeit, um ihre Aussagen durchdacht zu erzählen.
Eingeflochtene Musiktitel und Textauszüge der 60er / 70er Jahre, in englischer Sprache, zeigen, mit welcher Hingabe und Liebe sich die Songwriterin und Autorin Tina Susanne ihren Werken widmet. Entsprechend sind auch verbindende Details innerhalb der heutzutage angesiedelten Erzählung zu finden.
Ein Zitat, welches den tiefsinnigen Humor treffend aufzeigt wie ich finde:
„Ups, das tut mir soo leid. Ich bin so ungeschickt. Man sollte von mir Abstand nehmen.“ „Weisst du, wie schwer es ist, Rotwein herauszubekommen!“ Genau deswegen hatte sie sich einen ausgesucht und nicht weil sie ihn trinken wollte. „Echt? Ich habe gehört, man soll Zucker drauf tun.“
Lächelnd erwarte ich den nächsten Teil der Philadelphia-Cop-Reihe. Einfühlsam und schelmisch geschrieben hat mich diese vielschichtige Story wunderbar unterhalten. Sie lädt ein, Vorurteile und manchen Wesenszug zu überdenken.
Lesespass gepaart mit Musikliebe fährt mit Vollgas auf dem Weg ins Glück.

Davy und Vicky sind in Sachen Liebe zwei gebrannte Kinder. Keiner von ihnen hatte eine ernsthafte Beziehung, die ihnen das Gefühl gegeben hat, geliebt und respektiert zu werden. Dementsprechend sind beide mit ziemlich viel Ballast unterwegs und in vielen Momenten überrascht über die Reaktion ihres Gegenübers. Ihre Gefühle wurden sehr gut transportiert und glaubhaft, sodass ich ihre Zuneigung füreinander gespürt habe - aber auch ihre Selbstzweifel und Ängste, nicht zu genügen, nicht geliebt zu werden bzw. keine Liebe zu verdienen. Zum Glück haben wir hier zwei erwachsene, bodenständige Charaktere, die grossartig miteinander umgehen, ihre Sorgen und ihre Liebe kommunizieren und viele tiefgründige Gespräche führen. Aber auch kleine Neckereien hier und da kommen nicht zu kurz, so habe ich nicht nur mit den beiden gelitten sondern auch gelacht und gehofft, dass am Ende alles gut wird...

Der Schreibstil ist so locker und fesselnd, dass ich darüber komplett die Zeit vergessen und im Buch versunken bin. TinaSusanne hat ihren ganz persönlichen Schreibstil, den ich so noch nie in einem Buch gelesen habe. Sie schreibt sowohl aus der Sicht von Davy und Vicky und schliesst hierbei deren jeweilige Gedanken mit ein. Sie lässt aber auch viele Nebencharaktere direkt zu Wort kommen und teilt auch deren Gedanken, wodurch wir viele verschiedene Perspektiven zu lesen bekommen. Das besondere daran ist, dass es von Satz zu Satz wechselt und nicht Kapitelweise, wie es eher üblich ist. Das fand ich sehr erfrischend, vor allem da es dadurch weder Rückblenden gab, noch bestimmte Momente doppelt erzählt wurden.

So ein wunderschöner Roadtrip, eine Reise durch die USA und der Musikgeschichte der 70er Jahre.
Ich liebe die Geschichten der Autorin und ihren Schreibstil, der so anders ist und ihren Büchern einen wunderschönen Wiedererkennungswert gibt. Sie hat einen Faible für Jane Austen und das merkt man sofort, dadurch wird es immer wieder emotional und man fängt an zu träumen.
Ihre Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet und man kann sie nur lieben.
Davy ist Detective und begleitet Vicky auf ihrem Weg zum Gericht, sie verbringen 72 Stunden ohne Unterbrechung in einem Auto und einem Hotelbett. So verschieden sie auch sind, merken sie schnell das sie die gleiche Musik lieben und es beide nicht leicht hatten in der Vergangenheit.
Davy wurde immer wieder von den Frauen enttäuscht, hat oft Selbstzweifel, aber ist im Job super.
Vicky ist Promi, hat ein Trauma erlebt, wegen dem sie bei Gericht aussagen muss und Begleitschutz benötigt. In Davys Augen ist sie keine Frau für ihn, obwohl sie sehr viele Gemeinsamkeiten haben und sich sehr gut verstehen. Am Ende der Tour macht Davy einen grossen Fehler und muss um Vicky bangen.
Was die beiden auf dem Trip erleben, müsst ihr selbst lesen, ihr erfahrt dann auch wie es weitergeht.
Mir hat die Reise durch die Musikgeschichte sehr gut gefallen, selbst in den 70ern gross geworden, haben mir die Namen der Künstler was gesagt, allerdings bin ich eher in den 80er Jahren zu Hause. Jedes Kapitel ist mit einem Liedtext oder Songtitel angefangen, die wunderbar zum Kapitel passten.
Ich liebe diese Geschichte, den Roadtrip, Oskar und bin immer noch geflasht.