Night School Band 4: Um der Hoffnung willen
Allies Leben wird auf Cimmeria, dem mysteriösen Internat mit der Night School, immer unsicherer. Die Machtkämpfe zwischen den rivalsierenden Gruppen spitzen sich zu. Doch diese Gefahr stärkt die Liebe zwischen Allie und Sylvain. Trotzdem muss Allie sich von ihm trennen - um sein Leben zu schützen.
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Produktinformationen zu „Night School Band 4: Um der Hoffnung willen “
Allies Leben wird auf Cimmeria, dem mysteriösen Internat mit der Night School, immer unsicherer. Die Machtkämpfe zwischen den rivalsierenden Gruppen spitzen sich zu. Doch diese Gefahr stärkt die Liebe zwischen Allie und Sylvain. Trotzdem muss Allie sich von ihm trennen - um sein Leben zu schützen.
Klappentext zu „Night School Band 4: Um der Hoffnung willen “
Die Situation spitzt sich zu: Die NIGHT SCHOOL fordert ihre Opfer.Auf Cimmeria herrscht der Ausnahmezustand! Hilflos müssen Allie und ihre Freunde mit ansehen, wie die Machtkämpfe die Internatsschüler zermürben und Nathaniels Einfluss immer stärker wird. Halt gibt Allie in dieser Zeit vor allem Sylvain, der seine Gefühle ihr gegenüber nicht länger verbergen kann. Nur was empfindet Allie wirklich? Bevor sie sich jedoch darüber klar werden kann, holt Nathaniel bereits zum ersten vernichtenden Schlag aus. Und Allie wird bewusst: Wenn Nathaniel nicht bekommt, was er will, ist niemand in ihrer Umgebung mehr sicher ... Band 4 der grossartigen Thrillerserie um Allie und das Geheimnis der NIGHT SCHOOL - Liebe, Leidenschaft und Gefahr!
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Lese-Probe zu „Night School Band 4: Um der Hoffnung willen “
Eins"Entspann dich", sagte Sylvain. "Wenn du verkrampfst, gehst du unter."
Allie blitzte ihn an. Ihre Muskeln waren in höchster Alarmbereitschaft. "Ich bin ganz locker, okay?!"
Seite an Seite standen sie im kühlen, hüfthohen Wasser. Sanfte Wellen umspielten ihre Beine, der Sand unter den Füssen fühlte sich angenehm weich an. Allie schaute hinaus auf das kobaltblaue Meer und spürte die brennende Sonne auf ihrer Haut.
Spöttisch zog Sylvain die Brauen hoch. "Bist du nicht", erwiderte er mit vielsagendem Blick auf ihre hochgezogenen Schultern und die geballten Fäuste. "Hey, das ist doch bloss das Mittelmeer, und der Strand ist gleich da vorn. Dir kann überhaupt nichts passieren."
Allie zuckte die Schultern. Sie versuchte, lässig zu wirken, aber tatsächlich kam ihr alles total unwirklich vor: Südfrankreich. Am Meer. Allein mit Sylvain.
Cool bleiben, Allie. Er will dir ja nur das Schwimmen beibringen.
Sylvain schien immer noch auf eine Antwort zu warten. "Sind sogar schon Leute in der Badewanne ertrunken", murmelte sie.
Ein Lächeln huschte über sein Gesicht.
"Okay, probieren wir was anderes. Setz dich mal hin."
Verwirrt blickte Allie sich um.
"Hinsetzen? Worauf denn?"
Sylvain machte es ihr vor: Als nähme er in einem unsichtbaren Liegestuhl Platz, liess er sich zurück in die Wellen sinken. Dann streckte er sich aus und schwebte auf dem Wasser wie eine Feder. "Siehst du? Ist ganz leicht."
Vorsichtig versuchte Allie, es ihm gleichzutun, doch sobald ihre Füsse vom sandigen Grund abhoben, versank sie im Wasser wie ein Stein und musste sich prustend und wild mit den Armen rudernd wieder an die Oberfläche kämpfen.
"So eine bescheuerte Idee! Wie soll man denn bitte schön auf Wellen sitzen?", giftete sie Sylvain an.
Der bemühte sich, verständnisvoll zu gucken, doch seine Augen funkelten amüsiert, und seine Lippen verzogen sich unwillkürlich zu einem Grinsen.
"Du hast dich nur ein bisschen ungeschickt angestellt."
"Ungeschickt?" Das
... mehr
Salzwasser, das sie geschluckt hatte, musste ihr bis ins Hirn gelaufen sein, denn irgendwie wollte kein vollständiger Satz aus ihrem Mund kommen.
Sylvain trat einen Schritt auf sie zu. "Ich werde dich stützen. Wir probieren¿s einfach noch mal."
"Oh nein", sagte Allie entschlossen und wich zurück. Fürs Erste hatte sie die Nase voll vom Schwimmen.
"Oh doch", antwortete er lachend und kam ihr hinterher.
Allie versuchte, das rettende Ufer zu erreichen, doch auf dem weichen Untergrund und bei dieser Strömung konnte man nicht mal richtig rennen. Nach wenigen Schritten schlangen sich Sylvains Hände um ihre Hüften und zogen sie zurück, sosehr sie auch zappelte und quietschte.
"Sylvain, bitte!", flehte sie. "Ich kann das nicht. Ich will das nicht. Warum muss ich denn unbedingt Schwimmen lernen? Das ist doof!"
"Ist es nicht", sagte Sylvain gelassen. "Es ist super!"
Und plötzlich, ohne dass sie recht wusste, wie ihr geschah, hatten ihre Füsse den Boden verlassen, und sie schwebte auf dem Rücken treibend durch die Wellen. Sylvain schwamm neben ihr und stützte sie an der Hüfte. Allie hielt ganz still und blickte hinauf in den unfassbar blauen Sommerhimmel.
"Siehst du, du kannst es", sagte Sylvain nach einer Weile.
"Aber bloss, weil du mich festhältst."
"Tu ich doch gar nicht."
Tatsächlich! Offenbar hatte er irgendwann einfach losgelassen, und jetzt trieb sie ganz von allein schwerelos im Wasser.
"Irre", flüsterte sie. "Einfach unglaublich." Das Meer trug sie wie auf sanften Händen. Sie ging nicht unter. Sie fühlte sich sicher.
Einen Moment lang schloss sie die Augen und genoss das Gefühl der Leichtigkeit und die Ruhe um sie herum. Die einzigen Geräusche waren das stetige Branden der Wellen gegen den Strand und das leise Seufzen, mit dem sie wieder ins Meer zurückrollten. Es war einfach vollkommen ¿
Genau in diesem Augenblick fiel der erste Schuss.
Der Knall zerriss die Stille der kleinen Bucht. Panik legte sich wie ein eiserner Ring um Allies Brustkorb. Sie bekam plötzlich keine Luft mehr und drohte unterzugehen, doch Sylvain fing sie in seinen Armen auf und hielt sie fest, während seine Augen fieberhaft den Strand absuchten.
Sie folgte seinem Blick. Alles sah aus wie zuvor: weicher Sand, Felsen, blaues Meer. Doch jetzt wusste sie, dass der Anblick trog, dass sich hinter dieser Fassade eine unsichtbare Bedrohung verbarg.
Heisse Wut stieg in ihr hoch. Vor einem Monat schon hatte man sie hierhergebracht, in das Haus von Sylvains Eltern, aber erst heute hatten sie zum ersten Mal das Grundstück verlassen ¿ jetzt würde es vermutlich auch das letzte Mal gewesen sein. Sollte das ihr ganzes Leben so weitergehen? Immer auf der Flucht? Immer in Angst?
Plötzlich musste sie an Rachel denken, die allein am Pool der Familienvilla zurückgeblieben war. Was, wenn auch sie unter Beschuss war?
Oh Gott, hoffentlich ist ihr nichts passiert!
In diesem Moment handelte Sylvain. Ohne den menschenleeren Strand eine Sekunde aus den Augen zu lassen, umfasste er ihre Hüften und begann, in Richtung der Mole aus Felsgeröll zu schwimmen, die ins Meer hineinragte und die Bucht seitlich begrenzte.
Allie versuchte, sich so klein und leicht wie möglich zu machen, um keine unnötige Last zu sein, doch Sylvain schien ihr Gewicht kaum zu spüren und trug sie mit kräftigen, gleichmässigen Zügen durch die Wellen.
Ein zweiter Schuss hallte von den Felswänden wider. Sie wechselten einen erschrockenen Blick, dann bugsierte Sylvain Allie wortlos hinüber in den anderen Arm, sodass nun sein Körper zwischen ihr und dem todbringenden Ufer lag.
Allie kam das Wasser plötzlich viel kälter vor, sie begann zu zittern.
Schusswaffen. Daheim in England hatten sie schon viele Gefahren bestehen müssen, aber Schusswaffen waren dabei noch nie im Spiel gewesen. Dagegen hatten sie keine Chance. Vor einer Kugel kann man nicht davonlaufen ¿ oder -schwimmen.
In den letzten drei Monaten hatte man sie und Rachel ständig von einem Versteck ins nächste verfrachtet, von einer vornehmen Villa in die andere, jede noch abgelegener und einsamer als die vorherige.
Als sie schliesslich vor ein paar Wochen hierhergekommen und unverhofft auf Sylvain getroffen waren, hatte sich das angefühlt wie ein Stück Zuhause.
Richtig Spass hatten sie gehabt ¿ bis jetzt.
Zu schön, um wahr zu sein. Ich hätte es wissen müssen.
Kaum hatten sie die Felsmole erreicht, schwamm Sylvain zu einer kleinen Einbuchtung, wo die Geröllbrocken sie praktisch nach allen Seiten hin vor Blicken schützten, eine kleine, nach oben hin offene Höhle. Dort kauerten sie sich hinein und sahen einander an.
"Verdammt, was war das?", flüsterte Allie.
Sylvains Miene war angespannt, seine Kiefermuskeln arbeiteten.
"Ich weiss es nicht, aber ich werde es herausfinden."
In Allies Magen breitete sich beissende Angst aus. Sie musste ihr auch ins Gesicht geschr
ieben stehen, denn Sylvain legte seine Hände auf ihre Schultern und sah ihr fest in die Augen.
"Allie, bitte. Wir müssen wissen, was da los ist. Ich komme zurück, so schnell ich kann, versprochen." Obwohl er ganz leise sprach, warfen die Felsen seine Worte als schwaches Echo zurück.
Allie hätte schreien können vor Frust. Es war nicht in Ordnung, dass er allein ging, schliesslich hatte sie das gleiche Training absolviert wie er.
Nur leider kannst du nicht schwimmen, Allie.
Mit ihr im Schlepptau würde er wesentlich langsamer vorankommen, und das würde alles nur noch gefährlicher machen.
Tapfer erwiderte sie seinen Blick. "Okay, aber sei vorsichtig."
Er zögerte einen Moment und schien noch etwas sagen zu wollen, zog sie dann aber einfach nur an sich und umarmte sie kurz. Seine Haut war noch feucht und kühl vom Wasser.
Dann kroch er vorsichtig aus dem Schutz der Felsen heraus und glitt lautlos zurück ins Meer.
Kaum war er weg, da wünschte Allie schon, er käme endlich wieder.
Bibbernd schlang sie die Arme um ihren Oberkörper.
Immer wieder wurden Menschen ihretwegen verletzt oder gar getötet. Erst Ruth, dann Jo, dann Rachel. Nicht auszudenken, wenn Nathaniel jetzt auch noch Sylvain etwas antat ¿
Drei Schüsse wurden kurz hintereinander abgefeuert. Allie hielt erschrocken den Atem an und duckte sich tiefer. Ein Querschläger pfiff schrill.
Allie krallte sich mit den Händen an die Felsen und grub ihre Finger in die kleinen Spalten. Etwas Spitzes, kleine Felsmuscheln oder Seepocken, ritzte ihre Fingerkuppen. Der Schmerz half ihr, nicht vor Angst den Verstand zu verlieren.
Die Minuten vergingen quälend langsam. Immer noch kein Lebenszeichen von Sylvain. Sie spürte, wie sich ihr Brustkorb immer mehr zuschnürte, und je länger sie wartete, desto unschlüssiger wurde sie. Zwar hatte sie es Sylvain versprochen, doch sie konnte ja nicht ewig hier hocken bleiben. Was, wenn er verletzt war und ihre Hilfe brauchte? Sie zwang sich, noch eine Weile stillzuhalten, und zählte ihre Atemzüge.
Dreiundfünfzig. Vierundfünfzig. Fünfundfünfzig.
Er hätte längst zurück sein müssen.
Schliesslich hielt sie es nicht mehr aus.
Ich muss irgendwas tun.
Sie konnte zwar nicht schwimmen, aber vielleicht konnte sie ja ganz vorsichtig Richtung Strand waten oder über die Felsen klettern, ihr würde schon etwas einfallen.
Entschlossen sprang sie auf - und stand unvermittelt einem tropfnassen Sylvain gegenüber. So froh war sie, ihn zu sehen, dass sie fast...
Sylvain trat einen Schritt auf sie zu. "Ich werde dich stützen. Wir probieren¿s einfach noch mal."
"Oh nein", sagte Allie entschlossen und wich zurück. Fürs Erste hatte sie die Nase voll vom Schwimmen.
"Oh doch", antwortete er lachend und kam ihr hinterher.
Allie versuchte, das rettende Ufer zu erreichen, doch auf dem weichen Untergrund und bei dieser Strömung konnte man nicht mal richtig rennen. Nach wenigen Schritten schlangen sich Sylvains Hände um ihre Hüften und zogen sie zurück, sosehr sie auch zappelte und quietschte.
"Sylvain, bitte!", flehte sie. "Ich kann das nicht. Ich will das nicht. Warum muss ich denn unbedingt Schwimmen lernen? Das ist doof!"
"Ist es nicht", sagte Sylvain gelassen. "Es ist super!"
Und plötzlich, ohne dass sie recht wusste, wie ihr geschah, hatten ihre Füsse den Boden verlassen, und sie schwebte auf dem Rücken treibend durch die Wellen. Sylvain schwamm neben ihr und stützte sie an der Hüfte. Allie hielt ganz still und blickte hinauf in den unfassbar blauen Sommerhimmel.
"Siehst du, du kannst es", sagte Sylvain nach einer Weile.
"Aber bloss, weil du mich festhältst."
"Tu ich doch gar nicht."
Tatsächlich! Offenbar hatte er irgendwann einfach losgelassen, und jetzt trieb sie ganz von allein schwerelos im Wasser.
"Irre", flüsterte sie. "Einfach unglaublich." Das Meer trug sie wie auf sanften Händen. Sie ging nicht unter. Sie fühlte sich sicher.
Einen Moment lang schloss sie die Augen und genoss das Gefühl der Leichtigkeit und die Ruhe um sie herum. Die einzigen Geräusche waren das stetige Branden der Wellen gegen den Strand und das leise Seufzen, mit dem sie wieder ins Meer zurückrollten. Es war einfach vollkommen ¿
Genau in diesem Augenblick fiel der erste Schuss.
Der Knall zerriss die Stille der kleinen Bucht. Panik legte sich wie ein eiserner Ring um Allies Brustkorb. Sie bekam plötzlich keine Luft mehr und drohte unterzugehen, doch Sylvain fing sie in seinen Armen auf und hielt sie fest, während seine Augen fieberhaft den Strand absuchten.
Sie folgte seinem Blick. Alles sah aus wie zuvor: weicher Sand, Felsen, blaues Meer. Doch jetzt wusste sie, dass der Anblick trog, dass sich hinter dieser Fassade eine unsichtbare Bedrohung verbarg.
Heisse Wut stieg in ihr hoch. Vor einem Monat schon hatte man sie hierhergebracht, in das Haus von Sylvains Eltern, aber erst heute hatten sie zum ersten Mal das Grundstück verlassen ¿ jetzt würde es vermutlich auch das letzte Mal gewesen sein. Sollte das ihr ganzes Leben so weitergehen? Immer auf der Flucht? Immer in Angst?
Plötzlich musste sie an Rachel denken, die allein am Pool der Familienvilla zurückgeblieben war. Was, wenn auch sie unter Beschuss war?
Oh Gott, hoffentlich ist ihr nichts passiert!
In diesem Moment handelte Sylvain. Ohne den menschenleeren Strand eine Sekunde aus den Augen zu lassen, umfasste er ihre Hüften und begann, in Richtung der Mole aus Felsgeröll zu schwimmen, die ins Meer hineinragte und die Bucht seitlich begrenzte.
Allie versuchte, sich so klein und leicht wie möglich zu machen, um keine unnötige Last zu sein, doch Sylvain schien ihr Gewicht kaum zu spüren und trug sie mit kräftigen, gleichmässigen Zügen durch die Wellen.
Ein zweiter Schuss hallte von den Felswänden wider. Sie wechselten einen erschrockenen Blick, dann bugsierte Sylvain Allie wortlos hinüber in den anderen Arm, sodass nun sein Körper zwischen ihr und dem todbringenden Ufer lag.
Allie kam das Wasser plötzlich viel kälter vor, sie begann zu zittern.
Schusswaffen. Daheim in England hatten sie schon viele Gefahren bestehen müssen, aber Schusswaffen waren dabei noch nie im Spiel gewesen. Dagegen hatten sie keine Chance. Vor einer Kugel kann man nicht davonlaufen ¿ oder -schwimmen.
In den letzten drei Monaten hatte man sie und Rachel ständig von einem Versteck ins nächste verfrachtet, von einer vornehmen Villa in die andere, jede noch abgelegener und einsamer als die vorherige.
Als sie schliesslich vor ein paar Wochen hierhergekommen und unverhofft auf Sylvain getroffen waren, hatte sich das angefühlt wie ein Stück Zuhause.
Richtig Spass hatten sie gehabt ¿ bis jetzt.
Zu schön, um wahr zu sein. Ich hätte es wissen müssen.
Kaum hatten sie die Felsmole erreicht, schwamm Sylvain zu einer kleinen Einbuchtung, wo die Geröllbrocken sie praktisch nach allen Seiten hin vor Blicken schützten, eine kleine, nach oben hin offene Höhle. Dort kauerten sie sich hinein und sahen einander an.
"Verdammt, was war das?", flüsterte Allie.
Sylvains Miene war angespannt, seine Kiefermuskeln arbeiteten.
"Ich weiss es nicht, aber ich werde es herausfinden."
In Allies Magen breitete sich beissende Angst aus. Sie musste ihr auch ins Gesicht geschr
ieben stehen, denn Sylvain legte seine Hände auf ihre Schultern und sah ihr fest in die Augen.
"Allie, bitte. Wir müssen wissen, was da los ist. Ich komme zurück, so schnell ich kann, versprochen." Obwohl er ganz leise sprach, warfen die Felsen seine Worte als schwaches Echo zurück.
Allie hätte schreien können vor Frust. Es war nicht in Ordnung, dass er allein ging, schliesslich hatte sie das gleiche Training absolviert wie er.
Nur leider kannst du nicht schwimmen, Allie.
Mit ihr im Schlepptau würde er wesentlich langsamer vorankommen, und das würde alles nur noch gefährlicher machen.
Tapfer erwiderte sie seinen Blick. "Okay, aber sei vorsichtig."
Er zögerte einen Moment und schien noch etwas sagen zu wollen, zog sie dann aber einfach nur an sich und umarmte sie kurz. Seine Haut war noch feucht und kühl vom Wasser.
Dann kroch er vorsichtig aus dem Schutz der Felsen heraus und glitt lautlos zurück ins Meer.
Kaum war er weg, da wünschte Allie schon, er käme endlich wieder.
Bibbernd schlang sie die Arme um ihren Oberkörper.
Immer wieder wurden Menschen ihretwegen verletzt oder gar getötet. Erst Ruth, dann Jo, dann Rachel. Nicht auszudenken, wenn Nathaniel jetzt auch noch Sylvain etwas antat ¿
Drei Schüsse wurden kurz hintereinander abgefeuert. Allie hielt erschrocken den Atem an und duckte sich tiefer. Ein Querschläger pfiff schrill.
Allie krallte sich mit den Händen an die Felsen und grub ihre Finger in die kleinen Spalten. Etwas Spitzes, kleine Felsmuscheln oder Seepocken, ritzte ihre Fingerkuppen. Der Schmerz half ihr, nicht vor Angst den Verstand zu verlieren.
Die Minuten vergingen quälend langsam. Immer noch kein Lebenszeichen von Sylvain. Sie spürte, wie sich ihr Brustkorb immer mehr zuschnürte, und je länger sie wartete, desto unschlüssiger wurde sie. Zwar hatte sie es Sylvain versprochen, doch sie konnte ja nicht ewig hier hocken bleiben. Was, wenn er verletzt war und ihre Hilfe brauchte? Sie zwang sich, noch eine Weile stillzuhalten, und zählte ihre Atemzüge.
Dreiundfünfzig. Vierundfünfzig. Fünfundfünfzig.
Er hätte längst zurück sein müssen.
Schliesslich hielt sie es nicht mehr aus.
Ich muss irgendwas tun.
Sie konnte zwar nicht schwimmen, aber vielleicht konnte sie ja ganz vorsichtig Richtung Strand waten oder über die Felsen klettern, ihr würde schon etwas einfallen.
Entschlossen sprang sie auf - und stand unvermittelt einem tropfnassen Sylvain gegenüber. So froh war sie, ihn zu sehen, dass sie fast...
... weniger
Bibliographische Angaben
- Autor: C. J. Daugherty
- Altersempfehlung: 14 - 17 Jahre
- 2014, 2. Aufl., 416 Seiten, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Klöss, Peter; Wurm, Jutta; Illustration: Liepins, Carolin
- Übersetzer: Jutta Wurm, Peter Klöss
- Verlag: Oetinger
- ISBN-10: 3789133361
- ISBN-13: 9783789133367
- Erscheinungsdatum: 15.05.2014
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