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  • 3 Sterne

    Janina O., 18.04.2021

    Als Buch bewertet

    Eine interessante Erzählung mit Höhen und Schwächen

    Ich bin ehrlich. Ich musste bei diesem Buch erst einmal ein paar Tage verstreichen lassen, bevor ich mich diesen Zeilen widmen konnte. Und auch jetzt fällt es mir nicht leicht. Einerseits bin ich beeindruckt, wie Romina Casagrande das schwere Schicksal der sogenannten Schwabenkinder gekonnt in ihre Geschichte eingebaut hat. Wie sie deren Geschichte erzählt, ohne emotional oder wertend zu sein. Wie glaubwürdig sie die Ängste und die Freundschaft der Kinder Edna und Jacob rüberbringt.
    Doch so sehr mir auch die meisten Rückblicke des Buches gefallen haben, umso mehr hatte ich mit den Handlungssträngen in der Gegenwart so meine Probleme. Ob es nun glaubwürdig ist oder nicht, dass eine fast 90-Jährige zumeist zu Fuss die Strecke von Castelbello in Italien nach Ravensburg in Deutschland zurücklegen kann, ist hierbei nebensächlich. Mein Hadern hatte eine ganz andere Ursache. Immer wieder habe ich mich beim Lesen dabei ertappt, dass mir einzelne Passagen nicht logisch oder rund erschienen, als hätte ich den entscheidenden Satz überlesen. Doch auch bei näherer Betrachtung war keine genauere Erklärung zu finden. So als hätte man beim Korrekturlesen versehentlich zu viel Text rausgestrichen. Das hat mich von Fall zu Fall immer mehr gestört. Denn die Rückblicke in die Vergangenheit machten leider das Fehlen der Tiefe, der Beweggründe, der Wertschätzung ihrer Begegnungen in den Kapiteln der Gegenwart nicht wett. Hier fehlte mir die Liebe zum Detail, die in die Szenen der Vergangenheit eingeflossen waren. Da hätte ich mir mehr Sorgfalt gewünscht, und stattdessen am Nebenstrang mit Max (den ich stellenweise auch eher verwirrend finde) den Rotstift angesetzt. So hat es die Autorin leider nicht geschafft, mich mit diesem Teil des Buches emotional in irgendeiner Weise in den Bann zu ziehen.
    Und das Ende des Romans? Ja, es ist nicht das, was ich mir gewünscht hätte? Dennoch ist es ist ein schönes Ende. Doch leider bleiben auch hier viele Fragen offen.

    Zum Inhalt: Als die Südtirolerin Edna in einer deutschen Zeitschrift ein Bild ihres Kinderfreundes Jacob sieht, macht sie sich auf den Weg über die Alpen, um eine alte Schuld zu begleichen. Vor einem ganzen Leben mussten Edna und Jacob unter härtesten Bedingungen bei schwäbischen Landbesitzern schuften, wie Tausende arme Bergbauernkinder vor ihnen. Der Zweite Weltkrieg riss sie auseinander. Zu Fuss, mit Bus und Zug und ihrem Papagei Emil im Gepäck, beginnt Edna unbeirrt eine Reise voller berührender und überraschender Begegnungen.

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  • 3 Sterne

    Philo, 11.05.2021

    Als Buch bewertet

    Das Buch über Edna und Jakob geht weit zurück in die Vergangenheit und behandelt zunächst einmal deren Schicksal als Schwabenkinder. Auch wenn ich darüber schon viel gehört habe, hat mich deren Verkauf auf Bauernhöfe von Südtirol nach Schwaben wieder erschüttert. Die Autorin beschreibt in gut lesbarer Erzählform, wie arme Bergbauern ihre Kinder nach Schwaben an reiche Bauern verkauften in der Hoffnung, dass es ihnen dort besser gehen würde. Aber weit gefehlt. Sie mussten dort schwerste Arbeiten verrichten, bekamen nicht ausreichend zu essen und waren erbarmungswürdig untergebracht. Schrecklich zu lesen ist, dass die Mädchen nicht vor den Übergriffen der Knechte geschützt wurden.

    Edna und Jakob beschliessen, aus ihrer Gefangenschaft zu fliehen und bereiten ihre Flucht akribisch vor. Bei dem Fluchtversuch werden sie getrennt. Nur Edna entkommt mit einem Papagei, der eigentlich Jakob gehört.

    In einem Zeitsprung erleben wir Edna, die allein in ihrem Haus in Tirol wohnt, immer dabei auch noch nach fast 80 Jahren Emil, der Papagei. Von Jakob weiss man leider nichts, aber Edna hat ihn nie vergessen. Ein Bild in einer Zeitschrift, das den verunglückten Jakob während eines Unwetters zeigt, ist für Edna Anlass genug, sich auf die Reise und Suche nach Jakob zu machen.

    Interessant am Buch fand ich die Schilderung über die Schwabenkinder. Ein wirklich trauriges Kapitel in der deutschen Geschichte.

    Ednas Reise hat mich nicht überzeugen können. Dass sie Jakob wiederfinden wollte, kann ich gut nachvollziehen, aber die ihr in dem Buch zugemutete Reise kann nach meinem Dafürhalten eine Frau in ihrem Alter nun wirklich nicht durchstehen. Dass sie lauter Gutmenschen begegnet, die ihr ständig Hilfe anbieten, ist meines Erachtens auch völlig unrealistisch. Und die Erschwernisse, die das Mitschleppen von Jakobs Papagei mit sich bringt, sind grotesk. Hier hätte die Autorin lieber einen Geldspender für Edna finden sollen, der ihr eine Fahrkarte kauft, damit sie ihr Reiseziel auf unproblematische Art und Weise erreichen kann. Die Erzählung der Reiseabenteuer fand ich zu langatmig und nicht immer sehr überzeugend. Hier hat die Autorin zu viel Phantasie hineingelegt

    Ich hatte mir mehr von dem Buch erwartet. Hier wären viele Seiten weniger mehr gewesen.

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  • 3 Sterne

    Nele33, 15.03.2021

    Als Buch bewertet

    Das Buch " Als wir uns die Welt versprachen" von Romina Casagrande erzählt die Geschichte von Edna, die las Kind als ein sogenanntes "Schwabenkind" nach Schwaben "verkauft" wurde um dort bei Grossbauern Geld zu verdienen.

    Die Geschichte von Edna steht für unzählige Kinder, deren Eltern keinen anderen Ausweg sahen, als ihre Kinder zu verkaufen um über die Runden zu kommen und zu überleben. Das Leben dieser Kinder war hart und unmenschlich, sie wurden ausgebeutet, wie Vieh behandelt, nicht selten geschlagen und missbraucht.

    Ednas Geschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt: da ist die Gegenwart der 90-jährigen Edna, die mit Emil ihrem Papagei in einem kleinen Häuschen lebt und kurz vor dem Einzug in ein Altenheim steht. Auf der anderen Seite gibt es Rückblenden in ihre Kindheit als Schwabenkind, in der sie Jacob als treuen Freund und ihren Retter an ihrer Seite hatte bis zu dem schiksalhaften Fluchtversuch bei dem sie getrennt wurden. Nachdem Edna mit fast 90 Jahren durch eine Zeitungsartikel von einem Unfall Jacobs erfährt macht sie sich mit Emil auf den Weg ins Krankenhaus. Sie hat noch eine alte gezeichnete Karte von Jacob, genau diesen Weg will sie als eigenen "Jakobs-Weg gehen um ihre Schuld zu sühnen.

    Mich konnte das Buch zu Anfang schnell fesseln, die Beschreibung von Edna und ihren Gedanken waren sehr ausgefeilt und berührend. Fast las es sich wie ein Abenteuerroman, ein allerdings trauriges Abenteuer am Ende eine langen und zurückgezogenen Lebens, in denen die Kindheitstraumata nie bearbeitet wurden.
    Im Verlauf des Buches hat mich die Autorin leider verloren, da doch manche Begegnungen auf Ednas Reise für mich zu esoterisch und belehrend wirkten. Einiges wurde mir auch zu unglaubwürdig, die Frau ist fast 90 in der Geschichte und scheint in manchen Situatioinen fast schon übermenschlich.

    Die Wichtigkeit dieses Buches ist für mich ein Stückweit unter Phrasen und gestellte Lebensweisheiten verloren gegangen, darum kann ich dem Buch insgesamt leider nur 2,5 Sterne geben.

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  • 3 Sterne

    ann-marie, 04.07.2021

    Als Buch bewertet

    Ein Versprechen aus Kindertagen erfährt nach Jahrzehnten seine Erfüllung.

    Ein Roman, dessen Cover, Bild und Titel gleichermassen, mich sofort angesprochen hat. Wurden doch Erinnerungen an Kinderbilder meiner Eltern und Grosseltern geweckt und in Kombination mit dem Titel des Romans entstand die Neugier, was möglicherweise aus einem Kindheitsversprechen geworden ist. So meine Frage und nachdem ich den Begriff "Schwabenkinder" entdeckt hatte, habe ich mich lesend auf die Suche nach einer Antwort zu dieser Frage gemacht.
    Da mir die Thematik der "Schwabenkinder" bereits aus einem anderen Roman bestens bekannt ist, wird mit diesem Roman jetzt die Geschichte von zwei ehemaligen Schwabenkindern, Edna und Jacob, bis hinein in die Gegenwart erzählt.
    Die hochbetagte Edna begibt sich zu Fuss und einem alten Papagei auf den Weg über die Alpen nach Deutschland, um ihren Kindheitsfreund Jacob aufzusuchen. So weit so gut. Interessante Romanidee aber die Ereignisse um und mit Edna haben mich nicht wirklich überzeugt – eher das Gegenteil. Ihre Reise, in dem Alter und in der beschriebenen Form wirkt auf mich zwar sehr kreativ aber alles andere als realistisch und glaubwürdig. Und das ist sehr schade, da es sich bei den Schwabenkindern um ein wirklich wichtiges und ergreifendes Thema handelt, unter dessen Härte und Grausamkeit sicher viele Kinder ihr Leben lang gelitten haben.
    Da der Roman in zwei Zeitebenen spielt, auf der einen Seite Edna's Reise hier und jetzt, und auf der anderen Seite die gemeinsame, aber sehr harte Zeit als Kinder, die sie und Jacob gemeinsam durchgestanden und überlebt haben. Gerade dieser Erzählstrang wird den Erwartungen, die ich an den Roman hatte, gerecht. Nur schade, dass Edna's (unglaubwürdige) Reiseerlebnisse und der Reiseverlauf diese berührenden, tragischen und ergreifenden Rückblenden immer wieder unterbrechen. Dies ein Grund, dass mich der Roman letztendlich doch enttäuscht zurücklässt.

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  • 3 Sterne

    Bücherliebende, 11.04.2021

    Als Buch bewertet

    Mit voller Vorfreude bin ich an diesen Roman gegangen, denn ich fand, der Klappentext klingt einfach nach einer interessant, bewegenden aber auch humorvollen Geschichte. Denn wenn sich eine Dame im Alter von neunzig Jahren alleine auf den Weg über die Alpen macht, mit nichts ausser einem Handkarren, das nötigste an Kleidung und einem Papagei, dann könnte es doch recht unterhaltsam werden. Und in gewisser Weise, war es das auch. Nach kürzester Zeit sind ihr schon der Geldbeutel und all ihre Ausweispapiere abhanden gekommen. Keine guten Voraussetzungen. Aber zum Glück trifft sie unterwegs auf genug Menschen, die ihr behilflich sind.

    Edna hat mich zu Beginn dieser Reise, absolut abgeholt und mitgenommen. Die ersten Kilometer, war ich eine aufmerksame Reisebegleiterin und fand es sehr spannend und unterhaltsam. Leider hat mich die „alte“ Edna aber mit der Zeit etwas verloren. Ich fand ihren Weg immer langweiliger und stellenweise dadurch sehr langatmig. Es passierte mir gefühlt einfach zu wenig. Ihre Begegnung waren allesamt nichts besonderes, weder hatten sie was berührendes, überraschendes noch aufregendes.

    Der Handlungsstrang in der Vergangenheit, als wir die „junge“ Edna begleiten, hat mich dagegen um vieles mehr berührt. Was ihr und tausend anderen Kindern widerfahren ist, war sehr ergreifend erzählt. Und doch hat mir auch da die Ausarbeitung der Charaktere nicht ausreichend zugesagt. So konnte ich gerade zu Jacob keinen Bezug aufbauen. Was ich wirklich sehr schade fand, denn eigentlich spielt auch er eine grössere Rolle in diesem Roman.

    Insgesamt bin ich aber trotzdem froh diesen Roman gelesen zu haben. Denn auch wenn er mich nicht komplett überzeugen konnte, so gab es doch einige schöne, nette und berührende Momente mit Edna und ihrem Papagei, die ich so schnell nicht vergessen werde.

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  • 3 Sterne

    Lerchie, 11.03.2021

    Als bewertet

    Etwas langatmig

    Die Südtirolerin Edna sieht in einer deutschen Zeitschrift ein Bild ihres Jugendfreundes Jakob und entschliesst sich sofort eine alte Schuld zu begleichen. Vor vielen Jahrzehnten mussten Edna und Jakob bei schwäbischen Landbesitzern schuften wie so viele Bergbauernkinder vor und nach ihnen. Der Zweite Weltkrieg riss sie auseinander. Edna beginnt unbeirrt eine Reise die teilweise zu Fuss, mal mit dem Bus und auch mit dem Zug und natürlich mit dem Papagei Emil stattfindet. Es ist eine Reise auf der sie Freunde findet und Freiheit, denn wenn wir uns helfen können wir Allee schaffen.

    Meine Meinung
    Dies ist das erste Buch das ich von dieser Autorin gelesen habe. Es hat mich nicht vom Hocker gerissen. Auch wenn mir das Schicksal dieser Bergbauernkinder doch sehr nahe ging. Lesen liess sich das Buch leicht und flüssig. Doch etwas störend waren die unvorhergesehenen Wechsel von Gegenwart und Vergangenheit. Sie haben den Lesefluss immer wieder unterbrochen, weil ich überlegen musste, wo ich wohl jetzt gerade bin. Auch wenn ich in der Geschichte schnell drinnen war, mich auch in die Protagonisten in etwa hineinversetzen konnte, so kam es mir doch langatmig – zumindest zum Teil – und auch etwas langweilig vor. Doch gab es auch einige Pluspunkte, kurze Spannung, wie schafft Edna das oder jenes. Aber alles in allem war die Spannung flach und dieses Buch nicht wirklich mein Fall. Wie gesagt, das Schicksal dieser Kinder ging mir durchaus nach. Aber die Autorin hätte sich etwas kürzer fassen können, dann wäre es nicht langatmig gewesen. Ich bereue nicht, es gelesen zu haben, denn wie gesagt von diesen sozusagen verkauften Kindern hatte ich noch nie gehört, das war durchaus etwas Neues für mich. Aber für mich ist er nur drei von fünf Sternen bzw. sechs von zehn Punkten wert.

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  • 3 Sterne

    Elisabeth B., 18.03.2021

    Als Buch bewertet

    Eine rührselige Geschichte. In der wir erfahren wie es Edna in ihrer Kindheit als Schwabenkind erging.
    Eine Geschichte die manchen vertraut vorkommt. Die die ein Ähnliches Schicksal erlebt habe. Es lässt uns denken an die Zeiten, aus denen wir selbst, nur Geschichten gehört haben. Die wir vielleicht schon vergessen haben..

    Edna ist alt geworden, sie und ihr Papagei Emil leben Castalbello (Italien). Dort wo Edna mit ihm viele Jahre zuvor zurückgekehrt ist.
    Doch an einem Morgen entdeckt sie einen Zeitungsartikel, auf einem Bild ein Junge den sie sehr gut kennt. Doch er ist kein Junge mehr. Auch er ist alt geworden. Sie erinnert sich an ein Versprechen das sie Jacob gegeben hat. Das einzige was sie bisher nicht erfüllen konnte. Sie hatte ihm Emil nicht zurückgeben können. Das wollte sie jetzt nachholen. Noch am selben Tag macht sie sich auf um zu ihm nach Deutschland zu gehen. Mit Bus, Bahn und zu Fuss. Auf dem Weg erinnert sie sich an Längst vergessenes. An das Leben auf dem Hof und den Jungen der ihr in dieser Zeit ein Freund war, Jacob.
    Sie trifft auf Menschen die alle eine eigene Geschichte mit sich tragen und Edna in ihr Herz schliessen.

    Die Geschichte ist geprägt von Freude, Liebe, Mitgefühl, aber auch von Traurigkeit und Einsamkeit.
    Ich liebe es wie wir Edna auf ihrem Weg begleiten. Ihre Vergangenheit und Gegenwart miterleben.
    Es ist ein Wirrwarr aus Gefühlen.
    Mal ist es spannend, mal Lustig, mal Traurig.
    Und immer ein Lichtblick Jacob.

    Wird sie den langen Weg über die Alpen schaffen und endlich das Versprechen von damals erfüllen?
    Wollt ihr mit auf die Reise kommen und es herausfinden?

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  • 3 Sterne

    M. H., 27.03.2021

    Als bewertet

    Als erstes hat mich das Titelbild mit dem hübschen Mädchen angesprochen, obwohl es nicht auffallend bunt ist, die Autorin Romina Casagrande kannte ich nicht und auch die "Schwabenkinder" waren mir kein Begriff. Am Ende des Buches gibt es ein Interview mit der Autorin, in welchem sie die Idee des Buches und die Geschichte der "Schwabenkinder" schildert - unbedingt lesen!
    Ednas Geschichte ist zweigeteilt: einmal ihre unschöne, harte Kindheit, weit weg von der Familie, auf dem fremden Bauernhof, der mit Arbeit und bösen Menschen verbunden ist und dann ihre letzte Reise, um ein Versprechen aus Kindheitstagen einzulösen - ein Wettlauf mit der Zeit. Emil ist meine Lieblingsfigur in diesem Buch, das Schicksal von Edna, Jacob und all den anderen Kindern ist zwar auch sehr berührend und erschreckend, aber der kleine Kerl hat es mir angetan. Edna setzt nun, in ihrem hohen Alter, ihren Kopf durch, was sie sich früher nie traute - vielleicht wäre dann einiges anders gekommen. Der Leser begleitet Edna auf dem Hof und dann auf ihrer Pilgertour "zurück". Einerseits ziemlich anschaulich und interessant geschrieben, die Umgebung und die unterschiedlichsten Menschen, die Edna trifft, andererseits stellenweise etwas schleppend, sodass ich gelegentlich eine Pause brauchte. Ein Wettlauf gegen die Gesundheit, aber mit der Zeit und den Erinnerungen, ich gebe #Edna&Emil 3-3,5 Sterne, denn so richtig fesseln konnte mich die Geschichte leider nicht. Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen, die Kapitel haben eine angenehme Länge.

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  • 3 Sterne

    Daniela E., 02.05.2021

    Als Buch bewertet

    Ein Artikel im Stern versetzt Edna zurück in ihre Vergangenheit, in der sie als junges Mädchen nach dem Tod ihres Bruders den beschwerlichen Weg über die Alpen angetreten ist, um dort unter schlimmen Bedingungen auf einem Bauernhof zu arbeiten. Nur Jacob, ein anderes der vielen auf dem Hof arbeitenden Kinder, ist ihr ein t. Er nimmt sich ihrer an und verhilft ihr schliesslich zur Flucht. Diese wollten sie eigentlich gemeinsam antreten. Im hohen Alter macht sich Edna mit ihrem Paradiesvogel Emil aus der Zeit auf dem Hof auf den beschwerlichen Weg zurück nach Ravensburg, um Jacob zu finden. Dabei begegnet Sie vielen interessanten Charakteren, zum Beispiel Roland dem Rocker, oder auch ein alternatives Pärchen, die sich ihrer annehmen. Doch sie lässt sich nicht von ihrer Reise über die Alpen abbringen, auf der sie allerhand Unwägbarkeiten überwinden muss.
    Das Buch ist interessant geschrieben, springt immer wieder zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her. Während sie den beschwerlichen Weg der Gegenwart meistert, erinnert sie sich immer wieder an die Zeit auf dem Hof und Jacob.
    Sprachlich ist das Buch gut gehalten, er schafft es, mich als Leserin zu fesseln. Allerdings springt es doch sehr und baut neue Personen/Geschehnisse eher schockartig als solide auf.

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  • 3 Sterne

    Gelöschter Benutzer, 27.04.2021

    Als Buch bewertet

    Eine Reise

    Edna entdeckt in einer Zeitung ein Bild ihres Kinderfreundes Jacob. Sofort macht sie sich auf den Weg nach Deutschland, um eine alte Schuld zu begleichen. Eine Reise in die Vergangenheit beginnt, bei der Edna neue Bekanntschaften macht, während sie zu Fuss, mit Bus und Zug unbeirrt ihren Weg hinter sich bringt.

    Über weite Strecken fand ich Ednas Reise wirklich amüsant und unterhaltend. Die Sprünge zwischen den Ereignissen damals und heute sind nachvollziehbar und interessant. In dem Buch geht es um die sogenannten „Schwabenkinder“. Bergbuernkinder, die unter härtesten Bedingungen bei schwäbischen Landbesitzern schuften mussten, so auch Edna und Jacob. Das ist historisch interessant und spannend.

    Die Rückblenden fand ich auch wirklich gut beschrieben und berührend, während ich die Ereignisse in der Gegenwart nicht so fesselnd fand. Natürlich ist es interessant gewesen, Edna während ihrer ereignisreichen Reise zu begleiten, aber ich fand die Gegenwartsgeschichte nicht so fesselnd.

    Insgesamt konnte mich Ednas Reise nicht komplett überzeugen. Ich gebe 3 Sterne für eine hinreissende alte Dame, die ein altes Unrecht gut machen will.

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  • 3 Sterne

    Philiene, 04.04.2021

    Als Buch bewertet

    Der Roman erzählt die Geschichte der Südtiroler in Edna. Als Kind würde sie über die Alpen nach Schwaben geschickt, um dort auf einem Bauernhof zu arbeiten. Als alte Frau sieht sie ein Bild von ihrem Jugendfreund Jakob in der Zeitung. Edna hat noch eine alte Schuld zu begleichen und so macht sie sich zusammen ! mit dem Papagei Emil erneut auf den Weg über die Alpen.

    Der Roman erzählt zum einen die Geschichte der sogenannten Schwabenkinder. Dieser Erzählstrang hat mir sehr gut gefallen. Das Leben der Kinder war unvorstellbar hart. Sie müssten hart arbeiten und wurden auch nicht gut behandelt. Zudem waren sie ständigen Anfeindungen ausgesetzt. Die kleine Edna steht stellvertreten für viele, viele Kinder und hat mich tief berührt.

    Ein weitere Erzählstrang handelt von Ednas Reise mit dem Papagei. Dieser Teil hat mich leider nicht so überzeugt. Zwar trifft die alte Dame hier auf viele verschiedene Menschen und die Sache mit dem Papageien ist Recht lustig, aber ich konnte hier nicht so tief in die Geschichte Hineintauchen.

    Doch der Teil in der Vergangenheit hat das Buch für mich durchaus lesenswert gemacht.

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  • 3 Sterne

    Gisa B., 15.04.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Zimperliese macht eine Reise
    Als wir uns die Welt versprachen ist in meinen Augen das Buch einer Reise in die Vergangenheit. Edna musste als Kind auf dem Hof eines Grossbauern bei Ravensburg schuften. Jetzt ist sie hochbetagt und erkennt in einem Zeitungsartikel Jacob, ihren Freund aus den Tagen als Schwabenkinder, wieder. Sie macht sich auf den Weg, um ein Versprechen aus Kindertagen einzulösen.
    Auf ihrer Reise erlebt sie allerhand Abenteuer und begegnet den unterschiedlichsten Menschen. Alle diese Begegnungen sind so angelegt, dass Edna aus ihnen eine Parallele zu ihrer Vergangenheit ziehen kann, sich erinnert und das Erlebte irgendwie aufarbeitet. Aus diesem Grund sind die Begegnungen meiner Meinung nach sehr konstruiert, die Typen, auf die sie trifft, sehr speziell. Ständige Wiederholungen und neue Widrigkeiten ziehen Ednas Weg sehr in die Länge.
    Die Rückblenden in ihre Kindheit wiederum haben mich voll in ihren Bann gezogen. Dort gibt es keine Längen, die sind mitreissend und spannend.

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  • 3 Sterne

    Pseudo, 13.04.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Ein Cover das zum Titel passt. Eine Inhaltsangabe die neugierig macht. Als ich das Buch in Händen hielt, war ich voller Vorfreude. Leider kam ich nur sehr schwer in den Roman hinein und noch schwerer war es für mich bei der Stange zu bleiben. Meine Gedanken schweiften immer wieder ab, da mich das Buch einfach nicht abholte.
    Der Inhalt war gut gedacht. Die neunzigjährige Edna liest in der Zeitung von ihrem Freund und Begleiter aus Kindheitstagen. Sie mussten schon als Kinder sehr schwere Arbeit errichten und nur der Jakob hielt der kleinen Edna den Rücken frei. Dann kam jedoch der zweite Weltkrieg und riss die beiden auseinander. Nun will Edna ihre Schuld begleichen und den Papagei dem Jakob zurückbringen. Erst mit dem Zug, dann mit dem Bus und dann zu Fuss und wir dürfen sie begleiten. Aber wie ich eingangs schon schrieb, ich wurde leider nicht mitgenommen.

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  • 3 Sterne

    Leseratte, 13.04.2021

    Als Buch bewertet

    Ein Cover das zum Titel passt. Eine Inhaltsangabe die neugierig macht. Als ich das Buch in Händen hielt, war ich voller Vorfreude. Leider kam ich nur sehr schwer in den Roman hinein und noch schwerer war es für mich bei der Stange zu bleiben. Meine Gedanken schweiften immer wieder ab, da mich das Buch einfach nicht abholte.
    Der Inhalt war gut gedacht. Die neunzigjährige Edna liest in der Zeitung von ihrem Freund und Begleiter aus Kindheitstagen. Sie mussten schon als Kinder sehr schwere Arbeit errichten und nur der Jakob hielt der kleinen Edna den Rücken frei. Dann kam jedoch der zweite Weltkrieg und riss die beiden auseinander. Nun will Edna ihre Schuld begleichen und den Papagei dem Jakob zurückbringen. Erst mit dem Zug, dann mit dem Bus und dann zu Fuss und wir dürfen sie begleiten. Aber wie ich eingangs schon schrieb, ich wurde leider nicht mitgenommen.

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  • 2 Sterne

    Lea R., 02.04.2021

    Als Buch bewertet

    "Als wir uns die Welt versprachen" war leider nicht mein Buch. Die Leseprobe war vielversprechend, aber schon dort habe ich gemerkt, dass das Buch eher ulkig als tiefgründig erzählt wird. Ich hatte gehofft, dass die Geschichte an Tiefgründigkeit gewinnt, leider kamen aber nur weitere Aspekte hinzu, die mich gestört haben.
    Das Buch handelt von den Schwabenkindern, die aus Italien über die Berge nach Schwaben verkauft wurden, um für reiche Bauern zu arbeiten. Von ihnen hatte ich bisher noch nichts gehört, fand es aber interessant zu lesen und hätte mir einiges mehr an Hintergrundinformationen, gerne auch politischer oder sonstiger Natut und eine bessere zeitliche Einordnung gewünscht. Erst gegen Ende des Buches kamen überhaupt einmal kutze Erklärungen zu den Umständen, was ich schon sehr schade fand.
    Edna, die Protagonistin des Romanes war eines dieser Schwabenkinder, die in jungen Jahren das Pech hatte, auf einem besonders schlimmen Hof zu landen. Die Geschichte wird in zwei Perspektiven erzählt, einmal aus der damaligen Zeit und einmal, ungefähr 80 Jahre später, als Edna ihren Freund auf dem Hof, Jakob, ausfindig macht und diesen besuchen möchte. Hier fängt meine Kritik eigentlich schon an, denn die Verknüpfung dieser beiden Erzählstränge gelang meiner Meinung nach nicht wirklich gut. Zum einen fand ich es schade, obwohl der Fokus der Handlung natürlich auf der Beziehung von Edna znd Jakob lag, dass man eigentlich fast nichts über das restliche Leben von Edna erfahren hat, in welchem Jakob keine Rolle gespielt hat. Bei ca. 80 Jahren hat man da doch sicherlich einiges verpasst und mich hätte vor allem auch sehr interessiert, wie Ednas Kindheit und Jugend weiterging, nachdem sie den Hof verlassen hatte. Gleichzeitig waren die Kapitel der älteren Edna total ulkig erzählt, die alte Dame wanderte mit Papagei über die Berge und traf dabei nacheinander die merkwürdigsten Menschen. Diese fand meist erst unsympathisch, freundete sich dann aber doch mit allen an. Was genau diese Begegnungen zur Handlung beitrugen habe ich nicht so richtig herausfiltern können, für mich wirkten sie alle gleich und eher als Stilmittel, um die vergehende Zeit zu verdeutlichen. Einen Fortschritt habe ich nicht erkannt. Hier wirkt die Geschichte auch oft unrealistisch, immerhin ist Edna ungefähr 90 Jahre alt und hört auf ihrem Weg Jakobs Stimme im Kopf und redet mit ihm, wo sie ihn doch seit 80 Jahren nicht mehr gesehen hat und macht gleichzeitig eine Wanderung, für die andere intensive Vorbereitung benötigen. Die Rückblicke in Ednas Zeit auf dem Hof waren hingegen sehr ernst erzählt, tiefgündiger und verarbeiteten ein hartes Thema. Für mich haben diese beiden Handlungsstränge durch den unterschiedlichen Grundton nicht zusammenpasst. Zu Ende des Gegenwarts-Handlungsstranges ereignet sich dann doch auch eine dramatische unf ernste Szene, die allerdings schnell vergessen scheint was ich nur umso merkwürdiger fand. Ich denke, dass das Thema des Buches einen ernsthafteren Umgang hergeben würde und auch verdient hätte. Gestört hat mich teilweise auch der verschachtelte Satzbau, an welchem ich an einigen Stellen hängen geblieben bin.
    Fazit: Da ich mir einen ernsteren Umgang gewünscht hätte, ist das Buch nichts für mich. Ich kann mir aber vorstellen, dass trotzdem viele Gefallen an der Geschichte finden werden, auch wenn diese sich vor allem am Ende unglaublich gezogen hat.

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  • 2 Sterne

    Jane B., 21.05.2021

    Als bewertet

    Nach einem Blick auf Titel und Klappentext machte ich mich voller Hoffnungen ans Lesen. Ich assoziierte mit den Details Gefühle, Emotionen, Tränen, Gänsehaut und stellte mich auf lange Lesenächte ein.
    Die Wahrheit ist jedoch, dass ich die Lektüre fast abgebrochen hätte.

    Die Figur der Edna perlte an mir ab. Ich fand absolut keinen Zugang zu ihr - weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart. Jacob hingegen bekam ein Gesicht, obwohl er wenig vorkommt.

    Auch die Begegnungen lösten nichts in mir aus. Sie waren so zufällig, dass es auf mich unrealistisch wirkte. Wie übrigens die ganze Reise an sich.

    In meiner Vorstellung gab es den Punkt, dass ich ganz viel aus Ednas Reise mitnehme. Tatsächlich habe ich mir ein paar Zitate markiert. Diese schreibe ich dennoch nicht den Zusammentreffen zu, sondern dem Schreibstil der Autorin.
    Sie kann sich ausdrücken. Sie weiss Bilder im Kopf zu erzeugen. Trotzdem hat sie ihre Gabe nicht konsequent einzusetzen vermocht.

    Richtig tief berührt hat mich gar nichts. Noch nicht mal, als Edna endlich am Ziel ankam. Und das war das, weswegen ich letztendlich dabei geblieben bin und es nicht abgebrochen habe - weil ich auf eine geballte Wucht von Emotionen gehofft habe. Aber nichts. Der Moment ist einfach verpufft.

    Ich habe das Buch gerade 2 Tage beendet und kann mich schon an keine besonderen Details mehr erinnern. Das sagt wahrscheinlich alles aus.

    Von mir gibt es daher keine Leseempfehlung.

    ©2021 Mademoiselle Cake



    Zitate:

    »"Alles ist miteinander verbunden, Signora Edna. Das war schon immer so, nur haben wir die Fähigkeit verloren, darauf zu hören. Oder wir haben einfach keine Geduld mehr."« (S. 109)

    »"Vielleicht, weil wir erst verstehen müssen, wer wir selbst sind, ehe wir begreifen können, was zu uns gehört.« (S.161)

    »Egal, ob du dein Spiel gewinnst: Du bist ein Champion.« (S. 186)

    »[...] die dabei nicht begriff, dass Menschen zuweilen stolperten, aber dann wieder aufstanden. Und zwar stolz darauf, es selbst geschafft zu haben.« (S. 234)

    »Man begreift ja erst, dass man einen Schmerz überwunden hat, wenn man sich dabei ertappt, dass man wieder lächeln möchte, dass man die kleinen Probleme nicht mehr so ernst nimmt, von denen man sich sonst erdrücken lässt.« (S. 400)

    »[...] in einer Welt, in der die Lebenserwartung ständig steigt, aber der Wert und der reiche Schatz des Alters immer geringer geschätzt werden.« (S. 401)

    »[...] Scheitern ist ja gleichzeitig der Beweis dafür, dass wir etwas versucht haben, und dadurch ist es uns möglich zu wachsen und uns zu entwickeln.« (S. 403)

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  • 2 Sterne

    buchmachtkluch, 05.04.2021

    Als Buch bewertet

    Weg zurück in die verlorene Kindheit
    Ihre Kindheit war bitter, ihr Schicksal oft grausam. Über drei Jahrhunderte zogen sie aus elender Not gegen Norden über die Alpen, um sich als billige und oftmals misshandelte Arbeitskräfte auf Bauernhöfen in Süddeutschland zu verdingen. Und so kamen sie zu trauriger Berühmtheit und füllten ein Kapitel dunkler historischer Zeit: die Schwabenkinder. Unter ihnen Edna und Jacob, denen Romina Casagrande in ihrem Roman „Als wir uns die Welt versprachen“ Gesicht und Stimme gibt. Beide sind sich sehr zugetan, auf dem grossen Hof in Ravensburg in den 1930er-Jahren. Beide versprechen einander, gemeinsam zu fliehen, doch Edna hält dieses Versprechen nicht und wird darunter ihr ganzes langes Leben lang leiden. Als sie zufällig erfährt, wo Jacob lebt, bricht sie im hohen Alter zu ihm, auf dem Weg, den sie als Schwabenkinder vormals gegangen sind.
    Der Leser begleitet Edna und ihren Papagei Emil auf den Spuren zurück. Emil ist ihr all die Jahre immer Verbindung zu Jacob gewesen, haben sie den Vogel doch während ihrer gemeinsamen Zeit erstanden. Auf diesem Weg durch zum Teil unwegsames Gelände begegnet Edna zahlreichen Menschen, macht neue Erfahrungen, gewinnt Erkenntnisse und verliert nie ihre Verantwortung für das Geschehene aus dem Blick. Sporadisch unterbrechen Kapitel die gegenwärtigen Ereignisse und lenken den Blick zurück auf Ednas und Jacobs Schicksal viele Jahrzehnte zuvor. Das weckt ein hohes Mass an Empathie für die beiden und ihre Leidensgenossen. Warum überzeugen mich Handlung und Konstrukt dieses Romans dennoch nicht? Ednas Begegnungen erscheinen mir allzu zufällig, um nicht zu sagen konstruiert. Ich wurde beim Lesen den Verdacht nicht los, dass die Autorin eigene Begegnungen ihrer persönlichen Biografie auf Edna überträgt. Mir erschliesst sich dabei nicht die Sinnhaftigkeit dessen, was die Autorin im angehängten Interview als Beweggründe anführt. Oft ging mir einfach der Bezug zum Plan und zum Handeln der Protagonistin verloren und ich entfernte mich Seite um Seite mehr von den Personen. Nicht unerhebliche Längen des Buches und der Hang der Autorin zu permanenten Vergleichen taten ein Übriges. Schade, ich hatte so motiviert mit dem Lesen begonnen …

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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    C.K., 02.05.2021

    Als Buch bewertet

    Edna ist eine fast 90jährige rüstige alte Dame, die mit Papagei Emil zurückgezogen in einem kleinen Dorf in Südtirol lebt. Keiner der Dorfbewohner ahnt, dass Edna in ihrer Kindheit schreckliches erleben musste, da sie von ihrer Familie als sogenanntes „Schwabenkind“ über die Alpen nach Deutschland verkauft wurde, um bereits als 10jährige Schwerstarbeit auf einem schwäbischen Bauernhof zu leisten. In diesen harten Monaten hat sich eine enge Freundschaft mit Jacob aufgebaut, einem Jungen, der sich um sie gekümmert und sie so gut es geht beschützt hat. Damals haben sich die geschworen, zusammen fliehen – gelungen ist es nur Edna. Als die alte Dame Edna nun Jacobs Foto in einer Zeitung sieht, fühlt sie sich an das alte Versprechen gebunden und rüstet sich zum Aufbruch: Sie möchte Emil Jacob zurückbringen und dafür ist ihr kein Weg zu weit oder zu steinig – selbst der der Schwabenkinder über die Berge nicht.
    „Als wir uns die Welt versprachen“ von Romina Casagrande ist ein berührender Roman, der zwei Geschichten in einer vereint: Die der jungen Edna aus der Zeit als Schwabenkind und die der alten Edna auf ihrer Reise zurück nach Ravensburg. Der Wechsel von Vergangenheit und Gegenwart liest sich angenehm, auch wenn zu Beginn eines neuen Kapitels zunächst nicht eindeutig klar ist, in welcher Zeit wir uns gerade befinden. Das in Sepia gehaltene Bild des kleinen Mädchens passt sehr gut dazu, man kann sich gut vorstellen, dass es sich dabei um das Foto aus dem Buch handelt. Auch gut gefällt mir die abgedruckte Karte, die ebenfalls eine grosse Rolle in der Geschichte spielt. Ich hatte viel Freude dabei, anhand dieser Ednas Weg nachzuvollziehen.
    Der Schreibstil der Autorin ist zugegebenermassen etwas gewöhnungsbedürftig und ich habe dadurch etwas gebraucht, bis ich wirklich in die Geschichte eintauchen konnte. Vieles wird nur angedeutet und die vielen zusätzlichen Einschübe in Klammern waren so zahlreich, dass sie den Lesefluss etwas beeinträchtigt haben. Auch wirkt das Erzähltempo aufgrund des Schreibstils mit vielen Detailbeschreibungen irgendwie sehr langsam. Dies passt zwar zur Sichtweise der alten Dame, für meinen Geschmack hätte die Story aber an einigen Stellen schneller voranschreiten dürfen. Mit der Zeit habe ich mich aber an den etwas anderen Schreibstil gewohnt und mich nicht mehr daran gestört.
    Der Erzählstrang aus der Vergangenheit ist der Autorin sehr gut gelungen. Das Mädchen Edna berichtet in ihrer naiven Art von den schlimmen Geschehnissen auf dem Hof, durch ihre kindliche Erzählweise wirken trotz ihres Schreckens beinahe alltäglich. Die Szenen auf dem Hof haben mich tief erschüttert, vor allem weil sie auf der wahren Geschichte der „Schwabenkinder“ beruhen, über die es meiner Meinung nach viel zu wenig Aufklärung gibt. Ihr Schicksal hat mich unheimlich erschüttert und traurig gemacht.
    Wo der Vergangenheitsstrang durch seine grausame Authentizität überzeugt, desto unglaubwürdiger wirkt der aus der Gegenwart. Auch wenn es amüsant zu lesen war, so halte ich es doch für überzogen, dass eine fast 90jährige alleine mit einem Papagei den Weg über die Alpen geht, ohne dabei aufzufallen oder zusammenzubrechen. Natürlich erhält sie Hilfe von verschiedensten Leuten, überwindet eigene Vorurteile und lernt dabei viele Lebensweisheiten, aber an vielen Stellen wirkte die Wanderung dann doch zu konstruiert, um noch realistisch zu sein. Trotzdem sind der Trip und ihre Begegnungen sehr unterhaltsam. Das Ende hingegen hat mich traurig hinterlassen. Es ist emotional, irgendwie aber auch stimmig. Vieles bleibt ungesagt, aber Edna schliesst ihren Frieden mit ihrem Schicksal. Dieses Ende hat mich sehr berührt, auch aufgrund seiner gnadenlosen Ehrlichkeit – der Kreis hat sich geschlossen.
    Der alten Dame Edna stand ich bis zum Ende hin etwas zwiespältig gegenüber. Einerseits hatte ich das Gefühl, dass sie nicht mehr vollkommen klar denken kann, stark in der Vergangenheit lebt und darüber hinaus ihre körperlichen wie geistigen Fähigkeiten überschätzt. Andererseits bewundere ich sie für ihren Mut, ihre Hartnäckigkeit und Entschlossenheit, das Versprechen Jacob gegenüber einzuhalten. Auch ist sie sehr tolerant, wundert sich zwar über die seltsamen Menschen, die ihr auf ihrer Reise begegnen, gibt aber jedem eine Chance und sieht das Gute in ihnen. Dadurch werden beiderseits Vorurteile abgebaut und generationsübergreifende Lebensweisheiten ausgetauscht.
    Insgesamt hat mir das Buch trotz einiger unrealistischer Begebenheiten gut gefallen, gerade die Botschaften hinter den Worten waren so wahr und wichtig. Die alte Edna macht Mut, seinen Weg zu gehen und anderen Menschen offen zu begegnen und ihnen zuzuhören. Insbesondere hat mich aber die Thematik der Schwabenkinder nachhaltig beschäftigt. Meiner Meinung nach ist die Zeit der Schwabenkinder ein sehr dunkles Kapitel der deutschen Geschichte, von deren Schicksal jeder gehört haben sollte. Super, dass in „Als wir uns die Welt versprachen“ mithilfe eines fiktiven Romans gleichzeitig geschichtliche Aufklärung stattfindet.

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    Sonja E., 12.03.2021

    Als Buch bewertet

    „Jedes Buch schliesst die Mühen und die Wunder von mindestens zwei Reise ein: die Reise, die es auf seinen Seiten erzählt, und die, die es zu dem gemacht hat, was es ist – ein Wesen mit einem Körper aus Papier und einer Seele aus Worten“

    „Als wir uns die Welt versprachen“ Ist eine berührende Geschichte über eine liebenswerte alte Dame die wegen einem Versprechen in ihre Kindheit mit ihrem Papagei die Alpen überquert. Ergreifend, humorvoll und wunderschön bildhaft beschreibt die Autorin Romina Casagrande nicht nur die diese Reise sondern bringt dem Leser auch das Schicksal der „Schwabenkindern“ näher. Diese Kinder wurden Jahrhunderte lange von dem armen Bergbauern in Südtirol verkauft um eine Reise über die Berge anzutreten und schliesslich unter teils menschenunwürdigen Bedingungen auf den reichen Höfen Oberschwabens zu arbeiten.

    Genau dieses Schicksal ist früher auch Edna (der alten Dame aus der Geschichte) wiederfahren, dort auf den Hof hat sie einen einzig wahren Freund gefunden (Jacob) und den Papagei Emil. Edna konnte damals fliehen, aber obwohl der Plan der drei war für immer zusammen zu sein, schaffte Jacob die Flucht nicht. Als Edna viele Jahre später sein Bild im „Stern“ sieht, bricht sie auf um ihn ein letzte Mal zusehen. Auf ihrer Reise trifft Edna ganz unterschiedliche Menschen, lernt von Ihnen was und gibt auch viel zurück. Gerade diese Begegnungen haben mich sehr berührt, waren teilweise witzig, teilweise tiefgründig.

    Der wunderbare Schreibstil von Romina Casagrande rundet das ganze ab, „Als wir uns die Welt versprachen“ steckt voller eindringlichen Weisheiten, Anekdoten und Zitaten. Ein Buch das mir auch nach dem Lesen noch lange im Kopf rumging.

    „Aber zwei Kinder, die in einem Hof am Waldrand gefangen waren, hatten an ein Märchen geglaubt und sich in den Kopf gesetzt, sich das Paradies zu nehmen.

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    Wanderer of words, 25.04.2021

    Als Buch bewertet

    Auf zwei Zeitebenen erzählt Romina Casagrande die Geschichte von Edna. In der Gegenwart geht es um ihre Reise nach Ravensburg zum verloren geglaubten Freund und in der Vergangenheit um das Schicksal als sogenanntes „Schwaben- oder Hütekind“. Von diesen Kindern habe ich durch das Buch zum ersten Mal gehört. Bis ins frühe 20. Jahrhundert gaben arme Familien ihre Kinder als Arbeitskräfte an Bauern, doch um zu den Höfen zu gelangen mussten die Kinder erst einmal über die Alpen ziehen um dann in der Fremde harte Arbeiten unter strengen Dienstherren zu verrichten. Die in der Vergangenheit spielenden Kapitel sind daher oft eine eher schwere Kost, konnten mich insgesamt aber mehr überzeugen als die in der Gegenwart angesiedelten.

    Bei Ednas in der Gegenwart stattfindenden Reise über die Alpen tat ich mich teilweise etwas schwer was die Glaubwürdigkeit angeht. Schon für einen jungen Menschen ist so ein langer Fussweg enorm beschwerlich, an vielen Stellen konnte ich nicht nachvollziehen wie eine knapp 90-Jährige mit einem sperrigen und schweren Transportkäfig auf den unebenen und steilen Bergpfaden zurechtkommen soll. Denn Edna ist keineswegs übermässig fit. Auch das Verhalten einiger Personen war nicht immer nachvollziehbar. So wird der gänzlich erschöpften Edna von einer Freundin angeboten, sich von ihr mit dem Auto fahren zu lassen. Doch als dieses den Dienst versagt soll die alte Dame alleine mit dem Zug reisen. Warum die Freundin sie zwar mit dem Auto chauffieren, aber nicht auch im Zug begleiten will bleibt ungeklärt. Solche Ungereimtheiten trüben die Lesefreude ein wenig. Auch Ednas Begegnungen erschienen mir teils etwas konstruiert und ich konnte mir nicht immer vorstellen, dass etwas in der Realität so ablaufen könnte. Die Stärken des Buches liegen für mich in den eher unspektakulären Begegnungen, aus denen oft Gespräche mit fast philosophischer Note entstehen. Insgesamt muss man aber sagen, dass die Charaktere wunderbar herausgearbeitet sind und selbst die Nebencharaktere immer sehr lebendig wirken. Edna und Papagei Emil schliesst man schnell ins Herz, die beiden sind zwar etwas kauzig aber absolut liebenswert. Sehr gut haben mir auch die Erzähl- und Schreibweise der Autorin gefallen. Das Buch liest sich flüssig mit vielen tollen Formulierungen die mein literaturbegeistertes Herz höherschlagen lassen.

    Fazit
    Wenn man über die nicht ganz runden Stellen hinwegsehen kann, ist es ein sehr schöner Roman mit gut herausgearbeiteten Figuren, den zu lesen sich durchaus lohnt.

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