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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kuddel, 21.03.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Reise ins Nebelreich
    "Das gefälschte Siegel“ ist der Auftakt zu einer neuen Fantasyreihe von Maja Ilisch. Die Geschichte ist in einer fiktiven Welt angesiedelt, die mittelalterlich anmutet, hierzu passt auch die von Ilisch entworfene Gesellschaftsstruktur. Es gibt ein Königshaus (Damarel), Adlige, Krieger, Bauern. Frauen kommen hauptsächlich als Gattinnen, Mägde oder Wirtinnen vor, sowie als Zauberinnen, die für die Magie der Welt zuständig sind.
    Vor langer Zeit wurde ein Erzdämon in eine Schriftrolle verbannt. Diese wurde versiegelt und wird seitdem gut bewacht, damit ihm ein Entkommen unmöglich ist. Die Vermutung, dass das Siegel nicht intakt sein könnte und was daraus entstehen kann, ist die Grundlage für die Geschichte. Prinz Tymur, der Fälscher Kevron, die Zauberin Enidin und der steinerne Wächter Lorcan begeben sich auf eine Reise, um die Wahrheit herauszufinden.
    Diese vier Charaktere sind sehr unterschiedlich angelegt, teilweise konnte ich sie nicht einordnen, immer neue Facetten kamen zum Vorschein, man wusste nicht immer, woran man mit ihnen war. Die Erzählperspektive liegt meist bei Kevron, gelegentlich bei Enidin oder Lorcan, so dass man diese etwas näher kennenlernt. Tymur aber bleibt ein Rätsel, seine Gedankenwelt bleibt aussen vor, kann man ihm wirklich vertrauen? Zur Klärung dieser Frage muss man auf den nächsten Teil warten.
    Der erste Buchteil hatte einige Längen, die mit missfielen, dies gab sich dann aber, die Spannung stieg und die fremde Welt und das Geschehen wurden fesselnder. Das Buch endet mit einem Cliffhanger, er recht gut gemacht ist.
    Den 2. Teil möchte ich nun doch auch gerne lesen.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela E., 09.04.2019

    Als Buch bewertet

    Spannender Start in eine faszinierende Fantasy-Reihe

    Seit Tausenden von Jahren wird eine versiegelte Schriftrolle fest bewacht von den Steinernen Wächtern, denn in diese Rolle hat einst die Zauberin Ililiané einen Dämon gebannt. Doch kann es sein, dass das Siegel gebrochen wurde und der Dämon entwich? Prinz Tymur Damarel, der jüngste Sohn des Königs, findet den Fälscher Kevron, er soll die Rolle und das Siegel überprüfen. Um zu beurteilen, ob der Dämon noch darin gebannt ist, brechen Tymur und Kevron zusammen mit der Magierin Enidin und dem einstigen Steinernen Wächter Lorcan ins Reich der Alfeyn auf, um die Zauberin Ililiané zu befragen. Es wird eine beschwerliche Reise ins Ungewisse hinein…

    Mit den vier Gefährten, allesamt mit ihrem eigenem Schicksal beschwert, entführt die Autorin Maja Ilisch den Leser in ein Königreich mit mittelalterlichen Zügen. Aus wechselnden Perspektiven erzählt, breitet sich diese Welt detailreich vor dem Leser aus, sie ist voller Überraschungen und Gefahren für die Reisenden. Dazu kommt, dass die vier Charaktere ihre ganz eigene Motivation zu dieser Reise haben, die nach und nach eröffnet oder auch nur angedeutet wird. Das bringt zusätzlich Spannung in die Erzählung. Der Cliffhanger am Ende des ersten Bandes lässt einen sofort nach der Fortsetzung rufen.

    Dieses Buch hat es schnell geschafft, mich in die Geschichte hineinzuziehen und mich zu fesseln. Sehr gerne vergebe ich dafür gute vier von fünf Sternen und empfehle das Buch weiter.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martin S., 15.03.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Gefangen im Nebelreich

    Vor mehr als tausend Jahren wurde die Gegend um Nevaral von einem Dämonen befreit. Der Held Damar und die Zauberin Illiane bannten den Dämon in einer Schriftrolle und versiegelten diese für alle Ewigkeiten. Es kommt aber nun Ungewissheit auf, ob das Siegel nicht zerbrochen ist und der Dämon so seinem Bann entkommen konnte. Prinz Tymur sucht sich gerade den eher faulen und nichtsnutzigen Kevron aus, um ihn auf den Weg in das Nebelreich zu begleiten, denn dort liegt die Schriftrolle, streng bewacht von den Steinernen.

    "Das gefälschte Siegel" ist ein aus meiner Sicht gelungener Start in eine neu Fantasy-Welt. Die deutsche Autorin Maja Ilisch erzählt die Geschichte in einem sehr kreativen und lebendigen Schreibstil, der mich schnell in die fremde Welt entführte. Mit den Protagonisten hat sie eine gute Mischung zusammengestellt und es machte trotz einiger Längen im Verlauf des Buches Spass, ihnen auf ihrem Weg zu folgen. Gerade das sehr überraschende und fulminante Finale des ersten Bandes hat definitiv Lust auf den Nachfolger gemacht.

    Es war schön auch mal eine High-Fantasy-Geschichte aus einer deutschen Feder zu lesen. Der erste Band hat bei mir auch aufgrund der nicht zu komplexen Geschichte gepunktet, auch wenn er noch ein wenig Luft nach oben hat. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen!!!

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  • 3 Sterne

    H.S., 05.03.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Solide Fantasy - allerdings mit ein paar Längen und leider wenig sympathischen Charakteren

    „In der Welt der Menschen war so etwas nicht möglich, schon weil der Mensch von Grund auf kein perfektes Wesen war, und hätte Enidin sich nicht an der Illusion festgehalten, dass alles um sie herum ihr eigenes Werk war, sie hätte weinen und ihr Gesicht vor Scham verbergen müssen, selbst so ein unperfektes Wesen zu sein, das die Muster störte bei jedem Schritt.“ (S. 376)

    Meine Meinung:
    Eine geheimnisvolle Schriftrolle, in die eine mächtige Zauberin vor langer Zeit einen gefürchteten Dämon gebannt haben soll. Ein Zweifel, ob das Siegel der Schriftrolle noch immer ungebrochen ist und der Zauber weiter wirkt. Ein kleine Reisegruppe, die sich aufmachen soll, diesen Zweifel aus der Welt zu räumen. Das ist doch ein Stoff, aus dem Fantasy-Träume gemacht sind!

    Natürlich ist das Motiv einer Reisegruppe, die auf eine lange und gefährliche Reise mit ungewissem Ausgang aufbricht, alles andere als neu in der Fantasy-Literatur und wurde seit Tolkiens Meisterwerken schon sehr oft adaptiert. Nach einem atmosphärischen und sehr leichtgängigen Start in die Geschichte hinein schickt Maja Ilisch eine kleine, bunt zusammengewürfelte und extrem heterogene Reisegruppe auf ihren Weg zu den Alfeyn, dem sagenumwobenen Nebelvolk. Unter der Führung von Prinz Tymur machen sich der Wächter Lorcan, der Fälscher Kevron und die junge Magierin Enidin auf, diese gefährliche Mission zum Erfolg zu bringen. So weit, so gut, so Fantasy!

    Von den vier Gefährten hat jeder einzelne mit seinen ganz eigenen Dämonen zu kämpfen, was immer wieder für Spannungen und Zwist innerhalb der Gruppe sorgt und die gemeinsame Mission mehr als einmal behindert. Persönlich hatte ich hierbei das Problem, dass ich mit keinem der vier über den Verlauf der Geschichte so richtig „warm“ geworden bin. Prinz Tymur war für mich eher ein eitler Geck als (z.B.) ein tougher Anführer, Lorcan war mir irgendwie zu unnahbar, Kevron zu abgehalftert (ernste Alkoholprobleme gehören doch eher zu skandinavischen Ermittlern) und Eniden oft zu „anti“ und wenig konstruktiv. Ich muss in einem guten Buch nicht alle Charaktere mögen, aber wenigstens ein Sympathieträger tut doch jedem Buch gut. Kevron hat mich hierbei am meisten enttäuscht. Es heisst noch über ihn „Aber irgendwo, tief in seinem Innersten, gut verborgen hinter einer Mauer aus Feigheit, war Kevron ein Abenteurer.“ (S. 179) muss ich leider sagen, dass sich dieser innere Abenteurer nicht wirklich ans Licht gekämpft hat. Ich hätte von einem alten Fälscher ein Aufblühen, gerissene und überraschende Einfälle erwartet, ein sich „hin entwickeln“ zum zentralen Charakter der Gruppe – aber leider ist dies ausgeblieben.

    Vielleicht lag es aber auch an den ständigen Reibereien und dem immer wiederkehrenden „Aufwärmen“ der gleichen Themen, die mich beim Lesen stellenweise ermüdet und für Längen gesorgt haben. Dazu kam noch ein „Gefühlstechtelmechtel“ um eine Person, bei der ich es eigentlich gar nicht nachvollziehen konnte – und die sich ihrer Gefühlslage selbst nicht so sicher war. Hierauf hätte ich gut verzichten können, was aber sicherlich persönlicher Geschmack ist. Letztendlich hätte ich den Reisenden gerne das ein oder andere Mal ein beherztes „Reisst euch mal am Riemen und konzentriert Euch auf eure Mission!“ zugeworfen. Statt Zänkereien und (heimlichen) Schwärmereien hätte ich lieber „links und rechts des Weges“ die ein oder andere unvorhergesehene Herausforderung gesehen, die die Reisenden zusammen gemeistert und -geschweisst hätten.

    Am Ende bietet „Das gefälschte Siegel“ dennoch solide Fantasy-Unterhaltung, ohne allerdings aus der breiten Masse des Genres herauszuragen. Da es sich um den ersten Band einer Reihe handelt, endet dieses Buch mit einem durchaus überraschenden Cliff-Hanger (der mich etwas ratlos zurückgelassen hat) und bietet eine gute Grundlage für Folgebände, für die ich auf eine ausgefeiltere Charakterentwickung hoffen würde.

    Positiv empfunden habe ich die dichte Atmosphäre, die Maja Ilisch stellenweise in fantasy-tauglicher Schreibweise immer wieder zu erschaffen weiss. Ebenso konnte mich Ihre Welt, die sie „erschaffen“ hat, durchaus überzeugen, auch wenn es hier für mein Geschmack noch Möglichkeiten der weiteren Ausgestaltung gibt, um wirklich in die Gattung „High Fantasy“ aufzusteigen. Hier ist es allerdings zugegebener Weise nicht leicht in die Liga von Patrick Rothfuss & Co. aufzusteigen.

    Am Ende vergebe ich gut gemeinte 3 Sterne.

    FAZIT:
    Eine solide Fantasy-Unterhaltung mit einigen Längen aber Potenzial für die Folgebände – nicht mehr, aber auch nicht weniger!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Johanna M., 23.03.2019

    Als Buch bewertet

    Also dann fang ich mal mit dem Cover an, das Cover ist wirklich sehr schön und nach dem Buch passt es für mich auch wirklich gut zur Geschichte.
    Der Schreibstil hat mir auch sehr gut gefallen, das Einzige was mich etwas gestört hat war, dass ich immer ein bisschen gebraucht habe um wieder ins Buch reinzufinden.
    Die Geschichte ist überragend, sie ist vielseitig, man hat Wendungen drin, die überraschend kommen und die Story ist so komplex, weshalb es wahrscheinlich immer etwas gedauert hatr um wieder reinzukommen. Aber das Buch hat über 400 Seiten, dass konnte ich nicht in einem Rutsch lesen, ich brauchte immer etwas Zeit um alles zu verarbeiten.
    Das Buch ist was für Menschen, die Fantasie lieben und auch die eine komplexe Geschichte lieben.
    Ich fand es auch nicht fair, dass das Buch an so einer spannenden Stelle geendet hat. Ich erwarte jetzt schon mit Spannung, die Fortsetzung. Ich hoffe es dauert nicht so lange, wie das erste Buch.
    Fazit ein lesenswertes Buch welches mich wirklich sehr überraschen konnte und mitreissen. Gerne schnell mehr davon. ;)

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  • 3 Sterne

    Manuela B., 03.03.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Band 1 der Neraval Saga trägt den Titel Das gefälschte Siegel und wurde von der Autorin Maja Ilisch geschrieben. Die Leser begleiten Kevron, einen begnadeten Fälscher der durch den Tod seines Bruders abgerutscht ist, sowie den geschwätzigen Prinzen Tymur bei ihren Abenteuern rund um eine Schriftrolle, in der ein gefährlicher Dämon gebannt ist. Das Siegel, das den Dämon bannt scheint gefälscht zu sein und die Antwort auf die Frage ob der Dämon noch gebannt ist werden die beiden nur im fernen Nebelreich bekommen, begleitet werden sie dabei von der Magierin Enidin und dem Steinernen Wächter Lorcan.

    Der Anfang des Buches lässt sich gut an, die verschiedenen Charaktere werden eingeführt und der Leser darf an ihren Gedankengängen teilhaben, wobei die Perspektive nicht zu Tymur wandert. Das meiste erfährt man durch die anderen drei Hautprotagonisten und die Gedankengänge über die jeweils anderen sind nicht immer schmeichelhaft. Die Charaktere weisen etliche Ecken und Kanten sowie Schwächen auf, welche Tymur zu seinen Gunsten zu manipulieren vermag. Die Protagonisten sind nicht immer sympathisch und dennoch mit ihren Schwächen liebenswert. Für mich hat das Buch jedoch auch einige Längen, weil es zu einigen Wiederholungen kommt, die man straffer hätte erzählen können. Das immer wieder ähnliche Ränkespiel von Tymur lässt für mich an einigen Stellen Langeweile aufkommen. Die Spannungsbögen sind schnell ermattet und die oft ähnlichen Dialoge tragen auch nicht zur Spannungsfindung bei. Wäre die Geschichte straffer erzählt, hätte sie mich mehr fesseln können. Das Ende von Band 1 ist überraschend und endet mit einem Cliffhanger, der mich auch nicht so ganz überzeugen kann, da er für mich nicht nach vollziehbar ist und eher aus heiterem Himmel kommt. Insgesamt ganz nett, aber keine mitreissende Lektüre.

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  • 3 Sterne

    Archer N., 15.03.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Prinz Tymur war schon als Kind ein seltsamer Kerl, der unbedingt Dinge tun musste, die eigentlich verboten waren. Zum Beispiel die steinernen Wächter stören, zu denen Lorcan gehört, der mehr Zuneigung zu Tymur verspürt, als ihm eigentlich zusteht. Dann ist da noch der versoffene, heruntergekommene, aber einstmals geniale Fälscher Kevron und die junge Magierin Enidin. Diese vier haben eine klassische Heldenreise vor sich, denn sie müssen herausfinden, ob das Siegel, in das vor langer Zeit ein Dämon eingesperrt war, noch intakt ist oder nicht und dafür müssen die Zauberin von Alfeyn aufsuchen, das geheimnisumwitterte Nebelvolk.

    Der Einstieg war fesselnd und man merkt auch gleich, dass es keine Helden im Sinne von edel, gut und immer bereit, das Richtige zu tun, ist. Mir gefiel der etwas undurchsichtige, ewig plappernde Prinz mit der eigenen Agenda, der ständig trunkene Fälscher mit schwerer Vergangenheit, der "junge" Wächter, der sich Gefühle erlaubte und die Magierin, die anfangs so frisch daherkam. Das Problem mit dieser Art von Fantasy ist, dass wir nicht mehr in der Zeit von Tolkien leben, und was bei ihm noch klassisch wirkte, ist jetzt einfach nur langatmig. Dieses Buch wurde immer zäher, weil auch nicht wirklich was voranging, ständig die Reibereien der einzelnen "Gefährten", dazu die Verliebtheit, die besser zu einem Jugendbuch gepasst hätte. So gab es zwar zum Ende hin einen krassen Cliffhanger, der auch neugierig gemacht hat, aber meine ursprüngliche Begeisterung ist ziemlich verhallt.

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  • 3 Sterne

    Anne H., 12.04.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    „Das gefälschte Siegel“ von Maja Ilisch ist der Auftakt der „Neraval-Saga“. Leider hat mich das Buch nicht vollständig überzeugen können. Aber fangen wir erst mal mit den positiven Dingen an. Die grundlegende Idee finde ich super, da hatte mich schon der Klappentext gereizt das Buch zu lesen. Super skizziert sind die Charaktere. Man fühlt und leidet mit ihnen. Toll, dass sich die Autorin für einen Wechsel der Perspektiven entschieden hat. Das erzeugt gleich mehr Spannung. Hin und wieder bekommt man aber das Gefühl, dass die jeweiligen Charakterzüge doch etwas zu überspitzt dargestellt sind. Vor allem Kevron Furcht vor den Mördern seines Bruders, ist nicht wirklich greifbar.
    Was mir leider zu kurz gekommen ist, sind Beschreibungen der „Welt“ in der der Roman spielt. Teilweise hatte ich das Gefühl die Figuren bewegen sich vor einer weissen Leinwand. Für mich ist das, gerade bei Fantasy-Romanen, existenziell wichtig. In diesem Genre kann man ja von A bis Z alles erwarten. Da konnte mich das Buch nicht wirklich abholen.
    Weiterhin gab es in der Mitte des Buches einige Längen in der Handlung, wo man verzweifelt darauf wartet, dass etwas Spannendes passiert. Hier ist definitiv Schwung verloren gegangen.
    Insgesamt sind es mir doch zu viele negative Punkte, deswegen kann ich nur 3 Sterne vergeben.

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  • 3 Sterne

    Hortensia13, 09.05.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Der Fälscher Kevron will sich nur zuhause vergraben. Nach dem Mord an seinem Bruder sieht er nur im Alkohol seinen Lebensinhalt. Als es eines Tages an seine Tür klopft, glaubt er seinen müden Augen nicht: Niemand geringeres als der Prinz Tymur höchstpersönlich steht vor ihm und hat einen eiligen Auftrag für ihn. Eine Reise beginnt, die nicht nur für Kevron gefährlich ist, sondern das Schicksal der Menschheit auf dem Spiel steht. Werden wieder Dämonen ins Land einfallen?

    Ich habe mich sehr auf diesen Auftakt der Neraval-Sage gefreut. Schon das Cover verheisst ein regelrechtes Fantasyabenteuer. Leider entpuppte sich die Geschichte als zäher Kaugummi. Ich vermute, es lag an den langen Kapitel (eines ist jeweils fast 20 Seiten lang) und dem Satzbau mit den teilweise vielen Nebensätzen.

    Von der Idee an sich bin ich begeistert, ich liebe fantasievolle Welten. Aber hier ist leider die Umsetzung des Erzählens nicht vollends gelungen. Der Zugang zu den Charakteren war auch schwierig für mich. Es ist etwas ein Hin und Her und oberflächlich.

    Eine tolle Fantasywelt mit Mangeln in der Umsetzung und zäh lesbaren Schreibstil erhält von mir 3 Sterne.

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  • 2 Sterne

    Ronnie, 01.05.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Kevron, ein begnadeter Fälscher ist im Elend und Alkohol versunken, seit sein Bruder, ein eventuell noch besserer Fälscher als er selbst, getötet wurde. Er lebt nur noch von Flasche zu Flasche, bis eines Tages Prinz Tymur zu ihm kommt und sein ganzes Leben verändert, indem er ihn zuerst im Kerker ausnüchtern lässt und ihm dann eine Aufgabe gibt, der Kevron nicht wiederstehen kann. Unter anderem nicht widerstehen kann, weil mit seinem jetzigen Wissen dem Könighaus eine für ihn sehr ungünstige Lösung für ihn einfallen würde...
    Lorcan ist ein steinerner Wächter, seit Jahrhunderten wird ein magisches Dokument, in den ein böser Dämon gebannt ist, von den steinernen Wächtern bewacht. Doch die grosse Gefahr, die von der Schriftrolle ausgeht ist mittlerweile nicht mehr allgegenwärtig und so sind auch die steinernen Wächter nicht mehr das, was sie einst vor Jahrhunderten waren.
    Enidin ist eine grosse Magierin und die Erbin des Ordens. Leider ist sie erst 17 Jahre alt und ihre Grösse hat bisher nur sie selbst erkannt. Auch ist die Führung des Ordens durch den frühen Tod ihrer Mutter nicht mehr in Familienhand und so fühlt sie sich sehr unterschätzt und unverstanden. Aber als Prinz Tymur eine Magierin sucht, um ihn auf einer Expedition zu begleiten, kann natürlich nur sie selbst in Frage kommen!
    Prinz Tymur ist der jüngste Sohn des Königs und vermutet, dass die Schriftrolle mit dem gebannten Dämon nicht mehr im ursprünglichen Zustand ist. Er will dies von der Zauberin Ililiane überprüfen lassen, die einst mit seinem Urahn den Dämon in die Schriftrolle bannte. Doch Ililiane wurde seit Jahrhunderten nicht mehr gesehen und so macht er sich auf eine Expedition in ein Gebiet, in das Jahrhunderten keine Menschen mehr vorgedrungen sind. Doch seinen mehr oder weniger freiwilligen Mitstreitern erzählt er jeweils eine andere Geschichte und niemand kann ahnen oder vermuten, worum es Tymur wirklich bei der Reise geht.
    Mir waren die Figuren der Geschichte zu stereotyp, Lorcan, der Edelmütige, der so sein Leben nicht mehr weiter führen kann. Kevron, der eigentlich ausser dem Alkohol kein Interesse mehr hat. Enidin die sehr hochnäsige unverstandene Magierin, die alle ausser Tymur unter ihrer Würde erachtet und zuletzt Tymur, undurchsichtig bis ins Letzte, Ränke schmiedend und absolut unvertrauenswürdig.
    All das hat mir die Geschichte nicht sympathisch gemacht und ich habe schon immer auf die nächste Situation gewartet, wo Lorcan sich in sein Schicksal ergibt, Kevron versucht der ganzen Sache zu entgehen und Tymur mit unklaren Aussagen alle dazu zwingt bei Stange zu bleiben. Die Autorin hat mich in der Hinsicht nicht enttäuscht und diese Situationen immer wieder in die Geschichte eingebaut. Daher hat mich alles in allem die Geschichte nicht begeistert sondern eher gelangweilt. Ich wüsste gerne, wie die Geschichte ausgeht, bin aber sicher nicht bereit, mich dafür durch 3 oder 4 Bücher zu lesen. Daher wird für mich wohl die Erzählung von dem gefälschten Siegel hier für mich zu Ende sein.

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  • 2 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    inaplaceofsolace, 05.03.2019

    Als bewertet

    Das Cover des Buches zog mich sofort in den Bann und da ich vom Klett-Cotta Verlag bereits einige tolle Geschichten gelesen habe, erwartete ich wieder auf eine geheimnisvolle Reise zu gehen. "Das gefälschte Siegel" konnte der interessanten Leseprobe jedoch nicht ganz gerecht werden.

    Auch in diesem Buch wird das langerprobte Konzept der Heldenreise versucht umzusetzen. Der Grossteil der Handlung gestaltet sich jedoch recht vorhersehbar und es gibt wenig links und rechts vom Weg zu entdecken, was das Buch aus der Masse des Genres hervorgehoben hätte.

    Aber erstmal zu den Charakteren und der Geschichte. Zuerst lernt man den Prinzen Tymur kennen und den Steinernen Wächter Lorcan, der die Schriftrolle mit anderen Soldaten bewacht. In dieser wurde vor vielen Jahren von der Zauberin Illiane der Erzdämon gebannt, aber es kommt die Vermutung auf, dass das Siegel gebrochen wurde und der Erzdämon vielleicht nicht mehr in der Schriftrolle verweilt. Aus diesem Grund machen sich der Fälscher Kevron, die Zauberin Enidin, Lorcan und Tymur auf den Weg, um die Befürchtung von Illiane prüfen zu lassen, die im Land der Alfeyn lebt.
    Die Geschichte wird dabei aus verschiedenen Perspektiven erzählt und man bekommt Einblicke in die Gefühle der Gruppe. Jedoch blieb für mich am Ende kein Charakter mehr übrig, den ich sympathisch fande. Vor allem die Liebesgeschichte um Tymur hat mir überhaupt nicht gefallen und auch ansonsten blieben die Charaktere doch eher blass.

    Auch die Handlung hat sich für mich an einigen Stellen sehr hingezogen und im Bezug auf manche Dialoge hatte man das Gefühl, dass manche Themen immer wieder aufgegriffen werden und sich immer wieder wiederholen. Stattdessen hätte ich mir gewünscht, dass die Handlung etwas schneller in Gang kommt und sich vielleicht mal die eine oder andere Situation ergibt, die die Gruppe zusammenwachsen lässt. So hat man oft einfach nur das Gefühl, dass ständig auf den Ecken und Kanten der einzelnen Persönlichkeiten herumgehackt wird.

    Das Buch endet mit einem Cliffhanger, der für mich sehr verwirrend ist, jedoch bleibt Potential für die Folgebände und ich würde deswegen der Geschichte auch noch eine Chance geben.

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  • 2 Sterne

    Marianna T., 03.04.2019

    Als Buch bewertet

    Schwache Geschichte und Umsetzung

    Vor langer Zeit wurde der Dämonenherrscher in einer Schriftrolle gebannt und seitdem von den Steinernen Wächtern geschützt. Doch das Siegel ist gebrochen und so macht sich der Prinzensohn mit seinen Begleitern auf den gefährlichen Weg zur Magierin, um ihre Welt zu retten.

    Maja Ilisch beginnt in ihrem ersten Band der Neraval-Sage mit einer Roadstory. Die Geschichte ist mit ihren fantastischen Elementen interessant, die Idee eines Weltuntergangs bzw. der Gefahr von Aussen jedoch bekannt.

    Der Prinzensohn und seine Weggefährten lernen sich kennen, ihre Vorgeschichten werden beschrieben und ihre Persönlichkeitmerkmale. Die inneren Konflikte der einzelnen Charaktere und deren Konflikte miteinander bekommen viel Raum. Dies ist zu Beginn auch interessant, da die Personen so unterschiedlich sind und sich mit ihren Stärken und Schwächen zeigen. Ihre Gefühle und Gedanken sind nachvollziehbar und lassen sich gut nachempfinden. Alle Vier hadern mit ihrem Leben, scheinen so haltlos. Das macht sie anfänglich sympathisch, jedoch nicht unbedingt glaubwürdig.

    Das Lesen wird mit der Zeit zunehmend mühevoll, die Reisenden wirken anstrengend und merkwürdig. Im Laufe der Geschichte wird scheinbar endlos auf ihren Schwächen herumgeritten, sie wirken wenig glaubwürdig, zermürben sich gegenseitig. Ihre Interaktionen sind nicht immer gut nachzuvollziehen, wirken nichtig und albern. Bis zum Ende bleibt unklar, ob von einem von ihnen Gefahr ausgeht. Dies ist eindrücklich und bedrückend. Die Reise zieht sich stark in die Länge, obwohl inhaltlich nicht viel geschieht.

    Von der anfänglich spannenden Geschichte bleibt zum Ende hin wenig übrig. Zu viele Nichtigkeiten.

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  • 2 Sterne

    Marianna T., 03.04.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Schwache Geschichte und Umsetzung

    Vor langer Zeit wurde der Dämonenherrscher in einer Schriftrolle gebannt und seitdem von den Steinernen Wächtern geschützt. Doch das Siegel ist gebrochen und so macht sich der Prinzensohn mit seinen Begleitern auf den gefährlichen Weg zur Magierin, um ihre Welt zu retten.

    Maja Ilisch beginnt in ihrem ersten Band der Neraval-Sage mit einer Roadstory. Die Geschichte ist mit ihren fantastischen Elementen interessant, die Idee eines Weltuntergangs bzw. der Gefahr von Aussen jedoch bekannt.

    Der Prinzensohn und seine Weggefährten lernen sich kennen, ihre Vorgeschichten werden beschrieben und ihre Persönlichkeitmerkmale. Die inneren Konflikte der einzelnen Charaktere und deren Konflikte miteinander bekommen viel Raum. Dies ist zu Beginn auch interessant, da die Personen so unterschiedlich sind und sich mit ihren Stärken und Schwächen zeigen. Ihre Gefühle und Gedanken sind nachvollziehbar und lassen sich gut nachempfinden. Alle Vier hadern mit ihrem Leben, scheinen so haltlos. Das macht sie anfänglich sympathisch, jedoch nicht unbedingt glaubwürdig.

    Das Lesen wird mit der Zeit zunehmend mühevoll, die Reisenden wirken anstrengend und merkwürdig. Im Laufe der Geschichte wird scheinbar endlos auf ihren Schwächen herumgeritten, sie wirken wenig glaubwürdig, zermürben sich gegenseitig. Ihre Interaktionen sind nicht immer gut nachzuvollziehen, wirken nichtig und albern. Bis zum Ende bleibt unklar, ob von einem von ihnen Gefahr ausgeht. Dies ist eindrücklich und bedrückend. Die Reise zieht sich stark in die Länge, obwohl inhaltlich nicht viel geschieht.

    Von der anfänglich spannenden Geschichte bleibt zum Ende hin wenig übrig. Zu viele Nichtigkeiten.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christina B., 09.04.2019

    Als Buch bewertet

    Gefährliche Erbschaft

    Mit dem ersten Teil der Neraval-Sage leitet Maja Ilisch eine fantastische Fantasy - Sage rund um das Königreich Neraval („Neuaufbau“) ein. Neubau, wie Neraval in ihrer Sprache bedeutet, wurde auf den Ruinen des vom gefürchteten Erzdämon gegeisselten Landes errichtet. Nur mit Mühe und Not gelang es einst Damar und seinen Gefährten unter grossen Verlusten mithilfe der Aelfen Magierin Ililiané aus dem Nebelreich das Monster in eine spezielle Schriftrolle zu bannen. Nun liegt sie, gebannt und versiegelt, Tag und Nacht behütet durch Steinerne Wächter, verborgen unter dem Reichsschloss. Bis heute.

    Denn eines Tages steht Prinz Tymur, fünfter Sohn des Königreichs und Diplomat vor der Haustür des versoffenen, abgestürzten Fälschers Kevron, der einst mit seinem Bruder als Kevron Kaltnadel und Kai Kupferfinger zu den Besten seiner Gilde zählten. Doch Kevs glorreichen Tage sind lange vorbei. Umso erstaunter ist er, als er vom Prinzen aufgepeppelt und ins Vertrauen gezogen wird. Von heute auf Morgen hängt die Zukunft des Reichs Neraval von ihm ab. Tymur will in die Fussstapfen seines bewunderten Ahnen treten und mit eigenen Gefährten die beschwerliche Reise ins Reich der Nebel anzutreten. Kevron ist der erste. Es folgen die arrogante Magierin Enidin und der einst Steinerne Wächter Lorkan.

    Wir lesen die Geschichte immer Stückweise aus der Sicht der einzelnen Charaktere. Dabei geht Maja Ilisch gelungen auf den jeweiligen Blickwinkel des Charakters zu den jeweiligen Geschehnissen ein. Lorkans Text etwa vermittelt stets eine gewisse Ruhe, während angstbesetzte Situationen eher aus Kevrons Sicht erzählt werden. Jeder der Charaktere hat im Verlauf der Reise ins Ungewise eigene kleine und grosse Herausforderungen zu bestehen. Die Motivationen mit denen sie mitreisen sind genauso wechselhaf wie ihre Persönlichkeit und nicht für alle ist klar, was auf dem Spiel steht. Die Autorin schafft damit ein spannungsgeladenes zwischenmenschliches Verhältnis und oft erscheinen mir diese Verwicklungen und Vertrauensspielchen zentraler, als der Weg der Reise an sich. Der Fokus liegt für mich klar auf dem emotionalen statt auf den Abenteuern der Reise, hier habe ich fast schon ein bisschen etwas vermisst. Dieser Eindruck verschärfte sich gegen Ende. Atmosphärisch ist hier die Stimmung durch den Text wirklich spürbar und das überraschende Ende grandios, doch teilweise erschienen mir diese letzten Seiten ein wenig langgezogen.

    Die Reise besticht besonders durch die Einzigartigkeit der Charaktere. Es gibt für mich hier mehrere, aber keine völligen Sympathieträger und meine Haltung zu dein einzelnen Gefährten ändert sich im Laufe der Reise. Kevron ist mir die meiste Zeit über sympathisch und sein Schicksal kann ich am Besten mitfühlen, in ihm sehe ich das grösste Potential. Ausserdem mag ich seinen Humor. Lorkan ist zwar ein netter Kerl, aber mir oft zu anhänglich. Abgesehen von seinem Verhältnis zu dem Prinzen wirkt er oft eher leer, das ist schade. Und Enid wirkt auf mich zu gespalten, das hat mich sehr verwirrt und kein rundes Bild abgegeben. Als zielstrebige und selbstbewusste, leicht bissige Magierin steigt sie ein und verknallt sich sofort in den Prinzen, wird zum „kleinen Mädchen“, blickt jedoch auf ihre Mitreisenden weiterhin hinab. Sie wirkt damit auf mich unsympathisch und ich hätte mir gerade von ihr, als einzigem weiblichen Charakter der Gruppe, etwas mehr Frauen Power und gerade Kevron gegenüber oft auch mehr Freundlichkeit gewünscht. Am Geheimnisvollsten bleibt Prinz Tymur. Nicht nur ist er der einzige, aus dessen Sicht wir kein Kapitel zu Lesen bekommen, er steht auf bei den anderen oft zentral im Mittelpunkt. Alle Gefährten blicken im Schwerpunkt zu ihm. Er hält die Gruppe zusammen, seine Mittel sind fraglich. Er polarisiert meine Meinung am Meisten. Zu Beginn wirkt er sehr sympathisch, im fortlaufenden Buch kann ich immer weniger mit ihm anfangen, was vielleicht aber auch der beschwerlichkeit seiner Reise zu Schulden ist. Auf seine Weiterentwicklung bin ich am meisten gespannt!

    Fazit: Für Fantasy-Liebhaber und Herr der Ringe Fans ein toller Einstieg in eine neue Welt.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    C.P., 01.04.2019

    Als Buch bewertet

    In einer Kammer liegt bewacht von einer Gruppe Steinerner Wächter eine Schriftrolle, die einen Dämon beherbergt. Doch ist dieser Dämon noch immer in ihr gebannt?
    Um diese Frage zu beantworten machen sich Prinz Tymur, der Steinerne Wächter Lorcan, die Magierin Enidin und der Fälscher Kevron auf den Weg zu den Alfeyn, jenem vergessenen Volk in einer anderen Welt.

    Es ist wirklich sehr erfrischend, mal ein Buch zu lesen, in dem keiner der Charaktere wirklich ein Sympathieträger ist. Jeder von ihnen hat seine Macken und nicht so positiven Eigenschaften. Doch erstaunlicher Weise sind die Charaktere dadurch sehr greifbar und fühlen sich real an. Ich mochte eigentlich keinen von ihnen gerne, aber es interessierte mich durchaus, was aus ihnen wird und eine grundlegende Abneigung gegenüber Einzelnen wollte sich auch einfach nicht einstellen.
    Tymur kann sich gut in andere Menschen hineinversetzen und ist sehr wortgewandt, doch diese Gewandtheit kann in einem Moment schmeichelnd, im nächsten aber sofort sehr grausam sein.
    Kevron hat sich schon fast aufgegeben, er versinkt in Selbstmitleid, hält sich selber für einen Feigling und schwach und ist dem Alkohol und Drogen vollkommen verfallen. Doch Seite für Seite öffnete er mir mehr die Augen für seinen Schmerz und sein Innenleben. Ich verstand und litt mit ihm. Und dann zeigt er dem Leser, was eigentlich in ihm steckt und was Loyalität bedeuten kann.
    Enidin ist furchtbar arrogant und hält wirklich grosse Stücke auf sich. Doch auch hier muss ich zugeben, dass ich sie ab und an wirklich richtig toll fand. Warum soll man denn nicht mal stolz sein auf Dinge, die man sich hart erarbeitet hat und es anderen auch zeigen? Im Prinzip ist sie die Stimme, die für Selbstbewusstsein wirbt. Nur, dass sie an der ein oder anderen Stelle ein wenig zu selbstbezogen schreit.
    Und Lorcan könnte der Ritter in strahlender Rüstung sein, doch seine willenlose Verfallenheit der Gefühle und seine im Hintergrund mitklingenden Vorurteile vernichteten diesen Eindruck etwas.
    Kurzum, keiner der Charaktere ist ein glänzender, polierter Schönling ohne Fehl und Tadel. Hier sind die Charaktere, nach denen ich schon lange gesucht habe. Menschen, wie du und ich mit guten aber auch schlechten Seiten. Einfach eine eigenständige, ungeschönte Persönlichkeit.
    Das einzige, was mich wirklich lange Teile des Buches über gestört hat, ist die blinde Liebe, die Enidin plötzlich befällt. Ich bin kein Fan von Insta Love – egal in welchem Genre – und hier störte es mich schon etwas. Zum Glück legt sich das Ganze irgendwann, aber vor allem in der ersten Hälfte fiel mir dies sehr negativ auf. Auch fand ich es ein wenig schade, dass Enidin die einzige Frau ist, die in diesem Buch die Handlung vorantreibt. Ein wenig mehr weibliche Unterstützung wäre wirklich fabelhaft und wünschenswert gewesen.
    Der Schreibstil ist so beschreibend, das die Welt und die Charaktere unglaublich lebhaft erscheinen. Mir hat er wirklich gut gefallen. Diese detailreichen und ausgeschmückten Sätze führen zu ein wenig Länge. Gestört hat mich das nicht, im Gegenteil, ich fand den eher ruhigen Ton wirklich gelungen und langweilte mich nie. Hatte ich das Buch einmal in Händen, so verschlang ich Kapitel um Kapitel. Wer nach einem Pageturner sucht, dem kann ich das Buch von daher nicht empfehlen. Wer sich auf ein paar Längen und Erzählungen einstellt, der wird viel Freude mit dem Buch haben.
    Das Ende hingegen ist an Spannung kaum zu überbieten und der Cliffhanger liess mich mit dem unbefriedigenden Gefühl und der Lust nach mehr zurück. Den zweiten Teil werde ich von daher mit Spannung erwarten.
    Die Handlung an sich ist wirklich toll gestalten, so mancher Plot-Twist kam durchaus unerwartet und konnte mich sehr positiv überraschen. Man merkt Seite für Seite wie viele Ideen und Gedanken die Autorin im Buch verwoben hat. Ich gehe mit einem sehr positiven Gefühl aus der Geschichte und bin erleichtert, dass sich die Eindrücke anderer Rezensenten für mich nicht bewahrheitet haben.
    Ein gelungener Auftakt einer Reihe, die viel Potential bereithält. Ich bin wirklich sehr gespannt auf den Verlauf der Geschichte.

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  • 4 Sterne

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    Wuschel, 09.05.2019

    Als bewertet

    Beschreibung:

    Eigentlich will Kevron nur eines und zwar: überleben. Sein Alltag ist geprägt von Alkohol, bösen Gedanken und der Angst vor dem Tod. Die Rechnung hat der ehemalige Fälscher jedoch ohne den Prinzen gemacht, der eines Tages vor seiner Tür steht, ihn zwingt nüchtern zu werden um einen unglaublich wichtigen Job anzutreten, sofort. Nachdem er die Ausnüchterung überstanden hat - mehr oder weniger - wird ihm der Auftrag zugeteilt das Siegel einer alten Schriftrolle zu überprüfen. Sollte dieses Siegel eine Fälschung sein, so besteht Gefahr, dass ein Erzdämon das Land heimsuchen könnte, vor dem der König die Menschen schon seit tausend Jahren zu schützen versucht. So machen sich der Prinz und seine Gefährten auf die Suche nach der Zauberin Illiane, die den Dämon in die Rolle verbannt hat.

    Meinung:

    Also das Ende war nicht nett. Wirklich nicht. Ich mein, das hätte man sich ja denken können, aber es hätte ja nicht sein müssen. Hallo?! Okay, ähm, das will hier jetzt keiner lesen, oder? Gut - dann zurück auf Anfang.

    Die Geschichte fand ich einfach klasse. Sie war unterhaltsam, spannend und schön zu lesen. Etwas anstrengend fand ich die etwas längeren Kapitel. Laut meine Reader gab es keines unter 20 Seiten. An sich nicht so viel, aber für zwischendurch war es einfach zu viel. So kam das Buch eben nicht gerade zum Frühstück auf den Tisch, sondern eher zu Tee und Rohkost am Abend. (Rohkost. Haha. Wer's glaubt.) Die Geschichte wird aus der dritten Person erzählt, wobei der Fokus meist auf einem der Gefährten liegt, wodurch man dessen Emotionen und Gedanken recht gut vermittelt bekommt.

    Die Charaktere waren sehr schön gezeichnet. Besonders gut gefiel mir Tymur, denn aufgrund seiner Art - und auch des Prologs - werden Zweifel beim Leser gesät, so dass man seien Figur stets hinterfragt. Kevron, Enidin und Lorcan waren da eher geradliniger. Jeder hatte seine Eigenarten, seinen besonderen Charme und seine Besonderheit - hatte aber dennoch die eine oder andere Überraschung in Petto. Doch Tymur war launisch. Man konnte immer nur schwer einschätzen wie er nun letztendlich auf eine Situation reagiert oder mit anderen Personen interagiert. So gestaltet sich die Reise der Gefährten definitiv als sehr unterhaltsam.

    Eine Karte hätte ich mir gewünscht. Zumindest mein eBook hatte keine Karte. Vielleicht das Printexemplar? Ich weiss es nicht. Dennoch wurde die Umgebung sehr schön dargestellt. Besonders mystisch stelle ich mir den Besuch im Nebelreich vor. Da hat es mich schon mehr als einmal geschaudert. Es fühlte sich beim Lesen an als würde man selbst in einer Wolke wandeln. Auch die Umgebung rund um die Burg fand ich gut dargestellt. Es gab natürlich noch viele andere Orte, die mir gefielen, aber ich will ja jetzt kein Sightseeing in Neraval machen.

    Man sollte sich auf jeden Fall bewusst sein, wenn man dieses Buch beginnt, dass es sich mehr um die Einleitung handelt, denn aus meiner Sicht - so hoffe ich - geht die Geschichte jetzt erst richtig los. Auf den knapp 500 Seiten lernt der Leser die Charaktere kennen, die Welt und die Geschichte des Landes - zumindest einen Teil der letzten tausend Jahre.

    Sehr irritierend fand ich das Feuerzeug. Und ich glaube einen Rucksack gab es auch mal, wobei der ein Unikat blieb. Wohingegen das Feuerzeug häufiger eine Rolle spielte. Natürlich habe ich jetzt die Geschichte des Feuerzeugs nicht recherchiert, doch für meinen Teil ist es einfach ein Gerät, dass ich mit der "jetzigen" Zeit verknüpfe und nicht mit einer Zeit, als man noch auf Pferden reiste, in Burgen wohnte oder mit einer Feder auf Pergament schrieb - oder in der man Schreibzeug als Schreibzeug betitelte. Da gibt es bei mir einfach ein riesen Kaugummi im Kopf. Aber hey, wenn's sonst nichts ist!

    Fazit:

    Ein schön Auftakt einer Reihe. Kein Fantasy im Übermass, aber dennoch unterhaltsam und spannend.

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  • 4 Sterne

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    duenefi, 24.04.2019

    Als Buch bewertet

    Die Neraval-Sage Teil 1: Das gefälschte Siegel

    Das Cover des Buches ist hübsch gemacht und die Schriftart für Titel, Kapitelüberschriften und Seitenzahlen ist superschön und passend gewählt.
    Für ein noch wertigeres Hardcover-Buch hätte mir hier ein Lesebändchen gefehlt!

    Die Leseprobe hatte mir super gefallen, das Buch ist unterhaltsam geschrieben und ein wenig lässig durch den verlotterten Fälscher Kev Kaltnadel, den Prinz Tymur aus seinem Dreckloch holt und nach 3 Tagen Ausnüchterungszelle zum Bader verfrachtet, um ihn mitnehmen und seine Dienste nutzen zu können.

    Tymur als jüngster Sohn des Königshauses Damarel zieht denn mit 3 Auserwählten aus, um die Zauberin Ililiane zu finden, die einst den Dämon bannte und die steinernen Wächter erschuf, um zu überprüfen,
    b der Dämon nach all der Zeit noch sicher in der Schriftrolle verweilt.

    Tymur, der Königssohn, Kevron, der Fälscher, Lorcan, der ehemalige steinerne Wächter und die Magierin Enidin machen sich also auf ins Abenteuer.

    Ob die 4 grundverschiedenen Charaktere, die sich kaum kennen, auf Ihrer Reise zu echten Gefährten werden?!


    Leider bleiben die Protagonisten zum Teil etwas farblos, so dass man keine besonderen Sympathien aufbaut.
    Tymur, der selbstbewusste, arrogante und impulsive Königssohn, könnte noch ein paar herausragende Persönlichkeitsmerkmale vertragen.
    Kevron der Fälscher hat mir persönlich am Besten gefallen, seine Rolle als nutzloser, versoffener Faulpelz und Feigling kam am Besten heraus.
    Lorcan, der steinerne Wächter wird ebenfalls recht gut beschrieben, ich hätte mir aber im Verlauf des Buches mehr über ihn gewünscht.
    Zuletzt Enidin, die Magierin, die sich zuerst gewagt und selbtbewusst ins Spiel bringt, dann aber leider des Öfteren schwankt zwischen naivem, verliebtem Schlmädchen und selbstbewusster, unnahbarer Magierin...das passte meinem Geschmack nach am Wenigsten.

    Und die Verwicklungen in Gefühlsdingen der 4 Hauptpersonen untereinander sind zuerst auch ein wenig wirr und unnütz, kommen aber im Laufe der Handlung immer weniger zum Tragen.

    Der Schreibstil war im Grossen und Ganzen sehr gut , nur zwischendurch gab es ein paar eher langweilige Passagen, die nicht so viel Raum benötigt hätten...

    Was mir nicht gefallen hat, waren die sehr langen Kapitel, die machen es schwer, das Lesen wieder aufzunehmen, wenn man das Buch mal aus der Hand legen musste.

    Der Schreibstil, der mir anfangs sehr gut gefiel, war zwischendurch und vor allem zum Ende hin bisweilen schon eher nervig, durch die gewählte Lässigkeit war mir das dann zu modern für einen schönen Fantasyroman.


    Fazit:
    Insgesamt ist das Buch gut und flüssig zu lesen, es hat mich gut unterhalten und durch den Cliffhanger am Ende hat die Autorin auch meine Neugier auf den 2ten Teil der Neraval-Sage geweckt

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  • 4 Sterne

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    Christina P., 12.04.2019

    Als Buch bewertet

    Unter dämonischem Einfluss
    Einst bannten Ililiané, Zauberin der Alfeyn, und Damar einen gefährlichen Erzdämon in eine versiegelte Schriftrolle. Diese wird seitdem bewacht von den Steinernen Wächtern, während auf den Resten der Dämonenburg nun Damars Blutlinie über das Königreich Neraval regiert. Doch es gibt den Verdacht, dass das Siegel gebrochen wurde. Falls ja, konnte der Dämon bereits entkommen und jemanden für seine Rachepläne in seinen Bann ziehen?
    Die Neraval-Sage erinnert an eine typische High Fantasy Quest: Mehrere Streiter ziehen mit einem gemeinsamen Ziel aus und müssen beim Lösen ihrer Aufgabe mehrere Hürden überwinden. So schart Prinz Tymur Damarel in diesem Fall drei Personen um sich, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Kevron „Kaltnadel“ Florel, der mit seinem Bruder einst zu den geschicktesten Fälschern des Landes zählte und den Auftrag erhält, die gefährliche Schriftrolle zu untersuchen. Lorcan Demirel, langjähriger Freund des Prinzen und einer der Steinernen Wächter über die Schriftrolle. Und Enidin Adramel, eine aus einer Forscherfamilie stammende ehrgeizige Magierin, welche noch dabei ist, ihre Kräfte zu entwickeln. Vor allem bei Enidin war ich erfreut, mal einen weiblichen Physik-Nerd als Charakter zu haben, die zwar sehr gut in ihrem Fachbereich ist, jedoch kaum Ahnung von der wirklichen Welt ausserhalb ihrer Akademie hat.
    Sehr gut hat mir gefallen, wie Maja Ilisch mit Worten umgehen kann. So ist vor allem ihr Prolog märchenhaft schön zu lesen. Aber auch sonst schafft sie es, den Leser durch ihr Abenteuer zu führen, ohne jeden Grashalm am Wegesrand begrüssen oder besingen zu müssen. Kurz: Sie hält sich nicht unnötig mit Beschreibungen auf. Wobei ich mir an mancher Stelle ein paar mehr Beschreibungen gewünscht hätte, um meinem Kopfkino etwas mehr Futter bieten zu können.
    Dass die Gruppe ein paar Startschwierigkeiten hat, bis sie sich als Team zurechtfindet, hatte ich bereits vermutet. Leider hält sich dieser Zustand sehr lange und diesbezüglich störten mich vor allem im Mittelteil die vielen zwischenmenschlichen Kabbeleien und Dialoge, während die Handlung etwas ins Hintertreffen geriet und für mich persönlich die Spannung abnahm. Da hätte ich den ein oder anderen Charakter gern am Kragen packen und durchschütteln mögen, er solle sich gefälligst endlich mal zusammen reissen. Wobei ich die ganze Zeit im Hinterkopf hatte, dass der Dämon vielleicht doch bereits in einem der vier steckt. Eine Durststrecke, welche sich zum Glück zum Ende endlich legte, als die Handlung selbst wieder an Fahrt gewann und andere Punkte als Zwist, Neid und Arroganz in den Fokus rückten.
    Ein angenehm zu lesender Start in eine spannende High Fantasy Quest mit einer leider im Mittelteil durch anstrengendes Charakterverhalten bedingten, etwas schwerfälligen Durststrecke.

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  • 4 Sterne

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    Andreas S., 07.03.2019

    Als Buch bewertet

    Das gefälschte Siegel von Maja Ilisch, Band 1 der Neraval-Sage, Auftakt zu einer neuen Fantasy-Reihe. Neraval, das ist Land, Stadt und Burg - der Ausgangspunkt dieser Geschichte. Hier leben die vier Gefährten, die sich zu einer gefährlichen Reise aufmachen, um festzustellen, ob ein böser Dämon noch in der Schriftrolle ist, in. die er vor rund tausend Jahren von einer Zauberin gebannt wurde. Die Gefährten sind Tymur, ein Prinz aus dem Hause Damarel, der jetzigen Herrscherfamilie, fünfter Sohn des Königs. Kevron, ein überängstllicher Fälscher, der ständig von Selbstzweifeln und von seiner Trunksucht geplagt wird. Enidin, eine überaus selbstverliebte und etwas arrogante Magierin. Und Lorcan, ein ehemaliger Steinernder Wächter, dessen Aufgabe es war, die gefährliche Schriftrolle zu bewachen.
    Kevron stellt fest, dass das Siegel der Schriftrolle gefälscht wurde. Nun weiss niemand, ob der Dämon noch in der Rolle ist, oder ob er schon längst entkommen konnte. Um das festzustellen, benötigt man die Hilfe der Alfeyn-Zauberin Ililiane, sie hatte einst diese Rolle angefertigt und den Dämon gebannt. Da die Alfeyn unsterblich sind, hoffen die Gefährten, sie im Nebelreich zu finden. Auf dem Weg dorthin erleben sie einige Abenteuer.
    Die Charaktere sind alles andere als Sympathieträger. Jeder hat mit seinen ganz eigenen Problemen zu kämpfen. Prinz Tymur kam mir von Anfang an sehr eigenartig vor, Kevron wirkt überängstlich und ist weder betrunken noch nüchtern zu ertragen, Enidin ist zu sehr von sich überzeugt, wirkt herablassend und unfreundlich und Lorcan ist besessen von seiner Loyalität zu Tymur, in den er verliebt ist. Das Geschehen wird in den Kapiteln abwechselnd aus den Sichtweisen von Kevron, Lorcan und Enidin beschrieben. Die jeweiligen Probleme der drei Personen werden meiner Ansicht nach etwas zu ausführlich dargestellt. Die Handlung verliert dadurch mitunter ein wenig an Spannung. Das Ende kam für mich nicht überraschend, ich hatte etwas in der Art vermutet. Auf jeden Fall möchte man danach schon wissen wie es weiter geht. Insgesamt ein mittelspannender Auftakt zu einer interessanten Geschichte, die sich noch entwickeln muss. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

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  • 3 Sterne

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    smartie11, 05.03.2019

    Als Buch bewertet

    Solide Fantasy - allerdings mit ein paar Längen und leider wenig sympathischen Charakteren

    „In der Welt der Menschen war so etwas nicht möglich, schon weil der Mensch von Grund auf kein perfektes Wesen war, und hätte Enidin sich nicht an der Illusion festgehalten, dass alles um sie herum ihr eigenes Werk war, sie hätte weinen und ihr Gesicht vor Scham verbergen müssen, selbst so ein unperfektes Wesen zu sein, das die Muster störte bei jedem Schritt.“ (S. 376)

    Meine Meinung:
    Eine geheimnisvolle Schriftrolle, in die eine mächtige Zauberin vor langer Zeit einen gefürchteten Dämon gebannt haben soll. Ein Zweifel, ob das Siegel der Schriftrolle noch immer ungebrochen ist und der Zauber weiter wirkt. Ein kleine Reisegruppe, die sich aufmachen soll, diesen Zweifel aus der Welt zu räumen. Das ist doch ein Stoff, aus dem Fantasy-Träume gemacht sind!

    Natürlich ist das Motiv einer Reisegruppe, die auf eine lange und gefährliche Reise mit ungewissem Ausgang aufbricht, alles andere als neu in der Fantasy-Literatur und wurde seit Tolkiens Meisterwerken schon sehr oft adaptiert. Nach einem atmosphärischen und sehr leichtgängigen Start in die Geschichte hinein schickt Maja Ilisch eine kleine, bunt zusammengewürfelte und extrem heterogene Reisegruppe auf ihren Weg zu den Alfeyn, dem sagenumwobenen Nebelvolk. Unter der Führung von Prinz Tymur machen sich der Wächter Lorcan, der Fälscher Kevron und die junge Magierin Enidin auf, diese gefährliche Mission zum Erfolg zu bringen. So weit, so gut, so Fantasy!

    Von den vier Gefährten hat jeder einzelne mit seinen ganz eigenen Dämonen zu kämpfen, was immer wieder für Spannungen und Zwist innerhalb der Gruppe sorgt und die gemeinsame Mission mehr als einmal behindert. Persönlich hatte ich hierbei das Problem, dass ich mit keinem der vier über den Verlauf der Geschichte so richtig „warm“ geworden bin. Prinz Tymur war für mich eher ein eitler Geck als (z.B.) ein tougher Anführer, Lorcan war mir irgendwie zu unnahbar, Kevron zu abgehalftert (ernste Alkoholprobleme gehören doch eher zu skandinavischen Ermittlern) und Eniden oft zu „anti“ und wenig konstruktiv. Ich muss in einem guten Buch nicht alle Charaktere mögen, aber wenigstens ein Sympathieträger tut doch jedem Buch gut. Kevron hat mich hierbei am meisten enttäuscht. Es heisst noch über ihn „Aber irgendwo, tief in seinem Innersten, gut verborgen hinter einer Mauer aus Feigheit, war Kevron ein Abenteurer.“ (S. 179) muss ich leider sagen, dass sich dieser innere Abenteurer nicht wirklich ans Licht gekämpft hat. Ich hätte von einem alten Fälscher ein Aufblühen, gerissene und überraschende Einfälle erwartet, ein sich „hin entwickeln“ zum zentralen Charakter der Gruppe – aber leider ist dies ausgeblieben.

    Vielleicht lag es aber auch an den ständigen Reibereien und dem immer wiederkehrenden „Aufwärmen“ der gleichen Themen, die mich beim Lesen stellenweise ermüdet und für Längen gesorgt haben. Dazu kam noch ein „Gefühlstechtelmechtel“ um eine Person, bei der ich es eigentlich gar nicht nachvollziehen konnte – und die sich ihrer Gefühlslage selbst nicht so sicher war. Hierauf hätte ich gut verzichten können, was aber sicherlich persönlicher Geschmack ist. Letztendlich hätte ich den Reisenden gerne das ein oder andere Mal ein beherztes „Reisst euch mal am Riemen und konzentriert Euch auf eure Mission!“ zugeworfen. Statt Zänkereien und (heimlichen) Schwärmereien hätte ich lieber „links und rechts des Weges“ die ein oder andere unvorhergesehene Herausforderung gesehen, die die Reisenden zusammen gemeistert und -geschweisst hätten.

    Am Ende bietet „Das gefälschte Siegel“ dennoch solide Fantasy-Unterhaltung, ohne allerdings aus der breiten Masse des Genres herauszuragen. Da es sich um den ersten Band einer Reihe handelt, endet dieses Buch mit einem durchaus überraschenden Cliff-Hanger (der mich etwas ratlos zurückgelassen hat) und bietet eine gute Grundlage für Folgebände, für die ich auf eine ausgefeiltere Charakterentwickung hoffen würde.

    Positiv empfunden habe ich die dichte Atmosphäre, die Maja Ilisch stellenweise in fantasy-tauglicher Schreibweise immer wieder zu erschaffen weiss. Ebenso konnte mich Ihre Welt, die sie „erschaffen“ hat, durchaus überzeugen, auch wenn es hier für mein Geschmack noch Möglichkeiten der weiteren Ausgestaltung gibt, um wirklich in die Gattung „High Fantasy“ aufzusteigen. Hier ist es allerdings zugegebener Weise nicht leicht in die Liga von Patrick Rothfuss & Co. aufzusteigen.

    Am Ende vergebe ich gut gemeinte 3 Sterne.

    FAZIT:
    Eine solide Fantasy-Unterhaltung mit einigen Längen aber Potenzial für die Folgebände – nicht mehr, aber auch nicht weniger!

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