15% Wochenend-Rabatt

15% Wochenend-Rabatt

 
 
Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 108088436

Buch (Gebunden) Fr. 27.90
inkl. MwSt.
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 4 Sterne

    6 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sago, 03.03.2019

    Als Buch bewertet

    Als lebenslanger Fantasy-Fan dachte ich eigentlich, High-Fantasy mit einer genretypischen Queste könnte mich nicht mehr unbedingt hinter dem Ofen hervor locken. Schon allein wegen des schönen Buchumschlags konnte ich hier aber nicht vorbei gehen. Die Autorin hat mich dann vollends überzeugt, dass ich doch noch einen weiteren Fantasy-Roman dieser Bauart unbedingt lesen musste. Zum einen fand ich die Grundidee um einen tödlichen Dämon, der in eine Schriftrolle gebannt wurde, sehr interessant. Zum anderen haben mich die Protagonisten wirklich in ihren Bann gezogen. Da ist die aufmüpfige, hochbegabte, aber äusserst junge Magierin Eniden zu nennen, weiterhin ein geschwätziger, eitler Prinz namens Tymur, der heruntergekommene Fälscher Kevron und Lorcan, ein Soldat, der die dämonische Schriftrolle früher bewachte. Als herauskommt, dass das Siegel der Schriftrolle gefälscht wurde, vereint Prinz Tymur diese unterschiedlichen Gesellen, um die unsterbliche Zauberin zu suchen, die den Dämon einst bannte. Dass Tymur nicht weiss, ob er Männer oder Frauen oder gar niemanden liebt als sich selbst, aber sowohl Lorcan als auch Eniden Gefühle für ihn hegen, macht die Suche ebenso wenig einfacher wie Kevrons Trunksucht.
    Mit atmospärisch dichten Beschreibungen des Anderwaldes und des geheimnisumwobenen Nebelreiches punktet das Buch weiter. Einzige Kritikpunkte sind, dass die Geschichte mit einem gehörigen Cliffhanger endet, der mich nun sehr ungeduldig auf die Fortsetzung wartet lässt und dass es über 80 Seiten dauerte, bis mit Enidin auch eine Frau in den Kreis der Protagonisten rückte. Bis dahin hatte ich mich schon beinahe gefragt, wo denn in dieser Welt die Frauen sind und woher Tymurs zahlreiche Brüder kommen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina E., 04.03.2019

    Als Buch bewertet

    „Das gefälschte Siegel – Die Neraval-Sage 1“ ist das High-Fantasy-Debüt der Autorin Maja Ilisch. Eine Vermutung lässt Böses befürchten.

    Prinz Tymur Damarel trägt mit einem Geheimnis eine schwere Last auf seinen Schultern. Um eine grosse Gefahr für das Land abzuwenden, begibt er sich mit drei ungleichen Gefährten auf eine abenteuerliche Reise. Es gilt ein Rätsel zu lösen und die Zauberin Illiane zu finden.

    Der Wunsch eines kleinen Jungen bringt gleich mehrere gestandene Wächter und Kämpfer in Bedrängnis. Der Prolog stimmt auf eine abenteuerliche Fantasy-Geschichte mit einer unterhaltsamen Prise Humor und Ironie ein. Prinz Tymur Damarel steht in Gunst und Vertrauen des Königs weit oben, obwohl er der jüngste von fünf Söhnen ist. Mit Diplomatie und Charme wickelt er jeden um den Finger. Für einen geheimen Auftrag benötigt er Gefährten. Tymurs ungewöhnliche Wahl fällt auf zwei Gefallene und eine trotzige, sture, junge Frau. Die Einführung der ungleichen Charaktere nimmt viel Raum ein und ist sehr gelungen. Gegensätzlicher können vier Menschen kaum sein. Aus einem redegewandten Prinzen, tugendhaftem Leibwächter, furchtsamen Säufer und einer unerfahrenen, stolzen, jungen Dame soll ein eingeschworenes Team werden. Eine Aufgabe, die alle an ihre Grenzen bringt. Dabei sind Reise und Ziel schon Herausforderung genug. Tücken und Hindernisse pflastern ihren Weg. Haben die Dämonen längst einen Teil des Landes erobert? Eine abenteuerliche, spannende Odyssee, in der Stärken und Schwächen der Vier zu tage kommen. Nichts ist vorhersehbar. Nicht die Geschichte steht im Zentrum des Fantasy-Romans sondern die vier Hauptfiguren, ihre Eigenarten, Marotten, Emotionen, ihr Kampf mit sich selbst. Es geht um Freundschaft und Zusammenhalt. Der unberechenbare Tymur wird zur Gefahr. Ist er immer noch er selbst? Das Verwirrspiel zieht sich wie ein roter Faden durch den packenden Plot. Undurchschaubarkeit bis zum Schluss und atemlose, perfekt inszenierte Hochspannung auf den letzten Metern. Perspektivwechsel machen die geladene Atmosphäre greifbar. Der Paukenschlag am Ende ist ein würdiger Abschluss und grandioser Cliffhanger. Unmöglich, den nächsten Band nicht lesen zu wollen.

    Das Cover ist Understatement und kommt nicht an den Inhalt heran, erregt aber mit einem abenteuerlichen Titel und einer beeindruckenden Szene Aufmerksamkeit. „Das gefälschte Siegel – Die Neraval-Sage 1“ übertrifft die Erwartungen und bietet filmreife Unterhaltung. Der schalkhafte, fesselnde Erzählstil wird zum Markenzeichen von Autorin Maja Ilisch. Eigen, besonders, lebendig und bildhaft. Das High-Fantasy-Debüt ist sehr empfehlenswert und spricht Fantasy-Liebhaber fast jeden Alters an.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    7 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    EvelynM, 17.04.2019

    Als Buch bewertet

    In einer fremden Welt wurde vor tausenden von Jahren ein Dämon in einer Schriftrolle gebannt. Es waren die Gefährten um die Zauberin Ililiané und dem Herrscher des Hauses Damar, die ihr Leben aufs Spiel setzten und sogar dafür starben. Die versiegelte Schriftrolle wird von Steinernen Wächtern – geschaffen von Ililiané – bewacht, um ein Entkommen des Dämons zu verhindern. Im Laufe der Zeit wurde der Zauber jedoch schwächer, so dass nun Menschen als Steinerne Wächter eingesetzt werden. Eines Tages findet der kleine, pfiffige Prinz Tymur den Weg zur Schriftrolle und setzt damit Ereignisse in Gang, die vier ungewöhnliche Gefährten auf eine lange, gefährliche Reise schicken: Prinz Tymur aus dem Hause Damar, den Fälscher Kevron Kaltnadel, die junge Magierin Enidin und der Steinerne Wächter Lorcan. Sie machen sich auf die Suche nach der Zauberin Ililiané, die sich nach dem kräftezehrenden Kampf mit dem Dämon ins Nebelland zurückgezogen hat. Im Gepäck haben sie die Angst, denn das Siegel könnte gebrochen und der Dämon längst unter ihnen sein.
    Das Cover ist im Original noch viel schöner. Die Haptik besticht neben den Blau- und Schwarzschattierungen durch das erhabene silberne Siegel samt Titel. Bereits bei meiner Bewerbung hat es meinen Blick magisch angezogen und mich an „Der Herr der Ringe“ erinnert. Ich bin ein Neuling auf dem Gebiet der Fantasy-Romane und war durch den Klappentext sehr neugierig auf die Geschichte um den gebannten Dämon und die vier Gefährten, die sich aus ganz unterschiedlichen Gründen auf den Weg ins Nebelland machen.
    Erzählt wird die Geschichte aus 3 Perspektiven: Lorcan, Kevron und Enidin. Das macht den Roman sehr lebendigt und lässt einen Einblick in die Gedanken- und Gefühlwelt dieser drei Gefährten zu. Einzig Prinz Tymur kommt nicht zu Wort.
    Die Magierin Enidin bleibt mir während der ganzen Zeit fremd und teilweise sogar unsympathisch. Ihre Rolle ist nicht klar umrissen und hat Potential zur Entwicklung. Möglicherweise ist das von der Autorin bewusst so gewählt, denn bei „Das gefälschte Siegel – Die Neraval-Sage“ handelt es sich um den ersten Teil einer Triologie. Somit hat Enidin noch Zeit, sich und ihre Fähigkeiten zu entfalten. Prinz Tymur ist zu einem arroganten, selbstgefälligen und teils unberechenbarem Charakter herangewachsen. Er bleibt durch die ganze Geschichte hindurch sehr unnahbar und gibt immer wieder Rätsel auf. Der einst hoch geschätzte Fälscher Kevron Kaltnadel ist ein verlottertes und trinkendes Nervenbündel und vermutet hinter jeder Ecke einen möglichen Mörder. Dabei ist er mir im Laufe der Zeit immer sympathischer geworden, denn er scheint sich selbst stets treu zu sein. Lorcan, der Steinerne Wächter, ist schon von Berufs wegen Prinz Tymur treu ergeben. Doch seine Treue geht darüber hinaus und er hegt tiefe Gefühle für den seltsamen Prinzen. Nicht nur einmal steht Lorcan vor der Entscheidung, seinen Gefühlen nachzugeben oder das Richtige zu tun.
    Die Autorin schafft mit ihrer ruhigen und sanften Sprache sofort eine ganz besonders magische Atmosphäre und ich hatte von Anfang an das Gefühl, mit dem Jungen Tymur die alten Stufen hinabzusteigen. Die steinernen Wächter wurden vor meinem inneren Auge lebendig und der Schreck fuhr mir in die Glieder, als der kleine Prinz die Schriftrolle an sich genommen hat. Die Geschichte hat mich verzaubert und wie schon bei der Leseprobe hat mich vor allem Lorcan fasziniert. Die Handlung sorgt für Überraschungen und doch lebt das Buch hauptsächlich von den unterschiedlichen, fein gezeichneten Charakteren. Jeder der vier Gefährten hat seine negativen Seiten und wirkt dadurch authentisch. Mit der Zeit fing ich an, an jedem zu zweifeln und wartete nur darauf, dass sich der Dämon zeigt. Stets hing die Frage „Ist er schon mitten unter ihnen?“ über der Reise ins Nebelland. So mochte ich das Buch nur ungern aus der Hand legen und bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht. Das offene Ende lässt mich auf jeden Fall auf den nächsten Band hinfiebern. Deshalb spreche ich ganz klar eine Leseempfehlung für Neulinge im Fantasy-Genre aus. Meine Erfahrungen sind ja noch ganz neu.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    9 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ascora, 02.03.2019

    Als bewertet

    Seltsame Weggefährten
    Das Cover: Das ganz in Blautönen gehaltene Cover zeigt eine steinerne Brücke zwischen hohen schlanken Türmen, als kleine Gestalten auf dieser Brücke kann man die vier Hauptprotagonisten der Geschichte erkennen. Der Titel und der Autorenname sind in einer geschwungenen Schrift in ein ausgeschmücktes Polygon gesetzt und erinnern an ein magisches Symbol.
    Der Klappentext: „…Es ist das grösste und gefährlichste Geheimnis des Landes: Vor vielen Tausend Jahren brachten der sagenumwobene Held Damar und die Zauberin Illiane einen Erzdämon zur Strecke und bannten ihn in eine Schriftrolle. Unter den wenigen, die davon wissen, gibt es einen schrecklichen Verdacht: Wurde das Siegel der Rolle gebrochen? Ist der Dämon entwichen?
    Ein verlotterter Fälscher Namens Kevron Kaltnadel erhält vom König den Auftrag der Sache nachzugehen. Es ist ungemütlich, es ist anstrengend und es ist gefährlich – aber Kevron bleibt keine Wahl. Die Spur führt ins ferne Nebelreich und wer hier verlorengeht, den wird man nicht vermissen…“
    Zum Inhalt: Das Königreich und die Burg Neraval wurden auf dem Gefängnis eines Erzdämons errichtet. Der Dämon wurde vor 1.000 Jahren in eine Schriftrolle gebannt und seitdem von Steinernen Wächtern bewacht. Seit dieser Zeit regieren die Nachfahren Damars über das Reich und bewachen die Schriftrolle. Eines Tages taucht der jüngste Prinz Tymur Damarel beim besten Fälscher der Stadt Kevron Kaltnadel auf und zwingt ihn die Rolle zu überprüfen. Da es Zweifel an der Echtheit gibt, fälscht Kevron die Rolle und begleitet den Prinzen auf der Suche nach der Zauberin, die damals den Erzdämon bannte. Begleitet wird das ungleiche Paar vom ehemaligen Wächter Lorcan und der jungen Magierin Enidin. Zu viert machen sie sich auf die ungewisse Reise. Jeder der vier kämpft mit seinem eigenen Dämon und die ungleichen Reisenden werden eigentlich nur durch Tymur zusammen gehalten.
    Zum Stil: Der Schreibstil ist sehr episch und in der Beobachtung der momentanen Situation sehr genau, dabei flüssig und leicht lesbar. Dennoch hätte ich persönlich mir mehr Informationen zum Land und seiner Personen gewünscht, hier geht das fantasievolle leider etwas verloren. Zwar gibt es Dämonen, steinerne Wächter und Magie, doch diese werden etwas entzaubert. Die einzelnen Protagonisten werden zwar gut charakterisiert und beschrieben, bleiben aber bis zum Schluss schwerfassbar. Eine gewisse Spannung entsteht durch die Frage, ob der Dämon noch gebannt ist und durch die ständigen Reibereien der Weggefährten.
    Das Buch ist als Mehrteiler angelegt und am Schluss bleibt der Leser auch etwas fassungslos zurück und erwartet sehnsüchtig den nächsten Teil.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marion M., 05.03.2019

    Als bewertet

    Gelungener Start in eine neue Fantasy-Reihe
    Seit sein Bruder ermordet wurde, vegetiert der Fälscher Kevron mehr im Suff als nüchtern vor sich hin, immer in Angst vor Mördern und Gläubigern. Das hätte ewig so weitergehen können, wenn nicht eines Tages Prinz Tymur, fünfter und jüngster Sohn des Königs, an seine Tür geklopft hätte. Der geschwätzige und eitle Prinz hat einen Auftrag für ihn: Er zahlt seine Schulden, dafür soll Kevron ohne Fragen zu stellen seine Kunst als Fälscher beweisen. Hätte Kevron geahnt, dass ihn dieser Auftrag auf eine lebensgefährliche Reise bis ans Ende der Welt führen würde, immer in Gefahr vor Dämonen und nicht wissend, ob nicht einer seiner Mitreisenden besessen ist, er hätte wohl, Feigling der er ist, schnellstens das Weite gesucht. So aber findet er sich auf einem langen Marsch zusammen mit dem launischen Prinzen, der arroganten Magierin Enidin und dem dem Prinzen Tymur treu ergebenen Krieger Lorcan wieder. Mehr als einmal geraten die Gefährten in brenzlige und sogar lebensgefährliche Situationen, bis sie endlich das Ziel ihrer Reise erreichen: das sagenhafte Land der Alfeyn in den Bergen, das Land der unsterblichen Magierin Ililiané...

    Grossartiger und sehr gelungener Start in eine neue Fantasie-Trilogie, die vom ersten Augenblick an fesselt. Die Autorin, die bislang eher Gothic oder Mystery Romane veröffentlicht hat, überzeugt durchaus mit diesem ersten Band ihrer High-Fantasy-Reihe „Die Neraval-Sage“. Gekonnt verwebt sie verschiedene Erzählperspektiven in ein grosses Ganzes und ist dabei immer für eine Überraschung gut. Die Beschreibung ihrer Welten ist reduziert, sie bietet keine Landkarten und detaillierte Kulturgeschichten fremder Völker, ist aber trotzdem sehr anschaulich und lässt gerade dadurch viel Raum für Fantasie. Ihr Schreibstil ist indessen so eingängig und flüssig, dass man sofort in der Geschichte drin ist, und er passt hervorragend zum Genre. Die Welt mutet, wie im Genre üblich, mittelalterlich an, zumindest ist die Gesellschaft, in der die Gefährten zu Hause sind, hochmittelalterlich strukturiert mit einem regierenden König, Adligen, Kriegern, Handwerkern und Bauern. Männer dominieren die Gesellschaft, Frauen sind meist Mägde, Wirtinnen, Witwen, Gattinnen. Interessant ist, dass mächtige Zauberer nur Frauen werden können, und sie sind es auch, die die Welt erforschen und zu erklären versuchen. Die Welt, in der die Gesellschaft lebt, ist magisch, doch im Alltag spielt dies keine Rolle.

    Die Geschichte lebt meines Erachtens, zumindest in diesem ersten Band, stark von seinen unterschiedlichen Charakteren, das heisst wie sich die Gefährten finden, auf die Reise begeben und lernen füreinander einzustehen. Die ganz grosse Action fehlt und auf wildes Schlachtgetümmel wird – zumindest hier noch – verzichtet, was ich durchaus positiv finde. Viel interessanter ist die Legende der Schriftrolle beziehungsweise die Geschichte des Königshauses Damarel. Hierdurch wird die Reise legitimiert. Die Autorin versteht es jedenfalls glänzend, ihre Figuren vielschichtig anzulegen, dabei bleiben diese keineswegs schwarz/weiss, sondern mit sehr vielen menschlichen Facetten und dabei teilweise so zwielichtig, dass man phasenweise nicht mehr weiss, ob derjenige nicht doch ein doppeltes Spiel treibt. Jeder der Reisenden ist wechselweise sympathisch oder unsympathisch, je nach dem welche Gedanken er/sie gerade hat oder wie er/sie gerade agiert. Dabei bleiben alle doch Individuen, ein jeder mit spezifischen Fähigkeiten und Eigenschaften, die ihn von allen anderen unterscheiden und die im Laufe des Geschehens immer wieder zum Vorschein kommen, wie zum Beispiel die Feigheit Kevrons oder die Überheblichkeit Enidins. Jedoch machen sie auch alle eine Art Wandlung durch. Im Reich der Alfeyn beweist Kevron Mut und Beobachtungsgabe, Enidin lernt Demut und Lorcan opfert sich für die Gruppe und das Ziel.

    Es ist schon ein sehr bunter und – wie man meinen könnte – willkürlich zusammengewürfelter Haufen, der sich da ins Ungewisse wagt. Jeder ist in seinem Lebensumfeld ein Aussenseiter, jeder hat so seine eigenen, manchmal eher selbstsüchtigen Motive, warum er mitkommt. Natürlich ist Prinz Tymur die treibende Kraft, er rekrutiert seine drei Mitreisenden, von denen zumindest zwei ihm inniger zugetan sind als ihnen gut tut. Um ihn und sein Anliegen dreht sich zwar alles, dennoch bleibt er zwielichtig und unberechenbar. Aus seiner Sicht wird kein einziges Kapitel erzählt. Die Perspektive wechselt in schönster Regelmässigkeit zwischen Kevron, der vielleicht ein bisschen mehr Anteile hat, Enidin und Lorcan, wodurch man naturgemäss in deren Gefühls- und Gedankenwelt intime Einblicke erhält, in Tymurs hingegen nicht. So fragt man sich, warum ausgerechnet derjenige, der ständig das Vertrauen seiner Gefährten verlangt und auch prüft, nicht vielleicht derjenige ist, der am wenigsten Vertrauen verdient.

    Fazit: Sehr gelungenes High Fantasy Debüt der Autorin, die es versteht, durch ihre Sprache und ihre Überraschungsmomente Spannung aufzubauen und mit ihren faszinierenden Figuren zu fesseln. Man merkt ihr deutlich ihre Liebe zu Tolkien und Le Guin und dem Genre ganz Allgemein an. Nicht nur der Schluss, der mit einem Paukenschlag daher kommt, zwingt den atemlos am Text klebenden Leser nun am Ball zu bleiben, auch der Wunsch zu wissen, wie es mit den Gefährten weitergeht, lässt uns ungeduldig auf den nächsten Band warten. Ich würde mich ausserdem freuen, mehr vom Volk der Alfeyn zu erfahren und möchte auch so langsam einmal einen richtigen Erzdämon kennenlernen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jess Ne, 12.06.2019

    Als bewertet

    Moderne Heldenreise

    Nachdem mich ‚Die Spiegel von Kettlewood Hall‘ von Maja Ilisch begeistern konnte, musste natürlich auch ‚Das gefälschte Siegel‘ zeitnah auf meinem Reader einziehen. Das es sich dabei um ein Heldenepos handelt, war mir zwar bereits klar, die Handlung orientierte sich dann aber doch stärker an (klassischen) Vorbildern wie J.J.R. Tolkien, Tad Williams und Terry Goodkind, als ich zunächst angenommen hatte. Ich muss gestehen ich gehöre zu den Lesern, die ‚Herr der Ringe‘ von Tolkien abgebrochen haben, weil der Autor bei den Landschaftsbeschreibungen nicht gerade mit Worten geizt und die Reise, die den Mittelpunkt der Geschichte darstellt, sich schliesslich über drei Bände zieht. Seitdem und seit mehreren Versuchen Homers ‚Ilias‘ zu lesen, reagiere ich ein wenig allergisch auf schier endlose Heldenerzählungen mit unzähligen (teils unaussprechlichen) Namen, deren Charaktere mich trotz mehrerer Stunden investierter Lesezeit noch immer so sehr interessieren, wie der berühmte Sack Reis in China.

    Obwohl sich im Auftakt der ‚Neraval‘ – Saga viele dieser klassischen Elemente ausmachen lassen und sich die Geschichte deswegen streckenweise ein wenig zäh anfühlte, hatte ich trotzdem erstaunlich viel Spass beim Lesen. Die Gruppe der reisenden Gefährten war überschaubar und interessant gezeichnet. Wir haben einen bunten Trupp bestehend aus dem undurchsichtigen Prinzen Tymur, dem Wächter Lorcan, der überhebliche Zauberin Enidin und dem abgewrackten und trunksüchtigen Fälscher Kevron. Zugegeben, besonders sympathisch war mir keiner der vier Charakterköpfe auf Anhieb, aber gerade ihre Eigenarten sorgen für Dynamik und Abwechslung. Der Weltaufbau nimmt erstaunlich wenig Raum ein, dafür erfährt man über die Gedanken und Gefühle der Protagonisten umso mehr. Die ungleichen Gefährten wachsen auf ihrer Suche nach Gewissheit, ob der Dämon noch immer sicher in der Schriftrolle gebannt ist, mehr und mehr zusammen (wenn auch eher widerwillig und so wirklich ehrlich ist von ihnen keiner).

    Eine spannende High-Fantasy Geschichte, die alte Motive neu aufleben lässt und der ‚Heldenreise‘ einen neuen und durchaus humorvollen Anstrich verpasst. Der Schreibstil ist sehr bildhaft und kommt ohne epische Schnörkel in Form von endlosen Adjektiv-Ketten aus. Was mir nur ein wenig fehlte waren Hintergrundinformationen zu den Charakteren, denn über die Vergangenheit der Weggefährten erfährt man erstaunlich wenig. Vielleicht folgen diese Ausschnitte auch noch in den Folgebänden.

    FAZIT

    Ein modernes Heldenepos, welches (zum Glück) mit weitschweifigen Landschaftsbeschreibungen geizt, dafür aber das Augenmerk umso detaillierter auf seine Protagonisten richtet und den Grundstein für eine vielversprechende Reihe legt.
    Mich konnte ‚Das gefälschte Siegel‘ sehr gut unterhalten, weshalb ich trotz kleiner Kritikpunkte 5 Sterne vergebe.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Roman-Tipps.de, 04.08.2020

    Als Buch bewertet

    Der Fantasy-Roman „Das gefälschte Siegel“ von Maja Ilisch ist der Auftaktband der Neraval-Sage und konnte mich nicht nur ziemlich schnell überraschen, sondern auch ganz herrlich unterhalten! Nach dem Klappentext klingt alles nach einer sehr ernsthaften Heldenreise. Verständlich, denn die Lage ist brisant, ein rachsüchtiger Dämon, welcher seit tausend Jahren in einer Schriftrolle gebannt worden ist, könnte sich aus seinem Gefängnis befreit haben und wieder Tod und Verzweiflung über das Land bringen. Doch so ernst das klingt, umso erstaunter war ich, dass alles durch die Charaktere eine ordentliche Portion Humor und dadurch einiges an Heiterkeit erlangt, wodurch ich nicht selten zum Schmunzeln gebracht worden bin. ^^ Und so bekommt diese Heldenreise eine wunderbare Lockerheit und die Story wird zu einem sehr guten und amüsanten Leseerlebnis.

    Wenn du niemandem mehr trauen kannst – nicht einmal dir selbst

    „Es war eine Falle – nicht so eine, in der man von hinten gepackt und niedergeschlagen wurde, sondern eine, die eine Entscheidung verlangte, die sich nicht mehr ungeschehen machen liess.“

    (S. 204, „Das gefälschte Siegel“ von Maja Ilisch, Klett-Cotta Verlag)

    In „Das gefälschte Siegel“ dreht es sich darum, dass über das Reich Neraval vor tausend Jahren Tod und Verzweiflung durch einen Dämon gekommen ist. Doch die mächtige Magierin Ililianè und der legendäre Held Damar konnten den Dämon in eine Schriftrolle bannen, die für alle Zeit im Kellergewölbe unter der Burg von Steinernen Wächtern bewacht werden sollte. Doch ein Zwischenfall erweckt den Verdacht, dass das Siegel dieser Schriftrolle wahrscheinlich gefälscht ist. Konnte der Dämon sich also bereits aus der Schriftrolle befreien? Nur die Magierin Ililianè kann diese Frage beantworten. Doch diese lebt weit weg im unerforschten Nebelreich der Alfeyn – und seit damals vor tausend Jahren hat es auch keinen Kontakt dorthin mehr gegeben. Für den äusserst redefreudigen und tatenlustigen Prinz Tymur bietet sich hier die perfekte Chance nicht nur das Land zu retten, sondern auch seine eigene Position zu stärken. Denn er begibt sich gemeinsam mit seinen für eine Expedition ausgesuchten drei Reisegefährten auf eine gefahrvolle und verzweifelte Reise nach Ailadredan, ins Nebelreich. In seinem Gepäck: Die Schriftrolle. Doch nicht der Weg allein ist das Problem, sondern auch die Schwierigkeiten zwischen den Reisegefährten. Vor allem auch, weil Tymur jedem eine andere Version erzählt, was den Grund und das Ziel ihrer Reise betrifft. Und dazu noch ständig die Unsicherheit, ob der Dämon sich aus der Schriftrolle befreien konnte und nun von einem von ihnen Besitz ergriffen hat, sodass sie allmählich niemandem – nicht mal sich selber – noch trauen können. Noch dazu sind die Reisegefährten untereinander nicht im Klaren über ihre jeweilige Rolle auf dieser mysteriösen Reise.

    Wunderbare Charaktere, Humor und ein geschickter Schreibstil

    „Jeder Dämon in diesem Wald lacht sich doch gerade schlapp, wenn er uns Helden hier sieht – ziehen aus, um dem Unaussprechlichen zu trotzen, und finden nicht einmal zurück zum Gasthaus.“

    (S. 209, „Das gefälschte Siegel“ von Maja Ilisch, Klett-Cotta Verlag)

    Es gibt hier so viele Andeutungen und Ereignisse, die durch Humor, Lockerheit und einem geschickten Schreibstil einfach herrlich unterhalten können, oftmals so nebenher erwähnt, doch mit einer hervorragenden Wirkung. Zwar ist natürlich das Nebelreich das Ziel und die Reise hat eine enorme Wichtigkeit, doch der Fokus liegt ganz deutlich auf den Charakteren, ihren Interaktionen miteinander und besonders auch auf ihren Gedanken und Gefühlen. Somit ist das alles gut ausgebaut, wodurch es auch eher zu einem recht gemässigten Tempo kommt. Hin und wieder gibt es einige langatmige Stellen, doch die Story schafft es immer wieder neue Spannungsbögen danach aufzubauen.

    Erzählt wird die Geschichte abwechselnd von Kapitel zu Kapitel aus der Sicht von Kevron, Enidin und Lorcan in Form des personalen Erzählers. Da Tymur der einzige ist, der eigentlich über den wahren Grund ihrer Mission vollständig informiert sein sollte und aus dessen Sicht leider überhaupt nicht erzählt wird, bietet sich hier die Gelegenheit mitzurätseln – und ich stellte mir allmählich die Frage, ob es überhaupt irgendeine richtige Version der Geschichte gibt. Umso lustiger jedes Mal, wenn Tymur mit seiner unglaublichen Überzeugungskraft eine weitere Version jeweils einem der Charaktere offenbart.

    Was die Charaktere betrifft, so haben diese mir wirklich gut gefallen. Es macht Spass von ihnen zu lesen, von ihren unterschiedlichen Verhaltensweisen, Beweggründen und Gedankengängen. Ein jeder von ihnen hat Schwächen und Stärken, wobei beides in der jeweiligen Situation mal mehr, mal weniger stark hervorsticht. Kevron, der hinter jeder Ecke einen Mörder und Gefahren vermutet, seine Angst offen zeigt und sich gerne versteckt, wenn es zu brenzlig wird. Eigentlich ein Feigling, doch es gibt Momente, da selbst er vom Mut befallen wird – wenn diese auch recht kurz ausfallen. In seiner Arbeit als Fälscher geht er vollkommen auf – und sein Hang zum Weintrinken sorgt für einige amüsante Szenen und Dialoge. Enidin, eine Magierin und von ihrer Fähigkeit so von sich eingenommen, dass sie anfänglich nicht besonders sympathisch wirkt. Eine ganze Zeit lang trägt sie nichts wirklich Bedeutendes zur Expedition bei, doch im Laufe der Geschichte lernt auch sie mit Problemen besser umzugehen. Lorcan, ein schweigsamer Krieger, tugendhaft, ruhig – ein Fels in der Brandung. Äusserlich versucht er sich keine Gefühle anmerken zu lassen, doch hinter der steinernen Fassade steckt doch noch einiges mehr. Und zu guter Letzt: Prinz Tymur. Er bringt die Handlung durch sein Verhalten richtig in Schwung und verwendet seine effektivste Waffe beinahe ständig: Seine Wortgewandtheit. Schwatzhaft, scharfzüngig, überdreht, von Tatendrang ergriffen, ruhelos, vergnügt und zumindest sehr lange unerschütterlich. Aber auch hinter seiner mühsam errichteten heiteren Fassade könnten sich Abgründe verstecken.

    So lange bin ich um dieses Buch herumgeschlichen, unsicher, ob ich es lesen sollte oder nicht – ich liebe Fantasy und der Klappentext klingt spannend, jedoch wächst der SuB ständig. Aber zum Glück konnte ich schlussendlich und vor Kurzem von den Bloggerinnen von Das Bambusblatt überzeugt werden – denn „Das gefälschte Siegel“ von Maja Ilisch bietet definitiv eine sehr empfehlenswerte Fantasy-Unterhaltung. Und am Ende wird es nicht nur recht nervenaufreibend, sondern es wartet auch ein heftiger Cliffhanger. Nur zu gut, dass der zweite Band „Das gefälschte Herz“ bereits erschienen ist. ^^

    Fazit:

    „Das gefälschte Siegel“ von Maja Ilisch ist ein Fantasy-Roman um eine einerseits verzweifelte, andererseits amüsante Heldenreise – mit einem zwar ernsthaften Hintergrund, doch hier schwingt jede Menge Humor mit. Der Fokus liegt auf den facettenreichen Charakteren mit all ihren Schwächen und Stärken, wobei es Spass macht von diesen zu lesen. Mich konnte die Geschichte ganz herrlich unterhalten und die Vorfreude auf die Fortsetzung „Das gefälschte Herz“ in die Höhe schrauben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 26.04.2019

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:
    Es ist das grösste und gefährlichste Geheimnis des Landes: Vor vielen Tausend Jahren brachten der sagenumwobene Held Damar und die Zauberin Illiane einen Erzdämon zur Strecke und bannten ihn in eine Schriftrolle. Unter den wenigen, die davon wissen, gibt es einen schrecklichen Verdacht: Wurde das Siegel der Rolle gebrochen?
    Meine Meinung:
    Ich lese nicht so viel Fantasie, aber das ist mal wieder so ein huch, dass einen davon überzeugt, es doch mal wieder öfter zu tun. Es ist ungeheuer spannend erzählt, hatte ungeheuer viele Facetten und eigentlich möchte man sofort die Fortsetzung lesen und nicht mehr warten. Die Protagonisten sind gut ausgearbeitet und man fiebert mit. Der Schreibstil ist super gzt gelungen und hat einen förmlich mitgerissen.
    Fazit:
    Super spannend.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christina L., 19.03.2019

    aktualisiert am 19.03.2019

    Als Buch bewertet

    Gelungener Auftakt der Neraval-Sage

    Das wunderschöne, mystische Cover zeigt uns die vier Gefährten Tymur, Kevron, Enidin und Lorcan auf ihrer Reise ins Nebelreich der Alfeyn.

    Vor über 1000 Jahren gelang es dem Held Damar zusammen mit der Zauberin Ililiane den gefährlichen Erzdämon in einer Schriftrolle zu bannen.
    Diese wird von nun an von den 9 steinernen Wächtern bewacht und beschützt. Doch mittlerweile nehmen die Steinernen ihre Rolle nicht mehr so ernst. Dem König und seinem jüngsten Sohn, Prinz Tymur kommen Zweifel an der Echtheit der Schriftrolle bzw. des Siegels. Da kommt der Fälscher Kevron ins Spiel, der seit dem Tod seines Zwillingsbruders in Angst vor dessen Mörder lebt, und seinen Frust im Alkohol ertränkt. Eines Tages steht Tymur vor seiner Tür und die Geschichte nimmt ihren Lauf...
    Die junge Magierin Enidin wird für ihre Zauberkunst, Portale zu öffnen auserwählt den Prinzen ins Nebelreich zu begleiten. Der Vierte im Bunde ist der ehemalige Steinerne Lorcan und enger Vertrauter von Tymur.

    Das Buch beginnt spannend und man erfährt mehr über die einzelnen Gefährten. Es ist schon ein verrückter Haufen der sich auf den Weg ins Nebelreich macht. Die Charaktere sind ausführlich beschrieben, so das man sich gut in sie hineinversetzen kann. Zwischendurch gibt es einige Längen, bevor die Geschichte wieder an Fahrt aufnimmt. Das Buch endet mit einem Cliffhanger, einige Fragen bleiben offen und gerade deshalb bin ich schon sehr gespannt auf den 2. Teil der Sage! Mir hat das Buch insgesamt sehr gut gefallen, einen Stern ziehe ich ab für die etwas langatmigen Stellen zwischendurch.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marianna T., 05.04.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Schwache Geschichte und Umsetzung

    Vor langer Zeit wurde der Dämonenherrscher in einer Schriftrolle gebannt und seitdem von den Steinernen Wächtern geschützt. Doch das Siegel ist gebrochen und so macht sich der Prinzensohn mit seinen Begleitern auf den gefährlichen Weg zur Magierin, um ihre Welt zu retten.

    Maja Ilisch beginnt in ihrem ersten Band der Neraval-Sage mit einer Roadstory. Die Geschichte ist mit ihren fantastischen Elementen interessant, die Idee eines Weltuntergangs bzw. der Gefahr von Aussen jedoch bekannt.

    Der Prinzensohn und seine Weggefährten lernen sich kennen, ihre Vorgeschichten werden beschrieben und ihre Persönlichkeitmerkmale. Die inneren Konflikte der einzelnen Charaktere und deren Konflikte miteinander bekommen viel Raum. Dies ist zu Beginn auch interessant, da die Personen so unterschiedlich sind und sich mit ihren Stärken und Schwächen zeigen. Ihre Gefühle und Gedanken sind nachvollziehbar und lassen sich gut nachempfinden. Alle Vier hadern mit ihrem Leben, scheinen so haltlos. Das macht sie anfänglich sympathisch, jedoch nicht unbedingt glaubwürdig.

    Das Lesen wird mit der Zeit zunehmend mühevoll, die Reisenden wirken anstrengend und merkwürdig. Im Laufe der Geschichte wird scheinbar endlos auf ihren Schwächen herumgeritten, sie wirken wenig glaubwürdig, zermürben sich gegenseitig. Ihre Interaktionen sind nicht immer gut nachzuvollziehen, wirken nichtig und albern. Bis zum Ende bleibt unklar, ob von einem von ihnen Gefahr ausgeht. Dies ist eindrücklich und bedrückend. Die Reise zieht sich stark in die Länge, obwohl inhaltlich nicht viel geschieht.

    Von der anfänglich spannenden Geschichte bleibt zum Ende hin wenig übrig. Zu viele Nichtigkeiten.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Janine W., 07.03.2019

    Als Buch bewertet

    Erst mal muss ich sagen, dass ich das Cover liebe. Es ist schlicht, wie ich es mag, und weckt dennoch die Neugier auf das Buch. Ein typisches Klett-Cotta-Cover - und deshalb liebe ich auch den Verlag so sehr.

    Dies ist das Debüt der Autorin, und ich finde, es ist ihr absolut gelungen. Sie hat es geschafft, eine Welt zu erschaffen, die den Leser direkt in den Bann zieht, dabei sind die Protagonisten so gestaltet, dass sie sich charakterlich voneinander unterscheiden und man sich in sie hineinversetzen kann.

    Wie bisher bei allen Büchern dieses Verlags war es auch bei diesem hier so, dass ich es einfach nicht aus der Hand legen konnte. Einerseits schade, denn so war der Lesespass viel zu schnell vorbei, andererseits spricht das natürlich für die Autorin, denn ich war so in der Welt gefangen, dass ich alles andere um mich herum vergessen habe. Und das finde ich bei einem Buch wichtig.

    Tja, am Ende findet sich ein Cliffhanger, der es in sich hat. Und nun kann ich es kaum erwarten, bis der zweite Band dieser Reihe erscheint. Von mir gibt es auf jeden Fall eine absolute Leseempfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bblubber, 15.03.2019

    Als Buch bewertet

    „Das gefälschte Siegel“ von Maja Ilisch besticht mit einem schönen Cover, wie die meisten Fantasywerke des Klett-Cotta-Verlages. Wie der Titel bereits preisgibt, geht es um ein altes Siegel auf einer Rolle. In dieser wird durch das Siegel ein Dämon seit langer Zeit gebannt. Es scheint, als wäre das Siegel gebrochen und der Dämon vielleicht entkommen. So ganz genau weiss man es nicht und Prinz Tymur macht sich auf die Suche nach ein paar Helfern, um zu klären, was das Alles zu bedeuten hat.


    Was mir gefallen hat:

    - zu allererst mal die Ausgangslage, weil ich entflohene Dämonen eine interessante Sache finde,
    - dann natürlich, dass die Autorin sich Zeit lässt bei der Einführung der Charaktere und Wert auf Genauigkeit und Grauzonen legt,
    - und die Sprache gefällt mir auch, obwohl ich hier bereits die Einschränkung mache, dass die Dialoge manchmal etwas zu banal daherkommen.


    Was mir nicht so gefallen hat:

    - es dauert sehr lange, bis die Geschichte in Schwung kommt. Ich habe keine Ahnung auf wie viele Teile der Plot angelegt ist, aber etwas mehr Spannung hätte auch dem einführenden Band meiner Meinung nach gut getan,
    - dafür, dass ja eine Frau das Buch geschrieben hat, fehlt es mir an starken Frauenrollen. Die Magierin ist eigentlich noch ziemlich jung und einfältig und ziemlich schnell verliebt. Ich hoffe mal, sie kriegt im zweiten Band noch die Kurve, denn schliesslich ist es ja keine Liebesgeschichte sondern High Fantasy,
    - der von den meisten Vorrezensenten schon bemängelte fiese Cliffhanger. Bei mir liegt es aber eher daran, dass vorher so wenig passiert und gerade als die Sache in Schwung kommt und die Spannungskurve ansteigt, da wird das Ganze auch schon abgewürgt. Und da noch kein Termin für einen zweiten Teil im Internet zu finden ist, rate ich dazu, dieses Buch erst zu lesen, wenn der nächste Band rausgekommen ist.


    Mein Fazit:

    Guter erster Teil mit jeder Menge Luft nach oben. 3,5 Sterne aufgerundet, wie ich das in der Schule gelernt habe.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martin S., 15.03.2019

    Als Buch bewertet

    Gefangen im Nebelreich

    Vor mehr als tausend Jahren wurde die Gegend um Nevaral von einem Dämonen befreit. Der Held Damar und die Zauberin Illiane bannten den Dämon in einer Schriftrolle und versiegelten diese für alle Ewigkeiten. Es kommt aber nun Ungewissheit auf, ob das Siegel nicht zerbrochen ist und der Dämon so seinem Bann entkommen konnte. Prinz Tymur sucht sich gerade den eher faulen und nichtsnutzigen Kevron aus, um ihn auf den Weg in das Nebelreich zu begleiten, denn dort liegt die Schriftrolle, streng bewacht von den Steinernen.

    "Das gefälschte Siegel" ist ein aus meiner Sicht gelungener Start in eine neu Fantasy-Welt. Die deutsche Autorin Maja Ilisch erzählt die Geschichte in einem sehr kreativen und lebendigen Schreibstil, der mich schnell in die fremde Welt entführte. Mit den Protagonisten hat sie eine gute Mischung zusammengestellt und es machte trotz einiger Längen im Verlauf des Buches Spass, ihnen auf ihrem Weg zu folgen. Gerade das sehr überraschende und fulminante Finale des ersten Bandes hat definitiv Lust auf den Nachfolger gemacht.

    Es war schön auch mal eine High-Fantasy-Geschichte aus einer deutschen Feder zu lesen. Der erste Band hat bei mir auch aufgrund der nicht zu komplexen Geschichte gepunktet, auch wenn er noch ein wenig Luft nach oben hat. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen!!!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 26.04.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:
    Es ist das grösste und gefährlichste Geheimnis des Landes: Vor vielen Tausend Jahren brachten der sagenumwobene Held Damar und die Zauberin Illiane einen Erzdämon zur Strecke und bannten ihn in eine Schriftrolle. Unter den wenigen, die davon wissen, gibt es einen schrecklichen Verdacht: Wurde das Siegel der Rolle gebrochen?
    Meine Meinung:
    Ich lese nicht so viel Fantasie, aber das ist mal wieder so ein huch, dass einen davon überzeugt, es doch mal wieder öfter zu tun. Es ist ungeheuer spannend erzählt, hatte ungeheuer viele Facetten und eigentlich möchte man sofort die Fortsetzung lesen und nicht mehr warten. Die Protagonisten sind gut ausgearbeitet und man fiebert mit. Der Schreibstil ist super gzt gelungen und hat einen förmlich mitgerissen.
    Fazit:
    Super spannend.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marion M., 06.03.2019

    Als bewertet

    Gelungener Start in eine neue Fantasy-Reihe
    Seit sein Bruder ermordet wurde, vegetiert der Fälscher Kevron mehr im Suff als nüchtern vor sich hin, immer in Angst vor Mördern und Gläubigern. Das hätte ewig so weitergehen können, wenn nicht eines Tages Prinz Tymur, fünfter und jüngster Sohn des Königs, an seine Tür geklopft hätte. Der geschwätzige und eitle Prinz hat einen Auftrag für ihn: Er zahlt seine Schulden, dafür soll Kevron ohne Fragen zu stellen seine Kunst als Fälscher beweisen. Hätte Kevron geahnt, dass ihn dieser Auftrag auf eine lebensgefährliche Reise bis ans Ende der Welt führen würde, immer in Gefahr vor Dämonen und nicht wissend, ob nicht einer seiner Mitreisenden besessen ist, er hätte wohl, Feigling der er ist, schnellstens das Weite gesucht. So aber findet er sich auf einem langen Marsch zusammen mit dem launischen Prinzen, der arroganten Magierin Enidin und dem dem Prinzen Tymur treu ergebenen Krieger Lorcan wieder. Mehr als einmal geraten die Gefährten in brenzlige und sogar lebensgefährliche Situationen, bis sie endlich das Ziel ihrer Reise erreichen: das sagenhafte Land der Alfeyn in den Bergen, das Land der unsterblichen Magierin Ililiané...

    Grossartiger und sehr gelungener Start in eine neue Fantasie-Trilogie, die vom ersten Augenblick an fesselt. Die Autorin, die bislang eher Gothic oder Mystery Romane veröffentlicht hat, überzeugt durchaus mit diesem ersten Band ihrer High-Fantasy-Reihe „Die Neraval-Sage“. Gekonnt verwebt sie verschiedene Erzählperspektiven in ein grosses Ganzes und ist dabei immer für eine Überraschung gut. Die Beschreibung ihrer Welten ist reduziert, sie bietet keine Landkarten und detaillierte Kulturgeschichten fremder Völker, ist aber trotzdem sehr anschaulich und lässt gerade dadurch viel Raum für Fantasie. Ihr Schreibstil ist indessen so eingängig und flüssig, dass man sofort in der Geschichte drin ist, und er passt hervorragend zum Genre. Die Welt mutet, wie im Genre üblich, mittelalterlich an, zumindest ist die Gesellschaft, in der die Gefährten zu Hause sind, hochmittelalterlich strukturiert mit einem regierenden König, Adligen, Kriegern, Handwerkern und Bauern. Männer dominieren die Gesellschaft, Frauen sind meist Mägde, Wirtinnen, Witwen, Gattinnen. Interessant ist, dass mächtige Zauberer nur Frauen werden können, und sie sind es auch, die die Welt erforschen und zu erklären versuchen. Die Welt, in der die Gesellschaft lebt, ist magisch, doch im Alltag spielt dies keine Rolle.

    Die Geschichte lebt meines Erachtens, zumindest in diesem ersten Band, stark von seinen unterschiedlichen Charakteren, das heisst wie sich die Gefährten finden, auf die Reise begeben und lernen füreinander einzustehen. Die ganz grosse Action fehlt und auf wildes Schlachtgetümmel wird – zumindest hier noch – verzichtet, was ich durchaus positiv finde. Viel interessanter ist die Legende der Schriftrolle beziehungsweise die Geschichte des Königshauses Damarel. Hierdurch wird die Reise legitimiert. Die Autorin versteht es jedenfalls glänzend, ihre Figuren vielschichtig anzulegen, dabei bleiben diese keineswegs schwarz/weiss, sondern mit sehr vielen menschlichen Facetten und dabei teilweise so zwielichtig, dass man phasenweise nicht mehr weiss, ob derjenige nicht doch ein doppeltes Spiel treibt. Jeder der Reisenden ist wechselweise sympathisch oder unsympathisch, je nach dem welche Gedanken er/sie gerade hat oder wie er/sie gerade agiert. Dabei bleiben alle doch Individuen, ein jeder mit spezifischen Fähigkeiten und Eigenschaften, die ihn von allen anderen unterscheiden und die im Laufe des Geschehens immer wieder zum Vorschein kommen, wie zum Beispiel die Feigheit Kevrons oder die Überheblichkeit Enidins. Jedoch machen sie auch alle eine Art Wandlung durch. Im Reich der Alfeyn beweist Kevron Mut und Beobachtungsgabe, Enidin lernt Demut und Lorcan opfert sich für die Gruppe und das Ziel.

    Es ist schon ein sehr bunter und – wie man meinen könnte – willkürlich zusammengewürfelter Haufen, der sich da ins Ungewisse wagt. Jeder ist in seinem Lebensumfeld ein Aussenseiter, jeder hat so seine eigenen, manchmal eher selbstsüchtigen Motive, warum er mitkommt. Natürlich ist Prinz Tymur die treibende Kraft, er rekrutiert seine drei Mitreisenden, von denen zumindest zwei ihm inniger zugetan sind als ihnen gut tut. Um ihn und sein Anliegen dreht sich zwar alles, dennoch bleibt er zwielichtig und unberechenbar. Aus seiner Sicht wird kein einziges Kapitel erzählt. Die Perspektive wechselt in schönster Regelmässigkeit zwischen Kevron, der vielleicht ein bisschen mehr Anteile hat, Enidin und Lorcan, wodurch man naturgemäss in deren Gefühls- und Gedankenwelt intime Einblicke erhält, in Tymurs hingegen nicht. So fragt man sich, warum ausgerechnet derjenige, der ständig das Vertrauen seiner Gefährten verlangt und auch prüft, nicht vielleicht derjenige ist, der am wenigsten Vertrauen verdient.

    Fazit: Sehr gelungenes High Fantasy Debüt der Autorin, die es versteht, durch ihre Sprache und ihre Überraschungsmomente Spannung aufzubauen und mit ihren faszinierenden Figuren zu fesseln. Man merkt ihr deutlich ihre Liebe zu Tolkien und Le Guin und dem Genre ganz Allgemein an. Nicht nur der Schluss, der mit einem Paukenschlag daher kommt, zwingt den atemlos am Text klebenden Leser nun am Ball zu bleiben, auch der Wunsch zu wissen, wie es mit den Gefährten weitergeht, lässt uns ungeduldig auf den nächsten Band warten. Ich würde mich ausserdem freuen, mehr vom Volk der Alfeyn zu erfahren und möchte auch so langsam einmal einen richtigen Erzdämon kennenlernen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Frank W. W., 28.02.2019

    Als Buch bewertet

    Reise zu Ililiané

    Klappentext:
    Um Kevron, der einst ein begnadeter Fälscher war, steht es nicht zum Besten. Schulden, Alkohol und sein angeborener Hang zur Faulheit haben ihn fest im Griff. Da klopft es eines Tages an seine Tür. Vor der Kammer steht kein Geringerer als der geschwätzige Prinz Tymur und sein Anliegen duldet keinen Aufschub.
    Es ist das grösste und gefährlichste Geheimnis des Landes: Vor vielen Tausend Jahren brachten der sagenumwobene Held Damar und die Zauberin Illiane einen Erzdämon zur Strecke und bannten ihn in eine Schriftrolle. Unter den wenigen, die davon wissen, gibt es einen schrecklichen Verdacht: Wurde das Siegel der Rolle gebrochen? Ist der Dämon entwichen?
    Ein verlotterter Fälscher Namens Kevron Kaltnadel erhält vom König den Auftrag der Sache nachzugehen. Es ist ungemütlich, es ist anstrengend und es ist gefährlich – aber Kevron bleibt keine Wahl. Die Spur führt ins ferne Nebelreich und wer hier verlorengeht, den wird man nicht vermissen.

    Rezension:
    Schon als Kind war Prinz Tymur, jüngster Sohn des Königs, von der geheimnisvollen Schriftrolle gebannt, die ständig streng bewacht wird, weil in ihr ein gefährlicher Dämon gebannt sein soll. Eine Kette von Vorgängen lässt jedoch den Verdacht aufkeimen, der Bann könnte nicht mehr sicher sein. Prinz Tymur bricht zusammen mit einem heruntergekommenen Fälscher, einem ehemaligen Wächter der Rolle und einer jungen Magierin auf, die mächtige Ililiané, die den Bann einst ausführte, oder deren Nachfolger zu finden, um die Schriftrolle fachkundig überprüfen zu lassen.
    In ihrem High-Fantasy-Epos „Die Neraval-Sage“ schickt Maja Ilisch ihre sehr unterschiedlichen Protagonisten auf eine Reise, die wohl kaum in das Muster einer Genre-üblichen Quest passt. Dazu kommt, dass alle 4 Reisegefährten ihre Ecken und Kanten haben und dem Leser nicht unbedingt sympathisch erscheinen. Echtes Vertrauen zueinander bauen die Protagonisten bis zum Ende dieses 1. Bandes nicht auf. Allerdings entsteht gerade aus dem Zweifel, auf wessen Seite man sich gedanklich beim Lesen stellen soll, der eigentliche Reiz dieser abenteuerlichen Geschichte. Schnell wird klar, dass keiner von ihnen wirklich mit offenen Karten spielt.
    Mit ihrem schnell fesselnden Stil und dem schwer durchschaubaren Geflecht zwischen den Protagonisten gelingt es der Autorin, den Leser schnell für das Abenteuer zu begeistern. Bisher entwickelt sich wohl nichts so, wie es der Leser erwartet. Das Ende dieses Bandes lässt den Leser fassungslos zurück, endet dieser doch mit einem Cliffhanger, der ihn völlig ratlos zurücklässt. Es ist nicht zu erahnen, woran man wirklich ist. Dieses Rätsel muss erst der Folgeband lösen.

    Fazit:
    Dieses ungewöhnliche Fantasy-Abenteuer zieht seinen Reiz in erheblichem Masse aus den sehr gegensätzlichen Charakteren.

    Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog
    Dem Eisenacher Rezi-Center kann man auch auf Facebook folgen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Mine_B, 26.01.2022

    Als Buch bewertet

    Mit „Das gefälschte Siegel“ hat die Autorin Maja Ilisch den ersten Teil ihrer Neraval- Sage geschrieben. Diese Fantasy- Reihe ist als Trilogie angesetzt, in dieser steht der Prinz Tymur im Mittelpunkt. Zusammen mit seinen drei Gefährten begeben sie sich auf eine wichtige und geheime Mission.

    Ich habe schon viel Positives über diese Reihe bzw. den Reihenauftakt gehört. Daher wollte ich mir gerne einen eigenen Eindruck machen.
    Der Schreibstil von Ilisch ist angenehm, sodass sich das Fantasybuch flüssig lesen lässt. Sie schafft es gekonnt, eine dichte Atmosphäre aufzubauen. Man kann sich gut in diesem Buch fallen lassen und gebannt folgt man der Handlung. Besonders der Einstieg in die Geschichte hat mir gut gefallen und zu gerne habe ich weitergelesen und wollte erfahren, wie es weitergeht. Als Leser ist man gespannt, wie dieses Abenteuer für die Charaktere ausgehen wird und welche Hürden sie noch meistern müssen. In „Das gefälschte Siegel“ wird viel Altbewährtes in die Geschichte eingebunden – ein böser Dämon, eine alte Legende, dazu eine geheime und gefährliche Mission, welche für das ganze Land wichtig ist. Auch stehen ein Prinz und seine Gefährten im Mittelpunkt, zusammen müssen sie ohne grosse Vorbereitungen dieses Abenteuer meistern und der Ausgang ist bedeutend für die Geschichte des Landes. Und damit kommen wir auch schon den Schwachpunkten des Buches, meiner Meinung nach. Zum einen wird mehrmals diese relevante Legende angedeutet. Vor einigen Generationen hat ein bösartiger Dämon das Land bedroht und eine Magierin aus einem fremden Land hat geholfen, diesen zu bannen. Einige Andeutungen werden gemacht, aber leider erfährt der Leser nichts Genaueres. Konkrete Informationen sucht man hier vergebens, es wird nur immer wieder angedeutet, wie schlimm diese Ereignisse damals waren. Ausserdem empfand ich das Worldbuilding als mangelhaft. Es gibt ein paar interessante Ansätze. Aber mir haben hier zu viele Informationen gefehlt. Man erfährt nicht viel über die fantastische Welt. In dieser existiert Magie und scheint ein komplexes Wesen zu haben, dennoch erfährt man einfach nichts über dessen Wirkungsweise. Auch über die Stadt Neraval hinaus erfährt man wenig über das Land, dessen Bevölkerung oder dessen Traditionen. Dies finde ich schade, denn das Potential ist durchaus vorhanden. Man hätte diese umfangreicher gestalten sollen, hier hätte man besser ein paar Hintergrundinformationen mehr einbauen sollen – dann wäre das Worldbuilding nicht so bruchstückhaft gewesen. Ein paar zusätzliche Details hätten diesem Buch gut getan. Zwar ist „Das gefälschte Siegel“ erst der Reihenauftakt und in dessen Bezug kann noch viel folgen, dennoch fand ich es schade, dass wirklich nur wenige Informationshappen in die Story eingebunden werden.
    Die Charaktere sind ein wichtiger Bestandteil für dieses Buch und dessen Entwicklung nimmt den Hauptteil der Geschichte ein. Im Mittelpunkt steht Tymur, er ist einer der Prinzen des Landes. Sein Schwerpunkt liegt nicht in der Kriegsführung oder in dem Führen eines Schwertes. Sondern eher im diplomatischen Geschick. Tymur kann gut reden und sich selbst darstellen. Er gibt sich charmant und ist sehr redegewandt. Durch dieses Talent konnte er die Reisegruppe vor einigen Schaden bewahren. Im Verlauf der Handlung entwickelt sich Tymur nicht immer zum Positiven. In manchen Situationen hätte ich ihn nur zu gerne geschüttelt. An seiner Seite ist Lorcan, er ist ein Soldat und ein ehemaliger Steinerne Wächter, welche die dämonische Schriftrolle bewachen. Lange Zeit seines Lebens hat er isoliert von der Zivilisation gelebt, daher ist es nicht verwunderlich, dass er weltfremd ist. Dann ist da noch Kevron. Er ist ein Fälscher, der sein Handwerk versteht. Doch leider gibt er sich seinem Elend leidenschaftlich hin. Er ertrinkt seinen Frust im Alkohol und fürchtet sich vor allem und jeden. Und natürlich muss noch eine Frau diese Gesellschaft vervollständigen. Daher ist Enidin, eine Magierin auch noch Teil dieser Gruppe. Auch sie ist recht naiv, hat sich hinter ihren Mauern und ihren Büchern verschanzt. Sie hält sich für etwas Besseres und trägt dennoch nicht viel zum Erfolg der Mission bei. Ich habe mich zum Teil mit den Charakteren etwas schwer getan, besonders Tymur und Enidin hätte ich nur zu gerne öfters in den Hintern treten wollen.
    Dieses Fantasybuch endet mit einem bösen Cliffhanger, sodass man nur zu gerne wissen möchte, wie es weitergeht.

    Insgesamt konnte mich Maja Ilisch mit ihrem Reihenauftakt „Das gefälschte Siegel“ gut unterhalten. Ein paar kleine Kritikpunkte hatte ich dennoch. Besonders die fehlenden Informationen fand ich störend für die Geschichte. Daher möchte ich insgesamt 4 Sterne vergeben und bin schon sehr auf die Weiterführung der Reihe gespannt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Jashrin, 16.02.2022

    Als Buch bewertet

    Kevron traut sich kaum noch vor die Tür. Hinter jeder Ecke vermutet er jemanden, der ihm nach den Leben trachtet. Er traut niemandem über dem Weg, sich selbst vielleicht am wenigsten. Als eines Tages Prinz Tymur vor seiner Tür steht, bleibt Kevron kaum eine Wahl als dem Wunsch des Prinzen zu entsprechen. Einst ein begnadeter Fälscher, muss Kevron nun zeigen, dass er sein Handwerk nicht verlernt hat. Doch was als verhältnismässig kleiner Auftrag beginnt, führt Kevron letztlich in Begleitung des Prinzen, einer Magierin und eines steinernen Wächters bis hinein ins ferne Nebelreich – eine Reise, die kaum gefährlicher sein könnte…

    „Das gefälschte Siegel“ ist der Auftaktband zur Neraval-Trilogie, deren letzter Band vor kurzem erst erschienen ist. Die Autorin Maja Ilisch lässt im ersten Teil vier Charaktere gemeinsam auf die Reise gehen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. So mangelt es auch nicht an Reibungspunkten, doch Tymur ist überzeugt, dass er die richtigen Gefährten für seine Mission ausgewählt hat. Als Steinerner Wächter hat Lorcan jahrzehntelang mit seinen Gefährten eine Schriftrolle bewacht. Eine Schriftrolle, die gefährlicher und machtvoller ist als alles andere im Reich Neraval. Vor tausenden von Jahren gelang es dem Helden Damar gemeinsam mit einer mächtigen Zauberin einen Erzdämonen zu besiegen und in die Schriftrolle zu bannen. Nun ist ein schrecklicher Verdacht aufgekeimt: womöglich wurde der Dämon befreit und ganz Neraval droht erneut einem finsteren Zeitalter zu versinken.

    Aus diesem Grund macht sich Tymur, der für seinen Vater, den König, als Diplomat arbeitet, auf den Weg, um die Zauberin von damals zu finden. Lorcan hat die Schriftrolle so lange bewacht und ist Tymur mehr als zugetan, da ist es ein kluger Schachzug, in mitzunehmen. Nachdem Kevron bereits zu Beginn des Buches wichtige Arbeit geleistet hat, bleibt nur zu vermuten, weshalb Tymur in an seiner Seite wissen will – abgesehen davon, dass er so ein Auge auf den labilen Fälscher haben kann. Auch der genaue Grund, weshalb die Magierin Enidin mit von der Partie ist, ist nicht sofort ersichtlich. Immerhin, ihre Fähigkeiten unterwegs sind auf jeden Fall sehr praktisch.

    Es dauert lange, bis aus den vier Weggefährten auch nur ansatzweise mehr als eine Zweckgemeinschaft wird. Sie misstrauen einander und einzig Tymur plappert ständig munter drauf los und ist jedermann gut Freund. Abgesehen von den Momenten, in dem eine andere, eisige und kaltblütige Seite an ihm zum Vorschein tritt. So zwiespältig wie sein Charakter sind auch die Gefühle der anderen für ihn. Sie schwanken zwischen Bewunderung, Liebe und Hass hin und her. Immer wieder werden Tymur und die Gefühle, die er in den anderen hervorruft, thematisiert. Es gibt zahlreiche Variationen des Themas, was auf Dauer ein wenig ermüdend war.

    Neben den Befindlichkeiten der Hauptpersonen tritt die Welt, durch die sie reisen ein wenig in den Hintergrund. Zwar schildert die Autorin viele Details, doch leider muss ich sagen, dass für mich die Welt ein wenig blass bleibt. Mir fehlen die Dinge, die sie besonders machen, die sie unverrückbar mit der Geschichte verbinden. Ich hoffe jedoch, dass sich das in den Folgebänden noch ändern wird, denn da die Idee der Geschichte spannend ist, der Cliffhanger am Ende wirklich gemein und die Figuren interessant sind, will ich auf jeden Fall wissen, wie es weitergeht.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christina P., 12.04.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Unter dämonischem Einfluss
    Einst bannten Ililiané, Zauberin der Alfeyn, und Damar einen gefährlichen Erzdämon in eine versiegelte Schriftrolle. Diese wird seitdem bewacht von den Steinernen Wächtern, während auf den Resten der Dämonenburg nun Damars Blutlinie über das Königreich Neraval regiert. Doch es gibt den Verdacht, dass das Siegel gebrochen wurde. Falls ja, konnte der Dämon bereits entkommen und jemanden für seine Rachepläne in seinen Bann ziehen?
    Die Neraval-Sage erinnert an eine typische High Fantasy Quest: Mehrere Streiter ziehen mit einem gemeinsamen Ziel aus und müssen beim Lösen ihrer Aufgabe mehrere Hürden überwinden. So schart Prinz Tymur Damarel in diesem Fall drei Personen um sich, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Kevron „Kaltnadel“ Florel, der mit seinem Bruder einst zu den geschicktesten Fälschern des Landes zählte und den Auftrag erhält, die gefährliche Schriftrolle zu untersuchen. Lorcan Demirel, langjähriger Freund des Prinzen und einer der Steinernen Wächter über die Schriftrolle. Und Enidin Adramel, eine aus einer Forscherfamilie stammende ehrgeizige Magierin, welche noch dabei ist, ihre Kräfte zu entwickeln. Vor allem bei Enidin war ich erfreut, mal einen weiblichen Physik-Nerd als Charakter zu haben, die zwar sehr gut in ihrem Fachbereich ist, jedoch kaum Ahnung von der wirklichen Welt ausserhalb ihrer Akademie hat.
    Sehr gut hat mir gefallen, wie Maja Ilisch mit Worten umgehen kann. So ist vor allem ihr Prolog märchenhaft schön zu lesen. Aber auch sonst schafft sie es, den Leser durch ihr Abenteuer zu führen, ohne jeden Grashalm am Wegesrand begrüssen oder besingen zu müssen. Kurz: Sie hält sich nicht unnötig mit Beschreibungen auf. Wobei ich mir an mancher Stelle ein paar mehr Beschreibungen gewünscht hätte, um meinem Kopfkino etwas mehr Futter bieten zu können.
    Dass die Gruppe ein paar Startschwierigkeiten hat, bis sie sich als Team zurechtfindet, hatte ich bereits vermutet. Leider hält sich dieser Zustand sehr lange und diesbezüglich störten mich vor allem im Mittelteil die vielen zwischenmenschlichen Kabbeleien und Dialoge, während die Handlung etwas ins Hintertreffen geriet und für mich persönlich die Spannung abnahm. Da hätte ich den ein oder anderen Charakter gern am Kragen packen und durchschütteln mögen, er solle sich gefälligst endlich mal zusammen reissen. Wobei ich die ganze Zeit im Hinterkopf hatte, dass der Dämon vielleicht doch bereits in einem der vier steckt. Eine Durststrecke, welche sich zum Glück zum Ende endlich legte, als die Handlung selbst wieder an Fahrt gewann und andere Punkte als Zwist, Neid und Arroganz in den Fokus rückten.
    Ein angenehm zu lesender Start in eine spannende High Fantasy Quest mit einer leider im Mittelteil durch anstrengendes Charakterverhalten bedingten, etwas schwerfälligen Durststrecke.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sago, 03.03.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Als lebenslanger Fantasy-Fan dachte ich eigentlich, High-Fantasy mit einer genretypischen Queste könnte mich nicht mehr unbedingt hinter dem Ofen hervor locken. Schon allein wegen des schönen Buchumschlags konnte ich hier aber nicht vorbei gehen. Die Autorin hat mich dann vollends überzeugt, dass ich doch noch einen weiteren Fantasy-Roman dieser Bauart unbedingt lesen musste. Zum einen fand ich die Grundidee um einen tödlichen Dämon, der in eine Schriftrolle gebannt wurde, sehr interessant. Zum anderen haben mich die Protagonisten wirklich in ihren Bann gezogen. Da ist die aufmüpfige, hochbegabte, aber äusserst junge Magierin Eniden zu nennen, weiterhin ein geschwätziger, eitler Prinz namens Tymur, der heruntergekommene Fälscher Kevron und Lorcan, ein Soldat, der die dämonische Schriftrolle früher bewachte. Als herauskommt, dass das Siegel der Schriftrolle gefälscht wurde, vereint Prinz Tymur diese unterschiedlichen Gesellen, um die unsterbliche Zauberin zu suchen, die den Dämon einst bannte. Dass Tymur nicht weiss, ob er Männer oder Frauen oder gar niemanden liebt als sich selbst, aber sowohl Lorcan als auch Eniden Gefühle für ihn hegen, macht die Suche ebenso wenig einfacher wie Kevrons Trunksucht.
    Mit atmospärisch dichten Beschreibungen des Anderwaldes und des geheimnisumwobenen Nebelreiches punktet das Buch weiter. Einzige Kritikpunkte sind, dass die Geschichte mit einem gehörigen Cliffhanger endet, der mich nun sehr ungeduldig auf die Fortsetzung wartet lässt und dass es über 80 Seiten dauerte, bis mit Enidin auch eine Frau in den Kreis der Protagonisten rückte. Bis dahin hatte ich mich schon beinahe gefragt, wo denn in dieser Welt die Frauen sind und woher Tymurs zahlreiche Brüder kommen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein