Tolino vision 6 - Preis dauerhaft gesenkt!

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S.L., 06.09.2021

    Als Buch bewertet

    Einsamkeit und Chancen
    Albert liebt seinen Job als Postbote im kleinen Toddington. Es ist nicht ganz das, was er als Jugendlicher wollte: Menschen mit Briefen glücklich machen. Er ist aber zufrieden, sein Leben verläuft geordnet. Kurz vor seiner unwillkommenen Pensionierung wird ihm seine Einsamkeit bewusst. Warum hat er nie eine Familie gegründet, warum meidet er jegliche Kontakte? Albert hinterfragt sein Leben. Flashbacks blitzen auf.
    Nicole Ashton ist junge Single-Mom, lebt in einer Sozialwohnung und macht eine Weiterbildung zur Kosmetikerin. Mobbing ist ihr nicht fremd, sie musste einige Enttäuschungen verkraften.
    Können sie sich gegenseitig helfen?
    Matt Cain zeigt seinen eigenbrötlerischen Albert sehr authentisch, schildert seine Gedanken nachvollziehbar. Man versteht seine Ängste und Empfindungen gut und nimmt teil an seinem Leben, das anders hätte laufen können, ja, sollen. Nach und nach wird alles anders. Gut zu lesen, nachdenklich machend und gleichzeitig eine Aufforderung, sich Problemen zu stellen. Manche Reaktionen auf Alberts Entscheidungen finde ich allerdings überzogen.
    Interessant zu lesen, gefühlvoll geschrieben, ein Wohlfühlroman aus dem Hause Ullstein.
    Übersetzt aus dem Englischen von Marie Rahn.

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  • 3 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LindaRabbit, 14.11.2021

    Als Buch bewertet

    Der Briefträger

    Der Buchtitel bringt es – allein das Wort geheim. Geheimnisse ziehen uns doch an. Und so will jeder dem Geheimnis des Briefboten auf den Grund gehen. Wer ist George? Auf was beruht Alberts Sozialphobie? Und wird die Suche nach seiner Liebe fündig? Dazu im Rahmen einer kleinen englischen Stadt (mit Charme, heisst es, denken wir da nicht an Cornwall und ähnliche, literarisch bereits gut beackerte, Regionen des britischen Königreichs?)

    Stil: Leicht zu lesen, es geht ja meistens um Alltagsbeschreibungen von Albert und seinen inneren Ängsten, dass er nicht mit Leuten reden möchte. Er taut zweimal auf: Als er vor lauter Angst, den offiziellen Brief lesen zu müssen, zu seiner Beruhigung tanzte. Die Worte dazu bringen einem Albert ziemlich nahe und macht neugierig auf das schreckliche Geheimnis. Das zweite Mal, als er einen Weihnachtspullover kaufen muss und ihn die Verkäuferin ungemein geschickt um den Finger wickelt. So gut beschrieben, dass man meint daneben zu stehen. Dann ist da auch der Neuzuzug in seiner Postbotenrunde und da meint man seinem Geheimnis doch ein Stück näher gekommen zu sein.

    Buchumschlag: Ein englisch roter Briefkasten, eine graue Katze, die Umrandung wie ein Luftpostbrief, Briefe, die über das Bild flattern. Sehr romantisch gemacht, anziehend!

    Ich empfehle gern das Buch! Mit Albert um die Ecke ziehen. Der stille Held des Romans ist ein liebenswürdiger Mensch, den man einfach gernhaben möchte. Und wer Matt Cain kennt, mag erraten in welche Richtung Alberts Suche geht...

    Matt Cain, Das geheime Leben des Albert Entwistle, Ullstein Verlag
    (Dieses Buch ist das dritte von Matt Cain)

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fredhel, 04.11.2021

    Als bewertet

    Postbote, drei Monate bis zur Rente, geliebte Katze plötzlich verstorben, einsames Weihnachtsfest.
    Das ist die Ausgangssituation, ab der ein Leser Anteil nehmen kann am Leben von Albert Entwistle. Er droht in eine tiefe Depression zu versinken, vor allem, wenn er sein vergangenes Leben Revue passieren lässt. Seine Eltern haben ihn nie richtig geliebt. Trotzdem hat er seine Mutter bis zu ihrem Tod gepflegt. Albert hat keine sozialen Kontakte, keine familiären Verbindungen. Genauso will er es haben, denn er trägt ein Geheimnis mit sich, für das er sich zu Tode schämt: Keiner darf erfahren, dass er sich zu Männern hingezogen fühlt. Als junger Mann musste er sich auf Druck von aussen von seiner grossen Liebe trennen. Es war ein traumatisches Erlebnis, das ihn für immer prägte und einsam gemacht hat. Jetzt am Tiefpunkt seines Lebens rafft er sich auf. Er verstellt sich nicht länger und erfährt von allen Seiten Zuspruch. 
    Wirklich, die Handlung ist tatsächlich so kitschig rosa, wie diese minimalistische Zusammenfassung andeutet. Man leidet mit Albert, ist wütend über seine egoistischen Eltern und fiebert mit, ob seine Nachforschungen erfolgreich sein werden. Und freut sich mit ihm über jede Person, die seinen neuen Freundeskreis erweitert. Man sieht einen verklemmten, unscheinbaren Mann voller Schuldgefühle innerhalb von drei Monaten aufblühen; einen Mann, der positiv einen neuen Lebensabschnitt beginnt.
    Manchmal braucht man so ein emotionales Buch, das nur positive Signale sendet. Vielleicht gibt das auch anderen Menschen den Mut, etwas an ihrem Leben zu verändern, egal in welchem Alter, anstatt verpassten Gelegenheiten hinterher zu trauern.
    Absolute Leseempfehlung!
    Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hannelore K., 21.10.2021

    Als Buch bewertet

    Sich der Welt öffnen
    Zuallererst einmal finde ich das Cover sehr liebevoll gestaltet: mit der Postbox und der Katze sowie dem wie ein Brief gestalteter Rand, sehr schön ! Allein dadurch wäre mir das Buch bereits aufgefallen.
    In der kleinen Stadt Toddington ist Albert Entwistle der Postbote – aber einer, der es nicht so mit den Menschen hat; er meidet sie lieber, ist ein wenig „kauzig“, lieber für sich alleine...
    Doch nach seiner Pensionierung und dem Tod seiner geliebten Katze möchte er sich doch seinen Mitmenschen zuwenden. Sehr mutig von ihm !
    Stück für Stück schliesst er unerwartete Freundschaften und begibt sich mit deren Hilfe auf die mühsame Suche nach seiner Jugendliebe George.
    Zu lesen, wie dieser einsame, leicht „kauzige“ Mann langsam wieder aus seinem jahrelang gepflegten Schneckenhaus herauskommt und sich behutsam der Welt öffnet, wieder so mutig auf die Menschen zugeht – das war herrlich und sehr berührend.
    Man leidet wirklich mit ihm mit und freut sich dann eben auch sehr mit, dass er seinen Mut sammeln kann und sich so der Welt endlich wieder öffnet.
    Das Buch ist zurecht im Genre „Literatur“ angesiedelt, da gehört es auch hin.
    Ich hatte die 432 Seiten von Matt Cain sehr schnell durchgelesen, weil ich einfach nicht mehr aufhören konnte, so gefesselt war ich.
    Ein sehr schönes, tief berührendes Buch, das mich noch lange beschäftigen wird...

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelöschter Benutzer, 24.09.2021

    Als Buch bewertet

    Ach, Albert!

    Der Postbote Albert Entwistle ist ein Einzelgänger. Er vermeidet jeden Kontakt mit seinen Kollegen und auch den Kunden, denen er täglich die Post austrägt. Als ihm seine Pensionierung angekündigt wird und er um Weihnachten herum einen traurigen Verlust hinnehmen muss, wird Albert klar, wie einsam er ist. Und er erinnert sich an seine erste und einzige Liebe – und mit Hilfe seiner Kollegen und der jungen Nicole, die er auf seiner Posttour kennenlernt, macht sich Albert auf die Suche nach George, den er 50 Jahre nicht mehr gesehen hat.

    Albert ist ein toller Charakter. Seine selbstgewählte Isolation am Anfang und sein Wissen, dass er etwas ändern muss, um nicht total zu vereinsamen, wurden gut beschrieben und waren nachvollziehbar. Zwischen der aktuellen Erzählung folgt der Leser in Rückblicken der grossen Liebe zwischen Albert und seinem Mitschüler George zu einer Zeit, in der eine solche Liebe noch nicht toleriert wurde.

    Mir hat besonders gefallen, dass Albert selbst daran arbeitet, mit seinen Kollegen und auch anderen Leuten in Kontakt zu kommen und so mehr am Leben teilzunehmen. Auch wenn ich einige Ereignisse etwas zu übertrieben dargestellt fand (die riesige Feier zu Alberts Coming out und auch die ewigen Gratulationen dazu zum Beispiel), fand ich das Buch wirklich sehr gut zu lesen und amüsant.

    Hier und da war es mir ein Zufall zu viel, aber bis zum Ende habe ich mit Albert mitgefiebert, bis er endlich seinem George wieder gegenüberstand.

    Insgesamt fand ich das Buch schön und gut geschrieben. Eine süsse Geschichte für Toleranz und Liebe. Gut!

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marie aus E., 28.11.2021

    Als Buch bewertet

    Albert ist Postbote und lebt sehr zurückgezogen. Er hat keinerlei Kontakte, die über die Arbeit hinausgehen und selbst dort versucht er, auf keinen Fall mehr als einen Gruss von sich zu geben.
    Einzige Ausnahme: seine Katze.
    Als diese stirbt und die Alberts Pensionierung näher rückt, wird ihm klar, dass er so nicht weiterleben will.
    Glücklicherweise hat Albert ein Umfeld, das sich um Menschen kümmert und vielleicht gibt es für Albert ja doch ein Happy End?

    Was hier unspektakulär und fast etwas langweilig klingt, ist ganz grosses Lesevergnügen.
    Das Buch hat einen feinen Humor und Alberts Sich-Aufmachen in die Welt der zwischenmenschlichen Begegnungen ist herzerwärmend und rührend. Alberts Geschichte ist wie ein heisser Kakao mit Marshmallows an einem kalten Wintertag, wie eine schöne Nudelsuppe bei einer dicken Erkältung - trotz einer gewissen Grund-Traurigkeit eine optimistische Geschichte, die zeigt, dass es nie zu spät ist und nach dem Lesen ein wohlig-warmes Gefühl hinterlässt.

    Warum wurden es dann nicht fünf Sterne?
    Um bei dem Marshmallows-Bild zu bleiben: es war etwas überdosiert. Stellenweise war die Sympathie, die Albert ständig entgegenschlug, einfach too much für mich. Überall Wohlwollen, alle Vorurteile im Kollegenkreis wurden ruckizucki überwunden, es wäre schön, wenn die Welt so wäre - aber ein kleiner Hauch Realität hätte dem Buch meines Erachtens noch gut getan.

    Nichtsdestotrotz: für mich ein sehr schönes Buch, gerade, wenn man etwas Seelenschmeichelei braucht.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gabriele M., 04.09.2021

    Als Buch bewertet

    Matt Cain schreibt in seinem Roman "Das geheime Leben des Albert Entwistle"
    über die Entwicklung des Postbotens Albert. Er ist sehr in sich gekehrt und hat
    eigentlich Angst vor Menschen. Doch dann entschliesst er sich seine grosse Liebe,
    die er seit 50 Jahren nicht mehr gesehen hat, zu suchen.
    Und dies hilft ihm sehr seine Ängste zu vergessen. Besonders behilflich sind nicht nur
    seine Kollegen, sondern auch Nicole mit ihrer kleinen Tochter.
    Acuh die Vergangenheit wird immer wieder in Rückblenden erzählt. So weiss man dann
    warum Albert so ist wie er ist.
    Sehr einfühlsam geschrieben. Vielleicht etwas zu ausführlich. Ein paar Seiten weniger
    hätten es auch getan. Ausserdem fand ich es etwas sehr nah am Kitsch.
    Trotzdem habe ich es mit Spass gelesen. Es ist mal ein ganz anderes Thema wie in
    anderen Büchern.
    Werde es gerne weiter empfehlen.

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 05.09.2021

    Als Buch bewertet

    Es ist nie zu spät, zu sich selbst zu stehen

    „Allein auf der heutigen Runde sah er auf Fensterbänken und Kaminsimsen etliche Zeugnisse von Geburten und Todesfällen, von Hochzeiten und Scheidungen. Er entdeckte Anzeichen für neue Jobs und Studienplätze genauso wie Hinweise darauf, dass jemand Schulden oder Gesundheitsprobleme hatte. Die amtlichen Schreiben, Rechnungen, privaten Karten oder Briefe, die er zustellte, boten Einblicke in fremde Leben– und manchmal erlaubte er sich, Geschichten zu der Post zu erfinden, Geschichten, von denen er wusste, dass er sie selbst nie erleben würde.“ Albert ist Postbote aus Leidenschaft und seine kleine Welt besteht eigentlich nur aus seiner Arbeit und seiner Katze Majorie, da gilt, „Gleichzeitig war er darauf bedacht, jeglichen Kontakt zu Menschen so oberflächlich wie möglich zu halten. Er winkte durchs Fenster denjenigen zu, die nicht bei der Arbeit waren, und grüsste höflich, wenn er klingeln musste, weil er ein Paket zu übergeben hatte oder eine Unterschrift erforderlich war. Allerdings legte er ein solches Tempo vor, dass die Empfänger glauben mussten, er hätte keine Zeit für ein Schwätzchen.“. Deshalb fällt für ihn eine Welt ein, als er die Ankündigung erhält, dass er in drei Monaten in Rente gehen muss. „Das durfte nicht wahr sein! Ich kann doch nicht aufhören zu arbeiten. Wer bin ich denn noch, wenn ich kein Postbote mehr bin?“. Als dann kurz nach Weihnachten auch noch Majorie eingeschläfert werden muss, ist der Punkt erreicht, an dem er erkennt, dass er an seinem Leben etwas ändern muss, denn „Kaum war Albert zu Hause, erkannte er, dass er ganz und gar nicht klarkommen würde.“

    Als Leser darf man im Verlauf des Romans erfahren, warum Albert sich zu einem solch verschlossenen, menschenscheuen Kauz entwickeln musste, warum er seine erste grosse Liebe nicht leben konnte und sich mit ihm nach dieser auf die Suche machen. Gleichzeitig darf man mit ihm Freundschaften knüpfen, bei der zu Nicole ebenfalls für diese und ihr Lebensglück mitfiebern und auch bei denen zu anderen so einiges erleben.

    »Deine Eltern glauben, ich bin nicht gut genug für dich, weil ich alleinerziehende Mutter bin, auf eine Sozialwohnung angewiesen bin und Unterstützung kriege. Deine Eltern sind Snobs, Jamie.«, »Amir ist mein Enkel«, sagte Mina. »Er möchte gern ein Mädchen sein, deshalb darf er sich zu Hause verkleiden.« »In der Schule hat er ziemliche Probleme« oder auch, »… hier gibt’s ziemlich viele Pakis heutzutage– und es werden immer mehr. Ehrlich, wie ein riesiger Ölteppich, der sich über die ganze Stadt ausbreitet.« Albert riss die Augen auf und öffnete schon den Mund, um zu protestieren. »Nicht, dass Sie denken, ich bin Rassist«, fuhr der Mann fort, noch bevor Albert ein Wort sagen konnte. »Aber man kann doch nicht leugnen, dass diese Leute nicht so sind wie wir.« Gut hat mir gefallen, wie sich der Autor mit seinem Roman, seiner herzerwärmenden Geschichte, den Themen Vorurteile, Homosexualität und Probleme mit dem Coming-Out widmet. Toll dabei ist vor allem auch die Botschaft, dass man zu sich selbst stehen sollte, denn »Aber wenn ich eines gelernt habe, dann, dass der Versuch, anders zu sein, als man ist, einen echt unglücklich macht. Ausserdem: Wie soll man wissen, ob die Leute einen mögen, wenn man ihnen nie zeigt, wie man wirklich ist?«

    Der Autor hatte mich mit seiner Geschichte unheimlich schnell in seinen Fängen. Ich mag Romane um ganz besondere Menschen. Ein solcher ist Albert auf jeden Fall, weshalb er sich schnell in mein Herz geschlichen hat und ich diesen Roman mit ihm gebangt, gefühlt, gehofft, ja gelebt habe. Albert hat mich so gerührt und so ist mir bei jedem Schritt, den er sich mehr öffnet, er Freunde findet, fast das Herz aufgegangen, ich war gerührt und ganz oft habe ich mich auch amüsiert. So kann ich z.B. jetzt noch schmunzeln, wenn ich daran denke, wie er sich für die Weihnachtsfeier, zu der er von seiner Chefin verdonnert wird, den vorgeschriebenen Weihnachtspulli besorgt. »Voll krass«, nickte sie. »Echt knuddelig.« Albert zwang sich, nicht zusammenzuzucken. Denn ›knuddelig‹ wollte er auf gar keinen Fall sein. Was, wenn mich tatsächlich jemand knuddeln will? Er beschloss, einfach das Beste zu hoffen, denn dies war der einzige Pullover, der auch nur ansatzweise akzeptabel war. »Okay, den nehme ich.« oder verspüre Stiche im Herz, wenn ich daran denken muss, wie sein Vater ihn behandelt hat. Szenen, wie „Unvermittelt fing er an zu schluchzen und vergoss bittere, kehlige Tränen. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten erlaubte er sich zu weinen, und als er einmal angefangen hatte, konnte er nicht mehr aufhören. Wenn er als kleiner Junge mal weinte, bemerkte sein Dad immer, er sähe aus wie ein ›geschmolzener Gummistiefel‹“ waren es, die mich so unheimlich gerührt haben. Ich habe zudem gebannt gelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, was genau damals geschehen ist, warum er die Liebe seines Lebens nicht leben konnte und natürlich, ob er noch eine Chance haben wird, diese am Ende doch noch finden und wieder aufleben zu lassen. Ich habe regelrecht gefiebert darum, weil ich es dem herzensguten Mann so gewünscht habe. Stellenweise dachte ich mir zwar, im realen Leben geht es bestimmt oft einmal nicht ganz so glimpflich und rauer zu und ein bisschen schade fand ich, dass die Mieze so früh sterben musste, denn es war zu rührend, wie er sie bekocht und mit ihr geredet hat und ich mich aufgrund des Covers fast ein wenig auf einen Katzenroman gefreut hatte, aber sei es drum.

    Richtig überzeugt hat mich der Autor auch mit der Figurenzeichnung. Ganz abgesehen davon , dass Albert mit einem solch gutmütigen Wesen ausgestattet ist und sich sofort in mein Herz geschlichen hat, zeigt der Matt Cain ganz deutlich wie es in dem Mann aussieht, der sich jahrelang versteckt und verstellt hat, mehr als nachvollziehbar, warum er das musste bzw. tat und ebenso authentisch, wie er sich langsam öffnet. Nicole, die junge alleinerziehende Mama ist Albert im Grunde gar nicht so unähnlich. Sie ist ebenfalls kontaktscheu und mit wenig Selbstbewusstsein ausgestattet, sie weiss allerdings sehr genau, was sie will, hat noch nicht resigniert. Auch in ihrem Leben gibt es so einige Baustellen, weshalb ich auch mit ihr so richtig mit fiebern und leben konnte. Aber nicht nur die beiden, auch die kleinen Nebendarsteller, die diverse kleine Leute im realen Leben mit ihren Sorgen zeigen, sind mit vielen meist liebevollen Besonderheiten, individuellen Macken, Ecken und Kanten ausgestattet und beleben die Geschichte gelungen.

    Alles in allem eine herzerwärmende Geschichte, die mich mit einnehmenden Darstellern, allen voran natürlich Albert, völlig einnehmen konnte weshalb sie von mir auch gerne fünf Sterne bekommt.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Janine G., 16.09.2021

    Als Buch bewertet

    Albert ist Postbote und sehr geschickt darin anderen Menschen aus dem Weg zu gehen. Als er kurz vor seiner Pensionierung steht und zu Weihnachten seine Katze stirbt, wird ihm klar, das er so nicht weiter machen kann. Er versucht seinen Mut zusammen zu nehmen, um Kontakte zu knüpfen und seine Jugendliebe George zu finden.

    Das Cover ist sehr detailliert bearbeitet und schön gestaltet. Es passt wunderbar zu der Geschichte.
    Der Schreibstil ist flüssig und man fühlt sich einfach wohl beim Lesen.

    Es wird aus der Gegenwart erzählt, indem man Albert als auch Nicole begleitet. Zwischendurch wird Albert's Vergangenheit dem Leser näher gebracht und warum er so verschlissen wurde.

    Die Hauptprotagonisten gefallen mir sehr, sie sind gut ausgearbeitet und man kann sie sich mit ihren Problemen und Ängsten gut vorstellen. Ich bin sehr erstaunt wie schnell man sich doch ändern kann, wenn man seinen Mut entdeckt.

    Die Geschichte ist sehr rührend geschrieben und man merkt das viel Gefühl dahinter steckt und das Thema wichtig ist. Ich selber kann mir das garnicht vorstellen, was Mann alles früher hinnehmen musste.

    Das Buch kann ich nur empfehlen und den Autor werde ich mir merken.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemone, 02.10.2021

    Als bewertet

    Obwohl Albert Entwistle schon in Rente geht, ist er bereit, Veränderungen zuzulassen. Das hat ihn als Protagonist sehr sympathisch gemacht. Generell fand ich die Geschichte überaus gefühlvoll geschrieben. Zu Beginn kann einem Albert echt leid tun. Erst muss er seinen Job aufgeben und in Zwangsrente gehen und dann stirbt auch noch seine einziger Bezugspunkt, seine Katze. Das war sehr traurig. Doch dann platzt bei ihm auf einmal der Knoten. Man konnte regelrecht spüren, wie befreit er auf einmal war, als er sein grösstes Geheimnis preis gab. Das graue Mäuschen wurde plötzlich sehr lebendig und fing an sich am Leben zu erfreuen. Mir hat seine Entwicklung sehr gefallen. Der Autor geht mit den beinhalteten Themen sehr liebevoll und behutsam um, damit er niemandem auf den Schlips tretet. Die Geschichte besticht mit Charakteren, die glaubhaft agieren und mit einer durchweg schlüssige Handlung. Mir hat das Buch sehr gut gefallen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Helene D., 30.08.2021

    Als Buch bewertet

    Mir war Albert Entwistle von Anfang an sympathisch und am Ende hab ich ihn richtig ins Herz geschlossen.
    Sehr einfühlsam und anschaulich beschreibt der Autor den Charakter des Protagonisten. Er durchlebt eine Wandlung, über die nicht nur sein Umfeld sondern auch er selbst sehr staunt. Nach jahrelanger Einsamkeit wagt er den Schritt zurück ins bunte Leben.
    Die Spannung baut sich dabei stetig auf. Ab der Hälfte des Buches konnte ich es kaum noch aus der Hand legen. Es ist kein klassischer Liebesroman; dennoch, oder gerade deshalb, hat es mich sehr berührt.
    Die Nebendarsteller haben mir genauso gut gefallen. Auch sie wurden sehr authentisch beschrieben und der ein oder andere ändert sich durch Alberts Geschichte und Handeln ebenfalls.
    Eine Empfehlung für alle Fans von Liebesgeschichten und mit einem Herz für atypische Helden.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Doris K., 13.09.2021

    Als Buch bewertet

    Schöne Geschichte
    Das Buchcover gefällt mir gut und passt zu der Geschichte, denn es geht um Albert, der gern als Postbote arbeitet und er lebt allein mit seiner Katze Gracie. Albert hat ein Geheimnis. Nachdem zu Weihnachten seine geliebte Katze Gracie stirbt und er in Pensionierung gehen soll, wird Albert bewusst, wie einsam er ist. Albert denkt an seinen geliebten Freund George, den er nach einem Vorfall vor fünfzig Jahren im Stich gelassen hat. Er hat die fünfzig Jahre ohne Liebe gelebt, was man sich kaum vorstellen kann. Albrecht will nach George suchen. Er lernt Nicole kennen und sie helfen sich auf eine nette Art gegenseitig. Albrecht überrascht Edith eine ältere einsame nette Dame mit Kleinigkeiten und hilft ihr damit aus der Einsamkeit. Albert öffnet sich und findet somit nette Freunde. Zum 65. Geburtstag wird er ganz nett von seinen Kollegen und Freunden überrascht. Der Schreibstil ist anschaulich und angenehm und es wird gut beschrieben, wie die Personen denken und fühlen. Es ist eine schöne Geschichte und ich kann sie weiterempfehlen.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    CanYouSeeMe, 02.09.2021

    Als Buch bewertet

    Der Autor Matt Cain hat mit diesem Buch eine berührende Geschichte über den zunächst in sich zurückgezogenen Albert verfasst. Die Handlung wird im Klappentext schon in grossen Teilen vorweg genommen, es geht aber eher um die Entwicklung und dabei erlernten Lebensweisheiten, die dieses Buch ausmachen. Grosse Wendungen oder Spannungsbögen habe ich hier nicht finden können - aber auch nicht erwartet.
    In diesem Buch kommen wichtige Themen zur Sprache, die Bearbeitung bleibt für mich persönlich aber zu oberflächlich, zudem geht Alberts Entwicklung ohne nennenswerte Rückschläge oder Hindernisse voran, was in meinen Augen nicht realistisch ist. Dadurch bekommt das Buch einen ganz eigenen Wohlfühlcharakter, der das Potential der Thematik aber nicht ganz ausschöpfen kann.
    Albert ist ein sehr sympathischer Protagonist, der detailreich dargestellt wird. Alle weiteren Personen des Buches bleiben weniger ausführlich charaktersiert. Damit habe ich mich ihnen weniger nah gefühlt. Alberts Wende vom zurückgezogenen Eigenbrötler bis hin zum kontaktfreudigen und offenen Menschen ging erstaunlich schnell - zu schnell in meinen Augen. Für mich war das nicht realistisch, sondern mit einer grossen Portion Friede-Freude-Eierkuchen-Glanz überzogen.
    Die Rückblenden in Alberts Jugend haben mir gut gefallen, sie haben eine gewisse Spannung in die Handlung gebracht und einen ganz anderen Zeitgeist aufleben lassen.
    Ich habe das Buch gern gelesen und Albert auch gern auf seiner Suche begleitet. Durch den fehlenden Tiefgang war es eher eine seichte Lektüre zum Wohl- und Mitfühlen. Auch wenn dieses Buch einfühlsam und zart sein möchte, gingen mir Persönlichkeitsentwicklungen und Relexionen zu schnell und unpersönlich.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LaberLili, 13.09.2021

    Als Buch bewertet

    Dieser Roman wird als „Feel-Good-Geschichte“ beworben, wobei ich dieser Klassifizierung nur insofern widersprechen möchte, als dass es sich hierbei schon eher um eine Feel-Too-Good-Geschichte handelt: Der allein mit seiner Katze sehr zurückgezogen lebende Albert Entwistle wird mit dem Fakt konfrontiert, dass seine Pensionierung unverschiebbar bevorsteht, was ihn völlig aus der Bahn wirft, denn seine Arbeit als Postbote ist das Einzige, was seinem Leben eine gewisse Struktur gibt und ihm überhaupt noch ein gewisses Mass an regelmässiger sozialer Interaktion abverlangt, auch wenn er stets bemüht ist, menschliche Kontakte zu vermeiden. Als Gracie, seine Katze, stirbt, wird Albert sich seiner Einsamkeit erst so richtig bewusst und beschliesst, sich und sein Leben etwas mehr für Andere zu öffnen – und seine grosse und einzige Liebe George zu suchen, was mit Alberts Outing einhergeht, der seine Homosexualität bislang stets verschwiegen hat.
    Zusammen mit der alleinerziehenden Auszubildenden Nicole, sich selbst der Liebe ihres neuen Freundes unsicher, erfindet sich Albert neu bzw. findet sich überhaupt erst selbst und noch dazu eine etwas aussergewöhnliche „Ersatzfamilie“.

    Der gegenwärtige Teil des Romans wird in der Vergangenheitsform erzählt und wird immer wieder von einer sich fortsetzenden Erzählung „von Damals“ unterbrochen, die von Alberts und Georges Liebesgeschichte und ihrem tragischen, plötzlichen Ende handelt. Jener lang zurückliegende Teil wird im Präsens wiedergegeben, was für mich deutlich symbolisiert hat, wie lebendig seine Gefühle und das fast 50 Jahre zurückliegende Geschehen in Alberts Erinnerung noch sind.

    Auch dass Nicole ihn unter ihre Fittiche nahm, und in gewisser Weise er sie, hat Alberts Entwicklung besonders gut getan. Allgemein muss wohl festgehalten werden, dass dieser Roman ohne die diversen Nebenfiguren kaum funktioniert haben würde, weil Albert in jenem Fall wirklich nur auf der Stelle hätte treten können. Zugleich habe ich in den Nebenfiguren aber auch den einzigen und dabei relativ grossen Schwachpunkt ausmachen können: Die Figuren geben ein sehr authentisches Bild der Gesellschaft ab und es wäre zwar schön und im Grunde genommen nur natürlich, würden alle Alberts Outing positiv aufnehmen oder bloss mit einem Schulterzucken hinnehmen, aber auch für die heutige Zeit fand ich es unglaubwürdig, dass Albert in der Kleinstadt, in der er lebte, einfach nur bejubelt wurde und er rein gar keinen Anfeindungen ausgesetzt war; stattdessen bekundeten selbst die, die zuvor stets mit homophoben Äusserungen aufgefallen waren, dass „es war ja gar nicht so gemeint“ und sowieso.
    Ich fand es schade, weil ich hier durchaus Potenzial sah, auch älteren Ungeouteten, die es erlebt haben, dass ihre Sexualität als Verbrechen behandelt wurde, Mut zu machen, sich noch zu outen, weil auch der gesellschaftliche Umgang da längst anders ist, aber es war mir dann einfach zu „feel good“, dass Albert absolut null negative Reaktionen erfuhr.

    Ja, Gracie stirbt (übrigens in einem recht hohen Katzenalter und noch dazu ohne längere Qual), und wie sich herausstellt, stand auch die Beziehung zwischen seinen Eltern und ihm unter keinem guten Stern, aber in diesem Buch ist es so, dass kaum entscheidet Albert sich dazu, sein Leben etwas umzugestalten, er eigentlich nur noch eine fluffige Wattewölkchenwelt, inklusive eines recht schmalzigen Endes, erlebt. Da was heute Roman sein will, aber auch immer einen tragischen Strang benötigt, gibt es in „Das geheime Leben des Albert Entwistle“ dann den unheilbar krebskranken Enkelsohn einer Arbeitskollegin, der nun halt sterben muss, ohne dass es Alberts persönliche Geschichte gross tangiert, was ich inmitten der sonstigen Wattewölkchenwelt schon unangenehm kurios fand.

    Insgesamt habe ich diesen Roman von Matt Cain aber sehr gerne gelesen, wenn auch kapitelweise, da er mir am Stück doch zu kitschig gewesen wäre; andererseits: in meinen Augen die perfekte Urlaubslektüre, wenn es eher lässig-locker idyllisch sein soll. Aber ich hätte mir doch eben auch ein bisschen mehr gegenwärtige Konfrontationen für/mit Albert erwünscht.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Readaholic, 30.08.2021

    Als Buch bewertet

    Ein Leben im Dienste der Royal Mail
    Der Postbote Albert Entwistle lebt ein ruhiges, zurückgezogenes Leben. Er weiss vieles über seine Kunden, wer heiratet oder frisch verliebt ist und wo es einen Todesfall gegeben hat. Doch er beobachtet alles aus der Distanz, auf ein persönliches Gespräch lässt er sich lieber nicht ein. Auch an seinem Arbeitsplatz im Postverteilzentrum hält er sich die Kollegen lieber vom Hals. Albert wird demnächst 65 und hat somit das Pensionsalter erreicht. Als er das entsprechende offizielle Schreiben erhält, ist er entsetzt. Was soll er mit seinem Leben anfangen, wenn er nicht mehr Postbote ist? Zuhause erwartet ihn nur seine Katze Gracie. Als diese stirbt, fällt er in eine tiefe Depression, doch er erkennt, dass es so nicht weitergehen kann und er dringend soziale Kontakte braucht.
    Von Anfang an ist klar, dass es ein Ereignis in Alberts Leben gab, das ihn tief geprägt und sein Leben bestimmt hat. Wenn man die Widmung am Anfang des Buchs liest, ist einem klar, um was für ein Geheimnis es sich wohl handeln muss...
    „Das geheime Leben des Albert Entwistle“ ist ein humorvoller und stellenweise auch sehr trauriger Roman. Es ist schön mitzuerleben, wie sich der einsame Kauz nach und nach seiner Umwelt öffnet und den Mut besitzt, sein Leben grundlegend umzukrempeln und Freundschaften zu schliessen. „Herzerwärmend“ ist wohl das passendste Adjektiv für dieses Buch, das allerdings auch ein paar für mich ziemlich befremdliche Szenen beinhaltet. So wird Albert nach seinem „Geständnis“ begeistert gefeiert und das ganze Dorf freut sich mit ihm und gratuliert. Ich habe keine Ahnung, wie realitätsnah oder -fern dies ist, ich fand es ein wenig too much.
    Das Cover ist ansprechend und passend zum Inhalt gestaltet: ein typisch britischer knallroter Briefkasten, vor dem eine freundlich dreinschauende schwarze Katze sitzt, Briefe flattern durch die Luft und das Ganze ist wie ein Luftbrief umrandet.
    Ich habe dieses Buch an einem ganz und gar verregneten und kalten Wochenende gelesen und es war genau die richtige Lektüre.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sandra K., 05.09.2021

    Als Buch bewertet

    Charmant
    Charmant war in der Tat das erste Wort, das mir für dieses Buch einfiel...
    Das fängt schon beim Cover an: diese kleine Katze neben dem Briefkasten und die umher flatternden Briefe. Das wirkt einfach drollig und hat eben einen gewissen Charme.
    Beim Titel hat man wenig einfallsreich einfach den Originaltitel 1:1 ins Deutsche übersetzt. Das hätte man meiner Meinung nach durchaus besser machen können; da gab es zig Möglichkeiten...
    Diese Geschichte ist eine wahre „Feel-Good-Geschichte“, wie ich zuvor nur sehr wenige gelesen habe und man schlägt das Buch mit einem tiefen Seufzer zu, wenn man die letzte Seite umgeschlagen hat... Es gibt einem wirklich etwas, wenn man das so plakativ ausdrücken darf. Wirklich !
    Die Geschichte um Albert Entwhistle umfasst 432 Seiten und unterhält nicht nur gut, sondern wärmt einen auch wie eine kuschelige Decke an regnerischen, kalten Herbstabenden, in die man sich „einmummeln“ kann. Eine wahre „Feel-Good-Geschichte“ as its best. Matt Cain schreibt einfach hervorragend, berührend und fesselnd.
    Und auch das Setting, diese kleine, reizende Stadt Toddington – man kann sich das alles so schön vorstellen und wähnt sich mittendrin. Man möchte wirklich selbst hinreisen und mit Albert durch die Strassen ziehen ! Einfach nur toll !

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Daniela H., 09.09.2021

    Als Buch bewertet

    Zuerst muss ich mal sagen, dass das der der erste Diversity Roman war, den ich je gelesen habe.
    Ich habe mir die Buchbeschreibung zwar durchgelesen, dachte aber dabei ein den weiblichen Namen George. Vom Cover her hätte ich mir das Buch wahrscheinlich nicht gekauft.
    Wie auch immer, das Buch ist wirklich sehr toll geschrieben, ein feiner Erzählstil und kurzweilige Kapitel machen das Lesen sehr angenehm.
    Erst in Kapitel fünf habe ich erkannt, was Alberts grosses für ihn ziemlich bedrückendes Geheimnis ist. Gespannt verfolgte ich, wie aus dem zurückgezogen lebenden Postler durch die bevorstehende Pensionierung und den Tod seiner geliebten Katze Gracie eine andere Persönlichkeit wird. Es ist schön zu sehen, wie seine Umgebung auf die Enthüllung seines Geheimnisses reagiert.
    Albert begibt sich auf die Suche nach seiner Jugendliebe und dabei hilft ihm seine neue Freundin Nicole, die ebenfalls eine schwierige Zeit durchmacht. Trotz den mittlerweile vielen sozialen Medien wie Facebook, Instagram und Co, findet Albert keine Spur, bis er auf die Idee kommt, eine ehemalige Theatermitarbeiterin zu fragen, da George in seiner Jugend in Theatergruppen war.
    Diese Eingebung bringt ihn zum ersten Mal im Leben nach London.
    Mir persönlich hat der Roman sehr gefallen. Er bricht mit Klischees und teils konnte ich mich nur schwer loslösen, wollte ich doch unbedingt wissen, wie es weitergeht.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesezauber_Zeilenreise, 12.09.2021

    Als Buch bewertet

    Spätes Comingout nach einem Leben voller Verstecken und Einsamkeit – wunderschön, berührend, humorvoll


    Albert lebt in schon immer in seinem Elternhaus. Dort wuchs er auf, hatte eine schöne Kindheit, aber eine schwere Jugend. Dort hat er seine Mutter, die kein gutes Haar an ihm lies, bis zu ihrem Tod gepflegt. Und dort lebt er nun mit Gracie, seiner über alles geliebten Katze, die nun schon seit 18 Jahren an seiner Seite ist. Er liebt seinen Beruf als Postbote, auch wenn er den Kontakt zu Menschen, egal welchen, meidet. Als Gracie stirbt und ihm auch noch eröffnet wird, dass er zu seinem 65. Geburtstag, also in wenigen Monaten, in Pension gehen muss, sieht er es plötzlich ganz klar vor Augen: wenn er nicht einsam sterben möchte, muss er etwas unternehmen. Seine Ängste überwindend knüpft er Kontakte und – der grösste Schritt für ihn überhaupt – outet sich! Er benötigt Hilfe bei der Suche nach George, seiner grossen Jugendliebe von vor 50 Jahren. Albert hat mit vielem gerechnet, zumal in seiner Jugend Homosexualität strafbar und geächtet war und vor allem seine Eltern damit überhaupt nicht klarkamen. Doch mit der Welle an Zuneigung, Hilfsbereitschaft und Akzeptanz nun gar nicht. Wenn er jetzt nur noch George findet und der ihm das, was in der Vergangenheit geschehen ist, verzeiht.

    WUNDERVOLL! Ein Buch so voller Wärme, Liebe, Freude, Traurigkeit, Humor. Albert schliesst man sofort ins Herz, sein von tiefer Liebe (und grosser Einsamkeit) geprägter Umgang mit Gracie, seine leise, zurückhaltende Art, sein durch und durch liebenswertes Wesen und dann sein so mutiges Comingout, mit dem er alle seine jahrzehntelang bestehenden Ängste überwindet. Als Leser erfährt man über bittersüsse Rückblicke viel von Albert und Georges Vergangenheit, ihre zarte Liebesgeschichte, die so ein böses Ende nahm. Und über den damals herrschenden Hass auf gleichgeschlechtliche Liebe. Mitzuerleben, was Albert und George erlebten, tut weh. Mitzuerleben, wie Albert mit fast 65 Jahren dann aber den grossen Schritt wagt in ein neues Leben, ist herzerwärmend. Sämtliche Figuren sind so liebenswert, so skurril, so normal, so wundervoll. Die Story macht keine Umwege, sondern landet direkt im Herzen. Hier passt vom fesselnden Schreibstil über die detaillierten Charaktere und die berührende, humorvolle, warmherzige Story bis hin zum Setting und dem passenden Cover einfach alles. Oft möchte ich einfach in das Buch schlüpfen und Albert umarmen – oder ihm auch mal einen Schubs geben.

    Ein grossartiges Buch über Liebe und Freundschaft, über das Überwinden von Ängsten und Vorurteilen, über Einsamkeit aus dem Gefühl heraus, nicht normal zu sein und darüber, dass es nie zu spät ist, etwas zu ändern. Es zeigt auf, dass jeder irgendwie sein Päckchen zu tragen und mit Vorurteilen zu kämpfen hat. Das manche Verhaltensweisen oder Eigenschaften einfach nur ein Mantel ist, mit dem sich andere schützen – und es sich lohnt, darunter zu gucken. Warmherzig, lebensbejahend, wundervoll!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Readaholic, 30.08.2021

    Als Buch bewertet

    Ein Leben im Dienste der Royal Mail
    Der Postbote Albert Entwistle lebt ein ruhiges, zurückgezogenes Leben. Er weiss vieles über seine Kunden, wer heiratet oder frisch verliebt ist und wo es einen Todesfall gegeben hat. Doch er beobachtet alles aus der Distanz, auf ein persönliches Gespräch lässt er sich lieber nicht ein. Auch an seinem Arbeitsplatz im Postverteilzentrum hält er sich die Kollegen lieber vom Hals. Albert wird demnächst 65 und hat somit das Pensionsalter erreicht. Als er das entsprechende offizielle Schreiben erhält, ist er entsetzt. Was soll er mit seinem Leben anfangen, wenn er nicht mehr Postbote ist? Zuhause erwartet ihn nur seine Katze Gracie. Als diese stirbt, fällt er in eine tiefe Depression, doch er erkennt, dass es so nicht weitergehen kann und er dringend soziale Kontakte braucht.
    Von Anfang an ist klar, dass es ein Ereignis in Alberts Leben gab, das ihn tief geprägt und das sein Leben bestimmt hat. Wenn man die Widmung am Anfang des Buchs liest, ist einem klar, um was für ein Geheimnis es sich wohl handeln muss...
    „Das geheime Leben des Albert Entwistle“ ist ein humorvoller und stellenweise auch sehr trauriger Roman. Es ist schön mitzuerleben, wie sich der einsame Kauz nach und nach seiner Umwelt öffnet und den Mut besitzt, sein Leben grundlegend umzukrempeln und Freundschaften zu schliessen. „Herzerwärmend“ ist wohl das passendste Adjektiv für dieses Buch, das allerdings auch ein paar für mich ziemlich befremdliche Szenen beinhaltet. So wird Albert nach seinem „Geständnis“ begeistert gefeiert und das ganze Dorf freut sich mit ihm und gratuliert. Ich habe keine Ahnung, wie realitätsnah oder -fern dies ist, ich fand es ein wenig too much.
    Das Cover ist ansprechend und passend zum Inhalt gestaltet: ein typisch britischer knallroter Briefkasten, vor dem eine freundlich dreinschauende schwarze Katze sitzt, Briefe flattern durch die Luft und das Ganze ist wie ein Luftbrief umrandet.
    Ich habe dieses Buch an einem ganz und gar verregneten und kalten Wochenende gelesen und es war genau die richtige Lektüre. 4,5 von 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Zeilenzauber, 03.09.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch ist eine wunderschöne Geschichte über verloren geglaubte Liebe, Akzeptanz und den Mut etwas zu ändern.

    Als Hauptcharakter würde ich Albert als ungewöhnlich bezeichnen, was mir direkt sehr positiv aufgefallen ist. Er ist entspricht keinen Klischees und besitzt sehr spannende Charakterzüge. Der Postbote verliebte sich als junger Mann in einen anderen Mann zu einer Zeit (1970), als dies leider noch nicht gut geheissen wurde. Durch die viele Ablehnung und den Hass wurde letztendlich nichts aus den beiden und Albert verlor seine grosse Liebe. Die Ablehnung zu dieser Zeit fand ich wirklich traurig und machte mich beim Lesen ganz betroffen. Ich bin froh, dass sich die Welt langsam wandelt, umso wichtiger finde ich Bücher (wie dieses), die genau das vermitteln. Trotzdem hat das Buch auch sehr starke Einblicke in die damalige Zeit vermittelt, sodass man mitfühlen konnte. Die Engstirnigkeit mancher Menschen war für mich erschreckend.

    Mein liebster Charakter war selbstverständlich Albert, der nach Jahren des Versteckens und Alleinseins beschlossen hat, dass er dringend etwas ändern muss und das Leben geniessen möchte. Diese Entschlossenheit und der Enthusiasmus ist bewundernswert und hat beim Lesen viel Spass gemacht. Anfangs tut er sich selbstverständlich etwas schwer, aber gerade das macht es so charmant. Wie er langsam über sich hinaus wächst und Dinge geniesst, die er vorher gemieden hat. Vor allem aber das er offen zu sich selbst stehen und sich akzeptieren kann. Die Message die dabei repräsentiert wird ist wirklich stark und wichtig! Für mich war das Buch ein richtiger Pageturner und ich habe das Buch fast in einem Rutsch gelesen. Das lag zum einen an der brillanten Geschichte, aber auch am Schreibstil, der mir sehr gefallen hat. Es liest sich sehr locker und flüssig, teils humorvoll und man bekommt gar nicht genug von der Geschichte.

    Ich kann diese herzerwärmende, aussergewöhnliche Geschichte nur weiterempfehlen und vergebe verdiente 5 Sterne!

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