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  • 5 Sterne

    MissGoWest, 31.03.2022

    Als Buch bewertet

    Lebensverändernder Sommer

    Der Wiener Schriftsteller Leopold Perlstein reist von seinem Exil in Tel Aviv auf Einladung seiner Agentin Alma in den Osten der USA, wo er seine Schreibblockade überwinden soll. Durch einen Unglücksfall landet er im Roxy, einem Gästehaus, das von der resoluten Wirtin Dora geführt wird. Leo fällt es zunächst schwer, sich den neuen Gegebenheiten anzupassen, doch je mehr Zeit in diesem heissen Sommer verstreicht, desto offener wird Leo. Dabei helfen ihm Anton, ein Junge, der ihm Autofahren im Gegenzug für Schachstunden beibringt, ebenso wie das Ehepaar Geringer, mit denen er am Badesee der Hitze trotzt. Allen voran ist es aber Dora, mit der anfangs über das gemeinsame Strohmandeln, ein Kartenspiel, eine Vertrautheit aufbaut, die sein Leben verändern soll.

    Ich liebte es, gemeinsam mit Leo in diesen heissen New Yorker Sommer 1948 an der Grenze zu Connecticut einzutauchen. Die neue Umgebung aus seiner Perspektive zu erleben und seinen Frust über die Situation regelrecht selbst zu spüren, machte den Roman so lebensnah. Alles ist unaufgeregt, aber echt und entfaltet einen einzigartigen Zauber. Sowohl Leo als auch Dora haben eine bewegte Vergangenheit, deren Geister sie auf die eine oder andere Art heimsuchen. Beide spüren, dass es mehr für sie geben kann jenseits ihrer früheren Familie und verlorenen Lieben. Die langsame Annährung über das Tarock-Kartenspiel ebnet den Weg für eine zarte Liebesgeschichte ohne jeden Kitsch.

    So bleibt ein Wohlfühlbuch trotz schwerer Themen, das zum Nachdenken anregt und zum Leben einlädt. Der feine Humor hält sich die Waage mit der Schwermütigkeit der Nachkriegszeit. Für mich ist „Leo und Dora“ ein wunderbares Sommerbuch sowie ein Liebesroman, bei dem viel zwischen den Zeilen zu entdecken ist. Gerne hätte ich diesen Sommer auch im Roxy verbracht – von mir gibt es verdiente 5 von 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    Normanfips, 11.03.2022

    Als Buch bewertet

    Eine zarte Liebesgeschichte

    Zehn Jahre lang war Leopold Perlstein, ein vor vielen Jahren gefragter Schriftsteller, im Exil in Palästina. Seine eigentliche Heimat ist die Stadt Wien, aus der er vor den Nazis fliehen musste. Nun schreiben wir das Jahr 1948 und Leo ist unterwegs nach Connecticut, um den Sommer über im Landhaus seiner Agentin zu verbringen. Dort hofft er, seine Schreibblockade überwinden zu können. Leo ist unzugänglich und menschenscheu. Ruhe schätzt er über alles. Daraus wird allerdings nichts, da das Haus abgebrannt ist und Leo nun im Roxy, einem einfachen Gästehaus übernachten und für die nächsten Wochen leben muss. Geführt wird die Unterkunft von Dora, die auf den ersten Blick auch nicht sehr zugänglich zu sein scheint.
    Es ist laut, das Essen schmeckt nicht, das Bett ist schief und alles scheint sich gegen Leo verschworen zu haben.
    Doch nach und nach kommt er aus seinem Schneckenhaus heraus, auch dank Dora und gemeinsamen Kartenspielen, dem Strohmandeln.
    Agnes Krup schreibt unaufgeregt und schafft es, die Sommerhitze, die Geräusche der Gäste, die Gerüche und die Menschen lebendig werden zu lassen.
    Auch wenn beide Charaktere auf den ersten Blick nicht sehr offen und einnehmend wirken, mochte ich sie von Anfang an. Die Beziehung zwischen ihnen schreitet langsam und unaufgeregt voran, wobei beide sich mehr und mehr öffnen und von ihrem Leben preisgeben.
    Ich hätte gerne noch weiter am Leben der beiden teilgenommen. Eine klare Empfehlung für Leser, die eine schöne und klare Sprache zu schätzen wissen und mehr auf die leisen Zwischentöne stehen.
    Das Cover ist übrigens ein wunderschöner Hingucker und rundet das Lesevergnügen perfekt ab.

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  • 5 Sterne

    Lea Juliane L., 22.03.2022

    Als Buch bewertet

    Wer hier eine einfache Liebesgeschichte erwartet wird enttäuscht. Dieses Buch ist so viel mehr! Aber von Anfang an. Der Roman schafft etwas, was die wenigsten Bücher schaffen, nämlich dass man ihn fühlt. Die Autorin beschreibt den Sommer so lebhaft, dass ich die Hitze auf der Haut spüre, die warme Abendluft rieche, das Knistern der Kleider der Frauen höre. Die Leichtigkeit eines Sommers ist in diesem Buch festgehalten. Im Gegensatz zu dieser träumerische Kulisse stehen die Geschichten und die Erlebnisse der Protagonisten. Die handelnden Personen sind grösstenteils Flüchtlinge, Juden die ihre Heimat verlassen mussten, streng katholisch erzogene Mädchen, die dem Gefängnis ihres Zuhauses entflohen sind. Aber dieses Buch lebt von Kontrasten, arbeitet mit Stilmitteln, es macht einfach Spass! Sehr berührend und unheimlich aktuell sind die Schilderung einer Flucht. Wie ist es es seine Heimat und sein Leben hinter sich zulassen. Ich war wirklich enttäuscht als das Buch vorbei war, ich hätte noch lange von diesem Sommer, den unglaublich starken Menschen, dem Geist und den Hühnern lesen können.

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  • 5 Sterne

    Antje K., 26.03.2022

    Als Buch bewertet

    Endlich mal wieder ein Buch, das man nicht aus den Händen legen kann, wenn man einmal begonnen hat, es zu lesen. Ich habe den Zauber des Buches regelrecht verschlungen und war traurig, als es zu Ende war.

    Die Geschichte ist spannend erzählt und nimmt die Leserinnen mit auf eine Zeitreise ins Jahr 1948.
    Sehr anschaulich und authentisch wird das Leben von Leo und Dora geschildert. Es entwickelt sich eine romantische Liebesgeschichte, die sehr zart beschrieben wird. Leo versucht ausserdem seine Schreibhemmung zu verlieren.

    Mein Lieblingsschauplatz ist der See, auch ich würde dort gerne ungestörte Lektüreminuten erhalten und für Gespräche in dem Boot sitzen, damit mein Gesprächspartner nicht entkommen kann.

    Der Schreibstil von Agnes Krup ist wunderschön.

    Dieser Roman hat mich restlos begeistert und ich kann es kaum erwarten, wieder etwas von Agnes Krup zu lesen!

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  • 4 Sterne

    Magnolia, 14.03.2022 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    So hat sich Leopold Perlstein das nicht vorgestellt. Schlecht gelaunt sitzt er in der Kleinbahn, die sich entlang des Harlem River hinaufschiebt. Seine Schreibblockade will er endlich überwinden und so hat ihm Alma ihr Haus zur Verfügung gestellt, das aber leider abgebrannt ist. Im einem zweitklassigen Hotel wird er untergebracht, das die putzwütige, äusserst kleinliche Dora führt mit ihren stotternden Helfern und einer schwäbelnden Köchin, deren Essen ungeniessbar ist. Wer will schon ein zu Stein gebratenes Steak oder Würstchen aus der Dose! Auch sein Zimmer ist eine Zumutung! Ja, er würde Alma telegrafieren, dass sie ihn rettete oder ihm eine Schiffspassage zurück nach Jaffa schickte. Aber hier – hier konnte er nicht bleiben.

    Amüsant und ein wenig exaltiert geht es los, wir sind mit im Juni des Jahres 1948 gelandet, mit ihm sozusagen gestrandet. Mit Leo, dem Nörgler, dem so gar nichts passt. Er beobachtet die anderen Gäste, es sind Ferien und die Mütter mit ihren Kindern nehmen viel Platz ein, er muss sich ein wenig unterordnen. Noch dazu gibt es sowas wie einen Geist, den es zu vertreiben gilt.

    Wie das Leben eben so ist, so sind auch die Charaktere. Alle mit Ecken und Kanten, anfangs eher unsympathisch, man muss sie erst etwas näher kennenlernen. Da sind die Geringers, mit denen Leo sich anfreundet oder Anton, der mit seinen jungen Jahren so einiges zuwege bringt. Und natürlich Dora. So unterkühlt, wie es anfangs scheint, ist sie gar nicht und auch Leo taut immer mehr auf.

    Aus den unnahbaren titelgebenden Protagonisten werden immer mehr dem Leben zugewandte, sich öffnende Personen, denen das Schicksal nicht immer wohlgesonnen war. Und doch gilt es, jetzt zu leben, nach vorne zu schauen. Ein Sommer, der so viel ändert, der ihren Leben eine Wendung gibt, die sie nicht mehr für möglich gehalten hätten… Und dann ging er hinunter und begann zu schreiben. ‚Romanze in Triest‘ soll es heissen, Leos Buch. Eine Liebesgeschichte mit einem Gespenst.

    „Leo und Dora“ - ein unaufgeregtes Buch, ein sich annähern. Eingefahrene Bahnen verlassen, mit offenen Augen durchs Leben gehen, Neues zulassen. Die schnäbelnden Vögel vom Cover versinnbildlichen dieses Gefühl sehr gut. Das Herbstlaub hängt noch an einem Ast, während auf dem anderen die Knospen spriessen, alles sprüht Lebendigkeit und Lebensfreude aus. Ein Wohlfühlbuch, das auch ernste Töne anschlägt, das ich gerne gelesen habe.

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  • 4 Sterne

    hennie, 16.03.2022

    Als Buch bewertet

    Reife Liebe
    „Leo und Dora“ handelt in erster Linie von Leopold Perlstein. Er ist die Hauptfigur in dem Roman, der im Sommer 1948 spielt. Leo, ein einstmals erfolgreicher Wiener Schriftsteller, lebt schon seit zehn Jahren als Exilant in Palästina. Doch es gelingt ihm nicht in seiner neuen Heimat Fuss zu fassen, geschweige denn ein Buch zu schreiben. Deshalb folgt er dem Rat seiner Agentin Alma und fährt nach Amerika. Er soll in deren Landhaus im kleinen Ort Sharon in Connecticut den Sommer verbringen und seine Schreibblockade überwinden. Aber es soll anders kommen! Das gesamte Anwesen brannte in der Nacht vor seiner Ankunft ab und Leo muss notgedrungen mit dem Gästehaus Roxy vorliebnehmen. Das Roxy empfindet er sofort mit allem als Zumutung, einschliesslich Dora, die das Haus führt. Aber ausgerechnet dieser Ort und diese Frau wird sein Leben verändern.

    Für dieses Buch interessierte ich mich wegen der hübschen Illustration auf dem Cover. Die beiden Vögel, wie sie sich einander zuwenden, fand ich schön und auch ein wenig altmodisch. Nachdem ich die Geschichte gelesen habe, finde ich es passend.

    Der Roman beschreibt in unaufgeregter, beschaulicher Weise die bewegten Lebensläufe von Leo und Dora. Agnes Krup stellt ihre Personen mit detailgetreuer Genauigkeit dar. Das verfolgt sie bis in die Nebencharaktere hinein. Als Beispiel führe ich hier die schwäbelnde Köchin Kniffel an. Ich konnte mir die Menschen in ihrer Charakterisierung gut vorstellen. Leo ist zu Beginn ein mürrischer griessgrämiger Mann, der die Geselligkeit des Ortes vergeblich zu vermeiden sucht. Ob er will oder nicht, er muss sich irgendwie arrangieren. Beim Strohmandeln (ein Kartenspiel aus dem österreichischen Zweig der Tarock-Familie für zwei Spieler) mit Dora beginnt er langsam „aufzutauen“.
    Mir hat die ruhige, feinsinnig und mit hintergründigem Humor erzählte Geschichte gut gefallen. Allerdings kommt sie ohne grosse Gefühlsausbrüche daher, obwohl beider Vergangenheit voll von Dramatik ist.

    „Leo und Dora“ zeigt vor allem in charmanten Ereignissen, wie Liebe auch jenseits der Jugendjahre noch wunderschöne Wendungen ermöglicht. Alles wird erreichbar, wenn man es zulässt.

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  • 4 Sterne

    hennie, 16.03.2022 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Reife Liebe
    „Leo und Dora“ handelt in erster Linie von Leopold Perlstein. Er ist die Hauptfigur in dem Roman, der im Sommer 1948 spielt. Leo, ein einstmals erfolgreicher Wiener Schriftsteller, lebt schon seit zehn Jahren als Exilant in Palästina. Doch es gelingt ihm nicht in seiner neuen Heimat Fuss zu fassen, geschweige denn ein Buch zu schreiben. Deshalb folgt er dem Rat seiner Agentin Alma und fährt nach Amerika. Er soll in deren Landhaus im kleinen Ort Sharon in Connecticut den Sommer verbringen und seine Schreibblockade überwinden. Aber es soll anders kommen! Das gesamte Anwesen brannte in der Nacht vor seiner Ankunft ab und Leo muss notgedrungen mit dem Gästehaus Roxy vorliebnehmen. Das Roxy empfindet er sofort mit allem als Zumutung, einschliesslich Dora, die das Haus führt. Aber ausgerechnet dieser Ort und diese Frau wird sein Leben verändern.

    Für dieses Buch interessierte ich mich wegen der hübschen Illustration auf dem Cover. Die beiden Vögel, wie sie sich einander zuwenden, fand ich schön und auch ein wenig altmodisch. Nachdem ich die Geschichte gelesen habe, finde ich es passend.

    Der Roman beschreibt in unaufgeregter, beschaulicher Weise die bewegten Lebensläufe von Leo und Dora. Agnes Krup stellt ihre Personen mit detailgetreuer Genauigkeit dar. Das verfolgt sie bis in die Nebencharaktere hinein. Als Beispiel führe ich hier die schwäbelnde Köchin Kniffel an. Ich konnte mir die Menschen in ihrer Charakterisierung gut vorstellen. Leo ist zu Beginn ein mürrischer griessgrämiger Mann, der die Geselligkeit des Ortes vergeblich zu vermeiden sucht. Ob er will oder nicht, er muss sich irgendwie arrangieren. Beim Strohmandeln (ein Kartenspiel aus dem österreichischen Zweig der Tarock-Familie für zwei Spieler) mit Dora beginnt er langsam „aufzutauen“.
    Mir hat die ruhige, feinsinnig und mit hintergründigem Humor erzählte Geschichte gut gefallen. Allerdings kommt sie ohne grosse Gefühlsausbrüche daher, obwohl beider Vergangenheit voll von Dramatik ist.

    „Leo und Dora“ zeigt vor allem in charmanten Ereignissen, wie Liebe auch jenseits der Jugendjahre noch wunderschöne Wendungen ermöglicht. Alles wird erreichbar, wenn man es zulässt.

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  • 4 Sterne

    Readaholic, 25.03.2022

    Als Buch bewertet

    Sommer an der amerikanischen Ostküste
    Es ist das Jahr 1948. Leo Perlstein, einst erfolgreicher Wiener Schriftsteller, der mittlerweile schon seit Jahren im Exil in Palästina als Versicherungsmathematiker sein Geld verdient, reist auf Einladung seiner Agentin und guten Freundin Alma nach Sharon, Connecticut, um dort in Almas Haus einen Sommer weitab vom Alltag zu verbringen. Der Gedanke dahinter ist, dass Leo dort seine Schreibblockade überwinden soll. Doch als er in Sharon ankommt, teilt man ihm mit, dass besagtes Haus einem Brand zum Opfer gefallen ist und Leo stattdessen mit dem einzigen Gästehaus am Ort, dem etwas heruntergekommenen Roxy, vorliebnehmen muss. Da Hochsaison ist, muss sich Leo ausgerechnet mit dem letzten freien Zimmer, der Dachmansarde, begnügen. Zunächst ist er entsetzt – nicht nur von der bescheidenen Unterkunft, sondern auch von den anderen Gästen – hauptsächlich jungen Müttern mit ihrem lauten Anhang – dem Essen und den Gemeinschaftstischen. Doch langsam, aber sicher lässt er sich auf die neuen Lebensumstände ein und merkt, dass es ihm ganz guttut, einen Gang herunterzufahren und die Dinge so zu nehmen, wie sie sind. Dora, die Besitzerin des Roxy, spielt ab und zu mit ihm Karten, ihr Ziehsohn Alfred fährt ihn (ohne Führerschein) in den nächstgrösseren Ort und er lernt das Professorenehepaar Geringer kennen, mit dem er sich anfreundet. Nur mit seiner Romanidee kommt er zunächst einfach nicht voran.
    „Leo und Dora“ ist ein ruhiger Roman, in dem nichts Weltbewegendes passiert. Doch die kleinen Ereignisse, die Agnes Krup mit feinem Humor schildert, sind amüsant zu lesen. Der Leser erlebt mit, wie Leo nach und nach seine harte Schale ablegt und auch Dora beginnt, sich ein Privatleben ausserhalb des Roxy zu gestatten. Das Buch schafft es hervorragend, die Atmosphäre der langen, trägen Sommertage und -abende zu vermitteln. Mir hat es gut gefallen, in diese Atmosphäre einzutauchen und mehr über das Leben der einzelnen Personen und die sich langsam entwickelnden Freundschaften zu erfahren.

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  • 4 Sterne

    Cynthia M., 12.03.2022

    Als bewertet

    „Leo und Dora“ ist eine ganz zarte Geschichte über eine vorsichtige Annäherung, über Heimat und Familie und über die Geister der Vergangenheit.

    Zum Inhalt: Leo, ehemaliger Schriftsteller aus Wien, lebt seit Jahren im Exil in Tel Aviv, getrennt von seiner Tochter, die mit ihrer Mutter in Indien lebt. Leo hat seit Jahren ein Schreibblockade, verdient seinen Lebensunterhalt mit der Berechnung von Versicherungssätzen und ist allgemein eher unzufrieden. Eine Reise an die Ostküste der USA soll Abhilfe und Inspiration für ein neues Buch schaffen. Aber alles kommt anders als erwartet.

    Man wird mitten in die Geschichte hineingeworfen und eine Weile war mir nicht so richtig klar, wie ich diese Geschichte einordnen soll. Da ist dieser Leo, für den nichts so läuft wie geplant und der in einer Pension absteigen muss, die ihm absolut nicht zusagt, wo ihm das Essen nicht schmeckt und die Leute ihm wenig erträglich sind. Aber dann beginnt er sich mit der Wirtin Dora anzufreunden.

    Die beiden titelgebenden Protagonistin nähern sich vorsichtig an und beginnen sich füreinander zu öffnen. So erfährt der Leser einiges über die Familienverhältnisse der beiden, ihrer beider Lebensgrundlage und ihre Sorgen. Die Geschichte ist sehr alltäglich und absolut menschlich.

    Die Geschichte lebt von den Gesprächen die die Figuren miteinander führen in denen es um Familie, Liebe und Verlust geht. Und um die Hoffnungen auf das was noch kommen mag. Sie verändern das Leben der Protagonisten nachhaltig und eröffnen eine unerwartete, sanfte Liebe.

    Das Buch besticht durch die kurzen Kapitel und die Einfühlsamkeit mit der diese recht skurrile Liebesgeschichte erzählt wird. Mir hat das Buch gut gefallen.

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  • 4 Sterne

    Johann B., 28.03.2022

    Als bewertet

    Seine letzte Veröffentlichung war im Jahr 1936, also vor zehn Jahren. Seitdem dauert die Schreibblockade an. Die Rede ist von Leo, einem Schriftsteller, der in Palästina lebt. Ach nein, heute heisst es ja Israel, so sagt er. Er nimmt die Einladung einer Freundin und Agentin an und begibt sich nach Connecticut. Seine Ankunft ist nicht so, wie er sich das vorstellte. Das Haus der Agentin brannte in der Nacht bis auf die Grundmauern nieder und jetzt muss er in einer sehr kleinen Pension logieren. Was ihm zunächst so gar nicht behagt, das stellt sich aber als Segen heraus. Er lernt interessante Menschen kennen und schätzen.

    Es war das wunderschöne Cover, das mich zum Lesen des Buches veranlasste. Es gibt zwei Hauptpersonen, die sich im Laufe der Story näher kommen. Leo ist ein Mann, der schon lange alleine lebt und Dora die Inhaberin der Pension. Beide sind in ihren Ansichten gehemmt und für viele junge Leser wohl auch veraltet. Aber so war das damals. In dem Buch werden Ängste und Hoffnungen offenbar, die den Betroffenen gar nicht bewusst sind. Es geht aber auch um Verlust von nahen Angehörigen und was diese Traumen in jedem Einzelnen verursachen.

    „Leo und Dora“ ist kein Buch zum nebenher lesen. Es fordert Konzentration und wer sich auf eine Story einlassen kann, die eher psychologische Aspekte statt Spannung bereit hält, der wird das Buch mögen.

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  • 4 Sterne

    maggiem, 19.03.2022

    Als Buch bewertet

    Liebesgeschichte der besonderen Art
    Das Buchcover mit dem Vogelpaar sieht sehr kunstvoll aus und gefällt mir sehr gut. Dies ist mein erstes Buch von Agnes Krup und ihr Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Häppchenweise erfährt der Leser immer mehr über die Protagonisten Leo, Dora und Anton. Die Protagonistin Dora hat mir in ihrer souveränen und konsequenten Art sehr gut gefallen. Der Protagonist Leo entwickelt sich vom genervten Feriengast zum empathischen Zuhörer, der anfängt diese Zeit im Hotel Roxy zu geniessen. Zu Anton, der ihn zu Beginn der Geschichte am Bahnhof abgeholt hat, beginnt er ebenfalls eine menschliche Beziehung aufzubauen. Ich denke, dass ich mich ebenfalls in so einem Hotel wohl gefühlt hätte.
    Die andere Geschichte, dass es im Roxy spukt fand ich jetzt nicht besonders realistisch. Auch die Art und Weise wie Leo und Dora diesen Geist vertreiben, fand ich unglaubhaft.
    Trotzdem kann ich dieses Buch den Lesern empfehlen, die gerne anspruchsvolle Liebesgeschichten lesen.

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  • 4 Sterne

    begine, 14.03.2022 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Ausdrucksstark

    Die Schriftstellerin Agnes Krup Schaft mit ihrem neuen Roman „Leo und Dora“ eine Geschichte mit spannenden Eindrücken.
    Von ihr habe ich schon einen spannenden Roman Mit der Flut gelesen.

    Der Autorin gelingt es ihre Protagonisten zu schwierigen Persönlichkeiten zu bringen. Ihre Eindrücke der Gegend und der Zeit 1948 sind beeindruckend.

    Der Schriftsteller Leopold sta,,t aus Wien. Er hat sein Leben in Israel als Versicherungsangestellter eingerichtet. Seit 10 Jahren leidet er an einer Schreibblockade. Deshalb schickt seine Agentin ihn in einen kleinen Ort in Amerika.

    In seinem Hotel lernen wir und Leo Miss Dora kennen. Sie hat auch ein Stück Dramatik erlebt.

    Die Autorin lässt zwischen den Beiden interessante Dialoge hören. Die beiden Charaktere sind gut beschrieben.
    Der Stil ist fesselnd und besonders Ausdrucksstark.
    Die Geschichte ist rührend und wunderbar zu lesen.

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  • 3 Sterne

    Kristall, 24.03.2022

    Als bewertet

    Klappentext:

    „Dann eben Amerika.

    Auch nach zehn Jahren als Exilant hat Leopold Perlstein, einst berühmter Schriftsteller in Wien, in der neuen Heimat Palästina noch nicht Fuss gefasst: sein Auskommen als Versicherungsangestellter ist bescheiden, seine Schreibhemmung dagegen riesengross. Ein langer Sommer in Sharon, Connecticut im Landhaus seiner Agentin und Freundin Alma soll die Wende bringen.

    Doch als Leo aus dem Zug steigt, steht dort nur ein Junge, der ihm erklärt, dass das Haus in der vergangenen Nacht abgebrannt ist. Mr. Perlstein wird vorläufig mit dem Roxy, dem Gästehaus gegenüber, vorliebnehmen müssen. Das Haus ist eine Katastrophe. Und Dora, die Wirtin, erst! Doch dieser Ort - und Dora! - werden Leos Leben für immer verändern.“



    Die Geschichte „Leo und Dora“ stammt aus der Feder von Agnes Krup. Wie viele andere Rezensenten bereits festgestellt haben, ist dieser Roman von der eher ruhigen Sorte und dem kann ich mich nur anschliessen. Das muss nicht immer schlecht sein, aber hier ist der Funke einfach nicht so übergesprungen wie einst erhofft. Die Figuren blieben mir meist fern und sind etwas wirr gezeichnet. Ihr Seelenleben war blass und auch hier weit weg um es irgendwie geniessen zu können und ihre Entscheidungen und Wege besser zu verstehen. Krup verzettelte sich, für meine Begriffe, immer wieder so unnötig. Es gibt hier und da Längen, es gibt vorhersehbare Situationen und eben immer wieder blasse Darsteller. Die Geschichte hat Potential, wurde aber für meine Begriffe entweder nicht ausgeschöpft oder ich habe dich Story einfach nicht verstanden (wer weiss?). Alles in allem war dies eine gute Leseerfahrung aber kein Knaller aber eben auch keine Niete. Die Geschichte war für mich weder Fisch noch Fleisch. Ich vergebe 2,5 von 5 Sterne

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  • 3 Sterne

    brauneye29, 21.03.2022

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:
    Leopold Perlstein, ein berühmter Schriftsteller, hat eine Schreibblockade. Er will diese überwinden jedoch will deshalb im Haus seiner Agentin eine Weile bleiben. Doch als er in dem Ort ankommt, bekommt er mitgeteilt, dass das Gauss abgebrannt ist und er in einem Gästehaus unterkommen muss. Das Haus und auch seine Wirtin erscheinen ihm wie eine Katastrophe. Wie soll er hier zur Ruhe kommen?
    Meine Meinung:
    Das war für mich ein Buch der leisen Töne, dass geraume Zeit benötigt um seinen Charme zu entfalten. Die Protagonisten sind interessant und nicht gerade gewöhnlich und wachsen einem zunehmend ans Herz. Dennoch konnte mich das Buch nicht so ganz überzeugen, da mir der Schreibstil in Teilen nicht so richtig gut gefallen hat. Aber man kann es trotzdem ganz gut lesen und wird unterhalten. Eine solider Roman ohne grosse Highlights.
    Fazit:
    Ganz nett

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  • 2 Sterne

    Isabell, 28.03.2022

    Als Buch bewertet

    Sehr leise Geschichte, die mich nicht packen konnte
    Leo Perlstein war einst ein berühmter Schrifsteller in Wien bis er aufgrund seines Glaubens nach Palästina ausgewandert ist, aber dort es für ihn dort auch nach über zehn Jahren nicht nach Heimat anfühlt. Er wird von Freunden nach Amerika in ihr Haus in eine ziemlich einsame und ländliche Gegend eingeladen und soll dort mit neuen Inspirationen seinen Roman schreiben. Als er dort ankommt, ist das Haus der Freunde abgebrannt und er wird in ein "Hotel" einquartiert, wo man ein winziges Zimmer für ihn frei gemacht hat. Leo ist kein glückllcher Mann, er ist eigensinnig, sieht alles auf sich bezogen und nörgelt viel. Trotzdem er das Glück hat von seiner Verlegerin die Unterkunft bezahlt zu bekommen, ist er weder mit dem Essen noch mit dem Bett oder den Mitmenschen zufrieden. Dora, die Wirtin und Anton, deren Stiefsohn, bewegen Leo das Leben in einem neuen Licht zu betrachten und sich wieder etwas zu zutrauen.
    Mir hat der leise Schreibstil gefallen und ich habe die ganze Zeit auf Erhöhung des Tempos der Geschichte oder einen Höhepunkt gewartet, doch leider blieb der Roman sehr leise, aber auch in gewisser Weise eintönig. Ich konnte mich mit den Protagonisten nicht anfreunden, noch sind sie mir gefühlsmässig irgenwie nahe gekommen Am Ende des Buches habe ich mich gefragt, was die Autorin mir mit dieser Geschichte wirklich sagen wollte, denn die Botschaft habe ich nicht verstanden.
    Zwei Sterne!

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  • 2 Sterne

    Isabell, 28.03.2022 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Sehr leise Geschichte, die mich nicht packen konnte
    Leo Perlstein war einst ein berühmter Schrifsteller in Wien bis er aufgrund seines Glaubens nach Palästina ausgewandert ist, aber dort es für ihn dort auch nach über zehn Jahren nicht nach Heimat anfühlt. Er wird von Freunden nach Amerika in ihr Haus in eine ziemlich einsame und ländliche Gegend eingeladen und soll dort mit neuen Inspirationen seinen Roman schreiben. Als er dort ankommt, ist das Haus der Freunde abgebrannt und er wird in ein "Hotel" einquartiert, wo man ein winziges Zimmer für ihn frei gemacht hat. Leo ist kein glückllcher Mann, er ist eigensinnig, sieht alles auf sich bezogen und nörgelt viel. Trotzdem er das Glück hat von seiner Verlegerin die Unterkunft bezahlt zu bekommen, ist er weder mit dem Essen noch mit dem Bett oder den Mitmenschen zufrieden. Dora, die Wirtin und Anton, deren Stiefsohn, bewegen Leo das Leben in einem neuen Licht zu betrachten und sich wieder etwas zu zutrauen.
    Mir hat der leise Schreibstil gefallen und ich habe die ganze Zeit auf Erhöhung des Tempos der Geschichte oder einen Höhepunkt gewartet, doch leider blieb der Roman sehr leise, aber auch in gewisser Weise eintönig. Ich konnte mich mit den Protagonisten nicht anfreunden, noch sind sie mir gefühlsmässig irgenwie nahe gekommen Am Ende des Buches habe ich mich gefragt, was die Autorin mir mit dieser Geschichte wirklich sagen wollte, denn die Botschaft habe ich nicht verstanden.
    Zwei Sterne!

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gabriele M., 06.03.2022

    Als Buch bewertet

    Ein sehr ansprechendes Cover mit einem kurzen Titel ist das Buch von Agnes Krup "Leo und Dora"
    Leo will in Sharon, Connecticut im Landhaus seiner Agentin und Freundin Alma endlich ein
    neues Buch schreiben. Alma und ihr Mann sind nicht dort und überrlassen ihm ihr Haus.
    Als er dort ankommt muss er feststellen, dass das Haus niedergebrannt ist. Er kommt in dem
    Gästhaus Roxy unter. Dieses gehört Dora.
    Leo wird als etwas grantelig dargestellt. Er eckt einige Male an. Beim weiterlesen stellt man
    aber fest, dass er einfach nur einsam ist und sich erst an Menschen gewöhnen muss.
    Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Ich konnte sogar etwas dazu lernen. Wer kennt schon
    Strohmandeln? Nein das ist nichts zu essen. Es handelt sich um ein Kartenspiel von dem ich vorher
    noch nie gehört hatte. Das fand ich sehr amüsant.
    Ein schönes Buch welches ich auf jeden Fall weiterempfehlen werde.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ariettas Bücherwelt, 20.03.2022

    Als Buch bewertet

    Ein Sommer der alles verändern wird

    Meine Meinung zur Autorin und ihrem Buch
    Agnes Krup, erzählt sehr feinfühlig und in leisen Tönen, einer wunderschöne Geschichte, über eine zarte Liebe zweier Menschen die vom Schicksal geschlagen sind. Ihr Schreibstil ist sehr klar, kraftvoll, bildlich und fast Poetisch. Ihre einzelnen Figuren und deren Charaktere hat sie hervorragend herausgearbeitet, so das ich mich sehr gut in sie hinein versetzen konnte. Ein Buch das von Seite zu Seite langsam an Fahrt annimmt, ein Buch für die Seele, besonders in dieser schrecklichen Zeit.

    Ja, Leo ist schon sehr speziell, oh mein Gott dachte ich am Anfang, was für ein grantliger Mensch, überall hat er etwas auszusetzen, ich dachte wenn so weitermacht , vergrault er noch Doras Hausgäste und das Personal. Dora dagegen mochte ich von Anfang an, eine Frau von einer Gleichmut und grossen Herzen, die sich von Leo nicht aus der Ruhe bringen lässt und weiss wie sie ihn knacken muss. Eigentlich ist Leo ein Wiener, und bekannter Schriftsteller dort gewesen, er muss aus Österreich fliehen, und geht nach Palästina wo er über 10 Jahre lebte. Nach und nach erfährt man von seiner Frau und Tochter. Leo ist von seinen Freunden und seiner Agentin Alma nach Amerika in den Ort Sharon eingeladen worden, er leidet an einer Schreib Blockade , sie erhofft das er sich in ihrem Haus, davon erholt und sich dort inspirieren lässt zu einem neuen Roman. Aber wie es das Schicksal will ist das Haus von Alma abgebrannt und sie auf hoher See. Ich fand Almas Idee gut, den in dem kleinen Familienhotel Roxy, in dem sie ihn eingemietet hat, er bestimmt viel Anregungen findet, der ideale Ort für neue Ideen. Es wird ein unvergesslicher Sommer für Dora und Leo, es entsteht zwischen ihnen ein zartes Pflänzchen es heisst Liebe. Er wird das Leben der beiden verändern, wo mit die beiden niemals gerechnet hätten. Es war einfach sehr berührend in die Vergangenheit von Leo und Dora abzutauchen, und mit zu erleben wie sie sich langsam einander näherten und öffneten. Leo wächst über sich hinaus, und wird einem immer sympathischer und lernt Ihnen von seiner anderen Seite kennen.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    iGirl, 19.03.2022 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Gespenst in Kittelschürze

    Leo ist Schriftsteller mit einer nicht enden wollenden Schreibblockade. Die Kriegserlebnisse, seine brennenden Bücher, die Emigration nach Palästina und das Zerbrechen seiner Ehe haben aus ihm einen unausstehlichen Miesepeter gemacht. Seine Agentin und Freundin Alma erhofft sich ein literarisches Revival Leos indem sie ihn in ihr Ferienhaus in einem kleinen Ort in Connecticut schickt. So weit so gut. Doch es ist schon mieses Karma, wenn man endlich mal neue Energie schöpfen möchte, Erholung erhofft und dann bei der Ankunft erfährt, dass die Unterkunft abgebrannt ist. Und damit nicht genug folgt nun auch noch ein Zwangsaufenthalt in dem einzigen, leider völlig maroden Gästehaus am Ort mit der scheinbar unmöglichen Wirtin Dora. Langsam und mit leisen Tönen entspinnt sich daraus eine besondere Geschichte mit vielen besonderen Menschen, insbesondere Dora und Anton, einer dörflichen Gemeinschaft und unerwarteter Nähe.

    Die Geschichte zeichnet sich aus durch besondere teils skurrile Dialoge, durch die speziellen Charaktere, die so verschieden sind und die doch gemeinsame Schicksale teilen und durch ein Hausgespenst. Eigentlich hatte ich mir anhand der Leseprobe ein unterhaltsames Leseerlebnis versprochen und letztendlich war es das auch, jedoch anders als erwartet. Ich wurde, als Leserin, in das Entstehen bzw. auch Wiederfinden der zarten Beziehungsfäden zwischen Menschen eingebunden. Am besten gefallen haben mir die einfühlsam geschilderten Stimmungen an den verschiedenen Orten: im Gästehaus, am See, im Laster, im Boot, bei Freunden und besonders auch beim Telefonieren.

    'Leo und Dora' ist ein leises, wunderbar geschriebenes Buch, das ohne spektakuläre Effekte auskommt und sich vieles 'zwischen den Zeilen' entwickelt. Allein dadurch ist es lesenswert und empfehlenswert.

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    Silke G., 01.04.2022

    Als Buch bewertet

    Alma und Hugo Liebreich haben Leopold Perlstein in ihr Landhaus nach Connecticut eingeladen, damit er endlich sein Buch beenden kann. Denn der passionierte Schriftsteller leidet unter einer Schreibblockade. Doch es kommt alles anders, als gedacht: Es fängt schon damit an, dass er nach einer wahrlich anstrengenden Zugreise nicht in das Landhaus kann; Es ist abgebrannt - Eine Nacht zuvor. Und so landet Leo bei Dora in der Pension Roxy.

    Agnes Krup hat einen erfrischenden, lustigen und schönen Schreibstil. Ich gebe zu, dass mich das Thema und das Buch zu Anfang nicht so recht angesprochen haben, aber mit jeder gelesenen Seite wuchs mein Interesse an diesem herrlichen Buch! Die Autorin schreibt beschwingt, mit Situationskomik und doch tragisch. Eine interessante und aussergewöhnliche Mischung. Und diese wird bei Leo und Dora auch benötigt, denn allein diese beiden Menschen, haben mehr Würze, als ich seit langem an Charakteren gelesen habe.
    Beide versuchen einen Traum zu leben, müssen aber stets einen Kampf gegen die Realität führen. Mit einfühlsamen Worten schildert die Autorin diesen Kampf, den jeder von uns täglich mehr oder weniger führt: Das Leben. Oft weicht die Wirklichkeit von unseren Träumen ab; die Kunst ist, an seinen Träumen festzuhalten und sie trotz aller Widrigkeiten zu leben. Leo und Dora reichen sich unfreiwillig die helfenden Hand. Unfreiwillig, da beide in ihrer eigenen Welt des Scheiterns gefangen sind und einen kleinen Flecken des Glücks eisern verteidigen. Dabei erkennen sie erst spät, dass genau dieses Beharren, diese Sturheit, den anderen nicht nur reizt, sondern hilft!
    Unfreiwillig strecken sie gegenseitig die Hand nach dem anderen aus und das Wunder geschieht: Beiden verletzten Seelen wird geholfen! Agnes Krup schreibt über zwei Menschen und einen kleinen Ort mit einer noch kleineren Pension. Und trotzdem umfasst das Buch die ganze Welt, da Dora und Leo stellvertretend für so viele Menschen stehen kann. Ohne Probleme konnte ich mich in sie hineinversetzen, ihre Gefühle nachempfinden, mit ihnen lachen und leiden. Selbst die wunderschön beschriebene Landschaft, umfing mich wie eine Wohlfühldecke; eine Landschaft die einzigartig und doch überall sein könnte.

    Mein Fazit
    Ein Buch über das Festhalten von Träumen und das Leben. Einfühlsam, berührend und wunderschön! Mein erstes Lese-Highlight 2022!

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