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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buchreisender, 18.07.2023

    Als Buch bewertet

    Nincshof von Johanna Sebauer ist definitiv keine langweilige oder gar einfache Lektüre. Ganz im Gegenteil, denn für manch deutschen Leser mag er als träge und langatmig oder gar langweilig daher kommen. Aber dies kann ich so nicht stehen lassen! Denn Nincshof ist eine sehr liebevoll erzählte Geschichte eines kleinen, nahezu winzigen Dörfchen an östereich-ungarischen Grenze und deren Bewohner. Seien es alteingesessenen Bewohner oder das neuzugezogene Paar, so unterschiedlich sie auch sind und ihre Gedanken nicht weiter entfernt scheinen doch so gleich wollen sie doch nur eins.
    Das Bild der einzelnen Protagonisten ist ehrlich nahezu liebevoll was die Nincshofer Bewohner angeht und tiefgründig bis uneitel bei den Zugezogenen. Die Beschreibung des im Schilf versteckten Nincshof traumhaft und klar. Nun könnte dies den Leser dazu veranlassen Nincshof zu besuchen. Aber halt! Dies ist nicht so einfach bis unmöglich, denn es liegt so versteckt das es auch genau vor der eigenen Haustür liegen könnte.

    In diesem Sommer wächst Erna Rohdiebl über sich hinaus und begeht eine Dummheit. So amüsant dies klingt des nachts in den nachbarlichen Garten einzubrechen und doch den Pool zu besuchen, ist dies doch besser ohne Begleitung zu tun. Als dann auch noch die drei Oblivisten sie auserwählen sich an ihrer Sache zu beteiligen wird es teils sehr turbulent um das eigentlich ruhige Leben von Erna Rohdiebl. Der Plan der drei Oblivisten: die Welt soll Nincshof vergessen!

    Auf der anderen Seite sind da die Neuen. Die Filmemacherin Isa , ihr Mann der selbsternannte und Neu-Irrziegen-Bauer Silvio Mezzaroni und ihre Tochter. Isa ist sehr angetan von der Geschichte Nincshofs, doch plötzlich ist nichts mehr über das Dörfchen zu finden. Dies spornt sie an und sie will mehr erfahren. Silvio und der Weinbauer haben Ideen wie sie mehr Touristen nach Nincshof holen können.

    Wir sehen also zwei Seiten, die unterschiedliche Dinge für das im Schilf verstecken Dorf wollen. Wird es einen ‚Sieger‘ geben oder wird es eine für alle akzeptablen Lösung kommen?

    Nincshof vermischt Legenden und Realität, Altes und Neues, aber auch die Gefühle und Beweggründe der Protagonisten des Dorfes. Eigentlich zeigt uns die Autorin wie unterschiedlich Menschen doch sind und wie schön Entscheunigung und Unabhänigkeit ist!
    Das Buch hat mir sehr gut gefallen, denn es ist sowohl tiefgründig als auch an den passenden Stellen mit Humor und Ironie gewürzt. Halt eben wie ein grosses Glas voll Pusztafeigenschnaps und Speckbroten 😉

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Julia F., 26.07.2023

    Als Buch bewertet

    Wenn ich ganz ehrlich bin, hätte ich von mir aus zu diesem Buch wahrscheinlich nicht gegriffen. Die Grundidee klang zwar witzig, aber so richtig angesprochen hat mich das Thema irgendwie auch nicht. Zum Glück hat der Dumont Verlag mich damit überrascht, denn “Nincshof” war für mich ein absolutes Überraschungs-Highlight!

    Der Schauort ist ein kleines österreichisches Dorf an der ungarischen Grenze, das sich laut einer Legende vor etlichen Jahren im Schilf versteckt und so ungestört von der Aussenwelt existiert hat. Es findet sich eine vierköpfige Gruppe zusammen, die sich “die Oblivisten” nennen und in der Tradition ihrer Dorf-Legende die Geschichte wiederholen wollen: Nincshof soll vergessen werden! Blöd nur, dass sich eine bekannte Dokumentarfilmerin mit ihrem Mann, der mit seiner Irrziegen-Zucht Touristen in die Region locken möchte, im Dorf niederlassen.

    Überzeugt hat mich sofort der feine Humor, der sich durch das gesamte Buch zieht und der mich oft zum schmunzeln gebracht hat. Angefangen beim Thema, über die Dialoge bis hin zu Details wie die Irrziegen. Dazu liebenswerte, etwas schrullige Charaktere, wie zum Beispiel die Rentnerin Erna Rohdiebl, die nachts in andere Gärten einbricht, um im Pool schwimmen zu können. Interessant fand ich auch, dass - entgegen der vermutlich meisten Dorf-Historien - in Nincshof einige ziemlich feministische Traditionen herrschen, wie das Weiterreichen des Nachnamens der Frau. Die philosophischen Fragen, die das Thema “Vergessen/Erinnern” mit sich bringt, haben dem Buch eine angenehme Tiefe gegeben - nicht zu seicht, aber auch nicht so tief, als dass es nicht mehr unterhaltend und leicht zu lesen gewesen wäre. Auch wenn ich es am Anfang wirkich nicht gedacht hätte, hat mich das Buch aus einer Leseflaute gezogen und ich habe es quasi gar nicht mehr aus der Hand legen können. Falls ihr also auch dachtet, dass das Buch nix für euch ist: Lest unbedingt mal in der Buchhandlung rein, ob euch der Humor zusagt! Und da ich schon häufiger gelesen habe, dass “Nincshof” etwas an Mariana Leky erinnert, muss ich da wohl auch ganz dringend mal was lesen.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristall, 19.07.2023

    Als bewertet

    Klappentext:

    „Nincshof, ein kleines Dorf an der österreichisch-ungarischen Grenze, soll vergessen werden. So der Plan dreier Männer, die sich »die Oblivisten« nennen und raus wollen aus der hektischen Zeit. Wenn niemand mehr von ihnen weiss, können sie und das ganze Dorf in Freiheit und Ruhe leben. Laut Legende ist das in Nincshof schon einmal so gewesen. Ausgerechnet die alte Erna Rohdiebl soll dabei helfen, dass dieses Vorhaben gelingt, denn die drei Männer glauben, dass die alte Frau die Freiheit im Blut hat und daher genau die Richtige für ihre Bewegung ist. Erna Rohdiebl wiederum hat in ihrem langen Leben selten Dümmeres als die Idee zu verschwinden gehört, aber ihre Neugierde siegt. Abend für Abend poltern die Oblivisten an ihre Eckbank und plotten bei Speckbroten und Pusztafeigenschnaps ihr Verschwinden. Alles scheint nach Plan zu verlaufen. Wenn da nicht die Neuen aus der Stadt wären. Ein turbulenter Sommer nimmt seinen Lauf!“



    Autorin Johanna Sebauer greift in ihrem Buch „Nincshof“ ein mehr als aktuelles Thema auf: der Rückzug aus dem Hier und Jetzt, das Verschwinden aus dem Alttag. Sie fragen sich jetzt warum das sinnvoll sein sollte? Der Ort NIncshof wünscht sich nichts mehr als seine alte Ruhe zurück, seinen „geregelten Gang“, seine Beschaulichkeit, seine Freiheit. Die grossen Kämpfer nennen sich hier „Oblivisten“. Eine Art Guerillakämpfer nur eben von der österreichisch-ungarischen Grenze. Ich muss zugeben, mir fehlt hier der Tiefgang nach dem „Warum?“ - Warum und aus welchen Gründen will das Dorf ihre Ruhe und Freiheit zurück? Ein Stück dazu wird schon aufgeklärt, mir aber war es zu wenig. Ist es wegen den Touristen? Wegen der Politik? Ist die politische Gesinnung komplett in Nincshof im Wandel? Was ist das Bestreben der Menschen dort um diesen expliziten Wandel zu wollen? Stehen alle Bürger dahinter? Eine weitere Hauptfigur in der Geschichte ist Erna Rohdiebl. Ein wenig verschroben mit eigenen Ansichten und eben der Freiheit im Blut „erscheint“ Rohdiebl förmlich. Aus anfänglicher Skepsis wird bei Erna Neugier aus der Situation heraus. Irgendwie verständlich. Abstruse Pläne haben immer eine gewisse Faszination! Als die Pläne Gestalt annehmen machen aber die Neuen im Dorf den Oblivisten einen Strich durch die Rechnung. Gegenwind kommt auf - stellt sich die Frage „Stellt man sich diesem oder lässt man ihn vorüber ziehen?“. Johanna Sebauer beleuchtet ein wirklich spannendes Thema welches in kleinen Gemeinden und Dörfern keines Falls Humbug ist! Solche Ideen gibt es und fest steht, ein Dorf kann nicht ohne weiteres verschwinden oder sich in seine Blase zurück ziehen. Mir fehlte hier, wie bereits gesagt, der Tiefgang und ein wenig die psychologischen Hintergründe. Sebauer schreibt das auf, was viele genervte Dorfbewohner oft denken, macht aber auch deutlich, einerseits kann man es nicht jedem recht machen, andererseits stehen die eigenen Interessen doch bei jedem von uns an erster Stelle. Konflikte brechen auf und aus einem Kampf muss Demokratie werden. Auch hier fehlte mit ein wenig das philosophische bei Sebauer. Der Roman hat so enorm viel Potential welches nicht zu 100% ausgeschöpft wurde und ich sehr bedauerlich finde. Dennoch hat der Plot und die Grundidee sowie die Figuren mich wirklich stark unterhalten. Der Spannungsbogen ist da, die Gespräche haben mal etwas Humor mal etwas Zynismus im Ton und kurzweilig war die Story zudem auch. Ich vergebe 4 sehr gute Sterne für „Nincshof“!

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  • 5 Sterne

    Michael B., 01.08.2023

    Als Buch bewertet

    Fabulierkunst! "Nincshof" von Johanna Sebauer ist ein grosses Plädoyer für das Menschliche und das Dörfliche. Und ein Zweifel an der Wahrheit. Und wenn Geschichten erzählt sind, dann sind sie zwar in der Welt, aber deshalb noch lange keine Wahrheit. Aber hat nicht doch jede Legende auch einen wahren Kern? Zumindest aber entspringt die Legende einem bedeutsamen Bedürfnis und wird so zu einer Geschichte, zu einer individuellen Wahrheit, die in eine Erzählung mündet. Und ist es nicht das Erzählen, was die Menschen miteinander verbindet? Johanna Sebauer ist mit "Nincshof" ein wunderbarer Roman gelungen. Über ein kleines, von skurilen Gestalten bevölkertes Dorf im Burgenland, welches gerne 'vergessen würde', um seine Ruhe vor der Aussenwelt zu haben, vor der Politik und vor den Radfahrern, irritiert vom Gehabe der Moderne. Als sich dann ein junges Städterpaar in einer modern umgebauten Mühle im Dorf ansiedelt wird schnell klar, dass das Dorf aktiv werden muss, nicht nur um zu verhindern, dass noch mehr Aussenwelt ins Dorf hineingetragen wird, sondern auch um zu erreichen, dass Nincsdorf selbst vergessen wird. So gründet sich der Club der Oblivisten, bestehend aus dem Bürgermeister selbst, der Witwe Erna Rohdiebl, dem Hundertjährigen im Dorf und einem jungen, energiegeladenen Mann. Und nach vielen Wirren und dem Offenbarwerden einiger Nincshofer Legenden - wie dem Aufstand der Waschfrauen, geschieht dann am Ende auch noch ein kleines Wunder. Ein wundervolles Buch also... und geschrieben in einer Sprache, in die man sich mindestens genau so verlieben kann, wie in das burgenländische Dörfchen Nincshof...

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  • 5 Sterne

    Paul S., 18.07.2023

    Als Buch bewertet

    Hervorragend

    Nincshof, ein Dorf in Österreich, genauer im Burgenland an der ungarischen Grenze, soll verschwinden. So wünschen es sich die sogenannten Oblivisten, eine Gruppe von drei Männern, die sich die alte Zeit zurücksehnen, als Nincshof der Legenden nach im Schilf versteckt vor der übrigen Welt lag und die Bewohner in Frieden lebten. Die Oblivisten versuchen alles, um diesen Zustand wieder zu erreichen. Da werden in den Büchern der in der Nähe liegenden Bibliothek alle Seiten, die sich mit Nincshof beschäftigen, entfernt. Radfahrer werden mit Hilfe von Gülle abgeschreckt. Hinweisschilder werden abmontiert.

    Aber da gibt es Schwierigkeiten mit den neu hinzugezogenen Bewohnern. Sie ist eine Dokumentarfilmerin und er, ein unternehmungslustiger Italiener, hält sich eine Herde seltener "Irrziegen" aus Südamerika. Damit könnte er Touristen anlocken. Das wäre für die Pläne der Oblivisten natürlich kontraproduktiv.

    Ein herrlicher Roman, der voller äusserst lustiger absurder Situationen steckt. Einfach amüsant. Dabei steckt hinter der lustigen Oberfläche auch ein ernsthafter Hintergrund. Ist es denn so abwegig, was die Oblivisten sich wünschen? Einfach nur in Ruhe abseits vom Getöse der grossen Welt in Frieden leben zu wollen?

    Einfach grossartig, was sich Johanna Sebauer da ausgedacht hat. Toll geschrieben. Ich war sehr überrascht, als ich nach Beendigung der Lektüre feststellte, dass es ihr Erstling ist. Da kann man sich jetzt schon auf den nächsten Roman freuen. Unbedingte Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Nil_liest, 02.07.2023

    Als Buch bewertet

    Wenn man sich selbst verschwinden lassen will…

    Die Debütantin dieses Romans, Johanna Sebauer, ist im österreichischen Burgenland in der Nähe der ungarischen Grenze gross geworden und ist dann in die grosse weite Welt gezogen. Und genau das merkt man diesem gelungenen Sommerroman an. Hier werden Perspektiven aufeinander aufgemacht und so herrlich ironisch und absurd erzählt, dass es kracht.
    Es geht um Nincshof (wie der Titel des Romans), ein österreichisches kleines Dorf in dem eine Gruppe Radikaler wohnt, möchte man fast sagen und weiss zugleich, dass es eine ironische Titulierung ist. Denn diese Gruppe, die ‚Oblivisten‘ wollen ihr Dorf von der Welt abschneiden, es vergessen lassen und autark leben. Die Bewegung besteht aus drei Männern, die diesen Plan ersonnen haben. Im Dorf wohnt auch die ältere Erna Rohdiebl, die sich um die Meinung andere wenig schert und sich keine Meinung einreden lässt. Die Oblivisten wollen sie für ihre „Aktionen“ gewinnen, aber dann taucht auch noch diese unsägliche Dokumentarfilmerin mit ihrem Mann auf und die Dynamik wird herrlich abstrus.
    Der Schreibstil ist mal was anderes, zum Teil auch dem österreichischen zu verdanken. Ich fand es herrlich erfrischend zu lesen.
    Wer sich den vielen schlechten Nachrichten über unseren Erdball mal ein paar Stunden entziehen will, gerne in humorvoller Literatur versinkt um über uns - „die Menschen“ – zu lachen in all ihrer Absurdität, dann greift zu diesem guten Sommerbuch. Hebt die Laune und macht glücklich.

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  • 5 Sterne

    Karola D., 17.06.2023

    Als bewertet

    Viel mehr als nur die Sage von der Entdeckung Nincshofs im Schilf. Interessant!
    Das Cover zeigt hohes, frisches, grünes Schilfgras, das Dorf Nincshof im Hintergrund verdeckend – passend zum Romaninhalt des Vergessens. Philosophische Überlegungen zum Erinnern und Vergessen, angefangen bei uns wohl bekannten Griechen, liegen diesem fiktiven Roman zugrunde. In einem Dorf zu wohnen, das sich vor der Welt verstecken will, wie die Oblivisten es anstreben, um grosse Freiheit durch das Nicht-bemerkt-Werden zu haben, darum dreht sich das Hauptthema. Zwischen Legende und Wirklichkeit rund um den Spruch »Freiheit den Nincshofern. Nincshof der Freiheit« entwickelt sich eine Geschichte um den Einser-Kanal direkt am Eisernen Vorhang, um Puztafeigenschnaps und Ribiselmarmelade, um Namenspolitik, bei der Frauen ihre Namen an ihre Ehepartner weitergeben, um die Legende, dass das Dorf einst versteckt im Schilf existiert hat, in grosser Freiheit. Das Burgenland mit anschaulichem Lokalkolorit wird in ihrer natürlichen Schönheit besonders zu Radwanderwegen erwähnt. Die Frage, was ‚Ankommen‘ in neuem Umfeld nach Umzug bedeutet, wird beleuchtet. Irrziegen und eine solche Geburt mit Hintergrundinformationen bringen schliesslich die Oblivisten und das Ziegenwirtehepaar friedlich zusammen. Alle Figuren in ihrer verschiedenen Ausgeprägtheit kommen sympathisch daher in einem teils humorvollen Schreibstil. Viele Informationen zu diesem Landstrich und ihrer Historie waren für mich neu und sehr interessant.

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  • 5 Sterne

    Gabriele K., 27.06.2023

    Als Buch bewertet

    Das Cover ist wunderschön gestaltet, die vielen Blau-, Grün- und Türkistöne vermitteln sommerliche Frische trotz Hitze und passen perfekt zur Handlung, in der der Pool und das Grün des Dorfes ja eine entscheidende Rolle spielen.

    Ich konnte mir unter diesem Buch zunächst einmal GAR NICHTS vorstellen, kannte auch Johanna Sebauer nicht, und war begeistert und überrascht von dem ausgefallenen Schreibstil.

    Ein bisschen schnörkelig, sehr österreichisch, ein wenig umständlich und manchmal märchenhaft anmutend - eine Sprache, die einmal ganz anders ist, nicht unbedingt leicht herunter zu lesen, aber zum Geniessen und Schmunzeln.

    Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen oder die einzelnen Handlungsstränge, da dies jeder objektiv im Klappentext und auf den Websites der Verlage und Buchhandlungen nachlesen kann und dies für mich nichts mit einer Beurteilung des Buches zu tun hat.

    Die Charaktere werden in ihrer einzigartigen Verschiedenheit hinsichtlich Interessen, Alter, Schrullen, Gefühlen ganz wunderbar und fernab jeder Klischees beschrieben.

    Die Handlung fliesst munter dahin, wird an keiner Stelle langweilig, sondern bleibt lebendig, mit einer Prise Nachdenklichkeit, bis zum Ende.

    Eine sehr schöne Lektüre für den Sommer, nein, eigentlich für alle Jahreszeiten.

    Unbedingte Leseempfehlung und fünf Sterne von mir.

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  • 5 Sterne

    Cordula Z., 24.07.2023

    Als Buch bewertet

    "Nincshof" von Johanna Seebauer ist ein herrlich unterhaltsamer Dorfroman über ein kleines Örtchen nahe der Österreich-ungarischen Grenze, in dem drei Bewohner alles dafür tun, dass ihr Ort in Vergessenheit gerät. Eine Legende erzählt davon, dass Nincshof früher frei und vor allen Unruhen der Welt versteckt mitten im Schilf lag, bis es entdeckt und alles nur anstrengender und komplizierter wurde. Die Oblivisten, wie sie sich nennen, möchten diese Freiheit zurückzugewinnen und so schmieden sie einen Plan, der alle Aufmerksamkeit verhindern und Nincshof von der Landkarte verschwinden lassen soll. Wahrscheinlich würden sie dies sogar schaffen, gäbe es da nicht die neu zugezogenen Grossstädter, die Dokumentarfilmerin Isa Bachgasser und ihr Mann Silvano Mezzaroni, der ausgerechnet mit der Zucht seltener Ziegen sein Glück versuchen will.
    Dieser Roman handelt von so liebevollen und verschrobenen Charakteren, einem irren Plan und vielen kleineren, komischen Situationen, die beinahe typisch für ein Dorf, in dem jeder jeden kennt und auf jeden ein Auge wirft, sind. Ihr Ziel sich von der Welt mit all ihren Problemen abzugrenzen, passt super zur heutigen Zeit und machte mir beim Lesen sehr viel Freude, zumal es mal ein Buch ohne Tod, Trauer, Krieg und Krankheiten ist und ich die Protagonistin Erna Rohdiebl sehr liebgewonnen habe.

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  • 5 Sterne

    _Le4_, 11.07.2023

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte spielt in Nincshof, einem kleinen, seltsamen Dorf in Österreich. Dort passieren wahrlich mysteriöse Dinge. Ortsschilder werden abgebaut, Fahrradtouristen verirren sich und man findet das kleine Dorf nicht mehr über Suchmaschinen im Internet. Das ist den Bemühungen einer kleinen Gruppe geschuldet, die möchten, dass Nincshof vergessen wird.

    Die Gegend, in der das Buch spielt, wird sehr idyllisch beschrieben. Es ist ein tolles Buch für den Sommer und man möchte fast selbst in dieses kleine Dörfchen ziehen.
    Am Anfang wirkt das Dorf noch halbwegs normal, irgendwann lernen wir aber immer mehr mysteriöse und ungewöhnliche Fakten über Nincshof. Ich fand es bezaubernd, wie wir immer mehr herausgefunden haben, warum Nincshof und die Leute darin sind, wie sie sind.
    Die Geschichte ist sehr witzig geschrieben und konnte mich immer wieder zum Schmunzeln bringen. Ich fand es ganz wunderbar, dass die Charaktere alle ein bisschen bescheuert und eigenartig sind.

    Das Buch ist absurd und ungewöhnlich und hat mir persönlich wirklich sehr gut gefallen, weswegen ich es klar empfehlen kann.

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  • 5 Sterne

    Elisa, 11.07.2023

    Als Buch bewertet

    Das Buch hat mir supergut gefallen, weil es mich sehr erheitert hat.
    In Nincshof, einem kleinen Dorf in der Nähe des Neusiedler Sees, bildet sich eine Gruppe von "Oblivisten", welche zum Ziel hat, dass das Dorf vergessen wird, denn das hat einige Vorteile. Wären da nicht die neu Zugezogenen, ein Ziegenwirt, und seine Frau, eine Dokumentarfilmerin, die die Gefahr mit sich bringen, dass das Dorf wieder mehr auf Aufmerksamkeit erfährt.
    In einer Welt, in der jeder Mensch und jeder Ort möglichst viele Follower, Klicks und Likes haben will, kommt man schon ins Überlegen, ob das Gegenteil davon nicht erstrebenswerter wäre.
    Mir haben die Charaktere sehr gut gefallen, voran Erna Rohdiebl und Isa Bachgasser. Die Personen sind zwar alle ein bisschen albern, aber liebenswert.
    Und die vielen verschrobenen Ideen und Geschichten werden total witzig und locker erzählt.
    Oft weiss man nicht, was könnte wahr sein, was ist nur so daherfabuliert. Nincshof, Irrziegen, Pusztafeigen, gibt es das alles wirklich? Aber ist es überhaupt wichtig, ob es sie gibt oder nicht?

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  • 5 Sterne

    Eva K., 15.07.2023

    Als Buch bewertet

    Slow down in Nincshof ... von einem möglichen oder unmöglichen Dorf
    Johanna Sebauer's Debütroman Nincshof führt uns in den äussersten Winkel des Burgenlands, direkt an die ungarische Grenze, wo das Schilf besonders hoch wächst. In das Dorf, das es, wie es der Name schon sagt, nicht gibt. Dort wohnt die fast 80jährige Erna Rohdiebl, die im Laufe des Romans zu ungekannter Höchstform aufläuft und alle anderen Charaktere in den Schatten stellt. Alles beginnt mit ihrem Einbruch in den Garten einer Bekannten, um sich im Swimmingpool eine nächtliche Erfrischung zu holen, bis diese eines Nachts aus dem Urlaub zurückkommt und Erna in flagranti erwischt. Tatsächlich dreht sich der Roman aber um die Fähigkeit des Vergessens, die sogenannten Oblivisten, die sich im geheimen formieren, um sich gegen den Trend der Zeit zu stellen. Nicht im Mittelpunkt stehen und von sich reden, sondern zurückgezogen die eigene Freiheit feiern und verteidigen! Eine wunderbare Sommerlektüre, die noch viel Nachgang hat!

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  • 4 Sterne

    Morten, 07.07.2023

    Als Buch bewertet

    „Erna Rohdiebl rülpste leise und freute sich ein wenig.“

    Ein kleiner Satz und doch der, dank dem ich mich endgültig in Erna verliebte. Erna Rohdiebl, fast 80 Jahre, war kurz zuvor heimlich und nachts in den Pool der verreisten Nachbarn eingestiegen, hatte ein paar Bahnen gezogen, sich zuhause aus dem Badeanzug geschält und ein Bier geöffnet. Das gute Leben, auch nach einigen Jahrzehnten im äussersten Zipfel Österreichs, dem Schauplatz dieses wundervollen Romans: Nincshof.

    Johanna Sebauers Debüt ist eine Hommage ans Burgenland, eine liebevolle Verbeugung vor den teils skurrilen und teils noch skurrileren Einwohnern dieser Gegend zwischen Neusiedler See und ungarischer Grenze. Aber auch ein sehr charmanter Roman über das Vergessen und das Vergessen werden. Denn die drei Nincsdorfer Oblivisten – der örtliche Bürgermeister, ein sehr junger und ein sehr alter Mann – möchten, dass ihr Ort vergessen wird. Wieder einmal. Und die Erna, die soll gefälligst mitmachen.

    Viele schöne Halbwahrheiten schimmern auf den gut 360 Seiten. Das Dorf selbst, das gibt es nicht. Google Treffer gibt’s zumindest keine, nur die zum Buch, aber Moment mal, darin findet selbst das Navi Nincsdorf nicht, der Wikipedia-Eintrag verschwindet, genauso die Seiten in den Burgenland-Chroniken der Bibliothek. Die Nachbarorte und der Einserkanal dagegen, die sind echt. Und die Irrziegen? Die Pusztafeige? Alles irgendwie nebulös.

    Verwirrt sind dann auch die Neuen, die Isa Bachgasser, Filmemacherin a. D. aus Wien, und ihr Mann Silvano Mezzaroni, Architekt a. D. und neuer (Irr-)Ziegenwirt im Dorf. Raus aus der Stadt wollten sie, ein neues Leben auf dem Land beginnen, zum Schrecken der Oblivisten, besonders, als Silvano auf Rat des örtlichen Winzers Tierwanderungen anbieten möchte, schliesslich seien Irrziegen die Alpakas von morgen. Aber es gibt schon Pläne sie zu zermürben – inklusive abgesägter Schilder und einer geplanten Entführung.

    Und dann ist Nincshof auch noch eine Art matriarchalische Hochburg: Männer nehmen seit jeher den Namen der Frauen an, statt eines Bürgermeisters war viele Jahrzehnte, Jahrhunderte, die jeweilige Wirtin die wichtigste Person im Ort und bei Krisen, da half und hilft nicht der Pusztafeigenschnaps sondern: Masturbation. Genau.

    Dieser Roman macht sehr viel Freude, er ist mal absurd, mal ernst, er steckt voller wunderlicher und liebenswerter Personen, um sich ändernde Leben und Welten, um Existenzkrisen (kleine wie grosse), nur am Ende, da geht der Geschichte, die ja irgendwie abschliessen muss, ein klein wenig die Luft aus. Keine Sorge, das Ende ist nicht schlecht oder enttäuschend, bloss vielleicht – wenig überraschend. Und dennoch: ein tolles Buch für den Sommer und darüber hinaus. Unbedingt lesen und, ganz wichtig, nicht vergessen. Wobei, auch da gilt als Zitat ein weiser Satz des jungen Oblivisten Valentin: Wer ist eigentlich schuld – der, der vergessen wird oder der, der vergisst?

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  • 4 Sterne

    Sarah H., 25.07.2023

    Als Buch bewertet

    Nincshof ist ein verschlafenes, kleines Dorf im Burgenland (Österreich an der Grenze zu Ungarn).
    Und Nincshof ist anders… Der Bürgermeister samt Komplizen, eine Gruppe, die sich die Oblivisten nennen, haben sich in den Kopf gesetzt, dass Nincshof vergessen werden und zu einem Zustand einer alten Legende zurückkehren soll, die besagt, dass Nincshof lange Zeit unbemerkt in einem Moor exsistiert hat und völlig autark und frei von der Aussenwelt war.
    Nun ist es aber in unserer digitalisierten Welt gar nicht mal so einfach vergessen zu werden und obendrein gibt es in Nincshof auch die „Neuen“, eine zugezogene Familie, die mit ihren Irrziegen ganz schön viel Aufmerksamkeit auf sich zieht.
    -
    Was an Nincshof gleich auffällt, ist der Schreibstil. Anfangs war ich ein wenig davon irritiert, klang es für mich eher nach Kinderbuch als nach Roman. Aber schon nach den ersten paar Seiten war klar, dass dieser, an Märchen erinnernde Stil, einfach wahnsinnig gut zu der Geschichte passt.
    Beim Lesen taucht man ab in eine andere Welt, die sich unglaublich von unseren Strukturen unterscheidet und so recht will man auch nicht wieder auftauchen, denn Nincshof ist eine heile Welt. Die matriarchalisch agierende Gemeinschaft ist zufrieden, allen geht es gut, niemand will weg aus Nincsdorf, und die, die weggegangen sind, kommen immer wieder. Das Matriarchat wird seit jeher in Nincshof gelebt, niemand hinterfragt es und die „Neue“ Isa Bachgasser, eine ehemalige Filmemacherin, ist absolut fasziniert davon, dass den Nincshofer*innen anscheinend gar nicht bewusst ist, dass sie so viel anders leben, als der Rest von Österreich.
    Das Konzept des Oblivismus fand ich ziemlich spannend und im Buch auch wahnsinnig gut umgesetzt. Absichtliches Vergessen bzw. Vergesserwerden ist sicher nicht nur auf Nincshof betrachtet vorteilhaft, sondern auch für unsere schnelllebige Welt, in der sich unglaubliche viele Informationen in unseren Köpfen ansammeln. Ein bisschen ausmisten würde uns sicher allen gut tun. Und die Einführung, die Valentin Salmarek (einer der Oblivisten) dazu gibt, kann man schon fast als wissenschaftlich bezeichnen.
    Als weitere Protagonst*innen sollte noch Erna Rohdiebel erwähnt werden, eine 70jährige, die mit dem Alter ein wenig übermütig wird und Silvano Mezzaroni, der „Neue“ und einzige Mann in Nincsdorf, der nicht den Nachnamen seiner Frau trägt und mit seiner Obsession für Irrziegen auf sich aufmerksam macht.
    Die Charaktere die Sebauer schafft, sind alle ein bisschen schrullig und eigen, aber jede*r für sich auch sehr liebenswürdig und authentisch. Alle samt werden eingebettet in eine Geschichte die spannend und lustig ist und sich toll lesen lässt.
    Ein wirklich gelungenes Debüt, dass viel Lust auf weitere Werke der Autorin macht und von mir eine grosse Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    David D., 14.07.2023

    Als Buch bewertet

    Einen Titel für meine Rezension zu finden, war dieses mal nicht so einfach, denn dieses Buch bringt so vieles mit, was in einen Titel gehört. Die Autorin Johanna Sebauer packt in Ihren Roman "Nincshof" unglaublich viel Witz, Charme, Skurrilität, Gefühl, Kurzweil und allen voran jede Menge Unterhaltung. Vor meinem geistigen Auge konnte ich die handelnden Akteure und den pittoresken Ort Nincshof sehen und fühlen, denn Johanna Sebauer beschreibt dies alles so ungemein klar und bildhaft. Es ist aber nicht nur die Art und Weise, die mich überzeugt hat, sondern vor allem auch der Lokalkolorit des Burgenlandes, seiner Bewohner und den Sagen und Legenden. Gepaart mit den überaus sympathischen und skurrilen Charakterköpfen hat sich die Autorin in mein Herz geschrieben und daher vergebe ich die volle Punktzahl - fünf Sterne und eine eindeutige Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    Kaffeeelse, 03.03.2024

    Als Buch bewertet

    Schwarz und Weiss oder Grau


    „Nincshof“! Schon dieser Titel ist absolut aussergewöhnlich. Für mich als Nichtösterreicherin auf jeden Fall. Ob dies Österreichern auch so ergeht. Keine Ahnung. Dann das Titelbild, ein Dorf, welches im Gras/Schilf verschwindet. Interessant gemacht. Auf jeden Fall. Aber dies wirft viele Fragen auf. Man muss sich von der Geschichte einfangen lassen, muss dazu bereit sein. Der Plot fängt ein, mich zumindest. Cover und Titel wirken auf mich wenig anzündend.



    Die Geschichte liest sich flüssig und leicht. Obwohl in der Geschichte eine gewisse Gesellschaftskritik mitschwingt. Aber eigentlich kann man die Geschichte auch als Kritik am menschlichen Denken und Handeln verstehen. Denn diese hehren Ziele, sie gibt es zwar in den Köpfen, aber in der Umsetzung hapert es manchmal, denn dieses uns allen so bekannte Schwarz und Weiss, es verschwimmt im Leben oft zu changierenden Grautönen und dann, ja dann kehren sich manches Denken um. Das ist das Tolle an dieser Geschichte. Es gibt in dieser Geschichte jetzt nicht so diesen augenöffnenden Moment, es gibt eine Veränderung, die einfach passiert und dies findet man auch manchmal im Leben. Bisherige Wichtigkeiten werden plötzlich unwichtig. Genau dies fängt dieses Buch ein.



    In diesem Dorf gibt es die klitzekleine Gruppe der Oblivisten, welches das Dorf Nincshof in den Nebel der Vergessenheit bringen wollen, aus dem es vor langer Zeit gerissen wurde. Eine interessante Denke. Eine Denke, die auf Schwarz/Weiss-Einteilungen beruht. Und darüber einiges vergisst. Dann gibt es die aus der Stadt Zugezogenen, die eigentlich dem Trubel der Stadt in die beschauliche Ruhe des Landes entfliehen wollen, andererseits auch wieder diesen Trubel vermissen und darum auf dem Land gewisse Veränderungen anstreben. Auch dies entspricht ja einem gewissen Schwarz/Weiss-Denken. Gibt es für beide Gruppierungen diesen einen Weg in diesem Ort? Wer dazu eine Antwort in diesem Buch sucht, wird enttäuscht werden. Denn Antworten liefert dieses Buch zum Glück nicht. Denn diese gibt es ja auch nicht. Jeder braucht seinen eigenen für sich gangbaren Weg und dieser muss erst gefunden werden. Dies vermittelt „Nincshof“ bestens.



    Und „Nincshof“ vermittelt dies in einer niedlichen leichten Geschichte mit einigen schrulligen Charakteren und diesem wunderbaren österreichischem Humor. Ein schönes Sommerbuch würde ich sagen.

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  • 5 Sterne

    Silvia L., 15.08.2023

    Als Buch bewertet

    Dieses Dorf, Nincshof, ist auf jeden Fall ungewöhnlich. Es liegt an der österreichisch-ungarischen Grenze und hat auf jeden Fall einige kuriose Einwohner aufzuweisen. Die "Oblivisten" wollen lieber für sich sein, aber neue Einwohner machen ihnen da wohl einen Strich durch die Rechnung. Das Dorf soll vergessen werden, irgendwie unsichtbar werden und von der Landkarte verschwinden, doch nicht jeder will da mitmachen.
    Nachdem ich den Klappentext damals gelesen habe, dachte ich: da ist viel los. Und ja das stimmt, aber schlecht war das auf keinen Fall! Die Geschichte ist aussergewöhnlich und man kann sie gar nicht so richtig einordnen. Es hat durchweg Spass gemacht das Buch zu lesen und die Figuren kennenzulernen. Die Geschichte ist herzerwärmend, originell und recht schnell ausgelesen. Es lohnt sich also auf jeden Fall!

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  • 4 Sterne

    Birgit S., 18.07.2023

    Als Buch bewertet

    Ein Dorf will vergessen werden - unterhaltsam erzählt

    "Nincshof" von Johanna Sebauer ist ein kurzweiliger und unterhaltsamer Roman über das gleichnamige Dorf und seine etwas mehr und mal weniger schrulligen Bewohner, die aber trotz all ihrer Eigenheiten ihr Herz am rechten Fleck haben.

    Grösstenteils abwechselnd aus der Sicht von Erna Rohdiebl und der „Neuen“ Isa erzählt, eine ehemalige Dokumentarfilmerin, taucht man anfangs noch etwas langsam, aber dann von Seite und Seite immer schneller in das skurile Dorfgeschehen im fiktiven Dorf Nincshof ein, das einer Legende nach im Schilf versteckt liegt.
    Isa ist erst vor kurzem gemeinsam mit ihrem Mann, dem Ziegenbauer Silvio Mezzaroni, und der gemeinsamen Tochter nach Nincshof gezogen und sie versucht sich dort einzuleben, was ihrem Mann besser zu gelingen scheint als ihr. Mit der Zeit lernt sie Erna Rohdiebl näher kennen und trifft sich mit ihr, um mehr über das Dorf zu erfahren, das, wenn es nach dem Bürgermeister und ein paar Verbündeten gehen würde, am besten von der Landkarte verschwinden sollte. Denn die Verschwörergruppe, die sich selbst als Oblivisten bezeichnen, will ihre Ruhe haben und von der Aussenwelt nicht belästigt werden. Die „Neuen“ bringen ihren Plan jedoch durcheinander.

    Die Handlung klingt etwas absurd und das ist sie auch. Doch wird es zu keinem Zeitpunkt zu absurd. Die Autorin schafft gekonnt die Waage zwischen skurriler Geschichte und inhaltlicher Tiefe zu halten.
    Anfangs braucht man zwar ein paar Seiten, um in die bildhaft und eingängig beschriebene Geschichte einzutauchen und mit den Charakteren sich anzufreunden.
    Mit jeder weiteren Seite lässt einem das Dorf und seine schrulligen Bewohner jedoch nicht mehr los. Im Verlauf der Handlung lernt man die wichtigsten handelnden Personen näher kennen und erhält einen näheren Einblick in ihrer Leben, die nicht frei von Schicksalsschlägen sind.
    Der Roman liest sich wie ein modern anmutendes Märchen und weiss dank des leicht humorvollen Schreibstils gepaart mit interessanten Charakteren zu überzeugen.

    "Nincshof" ist eine locker-leichte und humorvolle Sommerlektüre mit zwar skurrilen, aber liebenswerten Charakteren, die einem nach und nach ans Herz wachsen.
    Gerne würde man nach Nincshof entfliehen, aber halt, das geht ja nicht, da es ja nicht existiert... oder doch?

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  • 4 Sterne

    Nadja S., 18.07.2023

    Als Buch bewertet

    Nincshof - Ein Dorf zwischen Vergessen und Erinnern. Der Debütroman von Johanna Sebauer ist eine tolle Sommerlektüre, die ab 18.07.2023 im Verlag Dumont erscheint. Im kleinen und schrulligen Dorf an der österreichisch-ungarischen Grenze beginnt die Geschichte damit, dass die alte Erna Rohdiebl nachts in einen fremden Pool einsteigt und so eine neue Freiheit verspürt. Dabei ist Freiheit für das Dorf etwas ganz Besonderes. Auf der Suche nach der Freiheit wird Sie von drei Männern in den Oblivismus eingeführt und gelangt nicht ganz freiwillig in eine immer aufwendig werdende Bewegung. Eine Frau, die man auch dank der vielen Details einfach liebhaben muss, teilt allabendlich ihre Eckbank und den Pusztafeigenschnaps mit den Oblivisten und landet schliesslich in einer Entführung. Zwischendurch gleitet der inhaltliche Leitfaden zum philosophischen und zum Buchende werden sowohl die Abschnitte, als auch der Inhalt dünner. Trotzdem ist die Geschichte toll geschrieben und der Spannungsbogen lässt einen das Buch nur kurz zur Seite legen. Werden die Zugezogenen die Pläne um die Nincshofer Freiheit durchkreuzen?Nincshof - Ein Dorf zwischen Vergessen und Erinnern. Der Debütroman von Johanna Sebauer ist eine tolle Sommerlektüre, die ab 18.07.2023 im Verlag Dumont erscheint. Im kleinen und schrulligen Dorf an der österreichisch-ungarischen Grenze beginnt die Geschichte damit, dass die alte Erna Rohdiebl nachts in einen fremden Pool einsteigt und so eine neue Freiheit verspürt. Dabei ist Freiheit für das Dorf etwas ganz Besonderes. Auf der Suche nach der Freiheit wird Sie von drei Männern in den Oblivismus eingeführt und gelangt nicht ganz freiwillig in eine immer aufwendig werdende Bewegung. Eine Frau, die man auch dank der vielen Details einfach liebhaben muss, teilt allabendlich ihre Eckbank und den Pusztafeigenschnaps mit den Oblivisten und landet schliesslich in einer Entführung. Zwischendurch gleitet der inhaltliche Leitfaden zum philosophischen und zum Buchende werden sowohl die Abschnitte, als auch der Inhalt dünner. Trotzdem ist die Geschichte toll geschrieben und der Spannungsbogen lässt einen das Buch nur kurz zur Seite legen. Werden die Zugezogenen die Pläne um die Nincshofer Freiheit durchkreuzen?

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  • 4 Sterne

    Lena, 17.07.2023

    Als Buch bewertet

    Isa Bachgasser und ihr Ehemann Silvano Mezzaroni sind neu nach Nincshof, ein Dorf im Burgenland an der österreichisch-ungarischen Grenze gezogen, um auf dem Land dem stressigen und krankmachenden Stadtleben zu entfliehen. Während Silvano sich um die Zucht der exotischen Irrziegen kümmert, möchte die ehemalige Dokumentarfilmerin mehr über das Dorf und seine Legende erfahren. Die Dorfbewohner geben sich jedoch wortkarg und sehen nicht das Besondere, das Isa in jeder kleinen Geschichte über das Dorf eröffnet wird.
    Einer Gruppe Oblivisten, zu denen auch der Bürgermeister von Nincshof zählt, ist die Neugier Isas ein Dorn im Auge. Sie streben nach Freiheit für Nincshof und möchten, dass ihr Ort in Vergessenheit gerät. Kein Tourist soll sich mehr hierher verirren, kein Reporter mehr Nincshof in seiner Berichterstattung erwähnen. Durch den Konflikt entspinnt sich ein turbulenter Sommer, in dem Erna Rohdiebl zwischen den Stühlen sitzt, denn die Rentnerin hat die Abenteuerlust gepackt.

    "Nincshof" ist das Porträt eines fiktiven Dorfes irgendwo im Nirgendwo, wo die Bewohner es auch am liebsten belassen würden. Sie möchten nur ihre Ruhe haben, weder selbst im Mittelpunkt stehen noch von den umliegenden Dörfern eingemeindet werden.
    Dieser Kampf um die Freiheit ist eine skurrile Geschichte mit liebenswert verschrobenen Charakteren und allerlei originellen Eigenheiten, was das zunächst so belanglos anmutende Dorf besonders macht.
    Die Geschichte ist wechselnd aus den Perspektiven von Isa, Erna und den Oblivisten geschildert. Sie ist abwechslungsreich und unterhält durch die witzigen Anekdoten, die über das Dorf erzählt werden und die kuriosen Massnahmen, die sich die Oblivisten einfallen lassen, um Nincshof nach aussen möglichst unattraktiv erscheinen zu lassen und letztlich ganz von der Landkarte zu tilgen.

    "NIncshof" ist ein Roman über das Erinnern und das Vergessen, über Wahrheiten und Glaube, über Einzigartigkeit, Mut und Eigenwille, der amüsant zu lesen ist und trotz allerlei Absurditäten und Kauzigkeit der Bewohner ihrem Anliegen nie die Ernsthaftigkeit nimmt.

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