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  • 5 Sterne

    Fee04, 23.04.2024

    „Wo die Asche blüht“ von Nguyễn Phan Quế Mai handelt von Tang, einem Dorfmädchen, dass sich während des Vietnamkrieges 1969 in einen jungen Amerikaner verliebte.

    Tang und ihre Schwester versuchen in Saigon als Barmädchen die Schulden der Eltern zu tilgen. Es heisst, man muss dort nur Tee mit den Amerikanerin trinken und das ist für die beiden wohlerzogenen Mädchen machbar. Doch kann es beim Teetrinken bleiben? Oder sind die Schulden schneller bezahlt, wenn man das Hinterzimmer nutzt?
    Der Krieg fordert seine Opfer!
    Bis Tang den Hubschrauberpiloten Dan kennen und lieben lernt. Er verbringt unglaublich viel Zeit mit dem Mädchen. Nach und nach fordert auch hier der Krieg seinen Tribut und Dan fängt an zu trinken, bekommt Depressionen und wird gewalttätig. Immer seltener kommt er in die gemeinsame Wohnung und als ihm Tang eröffnet, dass sie schwanger ist, verschwindet er ganz.
    Wie soll sie ein Kind in der schweren Zeit grossziehen? Ihre Schwester rät ihr vehement von dem Kind ab und schlägt vor, es abzutreiben oder wegzugeben.

    In einem neuen Zeitabschnitt (2016) erfahren wir von Phong, einem Amerasier, der als Waisenkind von einer katholischen Schwester aufgezogen wurde und als Erwachsener seine Eltern sucht.

    Und von Dan, einem Veteranen, der in hohem Alter aus Seattle mit seiner Frau nach Vietnam reist um seine Schuld zu begleichen, sein Seelenleben zu therapieren und heimlich seine Geliebte und sein Kind zu suchen.

    Phong wurde als Baby in einem Waisenhaus abgegeben, er geht davon aus, dass sein Vater Amerikaner war und hofft, mit seinen vermeintlich amerikanischen Wurzeln, Vietnam verlassen zu können. Sein Leben wird dem/der Leser:in von klein auf erzählt. Sein Schicksal, die Schwere der Last, ein Amerasier zu sein, wird sehr berührend beschrieben. Als Schwester Nha starb, geriet der 12jährige Phong vom rechten Weg ab und landete im Gefängnis. Eine Erfahrung, die er niemals mehr machen möchte und als junger Erwachsener ändert er sein Leben. Was bleibt ist die Sehnsucht nach seinen Eltern; die Sehnsucht nach seinem Vater und nach Amerika.

    Die Autorin beschreibt unglaublich gut das Leid, welches der Vietnamkrieg damals verursachte und die Auswirkungen bis in die heutige Zeit. Sie bringt dem/der Leser:in das Land, die finanziellen Nöte und die Opfer der beteiligten Personen nahe.

    Nguyễn Phan Quế Mai schreibt die Kapitel in verschiedenen Zeitebenen. Der Krieg wird sehr detailliert und die Greueltaten sehr realistisch beschrieben. Die Schicksale der jungen Tang, ihrer Schwester, sowie von Phong werden emotional dargestellt und auch die Taten der Soldaten in diesen Zeiten werden ungeschönt erzählt.
    Der flüssige Schreibstil und die fesselnde, spannende Story haben mich als Leser:in in den Bann gezogen. Ein Roman, der die intensive Recherche erahnen lässt. Tief berühren einen die Schicksale und die Schwierigkeiten mit welchen Amerasier konfrontiert waren. Auch die Opfer der jungen vietnamesischen Frauen, welche oft zwecks Armut den Weg eines Barmädchens oder Sexarbeiterin einschlagen mussten, lassen mich als Leser:in mitfühlen.

    Die Autorin versteht es, die Geschichten der einzelnen Protagonisten geschickt zu einem Ganzen zu vereinen.

    Nguyễn Phan Quế Mai hat sieben Jahre gebraucht, um diesen Roman zu schreiben. Er ist aus der Forschung zu ihrer Doktorarbeit entstanden. Die Lebensgeschichten basieren auf realen Ereignissen, auch wenn die Figuren erfunden sind.

    Ein klare Leseempfehlung für dieses unglaublich spannende und berührende Buch.

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  • 5 Sterne

    mabuerele, 24.04.2024

    „...Von klein auf hatte man ihn als Staub des Lebens, Bastard, schwarzamerikanischen Imperialisten oder als Kind des Feindes bezeichnet...“

    Phong ist Demütigungen gewohnt. Er ist das Kind einer Vietnamesin und eines amerikanischen Soldaten. Nun hofft er zusammen mit seiner Familie auf Ausreise in die USA. Doch das Visum wird ihn verweigert. Er muss beweisen, dass sein Vater Amerikaner war. Wie soll das gehen, wenn er ihn nicht kennt?
    Die Autorin hat erneut ein Stück vietnamesischer Geschichte aufgearbeitet. Die Erzählung erfolgt in zwei Handlungssträngen. Der eine spielt 2016, der andere beginnt 1969.
    Der Schriftstil des Buches ist fein ausgearbeitet. An manchen Stellen wirkt die Sprache blumig, obwohl das Thema bitterernst ist. Trotzdem passt es genau so.

    „...Wie so viele Neunzehnjährige hatte er sich für Unbesiegbar gehalten. Doch ein Monat in Vietnam hatte gereicht, um ihn diese Illusion zu nehmen. Er war erst 23 gewesen, als er die Armee verlassen hatte, aber er hatte sich wie 60 gefühlt...“

    Dan hatte Vietnam überlebt. Seine Verlobte hatte auf ihn gewartet. Doch auch mehr als vierzig Jahre später suchen ihn Alpträume heim. Es ist nicht nur die Erinnerung an den Krieg, es ist auch die an Kim, die er schwanger zurückgelassen hat und von der seine Frau nichts weiss.
    Wir schreiben das Jahr 1969. Trang und ihre jüngere Schwester leben in Südvietnam. Ihre Eltern sind durch einen Betrüger in eine Schuldenfalle geraten. Mit ihren Feldern können sie sich kaum ernähren. Ausserdem rückt die Front immer näher. Durch eine Freundin erfahren die Mädchen, dass man in einer Bar in Saigon viel Geld verdienen kann. Das aber ist nur die halbe Wahrheit. Dort nennt sich Trang Kim. Der Preis ist hoch. Schnelle wird klar, dass es mit Gespräche nicht getan ist. Ihre Familie bekommt das Geld, weiss aber nichts von den Job.
    Sehr detailliert werden die Zeitverhältnisse geschildert. Die traumatisierten Soldaten suchen Ablenkung. Die junge Frauen sind Mittel zum Zweck – solange sie funktionieren. Kims jüngere Schwester hat das schnell erkannt:

    „...Chi Hai...wir sind nur Wasserhyazinthen, die auf einem Fluss treiben. Lass dich von der Strömung nicht nach unten ziehen. Schütze dich, denn das kann niemand ausser dir...“

    Im Jahre 2016 treffen Phong und Dan in Saigon aufeinander. Wohlgemerkt, sie sind nicht Vater und Sohn. Doch durch Phong erfährt Dan, wie es den Kindern aus diesen Verbindungen ging. Phong muss gleichzeitig erkennen, dass die USA für sie nicht das Traumland ist, das er sich erhofft hat. Auch dort wären sie Aussenseiter. Dan und seine Frau helfen ihm, sich in Vietnam ein zweites wirtschaftliches Standbein aufzubauen.
    Natürlich werden auch die Schicksale von Kim und ihrer Schwester zu Ende erzählt.
    Ab und an werden vietnamesische Sprichwörter in den Text eingestreut.

    „...Das Leben reitet mal auf einem Elefanten, mal auf einem Hund...“

    Der Roman hat mir sehr gut gefallen. Er zeigt die Verflechtungen, die der Krieg mit sich gebracht hat. Und er deutet an, wie gekonnt alle Seiten manipuliert worden sind. Die Folgen wirken nach – bis heute.
    Ich möchte mit eine Zitat enden, das heute so aktuell ist wie es damals war:

    „...Das Feuer des Krieges loderte und es brauchte immer mehr Männer als Brennholz...“

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  • 5 Sterne

    Maryam, 13.04.2024

    Der Roman handelt von den Schwestern Trang und Quỳnh, die zur Zeit des Vietnamkriegs junge Frauen sind. Die Schwestern arbeiten hart auf dem Reisfeld ihrer verarmten Eltern. Von einer Freundin bekommen sie das Angebot, in Saigon leicht Geld zu verdienen. Sie nimmt die beiden mit in die Bar, in der sie arbeitet. Trang und Quỳnh arbeiten nun auch als Barmädchen, um ihren Eltern finanziell zu helfen.
    Trang lernt in der Bar Dan, einen amerikanischen Hubschrauberpiloten kennen und verliebt sich in ihn. Sie wird schwanger von ihm. Nach einiger Zeit verändert sich Dan immer mehr. Er wird gewalttätig, trinkt, beachtet Trang kaum noch. Die Folgen des Krieges und seiner Einsätze machen sich bemerkbar und das Schicksal nimmt seinen Lauf.
    Die Geschichte des Romas spielt in zwei zeitliche Ebenen: 1969 und ab 2016 und ist in drei Handlungsstränge eingeteilt, die parallel erzählt werden. Neben den beiden Schwestern Trang und Quỳnh spielen auch Phong, ein vietnamesisch-amerikanisches Waisenkind und der Vietnamveteran Dan und seine Frau Linda die Hauptrolle.
    Die zweite Handlung erzählt von der schweren Kindheit und Jugendzeit Phongs, der erst im Waisenhaus, dann auf der Strasse und im Erziehungslager lebt. Als Erwachsener arbeitet er als Träger, Hilfsarbeiter und Assistent eines Busfahrers. Mehr ist nicht möglich für ihn. Er möchte mit seiner Familie nach Amerika auswandern, weil er dort auf ein besseres Leben hofft und auch darauf, seinen Vater zu finden. Aber sein Visums Antrag wird abgelehnt.
    Die dritte Handlung spielt ab 2016. Dan reist mit seiner Frau Linda nach Vietnam. Die Kriegserfahrungen lassen ihn nicht los. Dan und Linda wollen mit dem Besuch in Vietnam mit der Vergangenheit abschliessen. Auf dem Weg nach Vietnam erinnert sich Dan an seine damalige vietnamesische Freundin und versucht sie mit Hilfe eines Einheimischen zu finden.
    Neben den Einblicken in den Vietnamkrieg und seine Folgen, was sich in Teilen sehr grausam liest, gibt es auch immer wieder ein Fünkchen Hoffnung, dass Dan und seine Frau Linda vielleicht doch in Frieden leben können und Phong seine Eltern findet.
    Der Roman zeigt die Grausamkeit des Krieges, ohne sensationslüstern zu wirken. Und dass der Krieg alle betrifft: Familien, Bauern, Städter, Frauen, Mädchen, ehemalige vietnamesische und amerikanische Soldaten. Die Folgen dieser Gewaltzeit reichen bis in die Gegenwart und verfolgen auch die nachkommenden Generationen.
    Die Geschichte ist schön geschrieben, weil sie miterleben und mitfühlen lässt, was in den Menschen vorgeht. Die Sprache ist sehr verständlich. Die Autorin schreibt in ihrem Nachwort, dass es sich um wahre Begebenheiten und Schicksale handelt, die sie zu einer Geschichte verwoben hat. Für den Roman hat sie Erfahrungen aus ehrenamtlicher Arbeit mit vom Krieg Betroffenen und Ergebnisse aus Lektüre, Interviews und Recherche verarbeitet.

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  • 5 Sterne

    P.M., 04.06.2024

    Berührender Roman zu einem viel zu wenig bekannten Thema
    Nach dem berührenden und sprachlich überzeugenden Roman "Der Gesang der Berge" widmet sich die Autorin in ihrem neuen Roman dem bisher wenig beachteten Schicksal der Amerasier.
    So werden die Kinder genannt, die während des Vietnamkrieges gezeugt wurden und deren Väter in Vietnam stationierte GIs waren. Meist handelte es sich bei den jungen Müttern um arme Vietnamesinnen, die aus materieller Not zur Prostitution gezwungen waren, gelegentlich entstammten die Kinder aber auch Liebesbeziehungen.
    Viele dieser Kinder wuchsen in Waisenhäusern auf und wurden wegen ihrer Herkunft geächtet, insbesondere wenn die Hautfarbe sie als Kinder schwarzer GIs auswies. Aus diesem Grund versuchten viele, Vietnam zu verlassen und in den USA ein vermeintlich besseres Leben zu führen. Allerdings mussten sie dazu einen Abstammungsnachweis erbringen, was ihnen kaum möglich war.

    Vor diesem realen Hintergrund erzählt der vorliegende Roman auf zwei Zeitebenen die fiktive Geschichte von mehreren Personen, deren Leben auf tragische Weise durch den Vietnamkrieg geprägt wurden.
    Da sind die Schwestern Trang und Quynh, die noch Teenager sind, als der Krieg und die Armut sie zwingen, in Saigon als Barmädchen zu arbeiten und sie erkennen müssen, was das tatsächlich heisst.
    Da ist der unter PTBS leidende ehemalige Hubschrauberpilot Dan, der im Jahr 2016 mit seiner amerikanischen Ehefrau nach Vietnam zurückkehrt, allerdings ohne ihr von seiner damaligen Geliebten erzählt zu haben.
    Und da ist Phong, der als Amerasier in einem Waisenhaus aufwuchs und es als Kind eines schwarzen GIs noch schwerer hat. Inzwischen selbst Vater, versucht er für sich und seine Famile ein Visum für die USA zu bekommen und scheitert an den Vorgaben.
    Die Geschichte dieser so unterschiedlichen Menschen, deren Wege sich im Laufe des Romans kreuzen, weist auf die tragischen Folgen eines Krieges hin, über die viel zu wenig berichtet wird. Letzten Endes sind immer Kinder die Leidtragenden, die im Laufe eines Krieges vom sogenannten Feind gezeugt wurden. Aber eben auch die Zivilbevölkerung und die meist jungen Soldat:innen, die für den Rest ihres Lebens mit den schrecklichen Erlebnissen klarkommen müssen.

    Ein absolut lesenswerter Roman und empfehlenswerter Einstieg in das Thema.

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  • 5 Sterne

    Bookwood, 31.05.2024

    Verletzte Seelen
    „Ganz gleich, wer den Krieg gewinnt, die Menschen verlieren immer“. Dieses Zitat aus Nguyen Phan Que Mais Buch „Wo die Asche blüht“ fasst eigentlich schon absolut treffend den Inhalt des sehr berührenden Romans zusammen.
    Im Mittelpunkt der Geschichte, die während des Vietnam-Krieges und in der Gegenwart spielt, stehen Menschen, deren Leben durch den Krieg zerstört wurde und die die Dinge, die damals passiert sind, niemals verarbeiten oder gar vergessen konnten.
    Erzählt wird von dem Schwestern Tran und Quyinh, die aus einem Dorf nach Saigon kommen, um dort als Barmädchen zu arbeiten um so die Schulden ihrer verarmten Eltern abbezahlen zu können. Zu spät erst erkennen sie, dass sie für skrupellose Barbesitzer und traumatisierte US-Soldaten lediglich eine Ware sind und zerbrechen an der Realität.
    Das Buch möchte aber besonders auch auf die Geschichte derjenigen aufmerksam machen, die heutzutage noch ganz besonders unter den Auswirkungen dieses grausamen Krieges leiden: die sogenannten Ameurasier, die Nachkommen der amerikanischen GIs, die quasi gezwungen waren, ein Leben zwischen zwei Welten zu führen und meist mit Verachtung, Rassismus und Zurückweisung konfrontiert wurden.
    Die Figur des „Phong“ im Roman steht stellvertretend für vielen vielen Kinder, die ihre leiblichen Eltern nie kennengelernt haben und ständig auf der Suche nach ihren Wurzeln waren. Nicht zuletzt wird ein Teil des Buches aber auch aus der Sicht des US-Veteranen Dan erzählt, den die Schuld, seine hochschwangere vietnamesische Freundin einfach zurückgelassen zu haben, umtreibt und der immer noch mit den Dämonen seines Kriegstraumas kämpft.
    Ein wirklich beeindruckender Roman ist das, der einen von der ersten Seite an in seinen Bann zieht. Obwohl die Themen sehr ernst und überwiegend auch sehr traurig sind, gelingt der Autorin der Spagat zwischen schonungsloser Darstellung und emphatischer Schilderung ungemein gut. Mich hat das Buch auch dazu bewogen, Dinge nachzurecherchieren und mein Wissen über den Vietnam-Krieg und über Vietnam zu vertiefen. Ich empfehle dieses Buch absolut zur Lektüre, wenn man sich für diese Themen interessiert. Die Covergestaltung gefällt mir gut und ich bin schon sehr gespannt auf ein nächstes Werk der Autorin.

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  • 5 Sterne

    Verena L., 19.04.2024

    Das Schicksal der Amerasians

    „Wo die Asche blüht“ bzw. im Original „Dust Child“ ist der 2. Roman der vietnamesischen Autorin Nguyễn Phan Quế Mai. Nachdem ihr Debüt „The Mountains Sing“ war es ein Must-Read für mich.

    Vor der Lektüre des Debütromans wusste ich so gut wie nichts über die Geschichte Vietnams; dieses Hintergrundwissen half mir nun bei „Wo die Asche blüht“ Einiges besser einzuordnen, aber es ist nicht notwendig, um der zu Handlung folgen zu. Im Zentrum stehen die Erfahrungen von „Amerasians“, den Kindern vietnamesischer Frauen mit amerikanischen Soldaten. Sie erfahren in der vietnamesischen Gesellschaft & den USA teils starke Diskriminierung.

    Phong ist einer von ihnen, als Kind eines schwarzen Vaters wird er besonders schlimm ausgegrenzt. Er wuchs bei einer Nonne & auf der Strasse auf. Obwohl er mit seiner Frau & den beiden Kindern glücklich ist, fehlt ihm etwas: verzweifelt sucht er als Erwachsener nach seinen Eltern. 2016 kommt Dan aus Seattle nach Ho-Chi-Minh-Stadt. Als 20jähriger Soldat war er in Vietnam, hat PTSD und lebt mit dem Wissen, seine Freundin Kim schwanger im Krieg zurückgelassen zu haben. Er sucht nach ihr & dem gemeinsamen Kind. Kim war der Barname von Trang, die 1969 als 18jährige mit ihrer Schwester Quỳnh nach Sài Gòn kam um dort Geld für die Familie zu verdienen. Letztlich arbeiten die jungen Frauen als Sexarbeiterinnen in Bars für amerikanische GIs.

    Die 3 Erzählstränge laufen zunächst unabhängig voneinander, um dann miteinander verbunden zu werden. Es gibt noch eine 4. Perspektive, doch über diese zu schreiben, würde zu viel verraten.

    Nguyễn Phan Quế Mai hat 7 Jahre lang an „Dust Child“ gearbeitet; das Thema ist das ihrer Promotion. Sie führte zahlreiche Gespräche mit Amerasians & ihren Familien. Wieder durfte ich viel lernen, doch es sind nicht historische Daten, die ich mir merken werde. Die menschlichen Schicksale sind das, was hängen bleibt. Und die beschreibt Nguyễn Phan Quế Mai in wunderbar poetischer Sprache.

    Auch wenn man es sich für die Figuren noch so sehr wünscht, nicht alle bekommen ein „Happy End“; dennoch bleibt Hoffnung, und das Wissen, dass Menschen so viel gemeinsam erreichen können, wenn sie sich auf ihre Menschlichkeit besinnen.

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  • 5 Sterne

    Melanie M., 10.05.2024

    Wo die Asche blüht von Nguyên Phan Quê Mai ist mein erstes Buch der Autorin und auch mein erster Ausflug zum Thema Vietnamkrieg. Ich kann nur sagen es hat mich beeindruckt mit welch ruhigen Worten die Autorin das Leben der verschiedenen Protagonisten miteinander verknüpft und starke Emotionen dabei weckt. Die letzten Seiten der Geschichte sowie das Nachwort haben mich zutiefst berührt, so dass ich die Seiten vor lauter Tränen nicht mehr sehen konnte.

    Worum geht es?

    Wir begleiten in abwechselnder Reihenfolge drei verschiedene Erzählstränge die sich im Laufe der Geschichte immer weiter miteinander verstricken.

    Zum Einen erfahren wir vom Leben der Geschwister Trang und Quýnh die 1969 beschliessen vom Land nach Sài Gòn zu gehen um sich als Barmädchen zu verdingen und ihren verschuldeten Eltern finanzielle Unterstützung zukommen lassen zu können. Hierbei müssen sie den in der Bevölkerung verhassten amerikanischen GIs zu Diensten sein. Und werden nach und nach in die Prostitution gezwungen.

    Des Weiteren begleiten wir 2016 den als Waisen aufgewachsenen Phong bei seinem Versuch für sich und seine Familie ein Visum zur Ausreise nach Amerika zu erhalten. Er ist vermutlich ein Mischlingskind einer Vietnamesin und einem amerikanischen GI und setzt grosse Hofffnungen in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

    Als dritten Strang verfolgen wir Dan einen ehemaligen GI, der ebenfalls 2016 nach über 40 Jahren mit seiner Frau nach Vietnam reist um sich mit seiner Vergangenheit auszusöhnen und sich seiner Albträume zu stellen. Was er seiner Frau nie erzählt hat, er hatte eine junge Geliebte zur Zeit seines Einsatzes und geht auf Spurensuche nach Kim und ihrem gemeinsamen Kind.

    Die Schwierigkeiten der Amerasischen Mischlingskinder waren mir bis dato kein Begriff und werden in diesem Buch wirklich hervorragend dargestellt. Jeder Erzählstrang für sich ist logisch nachvollziehbar und verstrickt sich nach und nach auf ungewöhnliche Weise miteinander.

    Die Lektüre war sowohl lehrhaft als auch unterhaltsam und hallt auch noch Tage später in mir nach.

    Ich empfehle dieses grandiose Meisterwerk sehr gerne weiter und werde die weiteren Bücher der Autorin auf jeden Fall ansehen.

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  • 5 Sterne

    Frederike Z., 16.05.2024

    In ihrem Roman „Wo die Asche blüht“ verwebt Nguyễn Phan Quế Mai die Lebenswege einer jungen Vietnamesin, eines amerikanischen Veteranen und eines Waisenkindes miteinander, und bildet, in poetischer, die Schwere tragender und Räume öffnender Sprache über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten unterschiedliche, kritische Perspektiven auf den Vietnam-Krieg und seine Folgen ab; für das Land und seine Menschen. Claudia Feldmann bildet in ihrer Übersetzung all die emotionalen und individuellen Facetten der Protagonist:innen und die unterschiedlichen Farben ihrer jeweiligen Sprache hervorragend ab, stellenweise aber schlägt die Poesie allzu schnell in Pathos über.
    .
    „Ein Leben ohne Fantasie [war nur] ein Existieren und ein Leben ohne Bücher die grösste Strafe.“ (S. 346)
    .
    Ein zentrales Thema des Romans ist neben den historischen Kämpfen die Rolle der Literatur, die insbesondere Trang und Dan miteinander verbindet. Sie ziehen Kraft aus den Geschichten, lässt sie sie ihr jeweiliges Leben mit anderen Augen und neuer Hoffnung betrachten. Kritisch betrachtet sie auch das Ansehen und die Rolle der Frau in der vietnamesischen Gesellschaft zur Zeit des Krieges: Sie gelten als schmutzig, minderwertig gegenüber männlichen Nachkommen; Bildung wird ihnen versagt, bedeutete sie Macht und die Eröffnung neuer Lebensperspektiven, die für sie nicht vorgesehen waren. In der Öffentlichkeit geht es um das Ansehen, Prestige und Eleganz, Makellosigkeit in Erscheinung und Vita.
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    Die Geschichte hat mich auf vielerlei Weisen ungemein bewegt und mitgerissen, der Verlauf der Handlungsstränge immer wieder überrascht. Nguyễn Phan Quế Mai schafft es, mit Leichtigkeit eine Vielzahl intensiver Themen nahbar und feinfühlig miteinander zu einer Geschichte zu verbinden, deren Bilder einem noch lange im Gedächtnis bleiben. Eine grosse Empfehlung!

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  • 5 Sterne

    Simone F., 16.04.2024

    „Wo die Asche blüht“ war mein erstes Buch einer vietnamesischen Autorin, und ich war sehr gespannt auf Ihre Sichtweise. Der Blick auf den Vietnamkrieg ist im Westen ja sonst vor allem durch amerikanische Literatur und Filme geprägt. Da ich zur Zeit des Krieges noch nicht geboren war und mich bisher wenig damit auseinandergesetzt hatte, hat mich dieser Roman auch dazu veranlasst, immer wieder im Lesen innezuhalten und mich zu manchen historischen Ereignissen noch genauer zu informieren.
    Der Roman besteht aus drei Erzählsträngen auf zwei Zeitebenen. So schildert er anhand der Schwestern Trang und Quynh die damalige Situation vieler junger vietnamesischer Frauen, die sich als Barmädchen und Prostituierte verdingen mussten, um zu überleben. Aus diesen Beziehungen gingen tausende Kinder hervor, die oft geächtet wurden, in Waisenhäusern aufwachsen mussten und auch als Erwachsene noch immer ausgegrenzt werden. Eines dieser Kinder ist Phong, der Jahre später auf der Suche nach seinen Wurzeln ist und gegen alle behördlichen Widerstände nach Amerika auswandern möchte. Anhand des Veteranen Dan, der 2016 mit seiner Frau nach Vietnam reist, um seine Kriegstraumata zu überwinden, und der sich dort auch auf die Suche nach seiner damaligen vietnamesischen Freundin macht, lernen wir auch die Seite der damaligen Gis kennen.
    Nguyễn Phan Quế Mai schreibt einfühlsam und berührend, und ich wollte dieses Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Sie zeigt das Leid, das die Umstände und Folgen des Krieges auf allen Seiten gebracht haben, und das sich bis in die heutige Zeit auswirkt. Mir hat das Buch vieles ins Blickfeld gerückt, das mir bisher nicht bewusst war. Das Thema und auch der Schreibstil der Autorin haben mich so sehr bewegt, dass ich mir gleich anschliessend „Der Gesang der Berge“ in der Bibliothek ausgeliehen habe.

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  • 5 Sterne

    Heike R., 04.05.2024

    Nguyễn Phan Quế Mais 'Wo die Asche blüht' ist ein eindringlicher und fesselnder Roman, der die Leser auf eine emotionale Reise durch die Wirren des Vietnamkrieges führt. Mit ihrer beeindruckenden Fähigkeit, komplexe Geschichten zu weben, erzählt die Autorin die Schicksale von drei Protagonisten auf berührende Weise.

    Die Geschichte führt uns durch verschiedene Zeiten und Schauplätze, wobei der Hintergrund stets von den verheerenden Auswirkungen des Vietnamkrieges geprägt ist. Die Figuren, allen voran die Kinder amerikanischer Soldaten und vietnamesischer Frauen, stehen im Zentrum des Geschehens und werden mit grosser Empathie und Tiefe dargestellt.

    Besonders beeindruckend ist die Art und Weise, wie Nguyễn Phan Quế Mai die menschlichen Aspekte des Krieges beleuchtet, ohne dabei in reine Gewaltdarstellungen zu verfallen. Stattdessen konzentriert sie sich auf die persönlichen Geschichten und die damit verbundenen emotionalen Herausforderungen, denen die Protagonisten gegenüberstehen. Dies ermöglicht es dem Leser, eine tiefgreifende Verbindung zu den Charakteren aufzubauen und ihre inneren Kämpfe hautnah mitzuerleben.

    Durch die geschickte Strukturierung des Romans und den Wechsel zwischen verschiedenen Erzählsträngen gelingt es der Autorin, ein vielschichtiges Bild des Vietnamkrieges zu zeichnen, das weit über die üblichen Darstellungen hinausgeht. Dabei wird deutlich, dass es in diesem Konflikt keine einfachen Antworten gibt und dass die Auswirkungen bis in die heutige Zeit spürbar sind.

    'Wo die Asche blüht' ist nicht nur ein fesselnder Roman, sondern auch ein wichtiges Zeitdokument, das dazu beiträgt, das Verständnis für die Komplexität des Vietnamkrieges zu vertiefen. Mit ihrer einfühlsamen und zugleich packenden Erzählweise hat Nguyễn Phan Quế Mai ein Meisterwerk geschaffen.

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  • 5 Sterne

    Ursula U., 22.04.2024

    Den Begriff Amerasier kannte ich bisher nicht, um so wichtiger ist dieses Buch, das von ihnen erzählt. Als Ende der 1960er Jahre in Vietnam der Süden gegen den kommunistischen Norden kämpfte kamen immer mehr amerikanische Soldaten ins Land. Von ihren Verletzungen an Leib und Seele und den vielen Toten hat man gelesen, auch von der Operation Agent Orange, bei der mit Pflanzengiften die Natur und Existenzen vernichtet wurden. Von den Traumata der vietnamesischen Kämpfer erfuhr man so gut wie nichts. Wer verwundet zurück kam konnte seine Familie nicht mehr ernähren, wie auch in dieser fiktiven Geschichte die von den Schwestern Trang, die sich später Kim nannte und Quynh handelt. Um ihren Eltern zu helfen gehen sie nach Saigon um dort in einer Bar zu arbeiten. Schnell landen sie in der Prostitution, denn die GIs suchen die exotische Abwechslung. Kim lernt den Hubschrauberpiloten Dan kennen und verliebt sich in ihn. Er ist anders als die anderen, er wird sie nach Amerika mitnehmen, gerade jetzt, da sie schwanger ist.
    Die beiden anderen Handlungsebenen betreffen das Jahr 2016. Dan hat immer noch Albträume und auch Kim taucht immer wieder vor ihm auf. Er will sie und das Kind findet. Phong, geboren in 1972 sucht nach seinem schwarzamerikanischem Vater und stösst immer wieder auf Hindernisse. Er will für sich und seine Kinder rin Leben ohne Hass und Vorurteile, die er alleine durch sein andersartiges Aussehen erleidet.
    Die Personen sind fiktiv, die Charaktere und die Handlung haben jedoch einen wahren Kern. Um überhaupt über die Problematik dieser Menschen etwas zu erfahren ist dieser Roman lesenswert, darüber hinaus ist er einfühlsam und spannend und so ganz nebenbei erfährt man einiges über die Kultur und Lebensweise der Vietnamesen.

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  • 5 Sterne

    Monalisa13, 24.04.2024

    Vietnam - Krieg, Schicksale, Aufarbeitung
    "Wo die Asche blüht" ist mein erstes Buch von der Autorin Nguyễn Phan Quế Mai. Darin erzählt sie die Geschichte von der vietnamesischen jungen Frau Trang, die sich in einen amerikanischen Soldaten verliebt. Diese Erzählung ist beispielhaft für viele Frauen in diesem Krieg, denn aus diesen Beziehungen sind Kinder hervorgegangen, die aufgrund ihrer äusserlichen Andersartigkeit als Amerasier bezeichnet werden. Phong ist ein Mann aus einer solchen Beziehung. Der einst vor einem Waisenhaus ausgesetzt und den Nonnen überlassen wurde. Jetzt versucht er vergeblich seinen Vater zu finden, damit er, bei nachgewiesener Abstammung, nach Amerika ausreisen kann, um seiner Familie ein besseres Leben zu ermöglichen. In einem dritten Erzählstrang wird von dem an PTBS leidenden Veteran Dan berichtet, der einst im Vietnamkrieg als Hubschrauberpilot Einsätze flog und jetzt das Land besucht, um seine Erlebnisse aufzuarbeiten.

    Die Autorin beschreibt sehr deutlich in welcher Armut viele Familien in Vietnam gelebt haben, welche Schicksale dieser Krieg mit sich gebracht und nach sich gezogen hat. Wie auf vietnamesischer so auch auf amerikanischer Seite. Die Autorin haucht den Charakteren so vielseitige Eigenschaften ein, dass sie authentisch und sehr lebensnah erscheinen.

    Die drei Handlungsstränge werden zum Ende hin geschickt zusammengeführt, um die Geschichte zu einem guten Abschluss zu bringen.
    Das Cover kommt mit einer reduzierten Farbauswahl aus, wodurch die Darstellung sehr harmonisch wird, was mir gut gefällt.

    Die Autorin hat mich durch ihren flüssigen und bildhaften Schreibstil gefesselt und die Geschichte zu einem Erlebnis werden lassen. Ganz grosse klasse, meine absolute Lese-Empfehlung.

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  • 5 Sterne

    Tanja G., 20.05.2024

    Die Erben des Krieges

    Der neue Roman von Nguyễn Phan Quế Mai behandelt den Vietnamkrieg und dessen Folgen. Hierbei wird die Geschichte von Trang und ihrer Schwester Quỳnh, die als Barmädchen in Saigon arbeiten im Jahr 1969, Phong, einem Amerasier, der mit seiner Familie nach Amerika auswandern möchte und Dan, einem ehemaligen Soldaten, der in Vietnam als Pilot im Einsatz war und jetzt noch einmal Ho-Chi-Minh-Stadt besucht, um mit den Geistern seiner Vergangenheit abzuschliessen, im Jahr 2016 erzählt. Diese unterschiedlichen Erzählstränge auf zwei Zeitebenen haben die Handlung sehr bereichert und abwechslungsreich gestaltet, wobei die Autorin es geschafft hat diese unterschiedlichen Erzählstränge geschickt miteinander zu verknüpfen und die Dramatik des Krieges und dessen Folgen aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Meines Erachtens ist dies einer der wenigen Romane, der sich mit den Kindern, die aus Beziehungen zwischen den amerikanischen Soldaten und vietnamesischen Frauen hervorgegangen sind, beschäftigt. Diese Kinder werden in beiden Ländern ausgegrenzt, da sie aufgrund ihres Aussehens weder in Vietnam noch in Amerika akzeptiert werden. Nguyễn Phan Quế Mai versteht es auch hier wieder mit ihrem bildhaften, fast blumigen Schreibstil sowohl die Protagonisten als auch die Orte und Landschaften lebendig werden zu lassen und vermittelt den Konflikt aller Beteiligten in diesem Krieg ohne Schuldzuweisungen auszusprechen. Es war ein Roman, der mich von der ersten Seite an gefesselt und sehr nachdenklich zurückgelassen hat.

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  • 5 Sterne

    leseratte1310, 25.04.2024

    Ein Krieg hinterlässt immer viele Opfer. In diesem Roman geht es um ganz besondere Opfer, nämlich die, die aus einer Beziehung zwischen vietnamesischen Frauen und amerikanischen Soldaten entstanden sind. Sie können nicht für ihr Dasein, werden aber verachtet.
    Die Schwestern Trang und Quỳnh gehen in die Stadt, um als Barmädchen zu arbeiten. So wollen sie ihre Eltern unterstützen, die hochverschuldet sind und kaum genug zum Leben haben. Wie es ihnen dort ergeht, darf die Familie nicht wissen. Trang lernt einen amerikanischen Soldaten kennen und das bleibt nicht ohne Folgen.
    Phong wurde einst vor einem Waisenhaus ausgesetzt. Nun möchte er mit seiner Familie in die USA auswandern, denn als Kind einer Vietnamesin und eines Amerikaners hat er es sehr schwer. Doch er erhält kein Visum, denn man verlangt einen Beweis, dass sein Vater Amerikaner ist.
    Der einstige Hubschrauberpilot Dan ist ein Veteran, der auch nach vierzig Jahren immer noch unter dem Trauma leidet, das der Krieg ihm zugefügt hat. Er reist zurück nach Ho-Chi-Minh-Stadt, wo er einst die schwangere Kim zurückgelassen hat.
    Dies ist ein beeindruckender Roman, der mich auch sprachlich angesprochen hat. Die Autorin beschreibt deutlich und sehr realistisch die Folgen des Krieges und was er mit den Menschen macht.
    Die Charaktere sind vielschichtig und authentisch ausgearbeitet, so dass ich mich gut in sie hineinversetzen konnte.
    Am Ende werden die verschiedenen Handlungsstränge zusammengeführt.
    Mir hat dieser bewegende Roman sehr gut gefallen und ich kann ihn nur empfehlen.

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  • 5 Sterne

    Tanja G., 20.05.2024

    Der neue Roman von Nguyễn Phan Quế Mai behandelt den Vietnamkrieg und dessen Folgen. Hierbei wird die Geschichte von Trang und ihrer Schwester Quỳnh, die als Barmädchen in Saigon arbeiten im Jahr 1969, Phong, einem Amerasier, der mit seiner Familie nach Amerika auswandern möchte und Dan, einem ehemaligen Soldaten, der in Vietnam als Pilot im Einsatz war und jetzt noch einmal Ho-Chi-Minh-Stadt besucht, um mit den Geistern seiner Vergangenheit abzuschliessen, im Jahr 2016 erzählt. Diese unterschiedlichen Erzählstränge auf zwei Zeitebenen haben die Handlung sehr bereichert und abwechslungsreich gestaltet, wobei die Autorin es geschafft hat diese unterschiedlichen Erzählstränge geschickt miteinander zu verknüpfen und die Dramatik des Krieges und dessen Folgen aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Meines Erachtens ist dies einer der wenigen Romane, der sich mit den Kindern, die aus Beziehungen zwischen den amerikanischen Soldaten und vietnamesischen Frauen hervorgegangen sind, beschäftigt. Diese Kinder werden in beiden Ländern ausgegrenzt, da sie aufgrund ihres Aussehens weder in Vietnam noch in Amerika akzeptiert werden. Nguyễn Phan Quế Mai versteht es auch hier wieder mit ihrem bildhaften, fast blumigen Schreibstil sowohl die Protagonisten als auch die Orte und Landschaften lebendig werden zu lassen und vermittelt den Konflikt aller Beteiligten in diesem Krieg ohne Schuldzuweisungen auszusprechen. Es war ein Roman, der mich von der ersten Seite an gefesselt und sehr nachdenklich zurückgelassen hat.

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  • 5 Sterne

    Anonym, 19.05.2024

    Sehr besonderes Buch


    Was hat der Vietnamkrieg für amerikanische Soldaten und die vietnamesische Bevölkerung eigentlich konkret bedeutet? Welche persönlichen Schicksale sind daraus insbesondere entstanden? Diesen Fragen geht Nguyễn Phan Quế Mai nach, indem sie sich den Amerasiern, also Kindern von Amerikanern und Vietnamesen widmet.

    „Wo die Asche blüht“ spielt zu zwei Zeiten und aus zwei Perspektiven. Zum einen verfolgen wir den amerikanischen Soldaten Dan und die Vietnamesin Trang von 1969-1970. Daneben spielt der Roman aber auch zur heutigen Zeit, in der wir Dan auf der Suche nach seinem Kind begleiten und aus Phongs Perspektive erfahren, wie hart das Leben von Amerasiern war.

    Nguyễn schildert Details immer anhand persönlicher Schicksale, wodurch mich das Buch sehr berührt hat. Als Leser durchläuft man die Emotionen der Protagonisten immer hautnah und kann so alle Sichtweisen gut nachvollziehen. Besondere Stärke des Romans sind auch die vielen gut recherchierten Details, die Nguyễn eingearbeitet hat. Neben dem persönlichen Schicksal geht es so auch immer um das Grosse Ganze, also auch um die Ereignisse während des Vietnamkrieges. Auch hier hat Nguyễn es wieder geschafft, dass man beide Seiten nachvollziehen kann. So berichtet Dan z.B. von seinen Einsätzen als Flugpilot und welche Widersprüche diese in ihm ausgelöst haben.
    Insgesamt empfehle ich das Buch allen, die auf der Suche nach einer berührenden Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht, sind.

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  • 5 Sterne

    Marry22, 01.05.2024

    Ein berührendes Buch, das ich nur empfehlen kann!

    Anhand des Buchcovers hätte ich nicht so ein emotionales Buch erwartet. Als ich aber den Namen der Autorin gesehen habe, machte mich der Inhalt sofort neugierig.

    Ich habe Vietnam lange bereist, so dass mir die Geschichte, vor allem der 10jährige Vietnamkrieg (1965 - 1975), bekannt ist und auch heutzutage die Folgen des Krieges im Land zu spüren sind.

    Zum Inhalt:
    Wir begleiten drei unterschiedliche Schicksale von
    - Phong ist ein „Amerasier“, der im Waisenhaus aufgewachsen ist und nun versucht mit seiner Familie ein Visum für die USA zu bekommen.
    „Amerasier“ werden Kinder von vietnamesischen Frauen und amerikanischen Männern genannt.
    Er muss aber nachweisen, dass sein Vater US-Amerikaner war. Die Botschaft macht ihm das nicht einfach.

    - Dan, der im Vietnamkrieg Soldat war und seine damalige schwangere Freundin in Vietnam im Stich gelassen hat.

    Nun reist er mit seiner Frau nach Vietnam, um das wiedergutzumachen.

    - Trang und Quynh, zwei Schwestern, die während des Vietnamkrieges nach Hò-Chí-Minh-Stadt gereist sind, um die Familie finanziell zu unterstützen.

    Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd und emotional. Die Fakten und ihre guten Recherchen merkt man beim Lesen. Auch die Pratogonisten werden sehr authentisch dargestellt; ich habe mit ihnen mitgelitten und mitgefiebert.

    Ein sehr bewegendes Buch, was man unbedingt gelesen haben muss. Ich kann es nur empfehlen.

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  • 5 Sterne

    Christine R., 23.04.2024

    Amerasier? Was ist das für ein Begriff?
    Es ist die Bezeichnung für Kinder, die während dem Vietnamkrieg von Amerikanern mit vietnamesischen Frauen gezeugt wurden.
    Und in diesem Roman erfährt der Leser Hintergründe, es werden drei Geschichten erzählt.
    Die, der beiden vietnamesischen Schwestern , welche, um ihre Familie finanziell zu unterstützen, in einer Bar und einem Bordell arbeiten. Eine verliebt sich in einen der amerikanischen Soldaten und wird schwanger.
    Die nächste: Ein amerikanischer Soldat begibt sich fast 40 Jahre nach dem Vietnamkrieg auf die Spurensuche nach seiner damaligen Geliebten und dem gemeinsamen Kind.
    Ausserdem lernt der Leser das Leben eines Amerasier kennen, einem Kind des Staubs.
    Der Autorin, selbst in Vietnam geboren, ist es auf einfühlsame, erzählerisch grossartige Weise gelungen, sich diesem schwierigen Thema anzunehmen, aus der Sicht von allen Betroffenen, um die Verhaltensweisen besser verstehen zu können. So viele Menschen, die mit ihren Kriegstraumata zu kämpfen haben.
    Der Roman selbst ist erfunden, aber die Erlebnisse dahinter haben so und ähnlich stattgefunden. Sieben Jahre hat Nguyen Phan Que Mai an diesem Buch gearbeitet.
    Eine wunderschön erzählte Geschichte, durch die man nur so fliegt, zu einem ernsten, wichtigen Thema. Ein Aufmerksammachen an die vergessenen Kinder von Saigon!Empfehlenswert für alle, die sich für ergreifend schöne Erzählungen mit wahrem Hintergrund interessieren.

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  • 5 Sterne

    Frank Z., 03.05.2024

    GRÜNE HÖLLE DER LIEBE

    Ein sehr aussagekräftiges Cover mit seinem roten Wasser
    und den schwarzen Anemonen machen es zu einem
    sehr impulsiven Hingucker. Im Hintergrund die schwarzen
    Berge eines wunderschönen Landes.

    Der sehr dicht verwobene Schreibstil der Autorin versetzt seine
    Leserinnen und Leser in eine vergangene Zeit in einem
    entfernten, asiatischen Land. Der Bürgerkrieg in Vietnam
    brachte vielen Menschen Tod und unendliches Leid. Noch
    heute sehen die USA diesen Krieg als eine bittere Niederlage
    an. Trotz Übermacht und Waffengewalt gelingt keine Lösung
    der vorliegenden Konflikte.
    Spannend zu sehen wie die Menschen auf beiden Seiten das
    Elend des Krieges erlebt haben. Frauen die mit amerikanischen
    Soldaten Kinder bekamen. Und bei den Kindern anschliessend
    unvorstellbares Leid. Verloren und ausgestossen im eigenen
    Land und auch die USA will sie oft nicht.
    Die Figuren und Charaktere in diesem tiefgründigem Roman
    sind sehr authentisch und lebendig gezeichnet. Auch die
    häufigen Zeitenwenden tun der Spannung und dem Lese - Fluss
    keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil, als Leser fiebert man mit
    den einzelnen Schicksalen und kann das Buch nicht aus der
    Hand legen. Ohne weiteres würde man hier am liebsten mehr
    als fünf Sterne geben. Ein Buch mit der Garantie einer
    Weiterempfehlung für aufregende Lese - Stunden!

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  • 5 Sterne

    Anna B., 18.04.2024

    Die Asche des Vietnamkriegs

    Ein Roman der zeigt, welche weitreichenden Folgen der Krieg in Vietnam für die Kinder hatte, die daraus entstanden, zwischen traumatisierten amerikanischen Soldaten und verzweifelten vietnamesischen Mädchen und Frauen. Wie diese als "Amerasier" bezeichneten Kinder ihr Leben lang verachtet wurden und sich nirgendwo willkommen fühlten.
    Mich hat das Buch sehr berührt. Es sind die Geschichten die sich hinter der Fassade des Krieges abspielen und wenig Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit bekommen. Auch wenn man sich kaum vorstellen kann, was die Menschen dort alles durchmachen mussten, schafft es die Autorin, dass man sich gut in die Personen hineinversetzen und mit Ihnen mitfühlen oder vor allem mitleiden kann. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm und die Geschichte insgesamt gut durchdacht. Alles hängt irgendwie zusammen und wird nach und nach aufgelöst. Man liest aus verschiedenen Perspektiven über die jeweiligen Schicksale. Die Charaktere sind zwar fiktiv, spiegeln aber tatsächliche Geschehnisse wider, die das Ergebnis einer jahrelangen Recherche der Autorin sind. Das Buch hatte für mich von Anfang an eine absolute Sogwirkung und ist wirklich lesenswert. Für mich eine Lese-Highlight!

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