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  • 5 Sterne

    46 von 47 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    AnnaMagareta, 06.05.2024

    Als Buch bewertet

    Erschütternd & berührend

    „Zeit zu verzeihen“ ist ein historischer Tatsachenromanen der in Salzburg lebenden Autorin Hera Lind.

    Im Januar 1945 beschliesst Rosa mit ihren drei Söhnen Viktor, Walter und Heinz, die Heimat mit dem Zug Richtung Westen zu verlassen. In letzter Minute wird ihr klar, dass es nicht nach Westen, sondern nach Sibirien gehen soll. Es gelingt ihr mit ihren Kindern aus dem Zug zu entkommen.
    Zeitgleich steigt Barbara mit ihrem Baby in den Zug. Dieses wird ihr jedoch von einem russischen Offizier entrissen.
    Auf der Toilette entdeckt Walter das Baby und möchte es am liebsten behalten.
    Als Margit mit ihrer Tochter Elvira, die auch in den Westen wollen und den Zug verpasst haben, dazukommen, übernehmen sie das Baby und nennen es Clara.

    Im ersten Teil werden die Ereignisse vornehmlich aus Rosas - zwischendurch auch aus Viktors und Barbaras- Perspektive geschildert. Ausserdem kommen noch die Erinnerungen von Viktor, die er fast siebzig Jahre später für seine Enkelinnen aufgeschrieben hat, dazu.
    Im zweiten Teil, der 1965 beginnt, steht Clara im Vordergrund. Sie hat in Ostdeutschland eine Ausbildung zur Krankenschwester gemacht und erfährt, dass ihre leibliche Mutter in einer psychiatrischen Einrichtung lebt und versucht sie zu finden. Ausserdem lernt sie Viktor kennen und lieben.

    Der Schreibstil von Hera Lind ist unglaublich fesselnd. Durch die Perspektivwechsel erhält man einen guten Einblick in das Leben der Charaktere, kann sich in sie hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen.

    Die Ereignisse sind tragisch. Was Rosa mit ihren drei Söhnen durchstehen muss ist ebenso kräfteraubend wie das Schicksal, das Clara 20 Jahre später durchlebt.
    Man mag kaum glauben welche Energie die Frauen aufgebracht haben, um ihre Liebsten zu schützen. Die Grausamkeiten, die sie durchleben sind erschütternd und immer wieder erschreckend.
    Die Protagonisten zeigen so viel Stärke und stehen stellvertretend für viele andere Frauen, die Ähnliches erleben mussten. Das Buch ist nicht leicht zu lesen, da es grausame historische Ereignisse ungeschönt wiedergibt.

    Hera Lind hat hier wieder einmal gekonnt Fiktion und Fakten miteinander verwoben. Mich hat ihr Buch erschüttert und berührt. Mit ihrem Nachwort, in dem die Autorin erklärt wie es zu dem Titel des Buches kam, rundet sie ihr Werk gelungen ab.
    Von mir gibt es für Leser, die historische Romane, die auf wahren Begebenheiten beruhen, eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    36 von 39 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gaby2707, 02.05.2024

    Als Buch bewertet

    Bewegende Schicksale

    Im Januar 1945 machen sich die meisten der Bewohner des kleines Ortes Wartenberg in Ostpreussen mit Sack und Pack auf den Weg ins 17km entfernte Allenstein um von dort einen der letzten Züge in Richtung Westen zu bekommen. Als eine der letzten entschliesst sich auch die verwitwete Rosa zusammen mit ihren drei kleinen Jungs Walter, Heinz und Viktor ihre Heimat zu verlassen. Hatte sie doch ihrem Mann, als er das letzte Mal zuhause war versprochen, immer auf die drei aufzupassen und sie vor dem Krieg zu schützen. In Allenberg registriert sie, dass der Zug in den alle einsteigen sollen, nicht Richtung Westen sondern nach Osten fahren wird und schafft gerade noch den Absprung. Auf der Toilette finden sie ein Baby, das dann von zwei Frauen, die es Clara nennen, mitgenommen wird, die zur Insel Rügen wollen. Rosa kann mit ihren Jungs aus Allenstein fliehen, macht sich auf den Weg zurück in ihr Haus in Wartenberg, wo sie alles daran setzt, ihren Jungs ein gutes Leben zu bieten.
    1965 begegnen wir Baby Clara wieder, die in der DDR zu einer jungen Frau heran gewachsen ist und hier eine Ausbildung zur Krankenschwester macht. Sie erfährt, dass ihre leibliche Mutter Barbara, die nach 20 Jahren in kasachischer Gefangenschaft in einer psychiatrischen Einrichtung lebt, sie nie vergessen hat und nun versucht sie zu finden. Und sie lernt Viktor kennen, den Mann, der sie als kleiner 3jähriger Junge damals in Allenstein als Baby sehr gerne behalten hätte...

    Was für eine Geschichte, die schon auf der ersten Seite Gänsehaut bei mir aufsteigen lässt. Für mich ist es schier unvorstellbar, was Frauen aushalten können, was sie zu leisten und zu erleiden im Stande sind – für ihre Kinder. Welchen Mut sie immer wieder aufbringen um ihr Liebstes zu schützen. Mich hat diese emotionale Geschichte voll gepackt, gefesselt und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Ich bin in sie hinein getaucht, habe mit den Frauen und auch den drei Jungs gelitten, gemeint die reale als auch die emotionale Kälte, den Hunger und die Angst spüren zu können. Und ich habe Rosa dafür bewundert, wie und was sie aus fast Nichts alles zaubert. Genau so wie Barbara, die 20 Jahren Zwangsarbeit übersteht um dann feststellen zu müssen, dass ihr Mann eine neue Familie hat und er die Scheidung will. Aber auch Clara durchlebt im Gefängnis eine harte, demütigende Zeit ohne Empathie und Zuspruch, obwohl sie schwanger ist. Es war zum Teil sehr schwer auszuhalten, was ich hier lese. Ein paar Tränen sind geflossen. Ich habe aber auch geschmunzelt bei dem Gedanken, wie viel Trost und Kraft ein pfeifender Wasserkessel spenden kann. Und dass die Liebe alles aushalten kann und am Ende siegt.
    Autorin Hera Lind begeistert mich immer wieder mit ihrem grandiosen und mitreissenden Erzählstil, der mir Bilder in den Kopf zaubert und so mein privates Kino anheizt. Auch wenn sie die wahren Geschehnisse nicht eins zu eins übernommen hat, überwiegen die Begebenheiten dreier starker Frauen, die ihr Schicksal angenommen, überstanden und gemeistert haben.

    Ein bewegender, spannender und sehr berührender Tatsachenroman, der mich gefangen genommen und begeistert hat. Den ich sehr gerne gelesen habe und der mich sehr gut unterhalten hat.

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  • 5 Sterne

    9 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Shilo, 16.05.2024

    Als bewertet

    Unfassbar und erschütternd
    Was habe ich diesem Buch entgegengefiebert, denn ich liebe die Art, wie Hera Lind wahre Geschehen und Begebenheiten in Romane verpackt. Und auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht, nein, ganz im Gegenteil.
    Mit einer gefühlvollen und sensiblen Schreibweise erzählt die Autorin eine spannende und dramatische Familiengeschichte, die schon auf den ersten Seiten bei mir eine Gänsehaut hervorrief. Sie handelt von dem Wunsch, aus dem totalitären Staat der DDR zu fliehen, einem furchtbaren Verrat und einer innigen Liebe. Und sie erzählt von dem jahrelangen unmenschlichen Überlebenskampf einer Mutter, der nur die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit ihrem Kind Kraft zum Überleben gibt.
    Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven. Dadurch erhielt ich eine breite Sichtweise. Vielschichtig sind die einzelnen Charaktere angelegt und ausgearbeitet worden. So war es mir möglich, in die Gedanken- und Gefühlswelt der verschiedenen Protagonisten eindringen zu können.
    Dieser aufwühlende Roman hat mir mehr als nur einmal die Tränen in die Augen getrieben. Und immer wieder stellte ich mir die Frage, wieviel Leid ein Mensch ertragen kann.
    5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfreundin, 15.06.2024

    Als Buch bewertet

    Hera Lind hat schon eine Reihe von Tatsachenberichten geschrieben, die alle von sehr mutigen und starken Menschen erzählen, die unglaubliches erlebt haben und sich trotz allem nicht unterkriegen lassen. Oft sich drehen sich diese um Geschichte, die im 2. Weltkrieg oder in den DDR Zeiten ihren Anfang nehmen. Das finde ich auch sehr wichtig, denn je mehr Zeit vergeht, umso mehr verlieren wir die lebenden Augenzeugen dieser Zeiten. Daher ist es umso wichtiger, dass die Erinnerungen und Begebenheiten in solchen Berichten oder viel mehr Romanen festgehalten werden. Schliesslich können wir alle viel aus diesen Begebenheiten auch für die Gegenwart und die Zukunft lernen, damit so was nie wieder passiert.

    Im Roman "Zeit zu verzeihen" geht es in erster Linie 4 Schicksale, die zu einer Geschichte zusammengefasst werden. Als erstes erfahren wir von Rosa, die alles dafür tut, um 1945 mit ihren drei Söhnen irgendwie zu überleben, was schon mal nicht leicht war. Als nächstes begleiten wir das Findelkind Clara, welche in der DDR bei Pflegeeltern liebevoll gross wird. Später lernt sie Rosas Sohn Jacob kennen und verliebt sich in ihn. Nachdem Clara u.a. von ihrer leiblichen Mutter im Westen erfahren hat, schmieden die beiden jungen Menschen Pläne um die DDR zu verlassen. Allerdings geht ihr Fluchtversuch schief und beide werden zunächst getrennt ins Gefängnis gebracht. Jacob wird später freigekauft, während Clara im Gefängnis bleiben muss. Dort bringt sie unter sehr schwierigen Bedingungen das gemeinsame Kind zur Welt und sie kämpft mit allen ihr zur verfügbaren Mitteln darum, das ihr Sohn überlebt. Einzig ihre unendliche Liebe zu Victor hilft ihr, nie die Hoffnung aufzugeben und immer weiterzukämpfen.

    Hera Lind beschreibt wieder mal sehr offen und schonungslos offen über diese dramatische Zeit und zeigt auf, was die Kraft der Liebe bei Menschen alles freisetzen kann. Es ist mit Sicherheit keine leichte Kost und kein seichter Roman, aber trotzdem kann ich hier wieder nur eine klare Leseempfehlung geben. Ich freue mich auf weitere solche Bücher von Hera Lind.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marry22, 26.05.2024

    Als Buch bewertet

    Sehr emotional

    Das Buchcover gefällt mir sehr gut und passt zum Inhalt des Buches.

    Hera Lind hat es wieder mal geschafft, mich mit ihrem Schreibstil und der Geschichte von Clara und Viktor von Anfang an zu fesseln und emotional zu berühren.

    Die Geschichte ruht auf einer wahren Begebenheit, die die Autorin mit ihrem eigenen Stil als Roman gefühlvoll erzählt.

    Sie erzählt die Geschichte von Clara und Viktor, angefangen 1945 in Ostpreussen bis in die Gegenwart. Das Buch war für mich in zwei Teile gegliedert; im ersten Teil geht es um Viktor und seiner Mutter Rosa, die versucht ihre drei Kinder zu retten, in dem sie den letzen Zug in den Westen erreichen möchte.
    Im zweiten Teil geht es um Clara und die Suche nach ihrer Mutter, von der sie als Kind brutal getrennt wurde.
    Es ist Wahnsinn, wie stark die Frauen sind und für Ihre Familie gekämpft und nicht aufgegeben haben, egal was sie alles erleiden mussten.
    Die Verhältnisse der Nachkriegszeit sowie das Leben in der damaligen DDR sind sehr realistisch dargestellt, so dass es mir beim Lesen unter die Haut ging.

    Hera Lind hat bei mir beim Lesen ihres neuen Romans die Emotionen von Wut, Angst, Trauer, Verlust, Liebe und Hoffnung ausgelöst. Tatsächlich hatte ich bei diesem Buch oft Tränen in den Augen und musste das Buch immer wieder zurücklegen, insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Kriegsereignisse, weil mich das Buch wieder mal, wie oben beschrieben, emotional sehr berührt hat.

    Danke an Hera Lind für dieses tolle Buch, was ich nur weiterempfehlen und jedem ans Herz legen kann.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherwurm78, 31.05.2024

    Als Buch bewertet

    Zeit zu verzeihen ist ein Roman nach einer wahren Geschichte und spielt vor allem in den Jahren um 1945 und zwischen den Jahren 1965 bis Anfang der 70er Jahre. Mit dem Hintergrund der deutschen Geschichte geht es um Rosa, die mit ihren 3 Söhnen versucht aus Ostpreussen zu fliehen. Doch der vermeintliche Zug nach Westen entpuppt sich als Zug nach Sibirien, Rosa bemerkt noch den Irrtum und kehrt wieder um. Im Jahr 1965 lebt ihr Sohn Viktor im Westen und überbringt einer jungen Frau, Clara, in der DDR eine Nachricht. Claras Mutter war damals ebenfalls in dem Zug nach Sibirien, ihr wurde Clara damals aus den Armen gerissen und von Flüchtlingen mitgenommen. Viktor und Clara verlieben sich ineinander.
    Es ist ein wirklich sehr bewegender und berührender Roman. Das Schicksal von Rosa und ihrem Sohn Viktor nach Kriegsende ist sehr gut beschrieben. Ebenso dann die Gefühle und Schwierigkeiten von Viktor (er lebt in der BRD) und Clara, die in der DDR lebt. Man fühlt mit ihnen mit und besonders dann mit Clara, die in der DDR im Gefängnis wegen Fluchtversuch sitzen muss und in diesen grausamen Umständen auch noch ein Kind zur Welt bringt. Es geht sehr ans Herz wie die Zustände seinerzeit waren, heute kaum vorstellbar, welches Leid die jeweiligen Systeme über die Menschen gebracht hat.
    Mir hat der Schreibstil von Hera Lind sehr gut gefallen, es war flüssig geschrieben und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen um zu erfahren wie es wohl ausgehen wird und ob es eine Chance für Clara und Viktor geben wird.
    Fazit: Eine klare Leseempfehlung, sehr berührender Roman.

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    marina w., 03.05.2024

    Als Buch bewertet

    Im Juli vergangenen Jahres las ich, aufmerksam gemacht durch eine TV-Talkshow, in der Autorin und Protagonist interviewt worden waren, mit grosser Begeisterung Hera Linds gemeinsam mit dem ehemaligen Artisten Dieter "Dieto" Kretschmar entwickeltes, auf seinen amourösem und beruflichen Erlebnissen beruhendes Buch "Mit dem Mut zur Liebe - Roman nach einer wahren Geschichte".

    Frau Lind legt nun mit dem am 02. 05. 2024 unter der ISBN 978-3-426-52838-9 vom Knaur Taschenbuch Verlag veröffentlichten, 464 Seiten umfassenden Buch "Zeit zu verzeihen - Roman nach einer wahren Geschichte" nach.

    Bereits die mit "Rosa - 25. Januar 1945. Wartenburg, unweit Allenstein, Ostpreussen" beginnende 20-seitige Leseprobe weckte mit Handlungsort und -zeit auf Anhieb mein Interesse.
    Allerdings wirkte der Erzählstil höchst adjektivüberfrachtet auf mich.
    Dieser Eindruck relativierte sich glücklicherweise ein wenig im Laufe der mit einem typischen Lind-Cover versehenen Geschichte.
    Sie erzählt vom Schicksal der verwitweten Rosa und ihrer drei kleinen Söhne Walter, Heinz und Viktor und zeigt uns, wie sie diese unter schwierigsten Bedingungen durch den Krieg bringt und auch sozusagen "aus dem Nichts" etwas "zaubern" oder basteln und auf diese Art kleine Oasen der Hoffnung und Freude erschaffen kann.
    Des weiteren lernen wir Clara kennen, welche als Baby, um sie vor einem Abtransport in den Osten zu schützen, von ihrer Mutter, Barbara, in Allenstein auf einer Toilette versteckt worden war. Dort wurde sie von Rosa gefunden und dann von von einer anderen Frau und ihrer Tochter mit nach Rügen genommen.
    Clara und Viktor sind das Protagonistenpaar unter den vielen anderen ebenfalls interessanten Figuren.
    Da Clara als junge Frau mit dem DDR-Regime nicht klar kam und flüchten wollte, wurde sie unter unmenschlichen Umständen im Frauengefängnis Hoheneck interniert.

    Es bewahrheitete sich wieder einmal, dass das Leben selbst die besten Geschichten schreibt, Im Nachwort erklärt Frau Lind, dass das Buch auf wahren Begebenheiten beruht, aber von ihr leicht verfremdet und mit fiktiven Details ergänzt wurde, insgesamt jedoch sowohl was Kriegsende als auch das DDR-Regime angeht für viele ähnliche Schicksale steht.

    Ein sehr berührender Roman, der wieder einmal vor Augen hält, wieviel Leid Kriege und Kriegsfolgen über die Menschen bringen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela B., 02.06.2024

    Als bewertet

    Endlich wieder ein neues Buch von Hera Lind, ich lese Ihre Bücher so gerne.
    Zeit zu verzeihen ist ein Roman nach einer wahren Begebenheit. Sie spielt vor allem in den Jahren um 1945 und zwischen den Jahren 1965 bis Anfang der 70er Jahre. Mit dem Hintergrund der deutschen Geschichte geht es um Rosa, die mit ihren 3 Söhnen versucht aus Ostpreussen zu fliehen. Doch der vermeintliche Zug nach Westen entpuppt sich als Zug nach Sibirien. Alle vier flüchten und beschliessen, wieder in ihre alte Heimat zurück zu kehren. Dort kämpft sie ums nackte Überleben. Zeitgleich am Bahnhof wird die kleine Clara ihrer Mutter, die bereits im Zug ist, von einem Soldaten ihr Kind weggenommen und von einer Mutter und deren Tochter gefunden und mitgenommen, wo sie auch aufwächst. Im Jahr 1965 lebt ihr Sohn Viktor im Westen und überbringt einer jungen Frau, Clara, in der DDR eine Nachricht. Claras Mutter war damals ebenfalls in dem Zug nach Sibirien. Viktor und Clara verlieben sich ineinander. Es ist ein wirklich sehr bewegender und berührender Roman. Das Schicksal von Rosa und ihrem Sohn Viktor nach Kriegsende ist sehr gut beschrieben. Ebenso dann die Gefühle und Schwierigkeiten von Viktor (er lebt in der BRD) und Clara, die in der DDR lebt. Man fühlt mit ihnen mit und besonders dann mit Clara, die in der DDR im Gefängnis wegen Fluchtversuch sitzen muss und in diesen grausamen Umständen auch noch ein Kind zur Welt bringt. Es geht sehr ans Herz wie die Zustände seinerzeit waren, heute kaum vorstellbar, welches Leid die jeweiligen Systeme über die Menschen gebracht hat. Mir hat der Schreibstil von Hera Lind sehr gut gefallen, es war flüssig geschrieben und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen um zu erfahren wie es wohl ausgehen wird und ob es eine Chance für Clara und Viktor geben wird. Fazit: Eine klare Leseempfehlung, sehr berührender Roman. Ich vergebe hier gerne 5 Sterne.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Internetmaus, 23.06.2024

    Als Buch bewertet

    Schicksalsschläge

    Hera Lind erzählt eine unheilvolle Familiengeschichte von Flucht, Vertreibung Kindesentzug und Adoption. Es ist ein Roman der auf wahren Tatsachen beruht. Das macht das Buch zu einem zeitgeschichtlichen mahnenden Werk. Es ist kaum auszuhalten was Menschen, insbesondere Frauen, Frauen antun können. Erdrückend sind die Schilderungen vom Frauengefängnis.
    Mit ihrem Schreibstil konnte mich die Autorin in diesem Buch nicht überzeugen obwohl es voller Emotionen ist. Es wird aus unterschiedlichen Sichtweisen erzählt. Genau diese erschwerten es mir, der Handlung zu folgen. Hera Lind schildert auf der einen Seite von einer Mutter die mit ihren drei Jungen aus Ostpreussen fliehen muss und auf der anderen von missglückten Fluchtversuchen ehemaliger DDR Bürger. Diese wahren Geschichten verknüpft sie miteinander zu einer Handlung. Dadurch ist diese von Anfang an sehr erdrückend. Wobei mir in diesem Buch noch auffällt, das es nur gute und böse Protagonisten gibt. Das zeiht sich durch die unterschiedlichen Handlungsstränge. Da ich selbst mehr als drei Jahrzehnte in der DDR lebte, fiel mir das besonders negativ auf.
    Ich las schon einige Tatsachenromane von Hera Lind, da war dieses Schubladen Denken nicht so ausgeprägt.

    Im Nachwort erläutert die Autorin, das dieser Roman aus vier unterschiedlichen privaten Einsendungen zusammengefügt wurde. Erlebnisse, die ehemalige DDR Bürger und aus Ostpreussen Vertriebene Deutsche bewältigen mussten. Einen Teil nehmen die Erinnerungen zweier Frauen, Mutter und Tochter ein, deren Schicksale sich scheinbar wiederholen. Genau dieser Punkt, wie auch das Ende, mit einem grossen Geste des Verzeihens war für mich nicht realistisch. Wenn mir soviel Lebenszeit genommen wird und ich soviel Leid ertragen muss, ist das nicht zu verzeihen. Diese Wunden kann keine Zeit heilen.

    Ich hatte ein Buch erwartet ähnlich, wie die Hölle war ihr Preis oder über alle Grenzen. Bücher, die mich fesselten dass ich sie kaum aus den Händen legen konnte. Dieser Roman ist leider weit davon entfernt.

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  • 5 Sterne

    Kerstin W., 19.07.2024

    Als Buch bewertet

    Im letzten Kriegsjahr 1945 beginnt für die im ostpreussischen Allenstein und Wartenberg lebenden Menschen die Flucht. Rosa kehrt mit ihren drei Söhnen, darunter Viktor, wieder in die Heimat zurück. Sie leben nun für lange Zeit in Polen. Barbara versucht mit ihrem Baby den letzten Zug in den Westen zu erreichen. Ein sowjetischer Offizier entreisst ihr das Kind und legt es in der Toilette des Bahnhofs ab. Das kleine Mädchen wird von Rosa und ihren Söhnen gefunden und von zwei Flüchtlingsfrauen später mitgenommen. Sie nennen das Kind Clara. Im Jahr 1965 lernen sich Clara und Viktor an der Ostsee kennen, nicht ahnend, dass sie sich vor vielen Jahren in einem Ort in Ostpreussen schon einmal begegnet sind. Die beiden jungen Menschen lernen sich näher kennen und lieben. Clara lebt in der DDR und Viktor in der BRD, zwischen den beiden liegt die Grenze. Sie riskieren eine abenteuerliche Flucht, allerdings wird Clara verraten. Sie ist bereits schwanger und wird in das berüchtigte Frauengefängnis Hoheneck eingewiesen. Unter entsetzlichen Umständen bringt sie dort ihren Sohn zur Welt, der ihr bald darauf weggenommen wird. Dank ihrer Liebe bleibt Clara standhaft und auch Viktor kämpft für sie und sein Kind.

    Das Cover spiegelt Zerissenheit von Menschen inmitten einer idyllischen Gegend wider. Erneut ist Hera Lind ein ergreifender Roman gelungen, der auf wahren Begebenheiten beruht. Die Autorin spannt in ihrer Erzählung einen Bogen um die Geschehnisse im Kriegsjahr 1945, über das Regime in der DDR, bis hin zur Gegenwart. Tief ergriffen war ich von der Mutterliebe und Opferbereitschaft Rosas, die täglich 30 Kilometer gelaufen ist, um dem kleinen Viktor ein rohes Ei ins Krankenhaus zu bringen. Zu dieser Zeit gab es nicht viel und es hat dem Kind geholfen, zu überleben.
    Im Jahr 1965 lebt Clara in der DDR und hat gerade eine Ausbildung als Krankenschwester abgeschlossen. Durch Zufall erfährt sie von ihrer leiblichen Mutter Barbara, die über Jahrzehnte in Sibirien Grauenhaftes durchgemacht hat und sich nun in einer psychiatrischen Einrichtung in der BRD befindet. Ich habe mit Barbara gefühlt, als sie nach der Gefangenschaft feststellen muss, dass ihr Mann eine neu Familie gegründet hat und ihre Tochter Clara für sie unerreichbar ist. Für Clara und Viktor kann es keine gemeinsame Zukunft geben, ausser Clara flüchtet aus der DDR.
    Als ich von Claras entsetzlicher Haft unter unmenschlichen Bedingungen, ihrer Schwangerschaft und Geburt gelesen habe, sind mir die Tränen gekommen und ich musste unterbrechen. Wie qualvoll muss es für eine Mutter sein, von ihrem Kind getrennt zu werden. Ich bewundere Clara für ihre Kraft an die Liebe zu glauben und nicht aufzugeben. Später besitzt Clara sogar die Grösse, jenen zu verzeihen, die sie verraten haben. Hera Lind versteht es mitreissend zu erzählen und Emotionen zu wecken. Ich vergebe für diesen auf wahren Tatsachen beruhenden Roman fünf Sterne und spreche eine Leseempfehlung aus.

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  • 5 Sterne

    Lerchie, 20.05.2024

    Als Buch bewertet

    Wer hat Clara verraten?

    Die Autorin erzählt von einer grossen Liebe, einem grausamen Verrat und Zeit im Gefängnis der DDR.
    Clara und Victor lernen sich im Sommer 1965 kennen. Sie wissen nicht, dass sie sich als ganz kleine Kinder an einem tragischen Ort schon einmal begegnet sind. Damals haben sie nur dank ihrer mutigen Mütter überlebt. Sie verlieben sich ineinander, doch jetzt gibt es Ost und West. Sie gehen ein grosses Risiko ein und wollen aus der DDR fliehen, doch das mündet in einer Katastrophe. Clara wird angezeigt, ein Verrat grossen Ausmasses und landet im Frauengefängnis Hoheneck. Dort wird auch unter fürchterlichen Umständen ihr Sohn geboren und sie muss monatelang um sein Überleben kämpfen. Doch das Kind wird ihr dann weggenommen. Claras wahre Liebe ist jedoch ungebrochen und Viktor hat sich auch nie aufgegeben.
    Die ist die wahre Geschichte von Clara und Viktor. Es geht um ein Schicksal, das in der Nachkriegszeit tausende in der DDR getroffen hat.

    Meine Meinung
    Das Buch liess sich leicht und flüssig lesen, denn keine Unklarheiten im Text störten meinen Lesefluss. In die Protagonisten konnte ich mich hineinversetzen, auch wenn ich persönlich dem Krieg, zum Glück, nicht mehr erlebt habe. Wie es dazu kommt, dass Viktor den Krieg und die erste Nachkriegszeit überlebt hat. erfährt der Leser in diesem Buch. Es war für ihn und jedoch mehr für seine Mutter eine schwere Zeit. Clara überlebt dank eines russischen Soldaten, wieso das so ist, auch das erfährt der Leser beim Lesen dieses Buches. Die Spannung ist in diesem Buch von Anfang an da und bleibt bis zum Ende. Ich konnte mich in Viktors Mutter hineinversetzen, auch wenn ich nicht alles nachvollziehen bzw. verstehen konnte was, bzw. warum sie es tat. Auf der einen Seite ja, auf der anderen war es für mich fraglich.
    Gefreut hat mich, dass Viktors Mutter nach Clara suchte, nachdem sie deren Mutter kennengelernt hatte. Auch dieses hatte Schreckliches erlebt in ihrer Zeit in Russland. Dass Viktor und Clara ein Liebespaar wurden, steht ja bereits im Klappentext und dass Clara aus der DDR ausreisen wollte, kann sich jeder denken. Wie es vielen DDR-Flüchtlingen ergangen ist, das wissen wir und auch Clara blieb nicht verschont. Und dann wurde ihr auch noch ihr Kind weggenommen. Ob sie es je wieder sehen wird? Auch das liest der Leser in diesem Buch. Es hat mich gefesselt, mich richtig in seinen Bann gezogen und mich gut unterhalten. Daher von mir eine Leseempfehlung sowie fünf Sterne.

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  • 5 Sterne

    Anonym, 09.07.2024

    Als Buch bewertet

    Wahnsinnig berührend


    Zeitzeugen, die uns von der Zeit nach dem Krieg erzählen können, werden immer weniger. Umso wichtiger und eindrucksvoller ist diese Geschichte, die uns ausgehend von wahren Erlebnissen das Schicksal der nach dem Krieg Gefangenen erzählt. Hera Lind geht darüber noch einen Schritt hinaus und verwebt die Geschichte mit den Erlebnissen in der DDR.

    Barbara Urban wird mit dem Versprechen, dass der Zug in den Westen fahren würde, in ein unbeschreibliches Schicksal gelockt. Ihr kleines Kind, dass eigentlich auch mit in die Sowjetunion gefahren wäre, wird von einem russischen Militär gerettet, indem er es Frau Urban aus den Armen nimmt und am Bahnhof ablegt. Bei dem Kind handelt es sich um Clara, die fortan von der Familie Burmeister grossgezogen wird, ohne von ihrem Schicksal zu wissen. Daneben verfolgen wir Frau Lipka, die ihre drei Söhne nach dem Krieg alleine in dem mittlerweile polnischen Gebiet über die Runden bekommen muss.

    „Zeit zu verzeihen“ schildert auf schier unvorstellbare Weise, was die Frauen zur damaligen Zeit durchmachen mussten. Weder das Schicksal von Frau Lipka und ihren Kindern, die sich irgendwie in ihrem Haus, in dem sie mittlerweile unerwünscht sind, am Leben erhalten, noch das Schicksal von Frau Urban, die in der Sowjetunion schwerste Arbeiten erledigen muss, sind leicht zu verdauen. Doch sie sind wichtig gelesen zu werden, um eine Vorstellung der damaligen Zeit zu bekommen.

    Was dieses Schicksal mit der DDR zu tun hat, erfahren wir dann in Clara und Vincents Geschichte. Denn Clara ist mit der Familie Burmeister in der DDR aufgewachsen, während Vincent mit seiner Mutter nach einigen Jahren in die BRD umgesiedelt ist. Auch hier gelingt es Hera Lind, einen tollen Bogen zu spannen und die Geschichten der Familie Urban, Lipka und Burmeister zu verweben. So ist auch die Geschichte von Clara und Vincent sehr authentisch und berührend geschrieben. Mich hat das Buch durch die harten Erlebnisse sehr bewegt. Ingesamt würde ich „Zeit zu verzeihen“ allen, die eine wirklich authentische historische Geschichte suchen, empfehlen.

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  • 5 Sterne

    _Owlsbookcorner, 06.06.2024

    Als Buch bewertet

    „Zeit zu verzeihen“ ist der neuste Tatsachenromanen der renommierten Buchautorin Hera Lind. In diesem, durch historische Details untermauerten Roman, erzählt Lind erschreckend und zugleich berührend, von der grausamen Seite zur Zeit der DDR Geschichte. Sie schafft es hierbei perfekt historische Fakten mit spannender Fiktion zu verweben und hält den Leser mit ihrem Schreibstil immer gefesselt und schafft eine unbeschreibliche Nähe zu den Protagonisten.

    Der erste Teil des Romans spielt im Januar 1945, als Rosa beschliesst, mit ihren drei Söhnen, Viktor, Walter und Heinz, mit dem Zug in den sicheren Westen aufbrechen. Als ihr bewusst wird, dass dieser Zug stattdessen nach Sibirien fahren soll, schafft sie es in letzter Sekunde sich und ihre Kinder in Sicherheit zu bringen. Zur selben Zeit befinde sich eine weitere Frau in dem Zug, welcher von einem russischen Offizier das eigene Baby entrissen wird. Eine dritte Frau, die ebenfalls mit ihrer Tochter fliehen wollte, aber den Zug glücklicher Weise verpasst hatte, findet das Baby, nimmt sich ihm an und nennt es fortan Clara. In diesem Teil des Romans wird vorwiegend aus Rosas Perspektive erzählt, ergänzt durch die Perspektive von Viktor, als er seine Erinnerungen fast 70 Jahre später für seine Enkeltochter zu Papier bringt.

    Der zweite Teil beginnt 1965 mit der Protagonist Clara, die mittlerweile eine Ausbildung zur Krankenschwester absolviert hat und so von ihrer leiblichen Mutter und deren Aufenthalt in einer psychiatrischen Anstalt erfuhr und sich nun auf ihre Suche begibt. Zeitgleich lernt sie Victor kennen und lieben.
    Beide Zeiten sind gezeichnet von tragischen und erschreckenden Ereignissen und haben das Motiv der Stärke von Frauen und wie sie ihren Weg machen.
    Am Ende des Romans erklärt Lind wie es zum Titel des Buches kam und hier spätestens rundet sich die Geschichte emotional ab!
    Das Werk ist alles in allem keine einfache Kost, wer jedoch historische Romane liebt, ist hier mehr als gut bedient! Absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Hoelzchen, 29.05.2024

    Als Buch bewertet

    Seit einigen Jahren hat sich die Autorin Hera Lind es sich zur Aufgabe gemacht, wahre Geschichten in Romanform niederzuschreiben. In „Zeit zu verzeihen“ werden vier Geschichten miteinander verknüpft. Die Protagonisten und Protagonistinnen sind fiktiv, doch einzelne Begebenheiten entsprechen der Wahrheit und stammen aus Einsendungen, sie immer wieder an Hera Lind gerichtet werden, mit der Hoffnung, diese in einem Tatsachenroman aufzunehmen. Auch hier ist es Hera Lind wieder hervorragend gelungen, aus diesen vier einzelnen Geschichten, einen zusammenhängenden Roman zu schreiben. Erzählt wird die Geschichte von Viktor. Nach Ende des 2. Weltkrieges lebt er mit seiner Mutter weiterhin in seinem Heimatort, welcher nun zu Polen gehört. Als Deutsche unter Polen ist es ein hartes Leben. Anfang der 60er Jahre, gelangen sie als Spätaussiedler nach Westdeutschland. Durch Zufall lernt Viktor Clara kennen und lieben. Doch Clara lebt in der DDR. Ein gemeinsames Leben scheint unmöglich. Doch Clara verbindet nicht nur Viktor mit dem Westen. Nichts wünscht sie sich sinnlicher, als ihre leibliche Mutter im Westen kennenlernen zu dürfen. Während der Kriegswirren wurden sie voneinander getrennt und ihre Mutter nach Kasachstan verschleppt, bis auch sie ihren Weg zurück nach Deutschland schaffte.
    Ich kann wirklich nicht sagen, welche dieser einzelnen Geschichten mich am meisten berührt hat. Sie sind alle so unfassbar traurig. Die 450 Seiten habe ich an einem Wochenende geradezu verschlungen. Von Beginn an ist man dieser Geschichte verfallen und man mag kaum glauben, welche Schicksale diese Menschen erleiden müssen. Auch die Nachworte haben mich sehr beeindruckt und geben dem Roman die Glaubwürdigkeit, die er verdient. Spannend fand ich auch zu lesen, aus welchen einzelnen Einsendungen die jeweiligen Handlungsstränge stammen und was Hera Lind daraus gemacht hat.
    Von mir ganz klar eine Leseempfehlung mit 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelinde R., 08.05.2024

    Als Buch bewertet

    Zeit zu verzeihen, von Hera Lind

    Cover:
    Ein schönes Cover, das sehr gut zur Handlung passt.

    Inhalt und meine Meinung:
    Wir lesen die Geschichte von Viktor und Clara.
    Viktor erlebt eine dramatische Kindheit, in der Flucht und Krieg unvorstellbares von ihm und seiner starken Mutter Rosa abverlangen.
    Clara wird als Findelkind von Flüchtlingen aufgenommen und wächst behütet in der DDR auf, weiss aber nichts von ihrem Schicksal.
    Als Erwachsene treffen sie dann aufeinander als Viktor Clara die Nachricht überbringt, dass ihre leibliche Mutter noch lebt.

    Hera Lind versteht es hier wieder hervorragend, aus vier wahren Begebenheiten eine Geschichte zu formen, die uns als Leser die Tränen in die Augen treibt. Einige Passagen (vor allem die im Gefängnis in der DDR) konnte ich nur unter Herzklopfen lesen.

    Es ist unvorstellbar was Menschen im Krieg oder in totalitären Staaten erdulden müssen (und erdulden können).
    Bei solcher Lektüre wird mir bewusst wie glücklich wir uns schätzen müssen in Friede und Freiheit zu leben und dass wir dieses Gut nicht hoch genug einschätzen können und dafür kämpfen müssen damit wir dieses uns auch erhalten.

    Autorin:
    Hera Lind studierte Germanistik, Musik und Theologie und war Sängerin, bevor sie mit zahlreichen Romanen sensationellen Erfolg hatte. Mit ihren Tatsachenromanen, die alle auf wahren Geschichten beruhen, erobert Hera Lind immer wieder verlässlich die vordersten Plätze der SPIEGEL-Bestsellerliste. Hera Lind lebt mit ihrer Familie in Salzburg.

    Mein Fazit:
    Ein Buch das ich tief bewegt aus der Hand lege.
    Von mir volle 5 Sterne

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  • 5 Sterne

    Steffi H., 28.05.2024

    Als bewertet

    Emotional und schockierend

    Das Cover finde ich richtig gelungen, der Klappentext klingt vielversprechend und lässt schon so einiges vermuten…boah, aber bei diesem Roman stockt einem tatsächlich der Atem und an vielen Stellen kann man vor lauter Gefühlschaos die Tränen einfach nicht mehr zurückhalten.

    Der Schreibstil von Hera Lind ist flüssig, temporeich und einzigartig.
    Durch die genaue, bildhafte Beschreibung der einzelnen Charaktere hatte ich innerhalb kürzester Zeit ein unbeschreibliches Kopfkino, verbunden mit ganz viel Gänsehaut. Nach manchen Kapiteln musste ich vor lauter Anspannung allerdings erst einmal eine kurze Pause einlegen, tief Ein- und Ausatmen, um meinen Puls wieder auf Normalwerte zu bekommen, bevor ich wieder weiterlesen konnte.

    Aufgrund der wahren Begebenheiten hat mich dieser Roman emotional total aufgewühlt! Ich war fassungslos, wütend und geschockt und ich habe ständig mit Rosa und Clara gebangt und gehofft…Seite für Seite.
    Es ist für mich immer noch unbegreiflich, zu welchen menschenverachtenden und unfassbaren Methoden die Mitarbeiter des Staatssicherheitsdienstes der DDR fähig waren – unglaublich und dennoch leider die brutale Wahrheit!

    Dieses Buch war von der ersten bis zur letzten Seite mega spannend, ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen und habe es regelrecht durchsuchtet.
    Um meine Meinung zu verstehen, solltet Ihr diesen grossartigen Roman unbedingt selbst lesen, Ihr werdet ebenso sprachlos und erschüttert sein wie ich.

    Von mir gibt es hochverdiente 5 Sterne und eine absolute Kauf- und Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    anne b., 22.05.2024

    Als Buch bewertet

    Der neue Roman von Hera Lind ist wieder einer wahren Geschichte zu Grunde gelegt.
    Rosa Viktors Mutter versucht in Ostpreussen mit ihren drei Söhnen den Krieg zu überleben. Nachdem ihr Mann an der Front verstorben ist muss sie alleine für die 3 Kinder kämpfen. Sie ist eine clevere und starke Frau die sich auch trotz einer Vergewaltigung nicht unterkriegen lässt. Schlimm die geschilderten Erlebnisse einer Mutter die um ihre drei Jungs bangt. Durch Zufall sieht sie auch was mit der kleinen Clara passiert ist, die ein russischer Soldat rettete und eine gutmütige Frau sie dem Baby annimmt.und es mit in ihre Heimat der späteren DDR mitnimmt. Als erwachsene Frau erfährt dann Klara wie sie von ihrer Mutter getrennt wurde und sie adoptiert wurde. Jetzt will sie ihre Mutter die im Westen lebt kennenlerne. Rosas Sohn Viktor in den sie sich verliebt hat versucht ihr bei der Ausreise zu helfen. Doch Beide Viktor und sie landen im Gefängnis, weil sie bespitzelt wurden. Was dort alles mit der armen Frau die von Viktor bereits schwanger wird, passiert ist nicht zu fassen. Sie wird wie gefoltert über die ganze Haftzeit, das Clara das überlebt hat kann man kaum glauben.. Für mich waren die Stasis genau so schlimm wie die Nazis.
    Fazit
    Eine unglaublich spannende und dramatische Geschichte die unter die Haut geht. Die Autorin hat es
    wieder geschafft einen Pageturner zu schreiben.

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  • 5 Sterne

    gabi e., 13.05.2024

    Als Buch bewertet

    Die Bücher, die Hera Lind nach wahren Begebenheiten erzählt, sind phänomenal. Auch dieses Buch habe ich verschlungen und in einem Rutsch durchgelesen. Es hat mich einfach gefangen genommen.

    Sehr detailliert und facettenreich erzählt Hera Lind in diesem Tatsachenroman die Geschichte der Familie von Rosa und Viktor, die im Zweiten Weltkrieg zunächst in ihrer Heimat Ostpreussen geblieben sind, aber irgendwann doch in den Westen ziehen, um Viktor eine angemessene Ausbildung möglich zu machen. Sehr deutlich werden zunächst die Gräueltaten des russischen Militärs in Ostpreussen und danach die Repressalien der Polen gegenüber den Deutschen.

    Etwa 20 Jahre später sucht Viktor im Auftrag von Barbara nach Clara, ihrer Tochter. Viktor und Clara verlieben sich. Die Schwierigkeit ist, Clara lebt in der ehemaligen DDR und Viktor mittlerweile in der Bundesrepublik Deutschland. Packend hat die Autorin geschildert, welchen Strafaktionen die Bürger in der DDR ausgesetzt waren, wenn sie nicht „funktioniert“ haben.

    Ich wünsche mir sehr, dass die Gräueltaten rund um die Kriege nie vergessen und als Mahnung verstanden werden. Ebenso sollten die Taten von Diktaturen eine Warnung sein. Es darf nicht vergessen werden, wieviel Freiheit wert ist.

    Dieses berührende Buch kann ich nur empfehlen.

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  • 5 Sterne

    Doris H., 07.07.2024

    Als Buch bewertet

    Wahre Geschichten schreiben die besten Bücher

    Ich lese sehr gerne die wahre Begebenheiten Romane von Hera Lind. Umso mehr freute ich mich auf das neuste Werk der Autorin. Und was soll ich sagen, es ist einfach fantastisch, mitreissend, fesselnd, spannend und bewegend.

    Das Buch konnte mich sofort fesseln und ich habe es sehr schnell durch gelesen.

    Die Geschichte gefiel mir unglaublich gut. Eine alleinstehende Mutter mit 3 Kleinkindern alleine im 2. Weltkrieg und die Russen stehen fast vor der Tür. Der Schnee ist meterhoch, die Temperatur ist zweistellig im Minusbereich und sie besitzt nichts als einen alten Schlitten, der bei der Schneehöhe sicher stecken bleibt. Was nun? Ich fand es einfach spannend , fesselnd und sehr bewegend , wie die Mutter alles tat um sich gut im ihre Jungs zu kümmern. Auch die spätere DDR ist Thema des Buches und das Leben dort. Auch das faszinierte und bewegte mich sehr. Es ist einfach deutsche Geschichte, die niemals vergessen werden sollte. Besonders das diese ganze Themen im Buch wirklich jemanden zugestossen sind, beeindruckt mich noch mehr. Da fragt man sich, wie eine Person sowas alles aushalten konnte.

    Das Buch bekommt eine klare Empfehlung von mir. Einfach ein super Buch, was man nicht mehr aus der Hand legen kann.

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  • 5 Sterne

    Gabriela, 17.05.2024

    Als Buch bewertet

    In dem Buch „Zeit zu verzeihen“ von Hera Lind spielen mehrere Generationen jeweils in den entsprechenden Zeiten die Hauptrollen. Am Schluss des Buches erklärt sie, das dieses Buch eine Symbiose aus vier verschiedenen, wahren Schicksalen ist, die sie miteinander verknüpft hat. Es beginnt mit dem Schicksal einer jungen Witwe die mit ihren mit drei Söhnen die Flucht in den Westen abbrechen musste und als ungeliebte deutsche in Polen um das überleben kämpft. Einer jungen Frau wird zur gleichen Zeit ihre Tochter entrissen und sie wird nach Sibirien verschickt. Diese Tochter wird wiederum von einer anderen Frau aufgenommen und landet in der DDR. Die junge Witwe schafft es nach 17 Jahren mit ihren Sohn auch in die Bundesrepublik zu kommen. Die Geschichten verweben sich zusammen, es kommen noch einige schöne, aber auch unschöne Aspekte hinzu.
    Wer schon einmal ein oder mehrere Bücher von Hera Lind gelesen hat, weis, wie die Autorin ihre Bücher schreibt. Sie sind immer emotional und so gut geschrieben, dass man als Leser sich inmitten des Geschehens wiederfindet. Mich hat dieses Buch dermassen gefesselt und mitgenommen, dass ich es nicht aus der Hand legen konnte und es innerhalb eines Tages gelesen habe. Von mir bekommt dieses Buch eine 5 Sterne Leseempfehlung

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