Francine Jordi - Wir (CD)

13 Alben hat die fleissige Schweizerin und einstige Gewinnerin des Grand Prix der Volksmusik seit 1998 aufgenommen. Mit "Wir", ihrem zweiten Album für den Labelpartner Musicstarter, schliesst die frischgebackene Co-Moderatorin der "Stadlshow" an den Schwung des Vorgängeralbums "Verliebt geliebt" direkt an. Sie verbindet auf Stücken wie "Paradies" oder "Nicht das erste Mal" treibende Dancefloor-Beats mit der Melodieseligkeit des Schlagers und nimmt sich die Freiheit, auf Balladen wie "Träumerin" oder "Sag es nicht" ihre sanfte Stimme in Piano- oder Gitarrenarrangements einzubetten. Francine Jordi punktet dabei nicht nur mit ihrer musikalischen Vielseitigkeit, sondern auch mit der spür- und hörbaren Hingabe, mit der sie singt. Die Künstlerin, die in der Schweiz zu den ganz grossen Namen des Genres gehört, verbreitet mit ihrer Musik pure Lebensfreude. Symptomatisch für diese Einstellung steht das Lied "Ein guter Tag", ein fröhlicher Gute-Laune-Schlager, angereichert mit Gospelchören, der eine der vornehmsten Aufgaben von Musik erfüllt: nämlich den Zuhörer in eine gute Stimmung zu versetzen. Zudem präsentiert sich die Sängerin, deren charmanter Schweizer Akzent immer leicht durchklingt, als eine selbstbewusste junge Frau, die einen Typen auch einmal abblitzen lässt, wie sie das etwa in "Keine Ahnung von Liebe" schildert. Ihre verletzliche Seite versteckt Francine Jordi indes nicht: "Träumerin" ist eine mutige Aufforderung, auch einmal Weltflucht zuzulassen: "Auch wenn ich kein Kind mehr bin, ein Teil von mir flieht auch noch heut' vor der Wirklichkeit", singt sie in dem Lied, einem der Höhepunkte des Albums. Das Album überzeugt nicht zuletzt deswegen, weil Francine Jordi an acht Songs mitgeschrieben hat. Das verleiht dem Album eine noch persönlichere Note als den früheren Arbeiten der 38-Jährigen. Seit dem Neubeginn mit "Verliebt geliebt" und jetzt auch mit "Wir" unterstreicht die Schweizerin ihren Status als eine der wichtigsten Sängerinnen ihrer Generation - und das nicht nur in der Schweiz. Dietmar Schwenger (Quelle/Copyright: G+J Entertainment Media)