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  • 5 Sterne

    P.M., 09.07.2024

    Als Buch bewertet

    Beeindruckender Roman über eine auseinanderdriftende Schwesternbeziehung

    Sam und Elena sind Schwestern, Ende 20, und leben mit ihrer todkranken, pflegebedürftigen Mutter auf den San Juan Islands im Nordwesten der USA. Als Teenager haben sie gemeinsam davon geträumt, die Insel zu verlassen und irgendwo zusammen ein besseres Leben zu führen. An diesem Traum hält Sam sich fest, wenn sie in anstrengenden Schichten im Bistro auf der Fähre arrogante Touristen bedient. Elena arbeitet wie sie in der Gastronomie und kümmert sich hauptsächlich um die Pflege der Mutter und um die Verwaltung der immer stärker wachsenden Schuldenberge.

    Eines Tages sichtet Sam während ihrer Schicht einen schwimmenden Bären und berichtet Zuhause von der kleinen Sensation, die etwas Abwechslung in den tristen Alltag bringt. Doch dabei bleibt es nicht. Kurz darauf sichten sie das eindrucksvolle Tier direkt vor ihrer Haustür. Während Sam sich durch den Bären bedroht fühlt, sucht Elena die Nähe des Tieres. Erstmals in der Beziehung der Schwestern beginnt Sam, Elenas Handeln in Frage zu stellen und unabhängige Entscheidungen zu treffen.

    In leisen, ruhigen Tönen wird die Geschichte einer nur aus Frauen bestehenden kleinen Familie erzählt, die trotz harter Arbeit nie genug Geld verdienen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Während der Corona Pandemie sind die Jobs in der Tourismusbranche weggefallen, Lohnersatzleistungen gab es in den USA ebenso wenig wie eine ausreichende Krankenversicherung. Während Elena angesichts der horrenden Hypotheken- und Arztrechnungen resigniert hat, hat Sam naiv an den Träumen ihrer Jugend festgehalten.

    Mich hat dieser Roman nachhaltig beeindruckt, obwohl ich mit der märchenhaften Beziehung zwischen Elena und dem Bären meine Schwierigkeiten habe. Trotzdem haben mich der Schreibstil, die sehr gelungenen Charakterisierungen und vor allem die Beschreibung der Lebensbedingungen überzeugt. Ich kann mir gut vorstellen, dieses Buch irgendwann noch einmal zu lesen.

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  • 5 Sterne

    Christine K., 11.06.2024

    Als Buch bewertet

    Am Ende wirklich überraschend

    Bei diesem Buch ist mir zunächst das Cover ins Auge gesprungen. Die Farbgebung, die Bäume am Wasser, einfach traumhaft schön. Der Titel aber gab mir Rätsel auf. Mittlerweile weiss ich, dass es sich um eine Region in den USA handelt. Tatsächlich passt meiner Meinung nach der Originaltitel Bear deutlich besser.

    Denn ein Bär spielt in diesem Buch eine wichtige Rolle. Aber fangen wir von vorne an. Auf einer Insel in Kaskadien leben Sam und ihre Schwester Elena, mit ihrer todkranken Mutter in einem kleinen, renovierungsbedürftigem Haus. Die Diagnose zur Krankheit ihrer Mutter liegt schon ein paar Jahre zurück. Seit diesem Zeitpunkt ist den beiden Schwestern klar, dass sie bis zum Ende bei ihrer Mutter bleiben und sich um die kümmern werden. Doch das gestaltet sich als äusserst schwierig. Geldsorgen sind ihr ständiger Begleiter, da die Jobs als Kellnerin im Golfclub und als Servicekraft auf einer Fähre alles andere als sicher und gut bezahlt sind.

    Dabei wollen Sam und Elena nur eines, nämlich fort von hier. Die anfänglich glückliche Kindheit, hatte sich mit einem Freund ihrer Mutter zu einem Albtraum entwickelt. Und ihr Hilferuf wurde nur spät erkannt. Seitdem misstrauen sie jeglicher Institution, sei es die Schule oder die Polizei. Eigentlich misstrauen sie jedem Menschen, der nicht zu ihrer kleinen Familie gehört.

    Sie halten einfach durch. Viel Freude haben sie nicht. Doch dann begegnen sie einem Bären und das freudlose Leben wandelt sich in etwas wie ein Wunder. Zumindest für Elena. Sam selber ist eher hin und hergerissen, was sie von dem Bär und dessen Auswirkungen auf ihr Leben halten soll.

    Es ist eine ruhige Erzählweise, die mir wirklich gut gefallen hat und ich hatte erwartet, dass es auch so ruhig enden würde. Doch die letzten 50 Seiten haben mich dann völlig überrumpelt. Damit hatte ich nicht gerechnet.

    Ein toller Roman, für den ich eine klare Leseempfehlung aussprechen kann.

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  • 5 Sterne

    Isaba, 06.06.2024

    Als Buch bewertet

    Philosophisch und berührend
    "Cascadia"... schon der Titel dieses Buches ist sehr besonders und zusammen mit dem wunderschönen Cover ein echter Blickfang im Bücherregal. Julia Phillips hat eine schöne und klare Geschichte über zwei Schwestern geschrieben, die unterschiedlich mit den Herausforderungen des Lebens umgehen.

    Sam und Elena leben in ärmlichen Verhältnissen nahe der kanadischen Grenze und verbringen ihre Zeit ausschliesslich damit, Geld zu verdienen, um über die Runden zu kommen und ihre kranke Mutter pflegen zu können. Sie sind einander sehr nah und träumen davon, nach dem Tod der Mutter ein besseres Leben anderswo aufbauen zu können. Doch ein eigentlich ausserhalb seines Lebensraums auftauchender Bär bringt das Leben der beiden Schwestern durcheinander.

    Was zunächst skurril anmutet, ist erstaunlich leise, klar und philosophisch. Die beiden Schwestern sind sehr unterschiedlich und reagieren entsprechend verschieden auf das Erscheinen des Bären. Elena, die Verantwortungsvolle, fühlt sich angezogen von dem Tier, während Sam, die Rebellische, damit nicht gut umgehen kann. Der Bär bringt die Schwestern auseinander.

    Hauptsächlich liest man die Geschichte aus der Sicht Sams, die in der dritten Person erzählt. Dennoch ist die Erzählweise klar und beobachtend und zieht sich ruhig dahin. Dieser besondere Schreibstil passt wunderbar zu der Grundidee der Geschichte. Wofür stehen die Schwestern? Und was repräsentiert der Bär? Welche Parabel und welche Moral wird hier thematisiert? Dies möge jeder bei der Lektüre für sich selbst beantworten, denn genau in diesen verschiedenen Möglichkeiten der Interpretation liegt die Stärke des Buches.

    Ich habe die Geschichte sehr genossen, der Stil, die besondere Grundidee und das wunderschön detailliert beschriebene Setting greifen hervorragend ineinander. Eine klare Leseempfehlung von mir.

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  • 5 Sterne

    Mandel61118, 03.06.2024

    Als bewertet

    Poetisch und ein bisschen tragisch

    Die Schwestern Elena und Sam leben mit ihrer todkranken Mutter in ärmlichen Verhältnissen auf einer Insel. Sie haben mies bezahlte Jobs, das Wasser steht ihnen bis zum Hals. Es gibt eine Hypothek auf das kleine Haus, Schulden beim Krankenhaus und Ärzten. Sam träumt während ihrer Schichten auf der Fähre, die von fordernden und respektlosen Touristen bevölkert ist, davon, nach dem Tod der Mutter mit Elena wegzugehen. Diese Träume halten sie aufrecht.
    Die Schwestern sind sich innig zugetan, sie werden des Öfteren wie Schneeweisschen und Rosenrot im Märchen beschrieben.
    Während Elena, die Ältere, verantwortungsbewusst ist und alles regelt, lässt Sam sich treiben, ist ziellos und ihren Mitmenschen gegenüber oft abweisend.
    Ein Bär, der in die Gegend kommt, verändert alles und verschiebt das Familiengefüge mehr und mehr. Während Elena sich auf geheimnisvolle Weise zu dem Tier, das immer wieder auftaucht, hingezogen fühlt, spürt Sam, wie ihre Schwester ihr entgleitet. Ihrer beider Leben entwickelt sich plötzlich nicht mehr so, wie sie es sich vorgestellt hat. Um ihre Schwester zurückzubekommen, muss sie den Eindringling loswerden ...

    Die Sprache des Buches ist leise, poetisch, eindringlich, das Tempo gemächlich. Beim Lesen kann man jeden Satz geniessen. Die Atmosphäre auf der Insel und im Wald wird so anschaulich geschildert, dass man das Gefühl hat, direkt dabei zu sein. Obwohl Sam eine spröde Person ist, die alles und jeden zurückweist, kann man sie in ihrer Verletzlichkeit verstehen. Die Bezüge zum Märchenhaften machen aus dem Buch etwas ganz Besonderes.
    Das Buch nimmt tragische Wendungen, die einen im ersten Moment schockieren, sie stellen jedoch logische Konsequenzen des Plots dar.
    Ein wunderschönes, leises Buch, das berührt und noch lange im Gedächtnis bleibt.

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  • 5 Sterne

    Hanne, 07.06.2024

    Als Buch bewertet

    Tiefsinnig und berührend - Der Roman trägt den Titel einer Landschaft im Nordwesten der USA, an der Grenze zu Kanada. Diese Gegend besitzt eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. Dort gibt es u.a. auch Bären.

    Die Geschichte spielt auf San Juan Island. Die beiden Schwestern Elena und Sam leben dort zusammen mit ihrer kranken Mutter in einem Haus. Die Schwestern halten sich mit Jobs finanziell über Wasser und kümmern sich in der restlichen Zeit um die Pflege ihrer Mutter.

    Als eines Tages ein Bär in der Nähe des Hauses auftaucht, verändert sich das Leben der Schwestern. Während Elena, die ältere der beiden, sich wie magisch von dem Bären angezogen fühlt, möchte Sam nichts mit ihm zu tun haben.

    Die Geschichte beschreibt auf sehr bewegende und tiefsinnige Weise das Leben der drei Frauen. Es geht um viel mehr als das Auftauchen des Bären in der äusseren Handlung. Die schwesterliche Liebe und die Liebe der Töchter zur Mutter spielen eine grosse Rolle. Es geht um aufrichtige Verbundenheit mit einem bestimmten Menschen, um gegenseitiges Vertrauen.

    Elena und Sam, die nur ein Jahr auseinander liegen, scheinen anfangs eine Einheit zu bilden, in der jede der anderen zu 100 Prozent vertraut. Im Laufe des Romans ändert sich das jedoch.

    Phasenweise hat die Geschichte märchenhafte Züge, am Anfang des Buches steht ein längeres Zitat aus dem Märchen Schneeweisschen und Rosenrot der Gebrüder Grimm. Darin geht es um einen Bären, mit dem sich Schneeweisschen und Rosenrot "anfreunden".

    Der Roman ist sehr bewegend, die Dialoge sind oft tiefgründig. Die Geschichte ist gleichzeitig spannend, es kommt zu unerwarteten Wendungen.

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  • 5 Sterne

    yellowdog, 22.07.2024

    Als Buch bewertet

    Die Schwestern und der Bär

    Cascadia ist ein Roman, der einige wichtige und relevante Themen behandelt, die mich sehr interessieren.
    Zum Beispiel Armut in den USA.
    Die Schwestern Elena und Sam kommen nur schwer über die Runden, denn ihre Mutter ist schwer krank. Krankenhauskosten und teure Medikamente treiben sie in Schulden.
    Ich denke, dass das kein Ausnahmefall in den USA ist.
    Im Hintergrund schwebt dann noch das Thema häusliche Gewalt. Ein ehemaliger Freund der Mutter hatte die Familie tyrannisiert und vermutlich gab es auch Gewalt.
    Das hat die Schwestern eng zusammengeschweisst. Und so ist auch das Thema Schwesternschaft hier in einer Tiefe beschrieben und zeigt Verbundenheit, aber auch Grenzen.

    Der Roman überzeugt durch seinen Schauplatz, der atmosphärisch stark eingesetzt wird. Eine US-amerikanische Insel, nicht weit von Kanada. Hier gibt es viel Fährbetrieb, denn die Insel ist für Touristen interessant. Sam arbeitet auch einer Fähre.
    Doch als dann überraschend ein Bär auftaucht, beeinflusst dass das Leben der Schwestern. Während Sam vor dem Bär Angst hat, ist ihre ältere Schwester von ihm fasziniert und nähert sich ihm ohne Angst.
    Wie es mit der Familie weitergeht und was alles passiert, darf hier noch nicht verraten werden.
    Es ist ein packender Roman!

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  • 4 Sterne

    Lia48, 17.06.2024

    Als Buch bewertet

    „Was hier vor sich ging, war aussergewöhnlich. Ein Wesen aus einem Märchen war aus dem Wald gekommen.“

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    INHALT:
    Sam hat ihr eintöniges Leben satt. Seit Jahren sitzt sie auf einer Insel im Nordwesten der USA fest, gemeinsam mit ihrer Schwester Elena und ihrer kranken Mutter. Die Arztrechnungen stapeln sich und sie kommen kaum noch über die Runden.
    Nur ihr gemeinsamer Plan, nach dem Tod der Mutter, Haus und Grundstück der Familie zu verkaufen und woanders neu anzufangen, hält Sam über Wasser. Doch bis dahin müssen sie ihre Mutter pflegen und versuchen, deren Medikamente zu finanzieren.
    Sam arbeitet im Bistro einer Fähre, die wohlhabenden Touristen Inselrundfahrten anbietet. Sie kocht Kaffee, gibt Gebäck aus und hat sich noch nie unsichtbarer gefühlt.
    „Sam wartete darauf, dass sich ihr Leben änderte. Sie wartete schon sehr lange.“

    Als eines Tages ein Bär auftaucht, trauen die Schwestern ihren Augen kaum. Während Sam skeptisch bleibt, findet Elena immer mehr Gefallen an dem mächtigen, faszinierenden Tier.
    „Der Bär war gekommen und hatte Glück gebracht. Er war eine Majestät im Pelzgewand. Ohne ihn wüsste Elena nicht, was sie machen sollten. Der Bär war das einzig Gute, das sie hatten: ein Spuk, ein Gespenst, ein aussergewöhnliches wildes Tier. Ein Besucher aus einem verzauberten Reich, eine Vision aus einer geheimnisvollen Welt.“
    „Der Bär war hier, für eine kurze schöne Zeit, um ihnen beizubringen, das Leben zu lieben, und ihnen zu helfen, sich durchzuschlagen."

    Doch das wilde Tier bringt nicht nur Gutes mit sich und schon bald stehen nicht bloss die Zukunftspläne der Schwestern auf der Kippe …

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    MEINUNG:
    Was für eine Lektüre! Ich habe sie relativ schnell verschlungen. Die Situation mit dem Bären bringt von Anfang bis zum Schluss Spannung in den Handlungsverlauf, sodass ich das Buch nicht unterbrechen konnte.
    Es hätte ein Highlight werden können, ich mochte den bildlichen, eher ruhigen Schreibstil, sehr gerne. Ich konnte mir die Insel und auch die Fähre gut vor Augen malen und habe mich dort gerne aufgehalten. Mir gefiel die geheimnisvolle, melancholische und manchmal auch aufregende, beängstigende oder traurige Note.

    Bereits vorne im Buch wird eine Sequenz aus Grimms Märchen „Schneeweisschen und Rosenrot“ zitiert. Daher bin ich davon ausgegangen, dass die Geschichte etwas damit zu tun haben könnte.
    Und tatsächlich findet man Ähnlichkeiten und Verbindungen und an anderen Stellen fragt man sich, ob etwas wirklich geschehen ist und wie stark die Märchenkomponente hier und da mitschwingt.
    Der Bär ist Segen und Fluch zugleich und steht für Veränderung, Hoffnung, Spannung, Lebendigkeit und eine willkommene Abwechslung im tristen Alltag der Schwestern. Gleichzeitig bringt er auch ein paar negative Auswirkungen mit sich, die ich nicht näher erläutern werde, um nicht zu spoilern.

    Im Buch bleibt äusserst viel Interpretationsspielraum, ich grüble nach dem Lesen noch sehr lange über die verschiedenen Möglichkeiten der Auslegung und komme zu keinem Ergebnis, das sich komplett richtig anfühlt. Daher bleibe ich dabei: Das Ende lässt mich bedauerlicherweise verwirrt und ratlos zurück, auch wenn ich mir manche Deutungen vorstellen könnte – so wirklich überzeugt mich keine davon.
    Schade, denn den Rest fand ich wirklich gelungen!

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    FAZIT: Eine Geschichte mit Märchenbezug und viel Interpretationsspielraum, welche mir bis auf das Ende richtig gut gefallen hat. Leider lässt sie sich für mich zum Schluss nicht zufriedenstellend genug deuten, was letztendlich Einfluss auf das ganze Buch hat und zahlreiche Fragen aufwirft. Wer daran Freude hat: Go for it! Von mir gibt es 4/5 Sterne!

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    C. N.: Krankheit, Sterben/ Tod

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  • 5 Sterne

    AnnaMagareta, 07.07.2024

    Als Buch bewertet

    Ruhig und tiefgründig

    „Cascadia“ ist ein ruhiger und tiefgründiger Roman der in Brooklyn lebenden Autorin Julia Phillips.

    Die Schwestern Sam und Elena leben mit ihrer kranken Mutter in einem Haus auf San Juan im Nordwesten der USA. Die wirtschaftliche Lage der drei Frauen ist angespannt. Durch die laufenden Kosten, die hohen Arzt- und Medikamentenkosten der Mutter werden die Schulden immer höher. Elena und Sam träumen von einem Neuanfang. Aber bevor es dazu kommen kann, taucht ein Bär auf und es ändert sich alles. Elena ist fasziniert, während Sam eher verängstigt ist.

    Der Schreibstil der Autorin ist klar, anschaulich und atmosphärisch. Die Handlung wird aus Sams Perspektive erzählt. Sie und Elena haben eine enge Beziehung zueinander, sind aber vom Wesen her vollkommen unterschiedlich, was sich in ihren unterschiedlichen Gedanken und Wahrnehmungen widerspiegelt.

    Der Bär ist hier nicht einfach nur ein Bär, sondern hat auch eine symbolische Rolle und spielt eine wesentliche Rolle.

    Es ist ein ruhiger und leicht melancholischer Roman, mit dessen Ende ich so nicht gerechnet habe und das mich erschreckt hat. Gleichzeitig könnte es kaum passender gewählt sein, um das Buch lange im Gedächtnis zu behalten.

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  • 4 Sterne

    Viktoria H., 15.06.2024

    Als Buch bewertet

    „Cascadia“ ist eine Geschichte über zwei Schwestern, die altersmässig ein Jahr auseinander liegen und nach einem besseren Leben dürsten. Sie besitzen konkrete Träume für die Zukunft - eine Möglichkeit, ihren finanziell angespannten Status zu verbessern, während sie sich weiterhin mehr als alles andere, gegenseitig als Schwestern widmen. Julia Phillips liefert mit „Cascadia“ eine spannende und aussagekräftige Allegorie über Familie und Erwartungen, eine Inselgeschichte, die auf Grimms Schneewittchen und Rosenrot basiert. Wenn Ihr dieses Märchen noch nicht gelesen habt, ist das gar nicht schlimm - Ihr werdet diesen Roman für seine Charaktertiefe, seine ungewöhnliche Umgebung, die naturelle Atmosphäre und die tiefgründige Handlung geniessen können.

    Sam und Elena sind in ihren späten Zwanzigern und kämpfen finanziell um das Überleben auf der Insel San Juan, die für ihre wohlhabenden Besucher bekannt ist. Die Insel ist Teil des Inselarchipels im Nordwesten Washingtons, einem unverwechselbaren, nicht-urbanen Ort, der das ganze Jahr über Touristen und Festlandbewohner mit Ferienhäusern anzieht. Die Schwestern klammern sich aneinander, um sich zu unterstützen, während sie sich liebevoll um ihre sterbende Mutter kümmern, die früher einen Salon unterhielt. Die verwendeten Nagellösungsmittel zerstörten schliesslich ihre Lunge. Die Schwestern planen, das bröckelnde, zerfallende Haus zu verkaufen, wenn ihre Mutter stirbt, und ein neues Kapitel ihres Lebens woanders zu beginnen. Das Haus liegt auf einem Land, das was wert ist, so dass die jungen Frauen eine beträchtliche Menge an Bargeld erben werden, wenn sie es verkaufen.

    Elena ist Barkeeperin in einem Golfclub und Sam verkauft Snacks an Festlandbewohner auf der Anacortes-Fähre. Beide sind frustriert über unzureichende finanzielle Mittel und verärgert über die wohlhabenden Gäste, um die sie sich kümmern und auf deren Trinkgelder sie angewiesen sind. Ihr Leben verläuft nach immer wiederkehrenden Routinen, eingeschränkt durch ein Gelddefizit und eine kränkliche Mutter. Die meisten Tage sind vorhersehbar, gewohnheitsmässig mit andauernder Langeweile und leeren Wünschen. Dann, eines Nachts, entdeckt Sam einen Bären von der Fähre aus. Das Tier schwimmt im Kanal, anscheinend auf dem Weg nach Kanada. Wie verändert der Anblick eines Bären ihre engagierten Pläne und ihren Alltag? Verhängt er ein magisches Märchenschicksal oder ist es ein Vorbote eines unheilbringenden Schicksals? Warum taucht er auf ihrem Grundstück auf und kommt immer wieder zurück? Ihre Sicherheit wird durch die häufigen Besuche des Tieres auf den Kopf gestellt, und Sams Gefühl der Angst wird durch Elenas euphorische Stimmung untergraben.

    „Cascadia“ ist ein Gleichnis unerzählter Geheimnisse, die die Schwestern auseinanderreissen könnten, eine Erzählung, die mich über ihr erstaunliches Finale hinaus verfolgte. Julia Phillips ist eine wagemutige Romanautorin, die über den Tellerrand hinaus schreibt. Wenn Ihr auf alles Antworten erwartet, ist „Cascadia“ möglicherweise nichts für Euch. Aber Leser, die kryptische Geschichten lieben, wird diese Geschichte mit ihrer wütenden, dunklen Spannung überzeugen.

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  • 5 Sterne

    Anja K., 27.06.2024

    Als Buch bewertet

    das cover hat mich gleich angesprochen, wunderschön die farbgestaltung. das buch liest sich sehr gut, teilweise spannend und auf jeden fall interessant. zwei schwestern leben mit ihrer mutter auf einer insel und als diese schwer erkrankt ist, müssen sie versuchen zurecht zu kommen mit wenig geld, hohen rechnugen und den sorgen. erlebnisse in der kindheit haben die beiden zusammengeschweisst und sie halten auch jetzt noch zusammen. doch plötzlich kommt ein bär und die angst wird gross. beide sind gefangen in ihrem glauben an ihre eigenen erinnerungen und wahrnehmungen. nun erscheinen die unterschiede und ihre meinungen differieren stark. keine kann die andere von ihren gedanken und befürchtungen überzeugen und jede hält an ihrem fest. schwierige situation für beide und dann eskaliert alles. die unterschiedlichen wahrnehmungen und gedanken sind sehr gut beschrieben, beeindruckend wie alles ineinander fliesst. ein grossartiges buch, das es auf jeden fall wert ist gelesen zu werden.

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  • 5 Sterne

    Martha D., 10.06.2024

    Als Buch bewertet

    Das Cover ist sehr gut gelungen. Es fängt die Athmospäre der kleinen Inseln gut ein. Zwei Schwestern die sich nahestehen Elena und Sam. Beide pflegen ihre schwerkranke Mutter. Dann sehen sei einen Bären. Die Geschichte wird ausschliesslich aus Sams Sicht erzählt. Elena ist die feinfühligere von beiden. Die beiden jungen Frauen arbeiten hart und gönnen sich fast nichts. Der Verdienst geht fast ausschliesslich für die Behandlung der Mutter drauf. Sie verehren ihre Mutter sehr. Sams Plan ist es nach dem Tod der Mutter die Insel zu verlassen. Sie arbeitet auf einer Fähre und sehnt sich nach einem anderen Leben. Als die Mutter dann tatsächlich einschlief sieht sie sich ihrem Traum sehr nahe. Dann offenbart ihr Elena das sie die insel gar nicht verlassen wil und längst einen Freund hat. Die Enttäuschung sitzt tief. Das Ende stimmt mich sehr traurig, das hatte Elena nicht verdient. Ein Buch mit Nachhall!

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  • 5 Sterne

    eight_butterflies, 23.06.2024

    Als Buch bewertet

    Die Schwestern Sam und Elena leben mit ihrer kranken Mutter auf der Insel San Juan im US-Bundesstaat Washington. Gemeinsam existieren sie in einem heruntergekommenen Haus und teilen sich die Pflege der Mutter. Elena jobbt in einem Golfclub, Sam auf einem Fährschiff. Sie sind des monotonen Lebens überdrüssig und träumen davon, das Haus aufzugeben und wegzuziehen. Eines Tages taucht ein Bär in ihrer Umgebung auf. Der Grizzly bringt das Leben der Schwestern und auch der ganzen Insel durcheinander.

    Der Roman beginnt sachte und nimmt mich als Leserin mit in die Atmosphäre der Insel, hält wunderschöne Beschreibungen der Welt dort und des Lebens der beiden Schwestern bereit. Im Laufe des Buches nimmt die Story Fahrt auf, auch die Beziehung der Schwestern steht auf dem Spiel. Ein fulminantes Ende macht dann betroffen. Die Geschichte lebt vom Schreibstil der Autorin. Man liest sie so nebenbei.

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  • 4 Sterne

    Readaholic, 10.06.2024

    Als Buch bewertet

    Es waren einmal zwei Schwestern und ein Bär...

    Die Schwestern Sam und Elena leben mit ihrer pflegebedürftigen Mutter auf einer kleinen Insel im Nordwesten der USA. Es gibt nur wenige Jobs in der Gegend und so arbeiten sie beide in schlechtbezahlten Jobs in der Gastronomie und kommen mehr schlecht als recht über die Runden. Sam bedient verwöhnte Touristen in der Cafeteria einer Fähre. Auf dem Rückweg in den Hafen sieht sie eines Abends einen schwimmenden Bären und traut ihren Augen kaum, denn Bären sind in dieser Gegend normalerweise nicht heimisch.
    Ein paar Tage später steht der riesige Bär direkt vor ihrem Haus. Die anfängliche Panik weicht bei Elena schnell einer Faszination für das Tier und sie beginnt ihn mit Essen anzulocken. Sam hat Angst vor dem Tier und seiner Wirkung auf die Schwester und kontaktiert die Behörden.
    Ihr grösster Wunsch ist es, endlich die Insel und ihr altes Leben hinter sich zu lassen. Schon vor Jahren haben die beiden Schwestern beschlossen, nach dem Tod der Mutter das Haus zu verkaufen und woanders gemeinsam ein neues Leben aufzubauen. Doch jetzt scheint es plötzlich, als ob Elena die Insel gar nicht mehr verlassen will. Sam fühlt sich verraten und die Dinge eskalieren.
    „Cascadia“ weist einige Parallelen zu „Schneeweisschen und Rosenrot“, dem Märchen der Gebrüder Grimm, auf. Wie im Märchen versprechen sich die Mädchen, ewig zusammenzuhalten, sie pflegen ihre Mutter, wobei eine Schwester mehr Verantwortung übernimmt als die andere, die Schwestern begegnen einem Bären, der sich allerdings im Gegensatz zum Märchen nicht am Schluss in einen Prinzen verwandelt.
    Ich bin ein bisschen gespalten, was diesen Roman anbelangt. Den Anfang fand ich fesselnd, doch dann kamen Passagen, die sich sehr in die Länge zogen und mir die Eintönigkeit von Sams Leben sehr deutlich machten. Sams Langeweile und ihr monotoner Alltag waren für mich regelrecht körperlich spürbar, falls das die Intention der Autorin war, ist ihr das gut gelungen. Andererseits gibt es dramatische Ereignisse, bei denen ich nur so durch die Seiten flog. Den Schluss, als Sam dann selbst die Analogie zum Grimmschen Märchen zieht, hätte ich allerdings nicht gebraucht.
    Hervorherben möchte ich noch das wunderschöne Cover in ungewöhnlichen Farben. Der zartlila Horizont mit der angedeuteten Silhouette von hohen Bergen und die dunklen Bäume im Vordergrund erzeugen eine mystische Atmosphäre. Auch die hervorragende Übersetzung von Pociao und Roberto de Hollanda ist erwähnenswert. Ein lesenswertes Buch.

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  • 5 Sterne

    Rosenvik, 07.06.2024

    Als Buch bewertet

    Das Cover ist ruhig und klar - passt daher sehr gut zum Buch. Mir sind die rosa Schattierungen einen Tick zu kitschig für dieses philosophische und tiefgreifende Werk.

    Die Schwestern Sam und Elena leben mit ihrer schwerkranken Mutter auf einer Insel in Armut und träumen von einem besseren Leben. Ein Bär taucht auf und wirbelt Werte, Einstellungen und Pläne durcheinander.

    Es ist das erste Buch, das ich von Julia Phillips gelesen habe, aber sicher nicht das letzte. Durch ihre ruhige und langsame (aber auf keinen Fall langweilige) Erzählweise schafft sie eine eingängige Atmosphäre. Untermalt durch melancholische Landschaftsbeschreibungen kreiert sie eine stille und tiefgehende Erzählung über zwei unterschiedliche Schwestern und hinterfragt ihre Werte und Einstellungen.

    Ein sehr schönes Werk, das noch lange nachhallt.

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  • 4 Sterne

    Marielle J., 05.07.2024

    Als Buch bewertet

    Zwei Schwestern, die Liebe und der Bär

    Zwischen Seattle und Vancouver, zwischen den USA und Kanada, zwischen dem Pazifik und dem Festland liegt San Juan Island, wo Sam mit ihrer Schwester Elena und ihrer Mutter lebt. Die beiden jungen Frauen verdienen gerade genug, damit es zum Überleben reicht, denn nebenbei müssen sie ihre kranke Mutter pflegen, was einem weiteren Vollzeitjob gleicht. Doch sie haben einander – die Schwesternliebe, sie haben Pläne und Träume von einer sorglosen Zukunft. Als könnte ein Bär, als könnte die Liebe, als könnte irgendetwas diese Zukunft zerstören!?

    🐻💜

    Naivität, bedingungsloses Vertrauen, auch ein wenig Arglosigkeit. Das kommt mir in den Sinn, wenn ich an Sam denke. Sie vergöttert ihre Mutter und noch mehr vergöttert sie Elena. Abhängigkeit – wenn sich ein Leben nur um die Existenz eines anderen Leben dreht, dann bekomme ich ein ungutes Gefühl. Doch ich verstehe Sam so sehr. Mit all ihren Ecken und Kanten ist die Protagonistin, ihr Handeln und ihre Gedanken, für mich so glaubwürdig und authentisch. Selbstlosigkeit, Hingebung, Aufopferung – das Glück ihrer Schwester bedeutet ihr mehr, als ihr eigenes Glück.

    Gleichzeitig tut es weh, zu sehen, wie sie wirklich alles aufgibt, um den gemeinsamen Traum zu erfüllen. Wie sehr sie in der Zukunft lebt und wie wenig im Heute. Wie sehr sie alle anderen Menschen ablehnt, wie blind sie dem Wort ihrer Schwester glaubt.

    Elena ist für mich eine schwierige Figur, für welche ich anfangs ein wenig, nach dem ersten Drittel überhaupt keine Sympathie mehr empfinden konnte. Sie ist für mich so schwer zu greifen, ihr Handeln ist für mich nur selten nachvollziehbar. Im letzten Drittel bricht sie mir das Herz. Doch das ist ein rein subjektives Empfinden meinerseits.
    Insgesamt ist „Cascadia“ unglaublich fesselnd. Die Autorin schreibt wunderschön und bis kurz vor Schluss war mir nicht klar, wie die Geschichte enden würde. Dass der Roman aus Sams Perspektive geschrieben ist, ist ein grosser Gewinn für das Buch. Denn sie ist zwar speziell, aber für meinen Geschmack die Person, der ich lieber zuhören möchte. Ach und dann ist da ja noch der Bär – was es mit ihm auf sich hat, musst du aber selbst lesen. Das ist zu interessant und darf nicht gespoilert werden!

    Eine Leseempfehlung für ein aufreibendes und durchaus berührendes Buch mit ganz viel Raum, um zwischen den Zeilen zu lesen, zum Nachdenken und Mitfühlen.

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  • 5 Sterne

    Jürg K., 15.07.2024

    Als Buch bewertet

    Diese Geschichte spielt auf einer Insel im Nordwesten der USA. Hier lebt Sam mit ihrer Schwester Elena und der schwerkranken Mutter. Sam arbeitet auf der Fähre, die die Urlauber zu ihren Feriendomizilen bringt. Elena kellnert im Golfclub. Beide träumen davon woanders ein neues Leben aufzubauen. Als Leser wird man in die Geschichte der beiden Schwestern mit einbezogen. Es ist eine berührende Geschichte, trotz der Schicksalsschläge merkt man die Hoffnung, die die beiden ins sich haben sehr deutlich. Als eines Nachts ein Bär auf der Insel auftaucht, scheint dieser das Leben der beiden Schwestern zu verändern. Die Bedrohung, die vom Bär ausgeht, spürt der Leser sehr deutlich. Mich hat diese Geschichte lange nach dem Ende noch beschäftigt. Dieses Buch kann ich sehr empfehlen.

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  • 4 Sterne

    Lilly W., 29.06.2024

    Als Buch bewertet

    Eine nicht ganz typische Dreiecksgeschichte: zwischen zwei Schwestern und einem Bären.

    Was macht es mit zwei jungen Frauen, an ein Leben in der Einsamkeit einer Inselgruppe im Nordwesten der USA gebunden zu sein? Die 28-jährige Sam wohnt dort mit ihrer Schwester Elena und ihrer pflegebedürftigen Mutter. Mit Jobs im Golfclub und auf der Touristen-Fähre versuchen sie sich über Wasser zu halten, seit Jahren schlagen sich die beiden so durch den Alltag. Was Sam dabei Kraft gibt ist der Traum, das alles hinter sich zu lassen und gemeinsam mit ihrer Schwester woanders neu anfangen zu können. Doch dann reisst die beiden etwas aus ihrer Routinen: ein Bär taucht auf und plötzlich wird alles in Frage gestellt.

    Der zweite Roman von Julia Phillips, im Original "Bear", nimmt die Abhängigkeit und Verantwortung in der Beziehung zwischen zwei Schwestern in den Blick. In einem Lebensumfeld, das vor allem von Entbehrung, Bedrohung und Isolation gekennzeichnet ist, haben beide früh gelernt ihr Verhalten aufeinander einzustellen. Doch dann taucht der Bär auf und je mehr Elena sich von ihrer Faszination für den Bären einnehmen lässt (diese Obsession hat sich mir nicht erschlossen), desto mehr ergreift Sam die Angst. Konflikte tauchen auf, die bislang im Verborgenen lagen. Der Bär hat dabei eine stark symbolische Rolle und bringt einige märchenhaft anmutende Szenen mit sich. Kein Zufall, dass die Autorin dem Buch ein Zitat aus dem Grimmschen "Schneeweisschen und Rosenrot" vorangestellt hat. Es dauert ein wenig, bis man beginnt, die Dynamik zwischen den beiden Schwestern zu verstehen und Elena bleibt für mich aufgrund der Erzählweise nicht ganz greifbar, aber die aufgeworfenen Fragen sind spannende. Die Stimmung ist geheimnisvoll-melancholisch und zwischenzeitlich scheint sich alles an der Zelebrierung von Ausweglosigkeit aufzuhängen. Die Handlung stagniert genauso wie der Lebensentwurf von Sam bis es am Ende Schlag auf Schlag geht. Ich lege keinen Wert auf ein möglichst dramatisches Finale, manches hätte es für mich nicht gebraucht, aber ohne zu viel zu verraten: man wird überrascht und das fand ich gut.

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  • 4 Sterne

    madeleine K., 08.07.2024

    Als Buch bewertet

    Märchenhafte Kulisse
    Die mir bis dato unbekannte Autorin,
    Julia Phillips, bringt mit dem Roman „Cascadia“ ihr zweites Buch auf den Markt. In dem Roman, wird das Leben der beiden Schwestern Sam und Elena seit der unheilbaren Krankheit der Mutter von Geldsorgen begleitet. Doch plötzlich taucht ein Bär auf…
    Ein überraschend angenehm zu lesendes Buch. Durch die teilweise sehr bildhaften Beschreibungen bekommt man eine gute Vorstellung von einigen der Schauplätze des Buches. Jedoch schwingt auch oft ein melancholischer Hauch mit, der mich persönlich sehr berührte. Schon zu Beginn wird „Schneeweisschen und Rosenrot“ zitiert. Im Laufe des Romans werden immer wieder Parallelen zu dem Grimm‘schen Märchen eingespielt. Ich finde es gut gelungen, wie immer wieder ein Märchenkomponente aufgegriffen wird. Die Geschichte lässt zudem auch immer wieder Lücken für Interpretationsspielräume zu. Die beiden Protagonisten wirken auf den Leser mit der Zeit immer klarer, bzw. Man erfährt wieso wer wie handelt. Sam wirkt auf mich sehr überfordert mit der vorherrschenden Situation und versucht sich abzukapseln indem sie eigensinniger und egoistischer handelt im Laufe des Romans. Jedoch ist sie weiterhin sehr abhängig von ihrer Schwester. Die für sie eine Art Mutterrolle übernommen hat. Immer wieder kristallisieren sich dunkle Ereignisse in der Vergangenheit der beiden jungen Frauen heraus.Elena hingegen hat viele Geheimnisse, die sich belastend auf die Beziehung der beiden Schwestern auswirken. Elena, ist hier ganz klar die starke Frau, die für ihre jüngere Schwester und die Mutter sorgen muss. Der dritte tierische „Protagonist“ ist der Bär, der das Leben der beiden Schwestern aufwühlt.
    Das Cover finde ich sehr ansprechend und gelungen. Diese Pastellfarbenen Töne, die dieses Naturbild wie in einem Sonnenuntergang erscheinen lassen, finde ich sehr gelungen und spielt auch die Rolle, die die Natur in diesem Roman einnimmt, wieder. Das Ende habe ich so nicht erwartet. Leider ist dies auch mein grösster Kritikpunkt. Trotzdem finde ich diesen Roman sehr gelungen und empfehle ihn gerne weiter.

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  • 4 Sterne

    Celine L., 15.06.2024

    Als Buch bewertet

    Das Cover in seinen sanften Farben stimmt einen schon gut auf die Umgebung ein. Denn die Geschichte spielt in Washington, genauer auf den San Juan Islands. Hier leben die beiden Schwestern Elena und Sam zusammen mit ihrer totkranken Mutter im Haus ihrer Grosseltern.
    Arztkosten, Medikamentenrechnungen, Nebenkosten.....
    Die Höhe der Ausgaben scheint schier unendlich. Im Vergleich dazu sind die Einkommen der beiden eher dürftig und decken nicht mal annähernd die Schulden. Da es wenig Arbeitsstellen im Inselgebiet gibt und pandemiebebedingt viele unbesetzt bleiben muss man nehmen, was sich einem anbietet. So jobbt Elena im Restaurant eines Golfclubs und Sam auf einer Fähre.
    Doch ist dies nicht die Zukunft, die sich die Schwestern wünschen. Eigentlich wollen sie gemeinsam nach dem Ableben ihrer Mutter das Grundstück verkaufen und auf dem Festland ein neues Leben anfangen. Weit weg von dem Schuldenberg, dem ständigen Geschuffte, den Verpflichtungen und der nervlichen Belastung. Ein Leben, welches beide nur für sich leben können. Allerdings rückt dieser Traum von Jahr zu Jahr immer weiter in die Ferne.
    Bis eines Tages ein Bär gesichtet wird und bald darauf am Haus der kleinen Familie auftaucht. Die Schwestern sind über dieses Ereignis zwiegespalten. Während Sam Angst vor ihm hat und Elena immerzu warnt, identifiziert diese sich mit dem Bär und fängt sogar an ihn zu füttern. Immer näher kommt Elena dem Tier. Doch soll es ein Ende geben mit dem sie nicht gerechnet hat.

    Ich konnte mich nicht so recht in die Geschichte einfitzen. Zudem war ich mir die ganze Zeit nicht im Klaren, wie die Figur des Bären zu verstehen ist und für was sie steht. Durch den Anfang mit dem Auszug aus dem Märchen der Gebrüder Grimm dachte ich, dass es sich vielleicht um eine Adaptation dieses handelt. Der Einstieg war auch wirklich vielversprechend, allerdings hat mich der Rest des Buches irritiert.

    Sicher ist es ein gutes Buch mit tollem Setting und einer angenehmen Schreibweise und einem überraschendem Ende. Doch es hat nicht ganz meinen Geschmack getroffen.

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  • 4 Sterne

    stina23, 19.06.2024

    Als Buch bewertet

    Die Schwestern Elena und Sam leben auf einer der Inseln, die dem US-Bundesstaat Washington vorgelagert sind. Die beiden gehen auf die 30 zu, leben in sehr bescheidenen Verhältnissen und kümmern sich aufopferungsvoll um ihre todkranke Mutter. Ihr Zusammenhalt als Schwestern und der Traum, dem Leben auf der Insel eines Tages entfliehen zu können, hilft den jungen Frauen dabei, die harten Zeiten zu überstehen. Die Sichtung eines Bären und die darauffolgenden Ereignisse bringen die Leben der Protagonistinnen völlig aus dem Takt und verändern alles.
    Das Cover ist mir sofort ins Auge gesprungen. Die sanften Farben und das Landschaftsmotiv haben mich angesprochen. Der Klappentext verrät schon, dass die Geschichte nicht ganz mit dem pastellfarbenen Umschlag einher geht.
    Die Autorin, Julia Phillips, schaffte es sehr schnell, mich in die Geschichte, die aus Sams Blickwinkel erzählt wird, zu ziehen. Die jungen Frauen, ihr Alltagstrott, ihre Träume und die Erinnerungen an die Kindheit sind greifbar, nachvollziehbar und ich konnte gut mit den Protagonistinnen mitfühlen. Die Freiheit und Wildheit, die die Landschaft der Inseln ausstrahlt und die Enge und Abhängigkeit, in der sich Elena und Sam befinden, sind gleichzeitig zu spüren. Das alles schafft eine besondere Atmosphäre, in der das etwas unwirklich wirkende Auftauchen des Bären und die damit einhergehenden Ereignisse Platz finden. Die Veränderungen der Realität der Frauen und Sams Blick auf ihre Geschichte, ihre Gegenwart und Zukunft ist teils hart, teils ein Aspekt des Erwachsenwerdens der jungen Frau.
    Mich hat die Geschichte mit ihrer Tiefe überrascht, mich an der einen oder anderen Stelle mit der Realität erschlagen und gleich danach wieder mit der Storyline in Staunen versetzt. Sie ist auf jeden Fall schön erzählt, wirkt nach und lässt mich zu 90 Prozent überzeugt zurück.

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