Tolino vision 6 - Preis dauerhaft gesenkt!

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nicoletta b., 08.09.2023

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch hat mich nachdenklich zurück gelassen.
    Einmal, weil es durch den Stil und die Inhalte durchaus zum Denken anregt, andererseits aber auch, weil ich überhaupt nicht weiss, was das alles sollte; was habe ich da gerade gelesen?
    Es ist philosophisch psychologisch und wirklich interessant gemacht.
    Dieses Buch liest sich nicht einfach durch. Eventuell muss man es sogar mehrfach lesen, um es ansatzweise zu verstehen.
    Immer wenn ich dachte, den Sinn verstanden zu haben, hat sich doch wieder alles in Nichts aufgelöst. Vielleicht ist ja genau das die Absicht des Autors gewesen? Das Leben ist nicht linear und ergibt nicht immer Sinn.
    Wie es so schön auf dem Buchumschlag heisst:“nichts an diesem Roman ist wahr. Aber alles stimmt.“
    Das gefällt mir wiederum. So verwirrt es mich zurück lässt, ich denke es wird noch eine Weile nachwirken. So lange bis ich den Sinn für mich gefunden habe.
    Dazu muss man definitiv die Lust und auch die Zeit haben. Das ist nicht für jeden etwas.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sabine W., 10.09.2023

    Als Buch bewertet

    Wir sind die Summe unserer Geschichten
    Eine Frau legt in einer Privatklinik ihre Lebensbeichte ab. Alles, was sie erzähle, würde zur Wahrheit. So gibt sie ihr Leben in fantastischen Geschichten dar, die von Betrug, Bereicherung, unheimlichen Zufällen und überirdischem Glück erzählen. Selbst die Therapeutin verliert von Sitzung zu Sitzung an Sicherheit, denn auch in der Klinik gehen mittlerweile seltsame Dinge vor sich.
    Das Cover ist in Blautönen gehalten und zeigt eine Frau mit geschlossenen Augen – verträumt, übersinnlich, nachdenklich – man weiss es nicht. Das Bild bleibt so undurchschaubar und verschwommen wie die Protagonistin selbst, in deren Lebensbeichte man ohne Vorrede hineingeworfen wird. Die Ich-Erzählerin bleibt die einzige Informationsquelle, sie stellt viele Fragen – und gibt viele Antworten. Der Schreibstil ist schnell, oft jagt ein Satz den anderen; die Sprache ist aber auch sehr ausgefeilt, an etlichen Stellen poetisch.
    Wie viel kann man einer Lügnerin glauben? Stimmen ihre Darlegungen, ihre Arbeit und ihr Privatleben betreffend? Sie sieht in ihren Mitmenschen, was diese gerne wären, nicht was sie in Wirklichkeit sind; sie berichtet von Astrologie, unerwiderter Liebe, aber auch von Als-ob-Ländern, Schleppern und Ausgegrenzten. Es ist die Rede vom Glauben; wie viel Realität die Geschichte beinhaltet, bleibt ungewiss. Der Autor spielt hier mit der Erfahrung und der Vorstellungskraft seiner Leser.
    Es ist ein ungewöhnliches Buch, das aufdeckt und verschleiert, das real klingt und doch unwahrscheinlich scheint. Denn obwohl die Protagonistin recht offen über ihre Erfahrungen berichtet, bleibt alles undurchsichtig und verwirrend – schliesslich ist sie ja auch eine Lügnerin …

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  • 5 Sterne

    Fee04, 09.10.2023

    Als Buch bewertet

    “Die Lügnerin” von Friedemann Karig zieht den Leser in einen Strudel zwischen Wahrheit und Lüge.
    Im Institut sitzt Clara Konrad bei einer psychologischen Beraterin und erzählt ihre Geschichte. Clara ist eine Lügnerin und hat nun damit aufgehört. Die Psychologin ist hin-/hergerissen zwischen dem Glauben an die Wahrheit oder der Lüge.
    “Lügen bedeutet nicht immer erfinden. Wir lassen weg,selektieren, kuratieren, übertreiben ein wenig. Bis alles stimmt.” (POS.399)
    Da stellt sich die Frage: Ist eine Lüge schlecht? Oder kommt es darauf an was man damit bezweckt?
    Clara lügt so gut, dass es wahr wird.
    Clara kann die Menschen aufgrund der Ängste, Wünsche und Gedanken manipulieren. Der Glaube an die Vorstellung, die Macht der Suggestion zeigt die Realität. Clara lebt immer mehr in dieser Welt und doch spürt man ihre Einsamkeit.
    Die Psychologin fragt Clara, ob sie eine Göttin oder Heldin sein möchte? Sie erzählt ihr von der griechischen Göttin Psyche, die in die Unterwelt hinabstieg um ihren Geliebten zu retten. Amor. Das heisst, der Geist rettet die Liebe. So merkt Clara, dass die Psychologin noch gar nichts verstanden hat.
    Ihre Arbeit im “Zentrum” als Wahrsagerin füllt Clara bestens aus und als sie der Kundin Siri Morgenstern eine zutreffende Zukunft prognostiziert nimmt das Schicksal seinen Lauf. Siri versucht Clara von deren Gabe zu überzeugen und die beiden Damen fordern die Vorhersehung oder das Glück in Las Vegas heraus. Und Siri hat recht, Clara hat die Gabe, die Zukunft zu manipulieren, das eigene Leben in die vermeintlich optimalen Bahnen zu lenken. Im Laufe der Zeit werden Siri und Clara langsam eins, die beiden Damen passen zu gut. Oder ist dies alles nur erfunden? Eine wahrhaftig gute Lüge?
    Der Autor zieht den Leser in die Abgründe von Fiktion und Wirklichkeit. Die Realität stellt er als eine Abfolge von Sinneseindrücken und unseren Interpretationen davon dar.
    Ein Unding, dass es sich bei diesen extremen Geschichten um die Wahrheit handeln soll und doch kann die Psychologin die Tatsache, dass seltsame Dinge in der Privatklinik geschehen nicht erklären.
    Kann Clara ihre Lügen, ihre Gedanken, ihren Glauben in eine Realität umwandeln?
    Die Protagonistin erzählt in der Ich-Form ihre unglaubliche (wahre?) Geschichte. Der Autor zieht mit seinem flüssigen Schreibstil den Leser in diese komplexe Erzählung. Auch die Psychologin kann sich Clara nicht entziehen und ist längst in deren Erfindungen gefangen. Die Charaktere sind unglaublich gut ausgearbeitet, die Story mehr als fesselnd, einnehmend und verwirrend.
    Die Geschehnisse und Realitäten werden manipulativ ausgearbeitet, als Leser wird man in die Irre geführt oder doch nicht, gibt es überhaupt eine Logik?
    Ein perfektes Ende für dieses Buch schliesst die Erzählung ab und lässt den Leser noch lange Zeit über Fiktion und Wirklichkeit nachdenken.

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  • 5 Sterne

    Kaffeeelse, 03.03.2024

    Als Buch bewertet

    Innenschau und Aussenschau


    Friedemann Karig kannte ich schon von seinem Buch „Dschungel“. Dort konnte er mich nicht überzeugen. Um so mehr freue ich mich doch zu „Die Lügnerin“ gegriffen zu haben. Denn hier klappt es bei der Lektüre. Friedemann Karig packt mich mit seiner Geschichte, ich finde sie fesselnd, ungemein spannend und absolut interessant. Wahrheiten und Lügen. Und wir Menschen. Ein spannendes Thema. Ein Thema, welches man weichgespült und besser verträglich servieren könnte. Aber genau dies tut Friedemann Karig hier nicht. Denn ist Lügen per se schlecht? Oder sind manche Lügen nicht sogar erwünscht, weil die zugrunde liegenden Wahrheiten Zerstörungspotential haben. Eine weitere Frage. Was machen Lügen? Was machen Lügen, die zu Wahrheiten werden? Momentan sind diese Fragen, sind diese Blicke gerade in unseren Gesellschaften voller Zündstoff. Gerade nach dieser unsäglichen Pandemie und ihren so zahlreichen wie auch verschiedenen Wahrheiten. Gerade in einer Gesellschaft, die gern nach Schuldigen sucht und mit dem Finger zeigt. Was ist schlussendlich wahr? Und was wird als angebliche Wahrheit benutzt, um gewisse Ziele zu erreichen? Ein Buch, welches ein Nachdenken auslöst. Ein Nachdenken über Wahrheiten und über Lügen. Ein Nachdenken, welches sich viele in unseren Gesellschaften endlich leisten sollten. Denn wir schwimmen momentan in einer richtig unmöglichen Zeit, in der Populisten mit Unwahrheiten ein Publikum erreichen, ihnen ihre Wahrheiten mit unmöglichen und widerwärtigen Zielen einträufeln, ohne dass das Publikum nachdenkt und diese Ziele überhaupt erkennt. Wer weiss welche Unwahrheiten noch wahr werden? Und wer weiss welche Wahrheiten in der Zukunft schlussendlich als gelogen abgestempelt werden. Wer weiss welche bisher funktionierenden Gebilde plötzlich in Schall und Rauch aufgehen werden. Es sei denn der Mensch wacht endlich mal auf und kriegt noch die Kurve, bevor es zu spät ist und unsere Kultur sang- und klanglos untergeht. Ein kluges Buch über Lügen und Wahrheiten. Ich habs geliebt!



    Eine Frau sitzt in einer Privatklinik und erzählt ihrer Therapeutin Unglaubliches. Bis die Therapeutin ins Zweifeln kommt. Ja. Was ist wahr und was ist gelogen. Zündende Fragen. Im Buch und im Jetzt.

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  • 5 Sterne

    Miss.mesmerized, 10.09.2023

    Als Buch bewertet

    Clara erzählt ihre Geschichte, in einer abgeschiedenen Klinik in den Bergen. Es ist die Geschichte einer jungen Frau, die sich selbst verloren hat und eine eigene Welt aufgebaut hat. Eine Welt, in der man nur lange genug an etwas glauben muss, bis es auch tatsächlich wahr wird. Für Clara – und die Menschen um sie herum. Sie gibt telefonische Horoskopberatung und erfüllt so den Anrufern deren Wünsche, sie ermöglicht Siri beim Roulette ungeahnten Reichtum. Nur sich selbst kann sie nicht glücklich machen, da ihr dazu der Glaube fehlt. Doch was für ein Glaube soll ihr überhaupt Antworten oder Trost liefern?

    Der Journalist Friedemann Karig spielt in seinem Roman „Die Lügnerin“ mit Wahrheit, Lüge und der Macht des Glaubens an etwas. Für mich ist es ein wenig die literarische Umsetzung seines Buchs „Erzählende Affen. Mythen, Lügen, Utopien – Wie Geschichten unser Leben bestimmen.“, in dem er gemeinsam mit seiner Podcast Partnerin Samira El Ouassil bereits den ewigen Narrativen und Geschichten der Menschheit nachging. Allerdings ist seine Protagonistin weder klassische Heldin noch Antiheldin und auch als Leser weiss man lange nicht, was innerhalb der Fiktion Wahrheit und was Lüge ist.

    Clara ist mit ihrer Überzeugungskraft lange Zeit harmlos, sie verbessert ein wenig die Welt für einzelne, bleibt aber zu mutlos, um aus ihrer Gabe etwas wirklich Wichtiges und Bedeutendes zu machen. Sie hat kein Ziel und wandert in der Welt entsprechen verloren umher. Sie fühlt sich unvollständig, kann jedoch das Teil, das ihr fehlt, nicht finden.

    Glaube im religiösen Sinn, Glaube in Form eines motivierenden Mantras, Glaube als Flucht aus dem Selbstdenkenmüssens, Glaube als selbsterfüllende Prophezeiung – alle Spielarten von Varianten und Möglichkeiten der Realität, von Erklärungen für nicht Erklärbares, für Sinn für nicht Sinnhaftes spielt der Roman durch. Biete sie uns als Leser an. Entlarvt vielleicht auch die eine oder andere Denkweise, deren Sinnlosigkeit man sich durchaus bewusst ist, die aber, ach ja, doch einfach nur Hoffnung spendet.

    Clever aufgebaut entfaltet der Roman erst nach und nach sein volles Potenzial. Eine Einladung zum Nachdenken und aufgrund der sprachlichen Pointiertheit auch zum Geniessen.

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  • 5 Sterne

    hundeliebhaberin, 01.09.2023

    Als Buch bewertet

    Friedemann Karig lässt Clara Konrad - ihr Name stimmt nicht, aber sie nutzt ihn, weil sie ihn so melodisch findet - in "Die Lügnerin" Geschichten aus ihrem Leben erzählen. Adressatin dieser Geschichten ist eine Betreuerin in einer abgeschieden gelegenen Privatklinik, dem Institut. Clara Konrad erzählt, wie sie anderen Menschen erzählt hat, woran diese gern glauben wollten und was sich dann bewahrheitet hätte. Die Betreuerin ist gebannt von ihren Erzählungen und merkt erst spät, dass sie selbst Teil der Geschichten geworden ist.

    Friedemann Karigs Stil ist sehr aussergewöhnlich, er hat Clara Konrad einen ganz eigenen, sehr zum Inhalt passenden, Ton verliehen. Ausgehend von Sternzeichen, Horoskopen und Sternkonstellationen lernt sie Siri Morgentau kennen und begibt sich mit ihr auf einen Weg hin zum Reichtum. Weshalb genau sie in dem Institut landet, wurde mir aus ihren Geschichten nicht klar. Was mir sehr an "Die Lügnerin" gefallen hat, ist die fast ausschliessliche Erzählperspektive aus Clara Konrads Sicht. So haben wir Einblicke in ihre Gedanken, Wahrnehmungen und Erinnerungen, deuten - so wie sie - die Gesprächssituation mit der Beraterin und sind manchmal verwirrt, weil irgendetwas an Ausführungen fehlt. Das Ende und die Deutung all des Geschriebenen bleibt recht offen und lädt so zu eigener Deutung ein, was mir sehr gefällt.

    Fantastisch und sehr fesselnd erzählt - ich habe das Buch in einem Stück gelesen und konnte es gar nicht zur Seite legen.

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  • 5 Sterne

    pw, 06.09.2023

    Als Buch bewertet

    Rasanter Rausch von Lügen

    Dieses Buch ist etwas anderes, und zwar für jeden, ganz egal, welches Genre jemand sonst bevorzugt. Ich habe noch nie einen derartigen Roman gelesen und ich bin positiv überrascht von diesem.

    Einerseits finde ich, dass er sehr philosophisch ist, denn es geht darum: An welcher Stelle geht Fantasie in Lüge über? Andererseits wird das dermassen unterhaltsam und anschaulich behandelt, dass es richtig Spass macht.

    Natürlich wird diese Frage nicht beantwortet. Das wäre schade, denn so regt es noch zum Nachdenken über den Roman hinaus an. Schliesslich haben wir alle Fantasie und schmücken manchmal gern aus.

    Die Protagonistin ist mir sofort sympathisch. Ihren wirklichen Namen erfahren wir nicht, sondern nur ihren ausgedachten: Clara Konrad. Besonders gut gefallen hat mir das Gespräch mit der alten Nachbarin, in dem auf witzige Art und Weise geklärt wird, warum Clara so eine gute Wahrsagerin ist.

    Überhaupt besteht der ganze Roman fast nur aus interessanten Dialogen. Zum einen zwischen Clara und der Therapeutin (Beraterin) in der Klinik und zum anderen innerhalb der geschilderten Erlebnisse zwischen Clara und anderen Personen.

    Der Autor hat einen fesselnden Schreibstil. Ich wollte immer sofort wissen, wie es weitergeht und war sehr neugierig, was für ein Ende er wohl wählen würde. Ich wurde nicht enttäuscht, war aber viel zu schnell fertig und fühlte mich wie rasant durch einen Rausch unterhaltsamer Lügen gerutscht.

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  • 5 Sterne

    Josephine L., 20.09.2023

    Als Buch bewertet

    Eine komplexe Erzählung über Lügen und deren Bedeutung. Das überzeugende Cover sowie der Schreibstil und Plot konnten mich von Anfang an gewinnen.

    In der Erzählung berichtet Protagonistin Clara von ihren Erfahrungen in einer abgelegenen Bergklinik. Die Geschichte handelt von einer jungen Frau, die sich selbst verloren hatte und daraufhin ihre eigene Realität erschaffen hat. In dieser Realität ist objektiv betrachtet festzustellen, dass lang anhaltender Glaube etwas zur Wahrheit werden lassen kann - sowohl für Clara als auch für die Personen in ihrer Umgebung. Es ist jedoch fraglich, welche Art von Glauben ihr tatsächlich Antworten oder Trost bieten könnte, da sie von sich selbst aus nicht glücklich sein kann und der passende Glaube fehlt. Die Therapeutin in der Klinik ist von Claras Erzählungen fasziniert und erkennt erst spät, dass sie selbst Teil dieser Geschichten ist.

    Friedemann Karig hat einen beeindruckenden Roman geschaffen. Er bietet Antworten auf essentielle Fragen des gesellschaftlichen Zusammenlebens und fesselt die Leserinnen und Leser mit vielen überraschenden Wendungen und einer mitreissenden Sprache. Die fantasievolle Hauptfigur zieht dabei besonders in ihren Bann. Ich empfehle die Lektüre uneingeschränkt! Das humorvolle, geistreiche und originelle Buch hat mich ausserordentlich begeistert.

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  • 4 Sterne

    Kristall, 29.10.2023

    Als Buch bewertet

    Klappentext:

    „In einer abgeschiedenen Privatklinik sitzt eine Frau und behauptet schier Unglaubliches: Sie könne so gut lügen, dass alles, was sie erzählt, über kurz oder lang wahr wird. Mit jeder Sitzung, in der sie ihre Lebensbeichte ablegt – eine spektakuläre Geschichte voller Betrug und Bereicherung, unheimlicher Zufälle und überirdischen Glücks – wird ihre Therapeutin unsicherer. Was, wenn die Frau die Wahrheit sagt?



    Und auch sie selbst kann sich dem Einfluss dieser hochbegabten Erfinderin alternativer Realitäten kaum mehr entziehen. Als in der Klinik selbst die seltsamsten Dinge geschehen, beginnt die Therapeutin, das Ausmass dieser fantastischen Kraft zu verstehen. Und auch, dass sie längst Teil davon geworden ist.“



    Autor Friedemann Karig spielt mit uns Lesein in diesem Buch ein wahres Spiel der Illusionen. Die Geschichte hat den Tenor inne: was wäre wenn?! Und genau dort wird es irgendwie faszinierend in der Geschichte selbst. Wir haben also eine Frau, Clara Konrad mit Namen, in einer Privatklinik, die behauptet, alles was sie zusammenlügt wird wahr werden. Sie kann einfach zu gut lügen um das es nicht wahr werden würde….Ob jetzt oder später aber es soll wahr werden! Alle halten sie für verrückt aber es geschieht nun jenes was alle für verrückt abgetan haben: hier und da werden ihre Vorhersagungen tatsächlich wahr. Karig zeigt hier dem Leser was es heisst, Menschen zu manipulieren, sie hinters Licht zu führen, sie gänzlich zu überraschen. Die Therapeutin unserer Kranken ist der ärztliche Pol, der zu allem eine plausible Erklärung parat hat. Oder auch nicht! Karig erzählt einerseits eine Art Märchen aber auch ein wenig Psychothriller, Selbstfindungsroman. Die Mischung empfand ich als spannend und mitreissend, wenn man auch weiss, dass das hier alles nur Träumerei ist, so fesselte doch die Idee dahinter gewaltig. Hier geht es nicht um Hexerei oder Magie, sondern um die Macht der Worte, der Sprache, dem Vertrauen dahinter, der Auffassungsgabe davor und zu allem Übel auch noch um den Zufall selbst. Für die Therapeutin wird es zu einem heissen Eisen die Dinge alle einzusortieren und die Frage nach dem Glauben stehen hier komplett auf der Probe. Karigs Erzählstil ist definitiv fesselnd und besonders. Seine Wortwahl der Situation entsprechend angepasst. Man fragt sich immer wieder selbst ob man dieser verrückten Clara Konrad überhaupt trauen kann?! Nimmt uns der Autor hier irgendwie in den Bann der Hauptprotagonistin? Vielleicht. Jedenfalls ist es im grossartig gelungen, eine Verwirrspiel zu schaffen wo eine Clara Konrad einem lange im Gedächtnis bleibt wenn selbst mal eine Lüge tun muss…Denken Sie an meine Worte! 4 von 5 Sterne

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  • 4 Sterne

    Susi A., 30.10.2023

    Als Buch bewertet

    "Die Lügnerin “ von Friedemann Karig hat mich von der Optik, als auch vom Klappentext her sehr angesprochen
    Allein das Cover sagt so viel aus und ich freute mich immens auf dieses Buch.

    Der Schreibstil ist sehr einnehmend und angenehm zu lesen.
    Die Atmosphäre hat etwas sehr Schwereloses, aber auch bedrückendes und melancholisches an sich.
    Hierbei erfahren wir alles aus der Sicht von Clara.
    Clara ist eine sehr faszinierende Persönlichkeit. Clara hat sich ihre eigene Welt erschaffen und ist dabei eigentlich ununterbrochen auf der Suche nach sich selbst.
    Sie nennt sich Clara, aber wer ist sie wirklich und wie kann man in einem Leben, das nur aus Lügen besteht, überhaupt überleben?
    Clara sagt, wenn du nur fest an etwas glaubst, dann wird es auch wahr.
    Ein Satz, der so essentiell und wahr ist.
    Ich mochte sie sehr. Ihre unerschütterliche, ihre verletzliche und sanfte Art.
    Denn was wir hier sehen, ist viel mehr als nur eine Clara. Es sind Facetten ihrer vielschichtigen Persönlichkeit.
    Doch welche ist die wahre Clara?

    Diese Geschichte ist sehr leise und melancholisch, aber auch kraftvoll und laut.
    Sie lässt so viele Emotionen für sich sprechen.
    Wut, Angst, Hilflosigkeit.
    Diese Geschichte ist anders als alles, was ich bisher gelesen habe.
    Clara lässt uns an ihrem Leben teilhaben. Sie erzählt uns Dinge, die mich unfassbar berührt haben, die mich aber auch nachdenklich stimmten.
    Denn eins ist mehr als offensichtlich. Irgendwann hat Clara ihr eigenes Ich verloren.
    Einerseits fand ich es unglaublich interessant und überaus faszinierend. Aber auf der anderen Seite konnte die Spannung nicht immer konstant aufrechterhalten werden.
    Man muss sich dieser Geschichte öffnen, um sie wirklich fühlen und verstehen zu können.

    Sicher nichts, was einem oft begegnet. Zumal man nie weiss, was Lüge und was Wahrheit ist.
    Insgesamt fand ich es nicht schlecht, auch wenn mir manchmal etwas mehr Schärfe gefehlt hat. Es verfügt über eine grosse Sensibilität. Denn trotz all der Lügen erfahren wir, was für ein Mensch Clara wirklich ist.

    Fazit:
    Friedemann Karig hat mit „Die Lügnerin“ mal etwas völlig Neues erschaffen, was mir so noch nie begegnet ist.
    Sensibel, sanft und vielschichtig.
    Eine Geschichte, die so verletzlich und voller Lügen aufgebaut ist, dass man die Wahrheit oft nicht erkennen kann.
    Insgesamt nicht schlecht, auch wenn mir hin und wieder etwas Spannung und Schärfe gefehlt hat.

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  • 4 Sterne

    Sophia K., 30.09.2023

    Als Buch bewertet

    Clara Konrad lügt. Sie lügt so gut, dass ihre Lügen Wirklichkeit werden. Zumindest ist das die Geschichte, die sie in einer Privatklinik mitten in den Bergen ihrer Therapeutin erzählt. Clara erzählt von ihrer Arbeit als Wahrsagerin, von Kundinnen, deren Vorhersagen genau so eintrafen, wie Clara sie prophezeit hat. Mit der Zeit beginnt Claras Therapeutin zu zweifeln. Kann sie einer Patientien trauen, deren Name schon eine Lüge ist?
    Friedemann Karig hat einen vielschichtigen Roman geschaffe, der so viele Ebenen hat, dass es teilweise schwer ist den Überblick zu behalten. Beim Lesen habe ich immer wieder festgestellt, dass manche Aspekte erst später im Buch klar werden; ich habe öfter zurückgeblätter, um andere Dinge besser zu verstehen. Und es ist gerade diese Vielschichtigkeit des Romans, die mich begeistert hat, die einen Aspekt von Detektivgeschichte einfliessen lässt. Ich habe die ganze Zeit selbst überlegt, ob ich Clara traue, welche Lügen ihre Identität konstruieren und ob ich dem Roman an sich trauen kann. Dazu hat Friedemann Karig so detailierte Beschreibungen von Identität, Eigen- und Fremdwahrnehmung und Narrativen der Gesellschaft einfliessen lassen, dass ich viele Stellen im Buch markiert habe.
    Auch wenn mir dann am Ende zu schnell zu viel passiert ist und man nach dem Lesen wirklich ein wenig ratlos zurückbleibt, hat mir das Buch wirklich sehr viel Spass gemacht und hat noch eine Weile nachgewirkt. Der Roman erzählt auf jeden Fall eine Geschichte, wie ich sie sonst noch nicht gelesen habe - klare Empfehlung.

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  • 5 Sterne

    Rico G., 26.08.2023

    Als Buch bewertet

    Münschhausensyndrom
    Ist es eine Krankheit oder einfach viel Phantasie. Von Lügen und Manipulationen haben wir in der Nach-Trumpära fast alle erst mal die Nase voll, interessant das der englische Begriff „Fake News“ sich so durchgesetzt hat. Darum geht es aber nicht in dem Buch. Hierfür gibt es den viel älteren Begriff, des „Münchhausensyndroms“. Ob die Protagonistin daran leidet, kommt nicht ganz raus. Ich denke in Zügen schon. Was man sagen kann ist, dass ein tiefgehender Roman entstanden ist.

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  • 4 Sterne

    lenalovesbooks, 10.09.2023

    Als Buch bewertet

    Aussergewöhnlich!

    Die Gestaltung des Buches und das schlichte Cover gefallen mir sehr. Für die 221 Seiten finde ich das Hardcover perfekt. Die Frau auf dem Cover passt auch super zu der Protagonistin.
    Der fesselnde Schreibstil hat mich von der ersten Seite an begeistert. Ich konnte das Buch kaum weglegen und habe es an einem Wochenende durchgelesen.

    Ich kannte Friedemann Karig vorher nicht und war erstmal skeptisch. Würde mir eine Geschichte in der Ich-Form über eine Frau von einem männlichen Autor gefallen? Meine Zweifel waren unbegründet! Seine Erzählweise ist sehr einfühlsam und hat mich echt berührt. Sein Verständnis für die Gefühle von Clara hat mich überrascht. Ich konnte mich auch gut in sie einfühlen und habe mich ständig gefragt, ob sie lügt oder die Wahrheit sagt. Dadurch war es äusserst spannend.

    In diesem Buch geht es um viele Themen, wie Einsamkeit, Ehrlichkeit, Astrologie, Philosophie etc. Manchmal habe ich den Überblick verloren, jedoch war ich aufgrund der kurzen Kapitel schnell wieder drin.
    Dieses Zitat hat mir besonders gut gefallen: "Nichts zu haben, worauf man sich verlassen konnte, war wie Höhenangst. Man wusste, dass man nicht fiel. Aber die Angst davor liess einen taumeln. Und dann fiel man doch." (S. 67)

    Fazit: Eine aussergewöhnliche Geschichte, die extrem spannend ist. Nur das offene Ende gefällt mir persönlich nicht, deshalb sind es 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    coffee2go, 30.11.2023

    Als Buch bewertet

    Der Roman wird in der Ich-Erzählerform aus Sicht von Clara Konrad erzählt, die Clara oder vielleicht auch anders heisst. Die Hintergrundgeschichte baut sich nach und nach auf, zwischenzeitlich schweift die Erzählerin ab und man ist plötzlich in einem anderen Thema, aber sie kommt wieder zur ursprünglichen Idee zurück, sodass immer ein roter Faden ersichtlich ist. Wohin der rote Faden führen soll, ist ziemlich offen gehalten. Die Ich-Erzählerin ist eine „Lügnerin“ behauptet sie von sich selbst, inwieweit man ihren Erzählungen vertrauen kann, muss man jeweils individuell selbst überdenken. Mir gefällt die Sichtweise, dass nichts als wahr angenommen werden kann, man als Leser*in alles in Frage stellen kann oder sollte und dass viel Spielraum für eigene Schlüsse bleibt. Die Gespräche der Ich-Erzählerin mit ihrer Therapeutin, die einen Grossteil des Romanes einnehmen, habe ich sehr schön gefunden. Sie sind wertschätzend und lassen jeder Person ihren eigenen Raum und ihre Sichtweise.
    Den Schreibstil und auch den offenen Umgang mit den Themen mag man als Leser*in oder man kann überhaupt nichts damit anfangen. Ich habe den Roman als Bereicherung empfunden, ein Leseerlebnis, das nicht den Mainstream-Anforderungen nachkommt und mit vielen sprachlichen Wendungen und interessanten Sichtweisen. Allerdings muss man sich als Leser*in öffnen und darauf einlassen.

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  • 4 Sterne

    Kokoloreslot, 18.09.2023

    Als Buch bewertet

    "Die Lügnerin" von Friedemann Karig erzählt von Clara Konrad (falls sie denn wirklich so heisst), die in einer Klinik ihrer Therapeutin erzählt, dass ihre Lügen wahr werden, da sie so gut sind. Natürlich glaubt ihr die Therapeutin zuerst ihre Geschichten nicht, spürt jedoch, dass sie in den Strudel der Erzählungen der Patientin gezogen wird.

    Karig hat es geschafft, dass ich mich ständig fragte, was echt und was gelogen ist. Ich versuchte, Auffälligkeiten zu finden, die die Lügen entlarvten. Der Roman ist ungewöhnlich konstruiert und hat mich gut unterhalten und zum Dranbleiben animiert. Da man praktisch jedes Wort hinterfragen muss, kann man sich auch bei der Hauptfigur nicht sicher sein, denn nur aus ihren Geschichten erfährt man etwas über sie. Da Karin viele Details einbaut, verliert man schon mal den Fanden. Leider ist das Ende sehr offen und es werden kaum Fragen beantwortet. Das hat mich etwas gestört. Insgesamt war es aber eine faszinierende Geschichte über das Lügen und die Suche nach der Wahrheit, die mich mitreissen konnte.

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  • 4 Sterne

    Jürg K., 07.09.2023

    Als Buch bewertet

    In einer Privatklinik sitzt eine Frau und behauptet, dass sie so gut lügen kann, dass alles einmal wahr wird. Bei jeder Sitzung erzählt sie von ihrem Leben. Es ist eine Geschichte mit Betrug, Bereicherung, vielen unheimlichen Zufällen und viel Glück. Die Therapeutin wird immer unsicherer. Wenn die Frau die Wahrheit sagt, was ist dann? Sie selber kann sich der hochbegabten Erfinderin nicht mehr entziehen. Sie erkennt das Ausmass und auch, dass sie bereits Teil davon ist. Dies ist ein Buch, welches ich verschlungen habe. Nach jedem gelesenen Teil stellt man sich fragen, ist das Quatsch oder Wirklichkeit? Die Protagonistin erzählt die Geschichte persönlich, aber sie ist eine notorische Lügnerin. Sie erzählt Beobachtungen über die Menschheit, die richtig und wahr sind. Ihre eigene Identität bleibt aber im Verborgenen. Zum Schluss war ich mir nicht mehr so sicher, ob es um Verbindungen zwischen Glaube, Wirklichkeit, Wünschen und Ängste ging. Beim Lesen muss man sich sehr konzentrieren, um den Sinn zu verstehen. Empfehlenswert.

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  • 4 Sterne

    Maria Theres R., 12.09.2023

    Als Buch bewertet

    Ist sie eine Lügnerin oder sagt sie die Wahrheit?

    Das Cover gefällt mir sehr, ich liebe auch das mit den Farben so gespielt wurde.
    Wie auf dem Cover zu erkennen, verschwimmt manchmal die Lüge mit der Wahrheit (so im Buch), manchmal kann es nicht unterschieden oder gar auseinandergehalten werden.
    Clara ist in einer abgeschiedenen Klinik in den Bergen und erzählt uns somit ihre Geschichte.
    Nachdem sie sich verloren hat, baut sie sich nun selbstständig ihre Welt wieder auf.
    Wenn man lange genug an etwas glaubt, wird es tatsächlich wahr.
    Clara ist eine Horoskopberaterin und erfüllt die Wünsche anderer Menschen.
    Anderen verhilft sie zu Ruhm und Reichtum, nur sich selbst kann sie nicht vollends glücklich machen.
    Sie ist ziellos und wandert dementsprechend verloren umher.
    Was eine Lüge und was die Wahrheit ist, muss man selber entscheiden.
    Der Schreibstil ist sehr schön und man kommt gut durch die Seiten.
    Ich würde es allen empfehlen die im Genre Literatur am liebsten unterwegs sind.

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  • 4 Sterne

    Suzann K., 30.11.2023

    Als Buch bewertet

    Mal eine besondere Lektüre
    "Die Lügnerin" von Friedemann Karig ist ein Roman vom Lügen, aber eigentlich sagt die Lüge hier die Wahrheit. Also ist es ein wahrer Roman, der lügt. Ja, genauso kompliziert lässt sich das Gelesene beschreiben.
    Die Frau, also die Lügnerin, Clara, befindet sich in einer Privatklinik und im Gespräch mit ihrer Therapeutin. Obwohl sie ihr Leben erzählt, bleibt oft unklar, was wahr ist.
    Beim Lesen muss man mit verschiedenen Zeitebenen zurechtkommen, das erfordert etwas Aufmerksamkeit. Das Buch liest sich aber trotzdem sehr leicht und gut.
    Das Interessante hier ist wirklich Clara selber, sie kann so reden und handeln, dass man ihr alles glaubt. Sie hat eine charmante Art und man beginnt oft zu zweifeln, ob hier Lüge oder Wahrheit zwischen den Zeilen steckt.
    Das Buch ist mal ganz was anderes und hat mich gut unterhalten, obwohl ich beim lesen immer auf der Suche nach der Lüge war.

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  • 4 Sterne

    Julia V., 22.10.2023

    Als Buch bewertet

    Hochintelligent und unergründlich
    Das Cover hat mich sofort begeistert, ich finde es unglaublich schön! Die Gestalt einer schönen jungen Frau in Blau, verträumt, und doch die Doppelbödigkeit der Geschichte schon andeutend.
    Von Friedemann Karig hatte ich zuvor noch nichts gelesen, aber der Klappentext und die Leseprobe hatten mich neugierig auf diesen Roman gemacht. Ich habe ihn in einem Rutsch zu Ende gelesen und kann ohne Einschränkung sagen: Friedemann Karig ist ein toller Erzähler, von dem ich unbedingt mehr lesen möchte! Er versteht es zu fesseln, so dass man atemlos von einer Episode zur nächsten liest, und er tut es auf eine gewitzte und sprachlich gekonnte Art. Auch die blitzgescheite, unergründliche und in höchstem Masse unzuverlässige Erzählerin hat es mir angetan. Ich habe mich bei der Lektüre bestens unterhalten gefühlt. Und doch hat am Ende etwas gefehlt – ich kann nur nicht genau sagen, was.

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  • 3 Sterne

    hapedah, 04.09.2023

    Als bewertet

    Kein Anfang und kein Ende

    Clara Konrad - wenn das denn wirklich ihr Name ist - erzählt einer Therapeutin unglaubliche Dinge aus ihrem Leben. Die Lügen, die sie anderen Menschen unterbreitet, sollen so überzeugend sein, dass die vorhergesagten Ereignisse tatsächlich eintreten, das bezieht sich nicht nur auf menschliche Reaktionen, sondern auch auf mental unbeeinflussbare Dinge. So habe sie grosse Summen beim Roulette gewonnen, weil die Kugel ihren Wünschen gefolgt sei, selbst das Wetter könne sie mir ihrer Überzeugungskraft verändern - ein unerwarteter Schneesturm bringt den instinktiven Unglauben der Therapeutin ins Wanken.

    "Die Lügnerin" von Friedemann Karig ist eine Geschichte, die mich zwar von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat, deren Sinn sich mir allerdings auch im Nachhinein nicht wirklich erschliessen konnte. Clara, die anfangs einmal erwähnt, dass sie sich diesen Namen zugelegt hatte, weil ihr der Klang besser gefiel, als der von ihrem eigentlichen Geburtsnamen, ist eine Protagonistin, die für mich schwieriger greifbar war, als ein glitschiger Fisch. Beim Lesen habe ich sie ausschliesslich durch ihre sprunghaften Erzählungen kennen gelernt, bei denen es keinen Hinweis darauf gab, ob auch nur ein Fitzelchen davon der Wahrheit entspricht.

    Der opulente Erzählstil hat mich sofort in seinen Bann gezogen, ohne Einleitung oder sonstiges Vorgeplänkel sass ich mit Clara in der Therapiesitzung und habe atemlos ihren unglaublich erscheinenden Berichten gelauscht. Das hat mir den Eindruck vermittelt, dass dieser Roman keinen Anfang und kein Ende hat, sondern eine Art willkürlichen Auszug aus dem Leben der Hauptfigur darstellt. Was natürlich nicht der Fall ist, die in weitschweifigen Worten verfasste Handlung mündet durchaus in ein unvorhergesehenes Finale, das mich dann aber seltsam ratlos zurück gelassen hat, auch nach Beendigung des Buches frage ich mich, welchen Zweck der Autor damit verfolgte. So kann ich zwar sagen, dass ich auf spannende Weise unterhalten wurde, aber dennoch nicht sicher bin, ob die Lesestunden sinnvoll genutzte Zeit waren.

    Fazit: Der Autor führt in regelrecht ausschweifender Erzählweise durch das Lügengespinst seiner Protagonistin, was mich beim Lesen zwar durchaus gefesselt hat, der Sinn des Roman hat sich mir aber leider nicht wirklich erschlossen.

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