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  • 5 Sterne

    6 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dorli, 12.09.2017

    Als Buch bewertet

    Georgia, 19. Jahrhundert. Cora ist Sklavin auf der Baumwollplantage der Randalls. Sie hat sich zu einer Einzelgängerin entwickelt, nachdem ihre Mutter geflohen ist und sie im Alter von elf Jahren zurückgelassen hat. Coras Leben ist geprägt von harter Arbeit unter unmenschlichen Bedingungen, von Intrigen, Gewalt und Misshandlungen. Als der Sklave Caesar davon spricht, gemeinsam zu fliehen, lehnt Cora zunächst ab, überlegt es sich dann jedoch anders – mit Hilfe der Underground Railroad soll die Flucht in den Norden gelingen…

    Die Underground Railroad war ein im späten 18. Jahrhundert gegründetes Netzwerk, das Sklaven auf der Flucht unterstützt hat. Seinen Namen hat das Netzwerk zum einen bekommen, weil alle Aktivitäten im Geheimen, sprich im Untergrund durchgeführt wurden und zum anderen, weil man Eisenbahnbegriffe nutze, um verschlüsselt zu beschreiben, wie das System funktionierte.

    Colson Whitehead hat die historischen Fakten rund um dieses Helfernetzwerk genommen und daraus etwas Eigenes gemacht – er hat den im übertragenen Sinn genutzten Begriff zu einer realen Untergrundbahn werden lassen, deren Tunnel die Flüchtenden über versteckte Zugänge erreichen konnten, um dann unterirdisch mit ratternden Waggons ausser Reichweite der Sklavenjäger zu gelangen.

    Schon nach wenigen Seiten hat mich Colson Whitehead in den Bann seiner Geschichte gezogen. Der Autor erzählt sehr anschaulich und eindringlich von Coras Erlebnissen und beschreibt das unsägliche Leid, die Schikanen und Misshandlungen, die die Sklaven ertragen mussten, genauso detailreich und realistisch, wie die waghalsige Flucht und die damit verbundenen Ängste, Gefahren und Rückschläge für Flüchtende und Fluchthelfer.

    Der Autor hat Cora mit einer starken Persönlichkeit ausgestattet. Er schildert die Odyssee dieser mutigen jungen Frau mit schnörkelloser, kraftvoller Stimme und lässt den Leser dabei die dramatischen und tragischen Momente wie auch die hoffnungsvollen Augenblicke hautnah miterleben.

    „Underground Railroad“ lässt mich tief beeindruckt zurück. Diese mitreissend erzählte Mischung aus Historie und Fiktion hat mich von der ersten bis zur letzen Seite fest im Griff gehabt und mir nicht nur Einblicke in ein dunkles Kapitel amerikanischer Geschichte gewährt, sondern mich vor allen Dingen intensiv an dem Schicksal der einzelnen Akteure teilhaben lassen. Absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfreund, 02.09.2017

    Als Buch bewertet

    Die Underground Railroad, ein unterirdisches Netzwerk, in dem Menschen ihr Leben riskieren, um Sklaven aus dem Süden Amerikas in den Norden zu bringen, wo sie eine Chance auf ein freies Leben haben. Doch kann man als schwarzer Sklave im Amerika des 19. Jahrhunderts wirklich jemals frei sein?

    Cora ist als Tochter einer Sklavin auf einer Baumwollplantage geboren worden und kennt daher kein Leben in Freiheit. Erst Caesar kann sie dazu überreden, mit ihm zu kommen und die Flucht zu wagen. Ein Scheitern würde den sicheren Tod für beide bedeuten. Caesar hat Kontakte zur Underground Railroad und so beginnt für Cora der Kampf um ihre Freiheit.

    Das Buch hat mich sehr beeindruckt. Colson Whitehead schildert die brutale Realität der Sklaverei, die so unglaublich erscheint, doch für einen Grossteil der schwarzen Bevölkerung Alltag war. Als Leser taucht man ein in den tiefsten Süden, wo ein schwarzes Leben nichts weiter als eine Ware, ein Eigentum und Arbeitskraft war. Skrupellose Sklavenjäger reisen durch das ganze Land, um entflohenes Eigentum dem rechtmässigen Besitzer zurück zu bringen. So etwas wie Freiheit gibt es für jemanden mit dunkler Hautfarbe nicht. Auch Cora wird diese Illusion schnell genommen.

    Ich finde das Buch unheimlich gut recherchiert. Auch wenn das Konstrukt der Underground Railroad hier wortwörtlich umgesetzt wurde, was in der Realität nicht so gewesen ist, kann man sich sehr gut in die damalige Zeit hinein versetzen. Ich finde es beängstigend, wie gut es dem Autor auch gelungen ist, hier Aspekte des Holocausts mit einzubringen, wie z.B. die medizinischen Experimente, die an angeblich "freien" Sklaven durchgeführt werden oder Coras Versteck auf dem Dachboden, das an Anne Franks Schicksal angelehnt ist. Das hat mich sehr zum Nachdenken gebracht.

    "Underground Railroad" ist ein wichtiges Buch über eine dunkle Zeit, dessen Auswirkungen leider heute noch spürbar sind. Von mir gibt es dafür eine ganz klare Leseempfehlung. Es ist wahrscheinlich eines der besten Bücher dieses Jahres.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SofieW, 09.09.2017

    Als Buch bewertet

    Ein Buch der Extraklasse
    Cora ist Sklavin auf den Baumwollplantagen der Südstaaten. Ihre Grossmutter wurde einst aus ihrer Heimat Afrika per Sklavenschiff in die USA verschleppt. Ihre Mutter Mabel flüchtete, als sie noch ein Kind war, und scheint eine der wenigen Sklavinnen zu sein, die es tatsächlich geschafft haben, von den Sklavenjägern nicht wieder eingefangen zu werden und tatsächlich in die Freiheit zu entkommen. Eines Tages beschliesst nun auch Cora, das grausame Leben auf der Plantage nicht mehr länger zu ertragen, und zu fliehen, zusammen mit Caesar, ebenfalls Sklave auf der Farm, an ihrer Seite. Und sie kommt weit, dank der Underground Railroad, einer unterirdischen Eisenbahn, von Menschen organisiert und betrieben, die ihre Überzeugung vom Recht auf ein freies Leben für Menschen aller Hautfarben, auf diese Weise tatkräftig umsetzen. Es birgt ein grosses Risiko und viele verlieren für ihre Sache das Leben, brutal ermordet von der weissen Bevölkerung der Südstaaten und einiger Nordstaaten auch. Coras Odysee in die Scheinfreiheit eines Grenzstaates scheint zu glücken, doch ihr eigentlich unbeschreibbares Schicksal über die Zeit, ihr Kampf um ein Leben, das es erlaubt, frei zu denken und zu leben, es scheint letztendlich ein Ende zu finden, ein grausames Ende.
    Wie nun kann man als Leser diese so realistische, gnadenlose Geschichte überhaupt ertragen, ohne sich gequält abzuwenden und einfach nicht weiter zu lesen. Es ist die literarische Kunst des Autors Colson Whitehead, die dies ermöglicht. Sein zart melancholischer Schreibstil, seine prägnante auch grosse Spannung schaffende Geschichtenführung und sein unerschütterliches Statement für das Recht der Menschen auf Freiheit im Denken und Leben, machen 'Underground Railroad' für mich erst einmal zu einem sehr guten Buch, bis zum 'langen Ende', dem letzten Drittel der Geschichte. Hier bekommt es ohne Wenn und Aber seinen 'Pulitzer Preis 2017', absolut verdient.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ursula U., 21.08.2017

    Als Buch bewertet

    Mit einem Sklavenschiff ist Ajarry, Coras Grossmutter, nach Amerika gekommen. Auf der Randellfarm wurde Mabel, Coras Mutter, geboren und auch Cora selbst hat ihr noch junges Leben nur dort verbracht. Mit ihren zehn Jahren steht Cora nun alleine da, die Grossmutter starb, die Mutter ist geflüchtet und trotz intensiver Suche der Sklavenfänger wurde sie nicht gefasst. Cora wurde zur Aussenseiterin und lernt früh, nicht nur gegen der Herrschaft sondern auch gegen die Aufseher und auch gegen die anderen Sklaven zu bestehen. Als es auf der Randellfarm immer brutaler wurde und Cora selbst um ihr Leben fürchtete, nahm sie das Angebot Caesars an, mit ihm gemeinsam zu fliehen. Sie wussten, wenn sie gefangen genommen wurden stand ihnen ein langsamer, sehr schmerzhafter Tod bevor. Caesar war einer der wenigen Sklaven die lesen konnten, er hatte Kontakte ausserhalb der Farm und bekam Hilfe eines Weissen, der ihnen den Weg zur Underground Railroad zeigte. Eine Wege- und Schienennetz im Verborgenen, immer eine Station weiter in den sichereren Norden Amerikas. Auch für die Helfer war es lebensgefährlich. Auf Coras Spuren folgte ihr der Sklavenfänger Ridgeway.
    Ein erschütternder Roman, der die Brutalität der Plantagenbesitzer, die Sklaverei und die Leiden der schwarzen Bevölkerung, die Trennung der Familien, vor Augen führt. Der Wunsch nach Freiheit wird auch für die fiktive Figur Cora zum Antrieb, sich vieler Gefahren auszusetzen. Wir leiden und hoffen mit Cora mit, dass sie es schafft. Der sehr anspruchsvolle Text verlangt ein aufmerksames Lesen, dennoch ist mit einer Leichtigkeit geschrieben, die einen förmlich in die Handlung hineinzieht. Ein Buch für Kritiker wie für den "normalen" Leser ein Gewinn. Ein wichtiges Buch.

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jutta C., 31.10.2017

    Als bewertet

    Rassismus aus der Sicht der Opfer und Flucht aus der Sklaverei

    Cora ist eine Sklavin auf einer Baumwollplantage in Georgia. Sie wird, wie unzählige Schwarze in Amerika, gedemütigt, geschlagen, vergewaltigt und vieles unsägliche mehr. Alle träumen von der Flucht. Als Cora von der Underground Railroad, einem geheimen Fluchtnetzwerk für Sklaven, hört, ergreift sie ihre verzweifelte Möglichkeit.
    Cora ist eine starke Person und eine faszinierende Protagonistin. Durch ihre Jugend und Unerfahrenheit scheint sie etwas naiv, tritt jedoch trotzdem mutig für sich und ihre Helfer ein.

    Die Underground Railroad war eigentlich ein geheimes Netzwerk an Menschen, die Sklaven bei der Flucht aus dem Süden über bestimmte Routen in den freien Norden halfen.
    Colson Whitehead nimmt die Metapher allerdings wörtlich und lässt die Sklaven über eine Eisenbahnlinie im Untergrund flüchten.

    Mich hat die Story sehr berührt. Es wird nichts beschönigt. Schonungslos werden die Misshandlungen beschrieben. Das gesamte System wird einem in seiner ganzen Grausamkeit vor Augen geführt, keine leichte Kost. Cora die Hauptprotagonistin hat mich am meisten fasziniert, ich konnte mich sich zu jeder Zeit in ihre Lage hineinversetzen. Die sonstigen Charaktere allesamt gut ausgearbeitet, machen diese tiefgründige Geschichte zu einer bewegenden Lektüre, die noch lange in Erinnerung bleiben wird. Das ganze wurde toll niedergeschrieben und lässt sich flüssig lesen.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ele, 10.11.2017

    Als Buch bewertet

    Underground Railroad, Roman von Colson Whitehead, 352 Seiten, erschienen im Carl Hanser Verlag.
    Colson Whitehead widmet sich in seiner Erzählung der Entrechtung, Unterdrückung und Vernichtung von Schwarzen durch Weisse in den USA.
    Die Geschichte von Cora einer jungen Schwarzen, geboren in der Sklaverei, wird von Caesar einem Leidensgenossen aufgefordert, zusammen mit ihm zu fliehen. Die Beiden begeben sich auf eine abenteuerliche Reise vom Süden Amerikas in den Norden. Ob die Flucht gelingt und was den beiden bei ihrer spektakulären Flucht mit der Underground Railroad alles zustösst wird hier im schonungslosen Stil beschrieben.
    Das Buch ist aufgegliedert in 12 Kapitel die abwechselnd mit US-Bundesstaaten und Personennamen benannt sind. Am Anfang eines jedes Staaten- Kapitels erscheint eine Suchanzeige für einen entlaufenen Sklaven. Die Geschichte wird im auktorialen Stil erzählt. Whitehead beschreibt in nüchterner bildhafter Sprache die grausamen Geschehnisse die in der Zeit der dunkelsten Geschichte Amerikas stattfanden. Er erhielt dafür den National Book Award 2016 und den Pulitzer Preis 2017.
    Der Anfang über Ajarry, Coras Grossmutter, ihre Mutter und Coras Kinderzeit und wie sie sich in der Sklavengemeinschaft auf der Baumwollfarm in Georgia behauptet fand ich ungemein spannend, spannend beginnt auch ihre Flucht und was dazu führte. Leider lässt die Spannung zwischendurch nach um am Ende wieder anzuziehen. Leider konnte ich der Geschichte nicht immer folgen, denn der Verlauf wurde durch die Personenkapitel die dazwischen gestreut waren unterbrochen. Das Leben von Charakteren die an diesem Punkt schon verstorben waren wurde aufgegriffen, auch kam es vor, dass Cora bei ihrer Flucht schon an einem anderen Ort angekommen war mit anderem Setting und Personen, im nächsten Kapitel aber beschrieben wurde wie ihre Befreiung von Statten ging. M.E. sind die Kapitel im Roman etwas unglücklich angeordnet. Gut fand ich, dass das Schicksal von Mabel am Ende noch aufgeklärt wurde, was mich wieder mit der Geschichte versöhnt hat. Homo, homini lupus – der Mensch, dem Menschen ein Wolf. So zitiert Plautus und so wird es im vorliegenden Buch auch aufs Grausamste und grauenvoll beschrieben. Die Lektüre hat mich sehr betroffen gemacht, gefesselt und tief bewegt. Die Geschichte der Underground Railroad und des Abolitionismus wird mich wohl auch noch einige Zeit beschäftigen. Die Underground Railroad wird im Buch als eine tatsächliche „Untergrundbahn“ beschrieben, was sie in Wirklichkeit aber nicht war. Zwischen 1810 und 1860 wurde durch dieses „Fluchtnetzwerk“ mit geheimen Routen, geheimen Stationen und Menschen die für ihre Hilfe mit dem Leben bezahlten, 50 000 Sklaven vom Süden in die freien Nordstaaten und Kanada gebracht. Bisher wusste ich nicht, dass es diese „Fluchthilfe“ gab und ich bin dankbar, dass ich es durch diesen Roman erfahren durfte.
    Es handelt sich hier absolut um kein Wohlfühlbuch“, sondern um eine Lektüre, die zum Nachdenken anregt, ja etwas für danach mitgibt. Eine absolute Kaufempfehlung, für die Leser die sich für die Bewegung zur Abschaffung der Sklaverei interessieren, die etwas über die „Underground Railroad“ erfahren wollen. Und von mir 4 von 5 möglichen Sternen.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    wusl, 20.08.2017

    Als Buch bewertet

    In das Buch „Underground Railroad“ von Colson Whitehead hatte ich sehr grosse Erwartungen. Zum einen, da es dieses Jahr den Pulitzerpreis gewonnen hat und zum anderen, weil es eine hochinteressante Geschichte zum Hintergrund nimmt. Viele Sklaven die auf den Baumwollplantagen Georgias im Süden der Vereinigten Staaten lebten, versuchten immer wieder in den Norden des Landes zu fliehen. Sie bauten dazu eine geheime Fluchtstrasse auf, auf der die Flüchtlinge Unterstützung und Schutz finden konnten gegen die Weissen, die sie versuchten wieder einzufangen. Am Beispiel der jungen Cora wird diese Geschichte geschildert.

    Der Autor gehört selbst der afroamerikanischen Gesellschaft an und hat dieses Thema sicherlich auch gewählt, um von den Leiden seiner Vorfahren zu erzählen. Er hat sich intensiv mit der Materie beschäftigt und versucht nicht nur über die Flucht sondern über viele Aspekte der Sklaverei zu sprechen. Das Buch ist sehr anspruchsvoll geschrieben und auch wenn man schon einiges von der damaligen Zeit weiss, gibt es noch viele Details und Hintergründe, die mir neu waren und mich erschüttert haben.

    An einigen Stellen war ich mir nicht ganz sicher, wie viel wirklich der Wahrheit entsprach oder vom Autor etwas verfremdet wurde. Mir hätte es gefallen, wenn man hier noch mehr Klarheit erhalten hätte.

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  • 5 Sterne

    Danny R., 21.08.2017

    Als Buch bewertet

    Cora lebt als Sklavin auf einer Baumwollplantage in Georgia, der Randall-Farm. Das Leben ist hart, die Schwarzen werden behandelt wie Tiere und alle träumen von der Flucht in den Norden. Aber wie soll die Flucht gelingen? Cora hört von der Underground Railroad, einem geheimen Fluchtnetzwerk. Zusammen mit einem weiteren Sklaven, der sie auf diese Möglichkeit aufmerksam gemacht hat, wagt Cora die Flucht. Durch Helfer gelangen die beiden auf einen geheimen, unterirdischen Bahnhof und die gefährliche Reise beginnt...

    Colson Whitehead schildert sehr realistisch das Martyrium der Sklaven auf der Randall-Farm. Alle Charaktere sind sehr gut dargestellt. Besonders ist mir Cora ans Herz gewachsen, da man mit ihr zusammen die gefährliche Reise antritt.

    Toll fand ich die Idee des Autors, die “Underground Railroad” als wirkliche Eisenbahnlinie im Untergrund darzustellen. Eigentlich ist der Begriff der “Railroad” ja nur symbolisch gemeint. Obwohl das Netzwerk gut organisiert war, musste Cora immer Angst vor den Sklavenfängern haben. Ihre Flucht war mitreissend, dramatisch und und spannend zu verfolgen. Es ist beeindruckend, wie vielen Gefahren sich die Helfer ausgesetzt haben um den Sklaven die Flucht zu ermöglichen.

    Da es auch in der heutigen Welt Rassismus sowie Ausbeutung und Verfolgung gibt, ist die Thematik des Buches auch heute noch aktuell. Ein Roman, der aufrüttelt, berührt, nachdenklich macht und noch länger nachwirkt....

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  • 5 Sterne

    Danny R., 21.08.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Cora lebt als Sklavin auf einer Baumwollplantage in Georgia, der Randall-Farm. Das Leben ist hart, die Schwarzen werden behandelt wie Tiere und alle träumen von der Flucht in den Norden. Aber wie soll die Flucht gelingen? Cora hört von der Underground Railroad, einem geheimen Fluchtnetzwerk. Zusammen mit einem weiteren Sklaven, der sie auf diese Möglichkeit aufmerksam gemacht hat, wagt Cora die Flucht. Durch Helfer gelangen die beiden auf einen geheimen, unterirdischen Bahnhof und die gefährliche Reise beginnt...

    Colson Whitehead schildert sehr realistisch das Martyrium der Sklaven auf der Randall-Farm. Alle Charaktere sind sehr gut dargestellt. Besonders ist mir Cora ans Herz gewachsen, da man mit ihr zusammen die gefährliche Reise antritt.

    Toll fand ich die Idee des Autors, die “Underground Railroad” als wirkliche Eisenbahnlinie im Untergrund darzustellen. Eigentlich ist der Begriff der “Railroad” ja nur symbolisch gemeint. Obwohl das Netzwerk gut organisiert war, musste Cora immer Angst vor den Sklavenfängern haben. Ihre Flucht war mitreissend, dramatisch und und spannend zu verfolgen. Es ist beeindruckend, wie vielen Gefahren sich die Helfer ausgesetzt haben um den Sklaven die Flucht zu ermöglichen.

    Da es auch in der heutigen Welt Rassismus sowie Ausbeutung und Verfolgung gibt, ist die Thematik des Buches auch heute noch aktuell. Ein Roman, der aufrüttelt, berührt, nachdenklich macht und noch länger nachwirkt....

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  • 5 Sterne

    Tamaru, 29.10.2017

    Als Buch bewertet

    Cora

    Dieses Buch ist nicht einfach zu lesen, denn die Geschichte des Sklavenmädchens Cora, dass von der Freiheit träumt, ist unglaublich ergreifend und teilweise schmerzhaft.
    Cora, als Sklavin geboren, von der Mutter verlassen, wächst auf der Randall-Plantage auf und muss dort,genau wie die anderen Sklaven, unglaubliches Leid erdulden. Doch eines Tages erfährt sie von der Underground Railroad, einer Untergrundbahn, mit deren Hilfe Sklaven in die Freiheit entkommen können. Sie beschliesst zusammen mit Caesar die Flucht zu wagen, und es beginnt ein Abenteuer mit vielen Höhen und Tiefen. Jedesmal wenn sie denkt, dass sie es geschafft hat ein neues Leben zu beginnen schlägt das Schicksal erneut erbarmungslos zu, und sie muss erneut fliehen. Doch Cora gibt nicht auf, sie kämpft für Ihre Freiheit, auch wenn sie dafür schreckliche Dinge tun muss. Und immer wieder trifft sie auf Menschen, die ihr helfen und sich damit selbst in Gefahr begeben. Sie weiss nie wer Freund und wer Feind ist, wer wird ihr helfen und wer wird sie verraten.
    Eine unglaublich ergreifende Geschichte die tief unter die Haut geht. Die Stellen in denen von Folterung und Ermordung der Sklaven berichtet wird sind grausam, brutal und nur schwer zu ertragen. Denn man weiss, dass das keine Fiktion des Autors ist, sondern sich genau so und noch schlimmer zugetragen hat.

    Ein Buch das zum Nachdenken anregt und noch lange nachklingt.

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  • 5 Sterne

    Tamaru, 29.10.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Cora
    Dieses Buch ist nicht einfach zu lesen, denn die Geschichte des Sklavenmädchens Cora, dass von der Freiheit träumt, ist unglaublich ergreifend und teilweise schmerzhaft. Cora, als Sklavin geboren, von der Mutter verlassen, wächst auf der Randall-Plantage auf und muss dort,genau wie die anderen Sklaven, unglaubliches Leid erdulden. Doch eines Tages erfährt sie von der Underground Railroad, einer Untergrundbahn, mit deren Hilfe Sklaven in die Freiheit entkommen können. Sie beschliesst zusammen mit Caesar die Flucht zu wagen, und es beginnt ein Abenteuer mit vielen Höhen und Tiefen. Jedesmal wenn sie denkt, dass sie es geschafft hat ein neues Leben zu beginnen schlägt das Schicksal erneut erbarmungslos zu, und sie muss erneut fliehen. Doch Cora gibt nicht auf, sie kämpft für Ihre Freiheit, auch wenn sie dafür schreckliche Dinge tun muss. Und immer wieder trifft sie auf Menschen, die ihr helfen und sich damit selbst in Gefahr begeben. Sie weiss nie wer Freund und wer Feind ist, wer wird ihr helfen und wer wird sie verraten. Eine unglaublich ergreifende Geschichte die tief unter die Haut geht. Die Stellen in denen von Folterung und Ermordung der Sklaven berichtet wird sind grausam, brutal und nur schwer zu ertragen. Denn man weiss, dass das keine Fiktion des Autors ist, sondern sich genau so und noch schlimmer zugetragen hat. Ein Buch das zum Nachdenken anregt und noch lange nachklingt.

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  • 5 Sterne

    Tara, 20.08.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Ein dunkles Stück Geschichte

    „Underground Railroad“ des New Yorker Autoren Colson Whitehead ist ein bewegendes Buch in dem ein dunkles Stück amerikanischer Geschichte ehrlich und erschreckend schonungslos erzählt wird.

    In dem Buch geht es um die Sklavin Cora. Sie will gemeinsam mit einem anderen Sklaven – Caesar- mit der Underground Railroad von einer Baumwollplantage in Georgia flüchten. Die Plantage gehört den Brüdern Randall, deren abartiger Einfallsreichtum zur Bestrafung der Sklaven widerlich und erschreckend ist.
    Während der Flucht ergeben sich viele unerwartete Wendungen. Cora muss feststellen, dass es unterschiedliche Arten von Freiheit gibt und sie auch nach ihrer Flucht nicht wirklich frei ist.

    Die Underground Railroad war ursprünglich ein Netzwerk, das den Sklaven auf der Flucht helfen sollte und über das Botschaften und Informationen ausgetauscht wurden.

    Der Schreibstil von Colson Whitehead ist sachlich und distanziert. Trotzdem ist das Buch spannend und berührt. Permanent wird man zwischen Sicherheit, Angst, Hoffnung, Verrat und Resignation konfrontiert.

    Mit diesem Buch macht der Autor auf ein Thema aufmerksam, das viel zu oft in den Hintergrund gerät. Zu Recht wurde dieses Buch mit dem Pulitzer Preis 2017 ausgezeichnet.

    Ein lohnenswertes Werk, das 5 Sterne verdient hat und das mich auch nach dem Lesen noch lange beschäftigt hat.

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  • 4 Sterne

    Landkartenleser, 12.09.2017

    Als Buch bewertet

    Schonungslos und kritisch

    Inhalt:
    In "Underground Railroad" erzählt Colson Whitehead die Geschichte der jungen Cora auf der Flucht hinaus aus der Sklaverei in Richtung Norden. Auf der Randall-Plantage aufgewachsen, ist sie jeden Tag der Gewalt und Willkür der Plantagenbesitzer und Leidensgenossen ausgesetzt. Doch eines Tages kommt Caesar zu ihr und bittet sie mit ihr zu flüchten. Nichts ahnend was ihr bevor steht, entschliesst Cora sich dazu ihn zu begleiten und somit in die Fussstapfen ihrer Mutter zu treten. Dabei trifft sie immer wieder auf Menschen, die ihr helfen, aber auch auf solche, die es nicht gut mit ihr meinen. Doch sie wird auch Passagierin eines Zuges, der sie in eine Zukunft in Freiheit zu transportieren vermag.

    Cover und Aufmachung:
    Ein auf den ersten Blick so wunderschönes Cover mit einer sehr passenden Schriftauswahl, welches ein Hingucker in jeder Buchhandlung werden wird. Doch schaut man es genauer an, zeigt es ein einfaches kleines Holzhaus, möglicherweise auf einer der Plantagen. Der Sternenhimmel könnte für die dunkeln Zeiten Amerikas stehen, aber womöglich sollte man den endlosen Himmel und die hellen Sterne besser als ein Symbol für Freiheit und eine aussichtsreiche Zukunft betrachten, welche Cora bevorstehen könnte. Vielleicht aber auch nur als eine Nacht, in der eine junge Frau all ihren Mut aufbringt und sich zur Flucht entscheidet.
    Ich empfinde das Cover, als auch den Satz als sehr gelungen.

    Meine Meinung:
    In "Underground Railroad" berichtet Colson Whitehead schonungslos, was Cora auf ihrer Flucht zustösst und auch, was ihr in ihrer Vergangenheit widerfahren ist. Er beschönigt nichts und spricht neben der Versklavung der farbigen Menschen, auch den Mord und die Vertreibung der Ureinwohner an. All seine Worte sind so gewählt, dass man sie auch in die heutige Zeit übertragen kann, womit er offen Kritik an der derzeitigen Situation und der Vergangenheit der Vereinigten Staaten ausübt.
    Als Metapher für das als "Underground Railroad" bezeichnete Hilfsnetzwerk, welches real existierte, lässt er seine Protagonistin mit einem Zug von Station zu Station reisen. Und jede dieser Stationen hält ganz neue Eindrücke und Gefahren für Cora bereit.
    Zwischen den Staaten-Kapiteln sind immer wieder Kapitel über verschiedene Personen angebracht. Anfangs war dies verwirrend, doch im Nachhinein betrachtet, fügen diese sich gut in die Geschichte ein.
    Whitehead hat einen sehr besonderen, einprägsamen, doch ebenfalls anspruchsvollen Schreibstil, wodurch immer ein paar Seiten nötig waren, um diesem wieder folgen zu können.
    Der Mittelteil war eher zähflüssiger und kann wohl als Ruhe vor dem Storm bezeichnet werden, denn die letzen einhundert Seiten sind noch einmal sehr nervenaufreibend, vor allem das Ende ist aufwühlend und emotional.
    Das Buch erinnert an einen Bericht. Es enthält überwiegend Schilderungen und wenig Gesprochenes zwischen den Charakteren. Teilweise zogen sich Absätze damit doch sehr in die Länge. Dies gleicht Whitehead mit seinem bereits erwähnten Schreibstil und seinem grossartigen Sprachgefühl aus und scheint immer die richtigen, vor allem tiefgründigen, Worte zu finden. Sowohl für Kritik...
    "Geraubte Körper bearbeiteten geraubtes Land" (S. 138)
    ...als auch für hoffnungsvolle Szenen.
    "Mag sein, dass wir den Weg durch den Wald nicht kennen, aber wir können einander aufhelfen, wenn wir hinfallen, und wir werden gemeinsam ankommen." (S. 327)
    Noch nie habe ich in einen Buch so viele Stellen markiert, die mich berührt und nachdenklich gemacht haben.
    Colson Whitehead hat mit seinem Buch einen gut recherchierten, mit viel eigener Kreativität angereicherten, gesellschaftskritischen Roman verfasst.

    Fazit:
    Hemmungslos erzählt Whitehead von der Flucht der jungen Cora, übt Kritik am Staat und begeistert mit seiner Wortwahl. Ein gelungener Roman der nachwirkt und beschäftigt. Das Buch erhält von mir 4,5 von 5 Sternen.

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  • 4 Sterne

    Kaffeeelse, 26.04.2018

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch ist ein dunkler und düsterer Roman über die Sklavin Cora aus den Südstaaten der USA. Es wird über ihre Flucht aus dem grausamen Schicksal der Sklaverei berichtet, dass aber in einer dunklen, fast hoffnungslosen Art, was ich dem Thema gegenüber schon sehr entsprechend fand. Aber der Autor hält sich bei seinem Roman nicht immer an den historischen Tatbestand, er flicht in seine Geschichte noch einige phantastische Elemente ein, was den Reiz der Geschichte aber noch deutlich erhöht. So ist zum Beispiel die Underground railroad bei ihm eine wirkliche Eisenbahn, was ich vom Erzählerischen echt gelungen empfand. Das ermöglicht wiederum die Reise der Cora wie in Stationen zu beschreiben, sozusagen von Bahnhof zu Bahnhof. Am Anfang des Buches wird erstmal die Ankunft der Grossmutter der Cora in Amerika erzählt, in einem Kapitel mit ihrem Namen als Überschrift. Danach folgt die Schilderung der Umstände der Sklaverei, der Leser erfährt in kleinen Auszügen, was es denn heissen könnte unfrei zu sein, jemandem vollkommen zu willen sein zu müssen, ohne irgendetwas dagegen tun zu können und auch niemanden zu haben, der einem helfen könnte. Das wird erzählt über die folgende Generation, das heisst über die Mutter von Cora, Mabel und dann später über Cora selbst. Was mir an diesem Teil besonders gefallen hat, das der Autor nicht bei dem allseits beliebten Schwarz=Gut und Weiss=Böse bleibt, es werden auch die Konflikte innerhalb der Sklaven gezeigt. Und das ganze Kapitel wird mit der Überschrift des Bundesstaates versehen, in dem es spielt. Ein Vorgehen das sich wiederholt, erst ein Kapitel mit einem Namen als Überschrift, dahinter die Geschichte der betreffenden Person, welche zeitlich nicht unbedingt an den Erzählstrang anknüpft, dann wieder ein Bundesstaat als Titel und die Geschichte wird da fortgeführt. Cora entschliesst sich schliesslich durch gewisse Veränderungen in der Plantagenstruktur zur Flucht, und die Stationen kommen zum Tragen. Die erste Station ist ein Städtchen in South Carolina, erstmal eine Idylle, Weisse und Schwarze leben ohne Probleme zusammen, später kommen dann medizinische Experimente ans Tageslicht. Die nächste Station ist ein Städtchen in North Carolina, hier lebt sie in einem Dachboden eingesperrt, versteckt, weil hier eine ausufernde Entwicklung zwischen Schwarz und Weiss passierte, in Massaker an der schwarzen Bevölkerung mündend, die weisse Bevölkerung sich gegenseitig bespitzelt, wegen eventuellem Verstecken von Schwarzen, jeden Freitag gibt es Volksfeste mit anschliessendem Töten von Schwarzen. Die ehemalige Rolle der Schwarzen wird von ärmeren weissen Bevölkerungsschichten (Iren) übernommen. Beide Situationen in den Stationen empfand ich als Allegorien, beides kann man auch in späteren (oder wahlweise auch in früheren) Zeiten in der Geschichte der Menschheit wiederfinden. Und es geht auch so weiter. Auch in den weiteren Orten kann man andere Dinge erkennen. Die Gedanken schweifen immer wieder ab, man kann nur sagen toll gemacht Herr Whitehead !! Sehr beeindruckt hat mich auch, wie es im Buche heisst, das die weisse Rasse sich zum Herren erklärt über Schwarze und Indianer, und ausrotten muss, was sich nicht anpasst. Auch das empfinde ich als sehr allegorisch, man sollte sich nur mal überlegen, was auf dieser Welt passiert wäre, wenn Europa nicht angefangen hätte, die Welt zu entdecken und zu kolonisieren. Oder noch besser, die kulturelle Entwicklung in Griechenland/Rom wäre so nicht passiert, und Europa wäre über Kreta beeinflusst worden. Fragen über Fragen ... Etwas schade fand ich das Coras Reise in diesem Buch zu keinem Ende kommt, aber etwas positiveres passt wahrscheinlich auch nicht so recht zum Thema.


    Was für ein wundervolles Buch !! Unbedingt Lesen !

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  • 4 Sterne

    Silvia K., 24.08.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Coras spektakuläre Flucht Richtung Norden

    Das Buch "Underground Railroad" von Colson Whitehead hat mich seines Themas wegen sofort in seinen Bann gezogen. Das Cover finde ich gut gelungen. Die weisse Schrift und die grosse Schriftgrösste vor dem dunklen Hintergrund springt einem sofort ins Auge. Das Gebäude unter dem Nachthimmel könnte zu einer Station der Underground Railroad gehören, die im Buch eine wichtige Stellung einnimmt. Diese ist ein geheimes Netzwerk von Fluchtrouten, Treffpunkten, sicheren Unterschlupfen und Unterstützern aus unterschiedlichsten Bevölkerungsteilen, das den Sklaven zur Flucht verhilft und sie durchs ganze Land vom Süden in den Norden schleust. Alle kennen immer nur die nächsten Schritte und nie den ganzen Plan. Der Autor nimmt den Begriff wörtlich und baut diese in seiner Geschichte in Form echter Waggons, echten Stationen und echten Schaffnern auf, was jedoch so in Wirklichkeit nicht der Fall war, vielmehr erfolgt die Flucht über Tage auf anderen Fortbewegungsmitteln, was ich etwas schade finde. Seine Auslegungsweise klingt zwar spektakulär, eine Erzählung mit den tatsächlichen Begebenheiten hätte mir jedoch besser gefallen.

    Die Geschichte um Cora, einer etwa 16 Jahre alten Sklavin auf einer Baumwollplantage, habe ich mit grosser Bestürzung, Interesse, Spannung und Mitgefühl verfolgt. Das Thema Sklaverei im 18. und 19. Jahrhundert in den Vereinigten Staaten von Amerika war mir bisher in dieser Form nicht bekannt und ich war schockiert, was ich darüber alles erfahren habe und der Autor erreicht damit definitiv, dass der Verständnishorizont des Lesers erweitert wird. Der Autor hat weitere wichtige Themen erörtert, z.B. die Bevölkerungskontrolle in Form von Zwangssterilisation. Nachdem man Coras Leben auf der Baumwollplantage in Georgia kennen gelernt hat, nimmt der Autor den Leser in längeren Kapiteln mit auf deren Flucht über South Carolina, North Carolina, Tennessee und Indiana bis in den Norden. Dazwischen lernt man in kürzeren Kapiteln Personen besser kennen, die in der Geschichte ebenfalls eine tragende Rolle spielen, auch den Grund des Verschwindens von Mabel, Coras Mutter, die ebenfalls geflüchtet ist, es vermeintlich als erste Sklavin bisher geschafft hat, tatsächlich zu entkommen, und Cora alleine ihrem Schicksal überliess. In jedem der Staaten erlebt Cora eine andere Einstellung flüchtigen Sklaven gegenüber und erlebt so von grosser Hilfsbereitschaft bis zu monatelanger Gefangennahme im Spitzbogen eines Speichers alle möglichen Szenen und wird unterwegs nicht nur einmal vom Sklavenjäger aufgespürt, der alles daran setzt, sie seinem Besitzer zurück zu bringen, wo eine grausame Strafe bis hin zum Tod auf sie wartet.

    Der Schreibstil hat mir grundsätzlich gut gefallen. Durch die Gestaltung der Kapitel und Rückblicke bekommt man einen sehr umfassenden Einblick und kann sich ein sehr gutes Bild von allem machen. Die Darstellung der Grausamkeit des Themas fand ich in sehr guter Form gewählt, man fühlt definitiv mit den Sklaven, aber auch mit den Stationsvorstehern und Mitgliedern der Underground Railroad, die für die Rettung der Sklaven ihr Leben riskieren, mit. Jedoch gab es zwischendurch auch Passagen, die für mich schwer zu lesen waren und grosse Konzentration erforderten. Auch die grosse Anzahl der vorkommenden Personen hat mich manchmal etwas verwirrt. Alles in allem hat mir der Roman sehr gut gefallen und mein geschichtliches Wissen erweitert. Ich kann dieses Buch definitiv empfehlen!

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  • 4 Sterne

    Silvia K., 24.08.2017

    Als Buch bewertet

    Coras spektakuläre Flucht Richtung Norden

    Das Buch "Underground Railroad" von Colson Whitehead hat mich seines Themas wegen sofort in seinen Bann gezogen. Das Cover finde ich gut gelungen. Die weisse Schrift und die grosse Schriftgrösste vor dem dunklen Hintergrund springt einem sofort ins Auge. Das Gebäude unter dem Nachthimmel könnte zu einer Station der Underground Railroad gehören, die im Buch eine wichtige Stellung einnimmt. Diese ist ein geheimes Netzwerk von Fluchtrouten, Treffpunkten, sicheren Unterschlupfen und Unterstützern aus unterschiedlichsten Bevölkerungsteilen, das den Sklaven zur Flucht verhilft und sie durchs ganze Land vom Süden in den Norden schleust. Alle kennen immer nur die nächsten Schritte und nie den ganzen Plan. Der Autor nimmt den Begriff wörtlich und baut diese in seiner Geschichte in Form echter Waggons, echten Stationen und echten Schaffnern auf, was jedoch so in Wirklichkeit nicht der Fall war, vielmehr erfolgt die Flucht über Tage auf anderen Fortbewegungsmitteln, was ich etwas schade finde. Seine Auslegungsweise klingt zwar spektakulär, eine Erzählung mit den tatsächlichen Begebenheiten hätte mir jedoch besser gefallen.

    Die Geschichte um Cora, einer etwa 16 Jahre alten Sklavin auf einer Baumwollplantage, habe ich mit grosser Bestürzung, Interesse, Spannung und Mitgefühl verfolgt. Das Thema Sklaverei im 18. und 19. Jahrhundert in den Vereinigten Staaten von Amerika war mir bisher in dieser Form nicht bekannt und ich war schockiert, was ich darüber alles erfahren habe und der Autor erreicht damit definitiv, dass der Verständnishorizont des Lesers erweitert wird. Der Autor hat weitere wichtige Themen erörtert, z.B. die Bevölkerungskontrolle in Form von Zwangssterilisation. Nachdem man Coras Leben auf der Baumwollplantage in Georgia kennen gelernt hat, nimmt der Autor den Leser in längeren Kapiteln mit auf deren Flucht über South Carolina, North Carolina, Tennessee und Indiana bis in den Norden. Dazwischen lernt man in kürzeren Kapiteln Personen besser kennen, die in der Geschichte ebenfalls eine tragende Rolle spielen, auch den Grund des Verschwindens von Mabel, Coras Mutter, die ebenfalls geflüchtet ist, es vermeintlich als erste Sklavin bisher geschafft hat, tatsächlich zu entkommen, und Cora alleine ihrem Schicksal überliess. In jedem der Staaten erlebt Cora eine andere Einstellung flüchtigen Sklaven gegenüber und erlebt so von grosser Hilfsbereitschaft bis zu monatelanger Gefangennahme im Spitzbogen eines Speichers alle möglichen Szenen und wird unterwegs nicht nur einmal vom Sklavenjäger aufgespürt, der alles daran setzt, sie seinem Besitzer zurück zu bringen, wo eine grausame Strafe bis hin zum Tod auf sie wartet.

    Der Schreibstil hat mir grundsätzlich gut gefallen. Durch die Gestaltung der Kapitel und Rückblicke bekommt man einen sehr umfassenden Einblick und kann sich ein sehr gutes Bild von allem machen. Die Darstellung der Grausamkeit des Themas fand ich in sehr guter Form gewählt, man fühlt definitiv mit den Sklaven, aber auch mit den Stationsvorstehern und Mitgliedern der Underground Railroad, die für die Rettung der Sklaven ihr Leben riskieren, mit. Jedoch gab es zwischendurch auch Passagen, die für mich schwer zu lesen waren und grosse Konzentration erforderten. Auch die grosse Anzahl der vorkommenden Personen hat mich manchmal etwas verwirrt. Alles in allem hat mir der Roman sehr gut gefallen und mein geschichtliches Wissen erweitert. Ich kann dieses Buch definitiv empfehlen!

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  • 5 Sterne

    skiaddict7, 23.09.2017

    Als Buch bewertet

    Colson Whiteheads "Underground Railroad" hat mich extrem beeindruckt. Er erzählt die Geschichte von der Sklavin Cora, die auf einer Baumwoll Plantage in Georgia geboren wird. Ihre Mutter flüchtet als sie noch ein Kind ist, und Cora muss auf der Plantage fortan alleine für sich sorgen. Irgendwann fasst sie den Mut, ebenfalls wegzulassen. Sie verlässt gemeinsam mit Cäsar, ebenfalls ein Sklave, die Plantage. Ihr Ziel ist vor allem weg von der Plantage, weg von den Sklavenfängern, Richtung Norden, zu einem besseren Leben. Cora kommt durch verschiedenste Bundesstaaten, jedes mal wenn sie sich sicher fühlt muss sie jedoch wieder weglaufen. Unterwegs ist sie auf die Hilfe verschiedener Leute angewiesen. Doch wer einem Sklaven hilft wird ebenso bestraft wie ein Sklave der wegläuft...

    Colson Whitehead ist mit diesem Buch wirklich ein Meisterwerk gelungen. Er schafft es, dieses schwierige Thema von verschiedenen Seiten zu beleuchten. Ich war zuerst skeptisch, weil er den Underground Railroad tatsächlich als richtigen Zug darstellt, das hat mich beim Lesen jedoch nicht gestört. Ich kann dieses Buch jedem nur empfehlen!

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  • 4 Sterne

    KH, 01.09.2017

    Als Buch bewertet

    Cora ist eine Sklavin, wie ihre Grossmutter und Mutter zuvor. Mabel, ihre Mutter hat den Schritt gewagt und ist geflohen, liess ihr Kind in der harten Welt der Sklavenplantage zurück. Cora hasst dafür ihre Mutter, wird aber dadurch auch hart genug, um die Gewalt und Ungerechtigkeit der Sklaverei zu ertragen. Missgunst der anderen Sklaven und Willkür der weissen Herren sind das tägliche Brot. Wer nicht spurt, wird bestraft. Wer keine Fürsprecher hat, wird unterdrückt. Flucht scheint ein tödliches Unterfangen zu sein. Doch es gibt einen Hoffnungsschimmer...die underground railroad. Ein komplexes Fluchtsystem aufgebaut von Gegnern der Sklaverei. Das weitreichende Netz sit für Cora der letzte Strohhalm. Als sie endlich einen Begleiter findet, macht sie sich auf den Weg. Helfer unterwegs bringen Cora scheinbar ausser Reichweite der Gefangenschaft. Doch ein Sklavenjäger, der die scheinbar erfolgreiche Flucht Mabels nie verziehen hat, macht sich auf die brutale Jagd nach den Entflohenen.
    Whitehead beschreibt in seinem historischen Sklavenroman die ganze Härte des Sklavenalltags. Brutale Szenen werden so trocken eingeflochten, dass der Leser die Alltäglichkeit dieser Vorfälle, mit jeder Schilderung zu spüren bekommt. Das ist teilweise beklemmend, aber notwendig, um die Verhältnisse zu verstehen. Der Autor legt seinen Schwerpunkt auf einzelne Personen, so wird der Sklavenjäger in seiner verqueren Mischung aus Berufsethos und Fanatismus als Beispiel der Gleichgültigkeit gegenüber dem Leben der Schwarzen dargestellt. Ein Leben wird aufgerechnet zum Aufwand einer Jagd. Doch auch der Hass und Neid der Sklaven untereinander wird thematisiert. Das Böse herrscht in allen Schichten, Verrat wird dort begangen, wo er dem eigenen Überleben hilft. Sogar der Rassismus untereinander wird offenbart. Das Fluchtsystem, in Wahrheit ein komplexes System von Helfern, mutiert in dem Roman zu einer realen Untergrundbahn und einem verzweigten Netz aus Tunneln. Das ist ein raffinierter Twist, der allerdings nur oberflächlich angerissen wird. Da das System nicht ausreichend genau beschrieben ist, stellt sich die Frage, warum dieser Kunstgriff genutzt wurde. Meiner Ansicht nach eine Veränderung der Geschichte, die nicht notwendig war. Interessanter wäre es gewesen, das tatsächliche Fluchtsystem zu thematisieren.
    Die Sprünge und teilweise stark verkürzte Abhandlung der Abläufe verlangen einen aufmerksamen Leser, der dann aber mit einer authentischen Studie des Sklavenlebens und seiner Protagonisten belohnt wird. In einer Zeit, die geprägt ist von Protektionismus, Ausländerfeindlichkeit und politischen Führern, die von Mauern und dichten Grenzen träumen, ist dieses Buch ein erhobener Finger, der darauf zeigt, was bedroht wird: die Freiheit jedes Menschen, sein Leben zu leben. Es muss nicht die Hautfarbe sein, die einen zum Sklaven macht. Unterdrückung, Neid oder Vorverurteilungen aufgrund religiöser Ansichten oder der Art sein Leben zu leben, reichen aus, um auch in der sogenannten aufgeklärten, modernen Welt ein modernes Sklaventum zu errichten. Mögen uns Bücher wie dieses vor diesen Fehlern bewahren.

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  • 4 Sterne

    solveig, 21.08.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Sklaven und Menschenrechte


    Sie besitzt nichts und hat keinerlei Rechte, nicht einmal über ihre eigene Person darf sie bestimmen: Cora lebt als Sklavin in dritter Generation auf der Randall-Farm in Georgia. Ihr Alltag ist geprägt von harter Arbeit auf den Baumwollfeldern, Gewalt, Furcht. Doch das junge Mädchen ist stark, die Misshandlungen haben sie noch nicht gebrochen. Und so vertraut ihr der Leidensgenosse Caesar einen Fluchtplan an, um gemeinsam ihrem trostlosen Dasein zu entkommen. Eines Tages ist es wirklich soweit; gemeinsam mit ihrer Freundin Lovey und Caesar gelingt ihr die Flucht. Es wird ein langer, gefährlicher Weg in die Freiheit, den nur einer von ihnen überlebt.
    Beeindruckend realistisch schildert Colson Whitehead das Martyrium der Sklaven auf den Plantagen. Erschreckend wirkt die Denkweise eines Grossteils weisser Zeitgenossen Coras; die weisse „Herrenrasse“, ihre Auslegung der Menschenrechte (festgelegt 1776 in den „Virginia Bill of Rights“) und die Rechte, die sie für sich selbst daraus ableiten, befremden uns. Auf mitreissende Art versteht es der Autor, den Leser in Coras Geschichte zu verwickeln und ihn auf ihre entbehrungsreiche und gefahrvolle Flucht mitzunehmen. Er hat ihr Schicksal, eingebunden in die politischen und gesellschaftlichen Bedingungen der Mitte des 19. Jahrhunderts, überzeugend und authentisch ausgearbeitet. Der Roman wirkt „rund“.
    Vor diesem Hintergrund erscheint die Arbeit der „Underground Railroad“, eines gut organisierten Netzwerkes von Fluchthelfern für entlaufene Negersklaven, das bis 1865 erfolgreich funktionierte, als imposante menschliche Leistung; denn auch die Helfer setzten ihr Leben aufs Spiel, wenn sie als solche erkannt oder denunziert wurden. Der Name „Underground Railroad“ diente als Symbol; die Helfer agierten unter Decknamen wie „Stationsvorsteher“ oder „Schaffner“, die seit Bestehen der ersten Eisenbahnlinien aus diesem Bereich entlehnt wurden. Doch der Autor lässt die „Underground Railroad“ wortwörtlich, als tatsächliche Maschinerie, existieren in einer Zeit, in der an eine echte Untergrundbahn, wie wir sie heute kennen, noch gar nicht zu denken war. Ich habe sie als eine Art Verfremdungseffekt verstanden, der das Thema des Romans aus seinem historischen Kontext löst und zeitübergreifend werden lässt; Vergleiche zu früheren Ereignissen, aber auch zu ganz aktuellen Thematiken werden herauf beschworen. Die Verfolgung und Entrechtung von Menschen, Rassismus, Ausbeutung, Folter gehören leider nicht nur der Vergangenheit an. Überall in unserer modernen Welt finden sich Beispiele.
    Ein anspruchsvolles Buch, das den Leser aufrüttelt und dem Leid Verfolgter in der Welt wieder mehr Aufmerksamkeit zuteil werden lässt.

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  • 4 Sterne

    LadyIceTea, 08.10.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Mit der falschen Hautfarbe geboren

    Cora ist nur eine von unzähligen Schwarzen, die auf den Baumwollplantagen Georgias schlimmer als Tiere behandelt werden. Alle träumen von der Flucht – doch wie und wohin? Da hört Cora von der Underground Railroad, einem geheimen Fluchtnetzwerk für Sklaven. Über eine Falltür gelangt sie in den Untergrund und es beginnt eine atemberaubende Reise, auf der sie Leichendieben, Kopfgeldjägern, obskuren Ärzten, aber auch heldenhaften Bahnhofswärtern begegnet. Jeder Staat, den sie durchquert, hat andere Gesetze, andere Gefahren. Wartet am Ende wirklich die Freiheit?

    Es fällt mir wirklich schwer, dieses Buch zu bewerten. Wer bin ich denn, dass ich einen Pulitzerpreisträger kritisiere? Aber trotzdem geht es hier um den eigenen Geschmack und das Empfinden eines Buchs beim Lesen.
    Ich verstehe, warum dieses Buch den Preis gewonnen hat. Dieses Thema ist leider in Amerika immer noch sehr aktuell und auch in Deutschland wird das Thema Rassismus immer grösser. Colson Whitehead führt uns durch eine Zeit, in der ein Umschwung beginnt. Die ersten Menschen kämpfen für die Schwarzen und es gibt immer mehr die Frei sind. Gleichzeitig beginnt jedoch die Massentötung der Sklaven und die Rassentrennung auf den Strassen. Eine Zeit, die viele wahrscheinlich am liebsten aus ihrem Gedächtnis streichen würden.
    Ich habe zu Beginn nur schwer in dieses Buch hineingefunden. Fast das erste Drittel habe ich mich ein wenig gequält und nahezu gelangweilt. Der Schreibstil war mir zu sachlich, zu emotionslos. Ich habe zwar gelesen, was dort passiert aber es kam mir eher vor, wie ein Schulaufsatz, denn wie die Geschichte einer Frau, die das Schlimmste ertragen muss.
    Ich habe weitergelesen, weil ich wissen wollte, warum dieses Buch einen Preis gewonnen hat. Nach diesem ersten Drittel wird das Buch wieder spannender. Cora ist auf der Flucht und erlebt und überlebt die unterschiedlichsten Menschen. In dieser Phase lernen wir die verschiedenen Denk- und Handelsweisen der Menschen kennen. Colson Whitehead hat die Stimmung und Gedanken der Menschen gut eingefangen und wiedergegeben.
    Zum Ende hin zog es sich ein wenig und mit zunehmend weniger Seiten fragte ich mich, wohin die Geschichte führt und was sie uns sagen möchte.
    Als ich dann das Ende erreicht habe, habe ich verstanden, dass die Geschichte einfach eine Erinnerung, ein Mahnmal an die damalige Zeit sein soll und das sich jeder Leser selbst überlegeben muss, was diese Geschichte ihm sagen soll.
    Ein gutes und wichtiges Buch, mit einem nicht ganz einfachen Schreibstil.

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