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  • 4 Sterne

    Gelinde R., 21.08.2017

    Als Buch bewertet

    Underground Railroad, von Colson Whitehead

    Cover:
    Passend zum Buch, dunkel, nüchtern, ein Geheimnis verbergend.

    Inhalt:
    Cora lebt das traurige, schreckliche Leben einer Sklavin auf einer Baumwollplantage im Süden der USA (um die „Blütezeit“ der Sklaverei, ein dunkler Teil der Geschichte).
    Mit Mut und viel Glück, gelingt ihr zusammen mit Caesar die Flucht.
    Doch ein berüchtigter Sklavenjäger, Ridgeway, heftet sich an ihre Fersen. Denn schon Coras Mutter gelang die Flucht und er hat sie nie gefunden. Was ihn persönlich besonders antreibt.
    Die Underground Railroad, wird für Cora immer wieder zur Rettung.
    Aber wird sie den weiten Weg vom Süden in den vermeintlich sicheren Norden schaffen…………

    Meine Meinung:
    Dies ist mal wieder ein Buch bei dem die Erwartungen (durch die ganzen Vorschusslorbeeren) sehr hoch gesteckt sind. Und irgendwie lande ich dann oft relativ hart. Hier nicht gerade hart, aber ich kann doch keine 5 Sterne vergeben.

    Die Geschichte ist eine Mischung aus historischer Geschichte und fantastischen Elementen. (Ich weiss nicht warum ich musste immer wieder an den „Polarexpress“ denken).
    Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Wenn er auch immer wieder mal Sprünge aufwies, wie bei einer Unterhaltung bei der man zum Abschweifen neigt und von einem Thema zum anderen kommt (es wird nicht immer chronologisch erzählt).
    Es werden sehr viele Personen und Namen genannt, bei denen ich teilweise Schwierigkeiten hatte sie alle zu platzieren.
    Diese Punkte haben meinen Lesefluss immer mal wieder ins stocken gebracht.

    Es wird nichts beschönigt, die menschenverachtende Grausamkeit der Sklaverei wird sehr deutlich, auch mit den unmenschlichsten Strafaktionen, erzählt.
    Cora ist eine sehr junge, kluge und mutige Protagonistin, die durch ihre gute Beobachtungsgabe sehr schnell lernt und sich anpassen kann. Ihre Gedanken gehen in alle Richtungen, und sie lässt sich kein X für ein U vormachen.

    Deshalb hätte ich mir auch ein bisschen mehr emotionale Nähe zu den Protagonisten (den Opfern und auch den vielen Helfern) gewünscht.

    Autor:
    Colson Whitehead, 1969 in New York geboren, ist einer der wichtigsten Autoren der neuen amerikanischen Literatur. Er lebt in Brooklyn.

    Fazit:
    Eine sehr eindringlich erzählte Geschichte der schrecklichen Zeit der Sklaverei in den USA.
    Von mir 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Gelinde R., 21.08.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Underground Railroad, von Colson Whitehead

    Cover:
    Passend zum Buch, dunkel, nüchtern, ein Geheimnis verbergend.

    Inhalt:
    Cora lebt das traurige, schreckliche Leben einer Sklavin auf einer Baumwollplantage im Süden der USA (um die „Blütezeit“ der Sklaverei, ein dunkler Teil der Geschichte).
    Mit Mut und viel Glück, gelingt ihr zusammen mit Caesar die Flucht.
    Doch ein berüchtigter Sklavenjäger, Ridgeway, heftet sich an ihre Fersen. Denn schon Coras Mutter gelang die Flucht und er hat sie nie gefunden. Was ihn persönlich besonders antreibt.
    Die Underground Railroad, wird für Cora immer wieder zur Rettung.
    Aber wird sie den weiten Weg vom Süden in den vermeintlich sicheren Norden schaffen…………

    Meine Meinung:
    Dies ist mal wieder ein Buch bei dem die Erwartungen (durch die ganzen Vorschusslorbeeren) sehr hoch gesteckt sind. Und irgendwie lande ich dann oft relativ hart. Hier nicht gerade hart, aber ich kann doch keine 5 Sterne vergeben.

    Die Geschichte ist eine Mischung aus historischer Geschichte und fantastischen Elementen. (Ich weiss nicht warum ich musste immer wieder an den „Polarexpress“ denken).
    Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Wenn er auch immer wieder mal Sprünge aufwies, wie bei einer Unterhaltung bei der man zum Abschweifen neigt und von einem Thema zum anderen kommt (es wird nicht immer chronologisch erzählt).
    Es werden sehr viele Personen und Namen genannt, bei denen ich teilweise Schwierigkeiten hatte sie alle zu platzieren.
    Diese Punkte haben meinen Lesefluss immer mal wieder ins stocken gebracht.

    Es wird nichts beschönigt, die menschenverachtende Grausamkeit der Sklaverei wird sehr deutlich, auch mit den unmenschlichsten Strafaktionen, erzählt.
    Cora ist eine sehr junge, kluge und mutige Protagonistin, die durch ihre gute Beobachtungsgabe sehr schnell lernt und sich anpassen kann. Ihre Gedanken gehen in alle Richtungen, und sie lässt sich kein X für ein U vormachen.

    Deshalb hätte ich mir auch ein bisschen mehr emotionale Nähe zu den Protagonisten (den Opfern und auch den vielen Helfern) gewünscht.

    Autor:
    Colson Whitehead, 1969 in New York geboren, ist einer der wichtigsten Autoren der neuen amerikanischen Literatur. Er lebt in Brooklyn.

    Fazit:
    Eine sehr eindringlich erzählte Geschichte der schrecklichen Zeit der Sklaverei in den USA.
    Von mir 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Gisela E., 21.11.2017

    Als Buch bewertet

    Verzweifelte Flucht in die Freiheit

    Cora lebt als schwarze Sklavin auf einer Baumwollplantage in Georgia, unter unvorstellbaren und unmenschlichen Bedingungen. Zusammen mit dem Sklaven Caesar macht sie sich auf die Flucht in ein besseres Leben. Mit der Underground Railroad beginnt ihre Suche nach einem Leben in Freiheit, immer wieder gibt es Rückschläge, sie wird gnadenlos verfolgt. Immer wieder kehrt sie zu einer Station der Untergrundbahn zurück, sie lernt Menschen kennen, die ihr gerne helfen, auch unter dem Einsatz des eigenen Lebens, wie auch Menschen, die sie aus den verschiedensten Gründen verfolgen. Wird ihre Flucht erfolgreich sein?

    Das Buch spielt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Underground Railroad gab es wirklich, es war ein Hilfswerk, das Sklaven bei der Flucht aus den Südstaaten in die Freiheit der Nordstaaten half. Verwendet wurde dabei das Vokabular der Bahn, um unerkannt zu bleiben. Der Autor verwendet diese Metapher im eigentlichen Sinn und macht daraus eine echte Eisenbahn. Coras Flucht ist geprägt von einem Wechsel aus vielen kleinen Erfolgen und empfindlichen Rückschlägen. Obwohl sachlich geschrieben, geht die Geschichte unter die Haut, sie lässt niemand kalt, denn der Autor Colson Whitehead spiegelt detailliert die brutalen Lebensbedingungen der Sklaven wieder. Manches davon ist kaum zu ertragen, und manche der Passagen gerät etwas langatmig.

    Die Geschichte spiegelt ein dunkles Kapitel der amerikanischen Geschichte und lässt diese Zeit auf eine äusserst realistische Weise auferstehen. Das Buch ist ausgezeichnet mit dem Pulitzer-Preis 2017, und das kann ich sehr gut nachvollziehen. Deshalb auch von mir, trotz kleiner Mängel, eine Leseempfehlung für ein wichtiges Buch über das dunkle Kapitel der Sklaverei.

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  • 3 Sterne

    Silke J., 21.10.2017

    Als Buch bewertet

    Inhalt

    Cora, deren Grossmutter auf einem Sklavenschiff verschleppt wurde, ist nur eine der unzähligen Schwarzen, die auf den Baumwollplantage Georgias schlimmer als Tiere behandelt werden. Alleträumen von der Flucht - doch wie und wohin? Caesar, ein Leidensgenosse, erzählt Cora von derUnderground Railroad, einem geheimen Fluchtnetzwerk für Sklaven. Über eine Falltür gelangensie in den Untergrund, und es beginnt eine atemberaubende Reise, auf der sie Leichendieben,Kopfgeldjägern, obskuren Ärzten, aber auch heldenhaften Stationsvorstehern begegnen. JederStaat, den sie durchqueren, hat andere Gesetze, andere Gefahren. Wartet hinter der letztenGrenze wirklich die Freiheit?

    Eindruck

    Seite 253 - "So viele Jahre später ist mir der amerkikanische Geist lieber, der jenige, der uns ausder Alten Welt in die neue gerufen hat, damit wir erobern, aufbauen und zivilisieren. Und zer-stören, was zerstört werden muss. Um die unbedeutenderen Rassen emporzuheben. Und wennnicht emporzuheben, dann zu unterwerfen. Und wenn nicht zu unterwerfen, dann auszurotten.Unsere Bestimmung kraft göttlicher Vorschrift - der amerikanische Imperativ."

    Der amerikanische Imperativ - was für ein Witz. Jeder Amerikaner sollte sich einmal mehrumschauen, und sich fragen, ob sein dunkelhäutiger Nachbar nicht vielleicht ein Verwandter ist,weil der Vater, Grossvater oder Urgrossvater vielleicht eine jener jämmerlichen Kreaturen war,der andere Menschen als unwürdirge Rasse tituliert hat, sich aber heimlich, still und leise an denkleinen schwarzen Mädchen vergriffen und sie missbraucht hat. Seine Kinder, die daraus her-vorgekommen sind aber "entsorgt" hat, weil sie ja die Schändlichkeit, die Schwachheit und die Abartigkeit seiner Handlung hat sichtbar werden lassen.
    "Underground Railroad" ist ein weiteres Werk über eine der grössten Widerwärtigkeiten der amerikanischen Geschichte und wenn ich diese Bücher lese, bin ich zwar froh amerikanischeWurzeln zu haben, aber nicht dort aufgewachsen zu sein. Die Arroganz und Abfälligkeit mit dergegen Menschen vorgegangen worden ist, ist auch nach all den Jahrzehnten immer noch nicht zu fassen und zu verstehen. Steckbriefe mit denen geflohene Sklaven denunziert und vogelfreigegeben wurden, Lynchjustiz und Folter bis zum Tod - es ist einfach nur ekelhaft. Vor Augen führen sollten sich alle Rassisten, dass die Wiege der Menschheit Afrika ist, somit sollte jedem klar sein, dass, wenn mit seiner DNA auf Weltreise gehen würde, vielleicht Dinge dabei ansTageslicht kommen, die ihm überhaupt nicht gefallen. So eine genetische Weltreise sollteich an Anbetracht der politischen Strömungen Pflicht werden.
    Colson Whitehead hat uns in seinem Roman auf die Odyssee von Cora mitgenommen, die eine Flucht gewagt hat. Er hat uns an ihren Strapazen, Ängsten aber auch Freuden teilhabenlassen. Allerdings bin ich mit Colsons Scheibstil nicht wirklich klar gekommen. Anfangs fandich es noch sehr gut, dass er auf übermässige Gefühlsduselei verzichtet hat, allerdings war dieGeschichte dann doch gänzlich emotionslos und steif. Die Charaktere sind mir bis zum Endeeher fremd geblieben.Und was mir gar nicht gefallen hat, war die Darstellung der "Underground Railroad" als unter-irdischer Zug. Das ist es definitiv nie gewesen - lediglich die Begriffe wurden genutzt umsich halbwegs sicher zu verständigen - und ich finde damit wurde dieser grossartigenOrganisation, die so wahnsinnig viel für die Sklaven getan hat, zu wenig Rechnung getragen und ich bin der Meinung, dass dieses Buch eine solche Darstellung nicht nötig gehabt hätte. Die Arbeit, die Gefahren, der Mut und die Courage der vielen Menschen die unter Einsatz ihres eigenen Lebens so vielen und doch so wenigen geholfen haben, kam mir viel zu kurz.

    Fazit

    Gutes Buch über eine grandiose Organisation der Vereinigten Staaten, das mich aber leider wegen der steifen, hölzernen Schreibweise und der Fiktion eines unterirdischen Zuges nicht hatmitreissen können.

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  • 3 Sterne

    C.P., 30.11.2017

    Als Buch bewertet

    Cora, Sklavin auf einer Baumwollplantage in Georgia um 1812, wird von ihrem Leidensgenossen Caesar zur Flucht ermuntert. Zusammen mit einer weiteren Sklavin wollen sie versuchen durch die Flucht über die Underground Railroad das zu bekommen, was ihnen schon immer verwehrt war: Freiheit.
    Doch ihre Flucht wird überschattet von zahlreichen tragischen Vorfällen, Zufällen und Leid.

    Beeindruckend schildert Colson Whitehead diesen Abschnitt eines langen Leidensweg der jungen Cora und nimmt den Leser fast hautnah mit.
    Die Geschichte rund um Cora geht einfach unter die Haut. Manche Szenen sind so dermassen brutal und grauenhaft beschrieben, dass ich beim Lesen ab und an ein paar Pausen einlegen musste. Doch habe ich genau dieses auch erwartet. Offene Worte und eine ehrliche Schilderung der Dinge sind an der Stelle absolut passend.
    Cora als Protagonistin ist jemand, den ich durch ihr Schicksal nie vergessen werde, der jedoch absolut farblos in meinem Gedächtnis zurückbleibt.
    Leider gingen für meinen Geschmack die Nebencharaktere vollkommen unter. Sie hatten keinerlei Tiefe, es war nicht möglich, eine Verbindung zu ihnen aufzubauen, ihre Namen, Handlungen und Geschichten waren nach nur ein paar Seiten aus meinem Gedächtnis verschwunden. Und das finde ich sehr schade.
    Obwohl ich in der Schule über die Sklaverei in Amerika unterrichtet worden bin, so war mir die Underground Railroad kein Begriff. Bevor ich jedoch anfing, das Buch zu lesen, recherchierte ich dank einer sehr informativen Einleitung über die historischen Hintergründe der Underground Railroad etwas weiter und war sehr beeindruckt von der Organisation und dem Mut der Helfer.
    Und genau hier finde ich die Verblassung der Nebencharaktere so schade. Menschen, die Cora halfen, wurde zwar ab und an wieder erwähnt. Aber was für einen Aufwand und mit was für einer Courage die Helfer teilweise mitarbeiteten, ging in meinen Augen in diesem Roman vollkommen unter.
    Der Schreibstil passte sehr gut zum Ton der Geschichte, konnte mich jedoch nicht mitreissen. Oftmals war er mir viel zu langatmig, das Buch liess sich nur zäh lesen und frustrierte mich dadurch manches Mal ungemein.

    Noch nie ist mir die Bewertung eines Buches so schwer gefallen wie die für dieses. Phasenweise lag das Buch wochenlang unangetastet im Regal, dann jedoch konnte ich es absolut nicht aus der Hand legen. Es gab Lesestunden, da hätte ich diesem Buch einen Stern geben können. Und immer wieder stellte sich mir die Frage: Darf ich überhaupt ein Buch, das einen Pulitzer Preis gewonnen hat, so negativ bewerten?
    Dann jedoch wollte ich ihm fünf Sterne geben. Warum? Nun, da ich es für wichtig halte, ab und an Bücher zu lesen, die Themen behandeln, die wir uns immer wieder vor Augen führen müssen. Sklaverei ist unmenschlich, barbarisch und vollkommen fehlgeleitet, darüber muss auch nicht mehr gesagt werden.
    Doch so ganz hat die Menschheit nicht aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und Rassismus, Diskriminierung und Unterdrückung sind noch immer Teil unserer Zeit.
    Da bieten Romane, die solche Themen behandeln gute Denkanstösse für ein weiteres Miteinander.
    Und so gerne ich diesem Buch die volle Punktzahl geben würde, da ich es als wertvoll erachte, von allen gelesen zu werden, so kann ich das nicht mit mir selber vereinbaren.

    Somit bekommt das Buch von mir 3 Sterne, jedoch möchte ich an dieser Stelle noch einmal betonen, dass dieses Buch unbedingt von jedem gelesen werden sollte!

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  • 3 Sterne

    Moe, 10.09.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    „Geraubte Körper bearbeiteten geraubtes Land. Es war eine Maschine, die niemals stillstand, ihr gieriger Kessel wurde mit Blut beschickt.” (S. 138)

    „Underground Railroad“ ist eines dieser Bücher, das im Vorfeld bereits stark beworben wurde, das es einem fast unmöglich macht, es zu übersehen. Und manchmal drängen sich diese Bücher derart auf, dass man es nicht schafft, sie weiterhin zu ignorieren. Wenn dann die Thematik sowieso dazu auserkoren ist, gelesen zu werden, ist es meist um mich geschehen. Genau so war es hier. Die Themen Rassismus, Sklaverei, Unterdrückung, Befreiung waren schon immer für mich ein Grund, zu Büchern zu greifen, die diese behandeln.
    Herzensangelegenheiten irgendwie.
    Und da ich über die Underground Railroad nicht viel wusste, war das Buch für mich Pflichtlektüre
    Warum mich trotz allem das hier besprochene Werk nicht so stark berührte, wie erhofft, werde ich versuchen darzulegen.

    Worum geht’s überhaupt?

    Dies ist die Geschichte von Cora, einer von der Mutter verlassenen Sklavin, die sich nicht mit ihren Umständen arrangieren möchte. Gemeinsam mit einem anderen Gefangenen begibt sie sich auf die Flucht. Ein Akt der nur funktionieren kann, wenn mehrere Instanzen zusammen arbeiten, wenn Menschen ihr Leben riskieren, um dieser Unmenschlichkeit die Stirn zu bieten.
    Eine dieser Instanzen ist die Underground Railroad, eine unterirdische Eisenbahn, die Sklaven aus den Südstaaten in den Norden schmuggelt. Auf ihrer Reise muss Cora lernen, dass Freiheit ein sehr teuer erkauftes Gut ist zu einer Zeit, in der Menschen wie Objekte herumgereicht werden.

    Zuallererst einmal; das Buch ist nicht schlecht. Der Autor hat weder einen plumpen oder zu verschachtelten Sprachstil, er beschreibt teilweise sehr bedeutsame Szenen und bot mir teilweise neue Erkenntnisse.
    Ich erinnere mich zum Beispiel an eine Szene, in der ein dunkelhäutiger Junge, der vor dem Gesetz als frei gilt und freiwillig für einen Sklavenfänger arbeitet, sich vor dem Schlafen selbst an die Kutsche fesselt. „Er sagt, nur so kann er schlafen.“ (S. 233)
    Eine Szene, die sehr viel Aussagekraft hat und mich erschaudern liess.
    Trotzdem, für mich ist es einfach nicht DAS Buch, für das es gehalten wird. Ich habe mich oft sehr intensiv mit Romanen beschäftigt, die um diese Schreckenszeit der amerikanischen Geschichte kreisen. Und Underground Railroad gehört für mich persönlich nicht zu den bedeutsamsten.

    Das Buch liess mich im Grossen und Ganzen tatsächlich seltsam unberührt. Einzelne Szenen hatten zwar das Potential, mir die Schuhe auszuziehen, aber das kann ich nicht von dem Gesamtpaket behaupten. Über längere Stecken empfand ich die Geschichte als zäh und dröge, und das bei einer Seitenzahl von ca. 350 Seiten.
    Zudem erschien mir die Protagonistin seltsam fern, tatsächlich wusste ich einen Tag nach Beenden des Buches nicht einmal mehr ihren Namen. Was ich von der Handlung insgesamt auch sagen kann. Im Gedächtnis bleiben wird sie mir nicht.
    Die Underground Railroad war ausserdem nicht Hauptgegenstand des Romans. Durch externe Recherchen bekam ich dann das Wissen, das die Geschichte leider nicht vermitteln konnte.
    Abschliessend muss ich sagen, dass der Autor es nicht geschafft hat, mich zu fesseln, zu unterhalten oder gar mich zu berühren (wie gesagt, bis auf einzelne Szenen). Das wäre möglicherweise anders, wenn das Buch für mich der Einstieg in die Thematik gewesen wäre, aber das kann ich natürlich nicht beurteilen.

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  • 4 Sterne

    anne b., 17.08.2017

    Als Buch bewertet

    Ein nicht ganz neues Thema über die Sklavenzeit in Amerika, in der es menschenunwürdig brutal und traurig zuging. Hier werden einfach Familien auseinander gerissen. Das erlebt auch Cora und sie flüchtet dank einer Organisation die sich Unterground Railroad nennt. Eine Odisee beginnt in der Cora immer stärker wird. Die Fluchthelfer sind sehr vielschichtig, entlaufende Sklaven und sogar weisse Mitbürger, die auch mit ihrem Leben bezahlen, wenn man sie erwischt. Ich habe schon einige Romane über die Sklavenzeit und deren Befreiung gelesen und hatte hier mehr Dramatik erwartet. Leider wurde ich ein wenig enttäuscht, da hier einfach manchmal die Spannung fehlte. Aus diesem Potential hätte der Autor mehr herausholen können. Der Roman der sogar von Obama empfohlen wurde, wollte ich daher unbedingt lesen. Das Cover ist sehr einfach gehalten und ich hätte das Buch daher im Buchhandel sicher übersehen.

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  • 4 Sterne

    Anne F., 17.08.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Ein nicht ganz neues Thema über die Sklavenzeit in Amerika, in der es menschenunwürdig brutal und traurig zuging. Hier werden einfach Familien auseinander gerissen. Das erlebt auch Cora und sie flüchtet dank einer Organisation die sich Unterground Railroad nennt. Eine Odisee beginnt in der Cora immer stärker wird. Die Fluchthelfer sind sehr vielschichtig, entlaufende Sklaven und sogar weisse Mitbürger, die auch mit ihrem Leben bezahlen, wenn man sie erwischt. Ich habe schon einige Romane über die Sklavenzeit und deren Befreiung gelesen und hatte hier mehr Dramatik erwartet. Leider wurde ich ein wenig enttäuscht, da hier einfach manchmal die Spannung fehlte. Aus diesem Potential hätte der Autor mehr herausholen können. Der Roman der sogar von Obama empfohlen wurde, wollte ich daher unbedingt lesen. Das Cover ist sehr einfach gehalten und ich hätte das Buch daher im Buchhandel sicher übersehen.

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  • 3 Sterne

    Ingrid V., 02.10.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    „Menschen trugen im Laufe ihres Lebens verschiedene Arten von Ketten, aber es war nicht schwer, Rebellion zu interpretieren, auch wenn die Rebellen sich verkleideten, um von ihrer Schuld abzulenken.“ (Seite 118 Ebook)

    Die Sklavin Cora wurde auf der Randall- Plantage geboren. Als Caesar sie fragt, ob sie mit ihm fliehen möchte, ist sie sich unschlüssig. Doch irgendwann entschliesst sie sich mit ihm die Underground Railroad zu nutzen und ein neues Leben zu beginnen. Doch der Weg in die Freiheit ist nicht klar definiert und Cora will wirklich frei sein, also muss sie manches Wagnis auf sich nehmen.

    Ich hatte Probleme mit dem Buch, wenn der Blickwinkel gewechselt hat. Das hat mich immer abrupt aus dem Lesefluss gerissen. Bei Coras Geschichte habe ich mitgefiebert, aber die anderen Blickwinkel empfand ich als nicht so interessant. Ich empfand die anderen Geschichten eher als Lückenfüller. Ausserdem hatte ich beim ebook Probleme die Struktur des Buches zu erkennen.

    Die Underground Railroad wird nicht richtig dargestellt. Dazu gibt es keinen Hinweis im Buch. Da ich die Underground Railroad nicht kannte, wusste ich nicht, dass es sich nicht um Züge handelt. Ich habe es mir zwar gedacht, aber sicher war ich dann erst nachdem ich weiter recherchiert habe. Da wäre ein Hinweis im Buch wichtig, um den Leser darauf aufmerksam zu machen.

    Auf das Buch wurde ich aufmerksam, da die Underground Railroad in dem Buch „Heimkehren“ erwähnt wird. Wenn ich die beiden Bücher miteinander vergleiche, bleibe ich bei meiner absoluten Leseempfehlung von „Heimkehren“. „Underground Railroad“ kann ich nicht uneingeschränkt empfehlen. Meiner Meinung nach handelt es sich um einen durchschnittlichen Roman zu dem Thema. Es wird ein entsprechendes Bild von den Menschen in der Sklavenzeit wiedergegeben. Die Grausamkeit wird deutlich dargestellt. Wer also Probleme mit Lynchmorden und Leichen hat, sollte das Buch nicht lesen. Aber auch die hintergründige Grausamkeit wird sichtbar. Besonders Coras erste Anlaufstelle, wo sie in Freiheit lebt, hat mich bewegt. Man kann es im Nachhinein gar nicht glauben, was sich die Weissen ausgedacht haben um eine andere Hautfarbe zu unterdrücken.

    „In Freiheit oder Sklaverei, der Afrikaner war vom Amerikaner nicht zu trennen. In North Carolina gab es die schwarze Rasse nur an den Enden von Stricken.“ (Seite 155 Ebook)

    Sprachlich hat das Buch einiges zu bieten und ich habe mir den einen oder anderen Satz als Notiz gespeichert, da die Formulierung so toll war. Das Thema Menschenwürde ist das Hauptthema des Buches und wird von verschiedenen Seiten beleuchtet.

    Fazit: Ein durchschnittlicher Roman über die Zeit der Sklaven in Amerika. Sprachlich sehr gut, der Erzählfluss zu unstet. Deswegen vergebe ich 3 Sterne.

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  • 3 Sterne

    Langeweile, 17.10.2017

    Als Buch bewertet

    Im Mittelpunkt der Geschichte steht Cora, eine junge Sklavin. Wie schon ihre Mutter und ihre Grossmutter lebt sie unter menschenunwürdigen Verhältnissen auf einer grossen Farm.
    Wie alle ihre Mitbewohner träumt sie von einem Leben in Freiheit. Als sie von der Underground Railroad hört, einem geheimen Fluchtnetzwerk für Sklaven, ist sie zuerst skeptisch. Dann jedoch begibt sie sich zusammen mit Caesar, einem Leidensgenossen, auf den Weg in die Freiheit.
    Es ist der Beginn einer abenteuerlichen Reise, auf welcher sie Leichendieben, Kopfgeldjägern, obskuren Ärzten, aber auch helfenden Händen begegnet.
    Wartet am Ende der Reise wirklich die Freiheit?

    Meine Meinung:

    Da das Buch den Pulitzerpreis gewonnen hat, begann ich mit grossen Erwartungen zu lesen.
    Die Geschichte begann spannend und vermittelte mir neues Wissen. Von der Underground Railroad hatte ich bisher noch nichts gehört, obwohl ich schon mehrere Bücher zum Thema Sklavenhaltung gelesen hatte.
    Dann jedoch verlor sich die Geschichte in immergleichen Abhandlungen, die Spannung liess mehr und mehr nach. Obwohl mich Coras Schicksal sehr interessierte, konnte ich mich mit ihr nicht anfreunden. Das lag sicherlich zum grossen Teil an dem sehr
    emotionslosen Schreibstil.

    Fazit:

    Ein Buch zu einem sehr interessanten Thema, was mich dennoch ziemlich enttäuscht zurücklässt.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Pedi, 02.10.2017

    Als Buch bewertet

    Mit grosser erzählerischer Kraft, eindrücklich und packend erzählt der Autor die Geschichte der jugendlichen Sklavin Cora, die Anfang des 19. Jahrhunderts auf einer Plantage in Georgia aufwächst, inmitten einer Welt voll Gewalt und Elend. Schwarze sind Ware, Besitzgegenstände, die nach Belieben verschoben, eingesetzt oder auch gezüchtigt und getötet werden dürfen. Dieses Besitzdenken ist fest in den Köpfen der weissen Bevölkerung verankert. Nur wenige Abolitionisten oder religiöse „Eiferer“ verurteilen diese Praxis und werden von Befürwortern der Sklaverei fast genauso erbittert bekämpft und gehasst wie aufmüpfige oder geflohene Sklaven. Zusammen mit Caesar entschliesst sich Cora zur Flucht. Und hier kommt die sagenhafte „Underground Railroad“ ins Spiel. Diese bezeichnet ein weitgespanntes Netzwerk an weissen Gegnern der Sklaverei, freien Schwarzen und entflohenen Sklaven, die von den Nordstaaten aus operierten und Unterstützung bei der Flucht, Unterschlupf und Weitertransport in den Norden gewährten – meist unter akuter Gefahr des eigenen Lebens. Viele der grausamen und oft auch abartig sadistischen Praktiken, die Colson Whitehead im Umgang mit der „Ware Mensch“ auf so unsentimental-lakonische wie ergreifende Weise schildert, beruhen auf Berichten Betroffener, den "slave-narratives". Aber Colson Whitehead verfolgt keinen rein realistischen Erzählansatz. Eine Portion Fantastik fliesst dadurch hinein, dass der Autor das Hilfsnetzwerk der „Underground Railroad“, die zur Tarnung mit Begriffen wie „Zugführer“, „Passagier“, „Station“ etc. arbeitete, ganz wörtlich nimmt. So fliehen Cora und Caesar durch ein unterirdisches Eisenbahntunnelsystem gen Norden. Mir gefiel die Umsetzung und dieser Aspekt sehr gut, rückt es doch das Erzählte in den Bereich einer Allegorie – der Flucht, der Grausamkeit der Menschen, ihres Ausgeliefertsein, ihres Mut, ihrer Entschlossenheit. Auf keinen Fall verliert der Roman dadurch seine historische Glaubwürdigkeit, sondern weist direkt ins Heute. Dass Colson Whitehead mit diesem historischen Stoff die brandaktuelle Lage auf wirklich spannende, packende Weise und mit einer grossartigen, rhythmischen Sprache derart deutlich macht und damit auch die unbedingte Notwendigkeit einer grundlegenden Aufarbeitung dieser dunklen Phase in der amerikanischen Geschichte, ist jeden der verliehenen Preise mehr als wert.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dreamer, 26.10.2017

    Als Buch bewertet

    Cora und die Underground Railroad

    Underground Railroad ist der erste Roman von Colson Whitehead, den ich bisher gelesen habe und die Art und Weise, wie der Autor die Geschichte rund um Cora erzählt hat, hat mir sehr gut gefallen. Es ist kein einfaches Thema, mit dem sich der Roman beschäftigt. Denn Colson Whitehead nimmt seine Leser mit zurück in die Vergangenheit, in ein trauriges, düsteres Kapitel der amerikanischen Geschichte. Cora ist zu Beginn des Romans eine von vielen Sklaven auf einer Baumwollplantage in den Südstaaten. Ein Leben in Freiheit – das erscheint ihr wie eine beinahe unerreichbare Wunschvorstellung. Bis ihr Caesar, ein weiterer Sklave auf der Baumwollplantage, ihr von seinen Fluchtplänen erzählt. Die Underground Railroad, so berichtet er, wird ihnen dabei helfen der Verfolgung ihrer ehemaligen „Besitzer“ zu entkommen. Obwohl Cora zögert, lässt sie sich letztlich doch auf Caesars Vorschlag ein und gemeinsam brechen die beiden auf zu einer dramatischen Reise.
    Ein Grossteil der Geschichte beschäftigt sich mit Cora und ihrer Flucht, aber auch die Motive und Denkweisen anderer Personen, die für die Handlung eine Rolle spielen, werden von Colson Whitehead beleuchtet. So erhält man z.B. einen Einblick zur Geschichte des Sklavenfängers, der sich im Auftrag von Coras und Caesars früherem „Besitzer“ an ihre Fersen heftet. Erschreckend fand ich, dass auch viele von denen, die es angeblich gut mit den befreiten Sklaven meinten, bei genauerem Hinsehen auch nicht erheblich besser waren als die Sklavenbesitzer selbst.
    Aber Cora trifft auf ihrer Reise auch tatsächlich auf Menschen, die es aufrichtig gut meinen. Viele von ihnen sind Teil der Underground Railroad. Diese Menschen betreiben in der Version der Underground Railroad, wie Colson Whitehead sie beschreibt, tatsächliche Bahnhöfe. Es gibt Lokführer, ein Schienennetzwerk und versteckte Stationen. Zur damaligen Zeit waren unterirdisch fahrende Züge allerdings noch undenkbar. Ich habe mich nach der Lektüre noch ein bisschen mit dem Thema beschäftigt, weil mich die Handlung nicht losgelassen hat – es ist wirklich interessant herauszufinden, wie die historische Underground Railroad wohl wirklich funktioniert hat.
    Underground Railroad ist ein Buch, das seine Leser auch nach der Lektüre noch beschäftigt – mir ging es jedenfalls so. Ich habe während des Lesens gebangt, gehofft, war empört über das Verhalten einiger vermeintlicher Helfer…
    Der Roman wurde meiner Meinung nach völlig zu Recht mit dem Pulitzer Preis 2017 ausgezeichnet.

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja B., 24.08.2017

    Als Buch bewertet

    Vorab will ich erstmal loswerden, dass die Bücher einfach immer teurer werden!? 24 Euro für 350 Seiten!? Finde ich persönlich echt heftig.

    Zum Buch: aufmerksam wurde ich durch Werbung auf verschieden Bücherseiten... eine Rezension hat mich dann so neugierig gemacht, dass ich das Buch lesen musste...

    Zum Inhalt: Es handelt sich hier um Cora, eine schwarze Sklavin auf einer Baumwollplantage. Sie hört von der Underground Railroad, ein geheimes Fluchtnetzwerk für Sklaven. Hier beginnt eine atemberaubende Reise, mit viel sehenswerten aber auch mit unzähligen Gefahren...
    Als Leser stellt sich einem hier immer wieder die Frage, schafft sie es wirklich in die Freiheit?

    Der Schreibstil ist spannend und gut zu lesen ... die Geschichte hat mir gefallen aber mich jetzt nicht unbedingt gefesselt... alles in allem gute Unterhaltung.

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  • 2 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nepomurks, 21.09.2017

    Als Buch bewertet

    Thematisch packend, Schreibstil sehr enttäuschend..

    Ich war auf dieses Buch unglaublich gespannt, immerhin hat Colson Whitehead mit seinem Roman "Underground Railroade" den Pulitzer Preis 2017 gewonnen. Immer wieder las man, dass der Autor der schreckliche Geschichte Amerikas, bzw. der Geschichte der Sklavenhaltung bis ins 19. Jahrhundert auf grossartige Art und Weise ein neues Gesicht gegeben hätte. Somit waren meine Erwartungen hoch!
    Doch schon auf den ersten Seiten wird dem Leser möglichst deutlich dargelegt, wie man den Inhalt zu verstehen habe - mitsamt ausführlicher Erklärung der geschichtlichen Hintergründe zum "Underground Railroad". Das mag hilfreich sein, mich hat es jedoch bereits sehr gestört. Meiner Meinung nach sollten sich die Inhalte und eine entsprechende Meinung dazu aus den Verläufen selbst ergeben, schliesslich ist man ein "mündiger", im besten Fall reflektierender Leser. Somit fand ich persönlich die Erläuterungen und Whitehead's Ausführungen zu Anfang des Buches auch denkbar ungünstig platziert und hätte sie mir (ggf. mit einem Vermerk) eher am Ende des Romans gewünscht.

    Zudem muss ich ehrlich gestehen, dass sich meiner Meinung nach die arg erläuternde Art auch im Schreibstil wiederfinden liess. Für meinen Geschmack gab es zu viele recht plakative Sätze oder Aussagen ("Jeder wusste, dass Nigger keinen Geburtstag hatten."), damit der Leser auch ja den geschichtlichen Hintergrund und die grausamen Zustände zu verstehen weiss. Vielleicht lag es am jeweiligen Kontext, aber ich fand den Stil des Autors eher anstrengend zu lesen. Vielmehr hätte ich gehofft, dass sich die Emotionen aus dem Text und aus den Schilderungen selbst heraus gestalten, statt dass Whitehead immer wieder auf die Gräueltaten der Sklavenhalter und der damaligen Umstände hinweist. Trotz der wirklich vielversprechenden Buch-Besprechungen fand ich die Art und Weise, wie die Zeit und auch die Protagonisten dargestellt waren absolut enttäuschend. Die Figuren waren zwar authentisch dargestellt, der Rest wirkte auf mich extrem erzwungen.

    Ich habe das Buch letztlich nicht zu Ende gelesen. Meine Bewertung: 2 Sterne. Sehr schade!

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Papier und Tintenwelten https://papierundtintenwelten.blogspot.de/, 23.08.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    "Underground Railroad" ist ein Roman des Autors Colson Whitehead. Auf dieses Buch war ich schon seit einer ganzen Weile sehr gespannt, denn die Thematik hat direkt mein Interesse geweckt. Aus diesem Grund blieb es auch nicht lange ungelesen und ich kann nur sagen, dass dieses Buch wirklich etwas besonderes ist.

    In dieser Geschichte geht es um die Protagonistin Cora. Cora lebt auf einer der Baumwollplantagen in Georgia und sie ist nicht die einzige, die aufgrund der menschenunwürdigen Bedingungen dort, von einer Flucht träumt. Da die Angst, es nicht zu schaffen, aber auch allgegenwärtig ist, traut sich kaum einer der Menschen dort auch nur näher in die Richtung einer Flucht zu denken.

    Für Cora beginnt ein Umdenken, als sie von einem anderen jungen Arbeiter, namens Caesar, angesprochen wird, ob sie mit ihm fliehen würde. Und ein dramatisches Geschehen bringt ihr anfängliches Nein gehörig ins wanken und schliesslich überwiegt ihre Sehnsucht nach Freiheit, die Angst vor Bestrafung.

    Gemeinsam mit Caesar macht sich Cora auf einen gefährlichen Weg, der sie mit der Underground Railroad, einer unterirdischen Bahn, in Richtung Norden bringen soll. Doch schnell müssen die beiden feststellen, dass es nicht nur die Kopfgeldjäger sind, vor denen sie Angst haben müssen, denn jeder Staat den sie durchqueren hat seine ganz eigenen Gesetze und die machen auch vor den Menschen, die ihnen helfen wollen nicht Halt ... Der Einstieg in diesen Roman ist mir sehr gut gelungen. Ich war schon voller Neugier auf diese Geschichte und schon der Beginn zeigte mir, dass mich eine schonungslose und emotionale Handlung erwarten würde, was ich mir auch von diesem Buch erhofft habe. Ich wusste bisher nur sehr wenig über die Behandlung farbiger Menschen in Amerika, da ausser dem Thema der Sklaverei, wie ich finde, vergleichsweise wenig davon bei uns in Deutschland ankommt. Daher fand ich es umso wichtiger dieses Buch zu lesen und ich bin auch jetzt, drei Tage nachdem ich das Buch beendet habe, noch mitgenommen und geschockt von den Inhalten. Ich hoffe, dass ich es in dieser Rezension schaffe dem Buch, wenigstens ansatzweise, gerecht zu werden.

    Zu Beginn erfährt der Leser/ die Leserin auf wenigen Seiten Fakten zur realen Untergrund Bewegung der Schwarzen in Amerika, was ich sehr interessant fand. Ich weiss zwar sehr viel über den Holocaust etc aber über den Rassismus in Amerika doch noch viel zu wenig. Auch das Interview mit dem Autor, mit speziellen Fragen zu seinem Buch fand ich nicht nur interessant, sondern auch wichtig. Eine gute und hilfreiche Idee, auch zu der Geschichte ansich.

    Der Schreibstil von Colson Whitehead ist eindringlich, ohne aufdringlich zu wirken und es gelingt dem Autor ohne irgendwelche Schnörkel oder blumige Beschreibungen, eine wahrhaft fesselnde und sehr emotionale Geschichte zu erschaffen, womit er mich sehr beeindruckt hat. Die Mischung aus Fakt und Fiktion und besonders die Underground Railroad, zu einer realen Untergrundbahn werden zu lassen, fand ich wirklich grosse klasse. Und hiermit hat der Autor auch ein ganz besonderes Setting erschaffen.
    Die junge Cora als Protagonistin zu wählen, fand ich auch sehr gelungen. Sie wirkte, durch ihre schlimmen Erlebnisse, natürlich nicht immer so jung, aber gerade das machte die Geschichte für mich noch glaubhafter, da ich der Meinung bin, dass einen bestimmte Erlebnisse und Schicksalsschläge zwangsläufig altern lassen und bei Cora kam da einiges zusammen. Aber auch die anderen Charaktere fand ich hervorragend ausgearbeitet. Es gab viele Charaktere und ich fand, dass sie alle etwas besonderes hatten, womit der Autor etwas geschaffen hat, um sie in Erinnerung bleiben zu lassen.

    Ein grosses Plus der Geschichte waren für mich die Emotionen. Colson Whitehead hatte es nicht nötig in Klischee's zu verfallen, da die Handlung allein schon für einen dicken Kloss im Hals sorgt. Aber es ist nicht nur die Traurigkeit, die mich bei Lesen stets begleitet hat, sondern auch die Fassungslosigkeit, die Wut und die Scham, dass es solche Menschen tatsächlich auch ausserhalb von Buchdeckeln gibt. In solchen Momenten kann man sich schämen zur menschlichen Rasse zu gehören. Dieses Buch gibt nicht nur Denkanstösse, sondern es rüttelt auch auf, was ich so wichtig finde. Die Handlung und Cora's Weg mit der Underground Railroad war durchweg fesselnd zu lesen und ich war beeindruckt, wie gut es dem Autor gelungen ist, auch Ansätze aus dem Holocaust Geschehen und Rassismus Fakten verschiedener Jahre mit dieser fiktiven Geschichte zu verweben. Ich war während des lesens oftmals entsetzt und die Ungläubigkeit über manche Geschehnisse hat mich die ganze Zeit nicht mehr verlassen. Das Ende, auch wenn es teilweise offen ist ( und ich das eigentlich nicht so mag ) passt grossartig zu dieser Geschichte. Zum einen weil es nicht nur Hoffnungslosigkeit zeigt, sondern auch einen weiterlebenden Hoffnungsschimmer auf Veränderung, aber auch aufgrund der gegenwärtigen Situationen den Rassismus betreffend, eigentlich auf der ganzen Welt. Ich bin mir jedenfalls sicher, dass ich dieses Buch niemals vergessen werde, denn es hat sich in mein Herz eingebrannt und ich würde behaupten, dass es problemlos ein Klassiker in unserer Zeit werden sollte!

    Positiv:
    * wunderbar, flüssiger und fesselnder Schreibstil
    * sehr gute Ausarbeitung der Charaktere
    * spannende und bewegende Handlung
    * die Geschichte beinhaltet eine Fülle an Emotionen, die mich auch nach dem Lesen,
    nicht verlassen haben
    * die Inhalte regen zum Nachdenken an
    * die Idee der Underground Railroad in Form einer Untergrundbahn, ist grandios und
    voller Potenzial

    Negativ:
    * Nichts!

    "Underground Railroad" hinterliess bei mir ein Gefühlschaos allererster Güte. Ich liebe dieses Buch und die Art, wie Colson Whitehead zum Nachdenken anregt und den Leser/die Leserin aufrüttelt. Für mich ist Cora's Geschichte schon jetzt ein Klassiker, den jede/r gelesen haben sollte!

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  • 5 Sterne

    3 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anja H., 21.10.2017

    Als Buch bewertet

    »Aber über den wahren Zustand der Welt wollte niemand sprechen. Und davon hören wollte auch niemand.« (S. 137)

    Cora wurde als Sklavin auf einer Baumwollplantage Georgias geboren. Dort wird sie wie viele versklavte Schwarze schlechter behandelt als Tiere, und ein Ende der Sklaverei ist nicht in Sicht. Von der Freiheit kann sie nur träumen, doch dann bietet sich eine Gelegenheit als sie von der Underground Railroad hört. Mit ihr gelingt ihr die Flucht von der Plantage in Georgia, doch Freiheit scheint ein fernes Land, denn auf ihrer Reise erlebt sie unvorstellbares und begegnet neuen Gefahren.

    Underground Railroad von Colson Whitehead wurde 2017 mit dem Pulitzer Preis ausgezeichnet, „für eine intelligente Verschmelzung von Realismus und Allegorie, die die Gewalt der Sklaverei und das Drama der Flucht in einem Mythos verbindet, der das Amerika von heute anspricht“. Meiner Meinung nach eine verdiente Auszeichnung. Whitehead hat für sein Werk Zeugenberichte von ehemaligen Sklaven recherchiert und vermischt hier Fakten zur Underground Railroad mit Fiktion, z. B. handelte es sich bei der Underground Railroad um ein Netzwerk, das Sklaven bei der Flucht aus den Südstaaten der USA unterstützte. Im Gegensatz zu Whiteheads Roman war die Underground Railroad also weder eine echte Eisenbahn, noch verlief sie im Untergrund. Aber gerade dieser fiktionale Anteil an der Geschichte macht das Netzwerk zur Fluchthilfe für den Leser greifbarer und leichter vorstellbar. Eingestreut werden auch immer wieder tatsächlich veröffentlichte Steckbriefe entlaufener Sklaven. Dadurch entsteht ein beeindruckendes Gesamtbild, neben der Geschichte verschiedener fiktionaler Personen, von Schwarzen wie von Weissen, sowie den Erlebnissen von Cora auf ihrer Flucht. Erlebnisse, die zwar fiktional sind, aber im dargestellten Hintergrund dennoch einer gewissen Realität entspringen zu erscheinen. Das ist es auch, was dieses Buch auszeichnet. Denn das Bild, was sich hier darstellt, zeigt die erschreckenden Ereignisse, zu denen der Mensch fähig ist. Doch nicht nur Sklaverei, sondern auch Rassismus lässt sich hier wiederfinden und bedient somit immer noch ein aktuelles Thema, wodurch das Buch noch lange nachklingt.

    Underground Railroad bedient sich einem Thema, das an Aktualität nichts verloren hat. Whitehead schafft es, die Fiktion so gekonnt mit dem historischen Hintergrund zu verweben, dass Realität und Sinnbild sich in einem erschreckend realen Bild vereinigen und somit den Leser noch eine Zeit lang nachdenklich zurücklässt.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 21.08.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Georgia, Anfang des 19. Jahrhunderts. Cora lebt als Sklavin auf der Randall Farm, dort ist sie geboren, etwas anderes als die harte Arbeit und die schrecklichen Strafen kennt sie nicht. Ihrer Mutter ist vor Jahren die Flucht geglückt, was das Leben für Cora nicht einfacher macht. Nachdem sie sich einer Gruppe Männer erfolgreich zur Wehr gesetzt hat, gehört sie zu den ausgestossenen Frauen, was ihr aber die Möglichkeit eines halbwegs friedlichen Lebens eröffnet. Als Caesar sie zum ersten Mal wegen einer möglichen Flucht anspricht, lehnt sie ab. Schon ihre Grossmutter hatte das zugeteilte Schicksal widerspruchslos ertragen. Doch die Situation auf der Farm ändert sich und so stimmt Cora schliesslich doch zu, auf das geheime Netzwerk der Underground Railroads zu vertrauen und die gefährliche Flucht zu wagen. Die nächsten Monate wird sie in Angst leben, mal mehr mal weniger, weite Teile der USA kennenlernen, von Freiheit träumen und doch immer wieder an ihre Herkunft erinnert werden. Wird die junge schwarze Frau jemals dem ihr zugeschriebenen Los endgültig entkommen können?

    Colson Whiteheads Romane wurden vielfach mit Preisen ausgezeichnet und mit Lob überhäuft. „Underground Railroad“ konnte jedoch alle vorherigen weit übertreffen. Es wurde zwar schon dadurch geadelt, dass President Obama es als Sommerlektüre 2016 benannte, erhielt danach den National Book Award Fiction 2016, die Carnegie Medal for Excellence in Fiction 2017, den Pulitzer Prize for Fiction 2017, den Arthur C. Clarke Award 2017 und stand auf der Longlist des Booker Prize 2017. Sich einem solchen Roman unvoreingenommen zu nähern, ist quasi unmöglich, aber die Messlatte liegt auch hoch und kurzgefasst resümiert: locker übertrifft der Roman die Erwartungen.

    Zunächst zum titelgebenden Phänomen der Underground Railroads. Diese unterirdischen Züge existierten tatsächlich und waren ein Netzwerk geheimer Routen und sicherer Häuser, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts von Abolitionisten geschaffen wurden, um Sklaven bei der Flucht zu helfen. Dabei riskierten die Helfer ihr Leben, was man im Roman auch leider immer wieder erleben muss. Die Strafen für sie waren drakonisch, das wussten sie, und dennoch haben sie das Risiko für diese Sache auf sich genommen. In der Geschichte der USA ist dieses Thema für mein Empfinden nur wenig präsent, umso erfreulicher, dass ein Roman es schafft, in der breiten Öffentlichkeit einen Aspekt der Sklaverei bekannt zu machen und so einen wesentlichen Beitrag zur historischen Bildung beizutragen.

    Der Roman lebt jedoch von der Protagonistin Cora. Sie hat einen grossen Überlebenswillen, kann beherzt reagieren, wenn erforderlich, ist jedoch auch sehr bedacht in ihrem Handeln. Sie ist kein bedauernswertes Opfer, sondern eine starke Persönlichkeit, die zukunftsorientiert und wissbegierig ihren Weg geht und Rückschläge tapfer verkraftet. Ihr Leben ist ein kontinuierliches Auf und Ab, geschenkt wird ihr nichts, nur manchmal ist das Glück auf ihrer Seite – aber es ist ein volatiles Gut. Gerade für einen historischen Zeitpunkt, der doch sehr stark männerdominiert war, insbesondere auch bei den Weissen, eine Frau, die mutig ihren Weg geht, als Protagonistin auszuwählen, hat mir insbesondere gefallen.

    Colson Whitehead und dem Übersetzer Nikolaus Stingl gelingt es auch einen passenden Ton für die Erzählung zu finden. Bisweilen brutal in der Darstellung der Bestrafung der Sklaven schafft dies aber die notwendige Authentizität, die den Roman lebendig wirken lässt. Ähnlich wie Coras Leben mal hektischer und mal in ruhigeren Bahnen verläuft, ist auch der Erzählton angepasst und findet so einen stimmigen Rhythmus.

    „Underground Railroad“ ist vermutlich einer der wichtigsten Romane des Jahrzehnts, der völlig zurecht in den Kanon der amerikanischen Literatur eingehen dürfte und sollte. Es wäre ein Verlust, wenn man sich dieses Werk entgehen lassen würde.

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  • 3 Sterne

    2 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ingrid V., 02.10.2017

    Als bewertet

    „Menschen trugen im Laufe ihres Lebens verschiedene Arten von Ketten, aber es war nicht schwer, Rebellion zu interpretieren, auch wenn die Rebellen sich verkleideten, um von ihrer Schuld abzulenken.“ (Seite 118 Ebook)

    Die Sklavin Cora wurde auf der Randall- Plantage geboren. Als Caesar sie fragt, ob sie mit ihm fliehen möchte, ist sie sich unschlüssig. Doch irgendwann entschliesst sie sich mit ihm die Underground Railroad zu nutzen und ein neues Leben zu beginnen. Doch der Weg in die Freiheit ist nicht klar definiert und Cora will wirklich frei sein, also muss sie manches Wagnis auf sich nehmen.

    Ich hatte Probleme mit dem Buch, wenn der Blickwinkel gewechselt hat. Das hat mich immer abrupt aus dem Lesefluss gerissen. Bei Coras Geschichte habe ich mitgefiebert, aber die anderen Blickwinkel empfand ich als nicht so interessant. Ich empfand die anderen Geschichten eher als Lückenfüller. Ausserdem hatte ich beim ebook Probleme die Struktur des Buches zu erkennen.
    Die Underground Railroad wird nicht richtig dargestellt. Dazu gibt es keinen Hinweis im Buch. Da ich die Underground Railroad nicht kannte, wusste ich nicht, dass es sich nicht um Züge handelt. Ich habe es mir zwar gedacht, aber sicher war ich dann erst nachdem ich weiter recherchiert habe. Da wäre ein Hinweis im Buch wichtig, um den Leser darauf aufmerksam zu machen.

    Auf das Buch wurde ich aufmerksam, da die Underground Railroad in dem Buch „Heimkehren“ erwähnt wird. Wenn ich die beiden Bücher miteinander vergleiche, bleibe ich bei meiner absoluten Leseempfehlung von „Heimkehren“. „Underground Railroad“ kann ich nicht uneingeschränkt empfehlen. Meiner Meinung nach handelt es sich um einen durchschnittlichen Roman zu dem Thema. Es wird ein entsprechendes Bild von den Menschen in der Sklavenzeit wiedergegeben. Die Grausamkeit wird deutlich dargestellt. Wer also Probleme mit Lynchmorden und Leichen hat, sollte das Buch nicht lesen. Aber auch die hintergründige Grausamkeit wird sichtbar. Besonders Coras erste Anlaufstelle, wo sie in Freiheit lebt, hat mich bewegt. Man kann es im Nachhinein gar nicht glauben, was sich die Weissen ausgedacht haben um eine andere Hautfarbe zu unterdrücken.

    „In Freiheit oder Sklaverei, der Afrikaner war vom Amerikaner nicht zu trennen. In North Carolina gab es die schwarze Rasse nur an den Enden von Stricken.“ (Seite 155 Ebook)

    Sprachlich hat das Buch einiges zu bieten und ich habe mir den einen oder anderen Satz als Notiz gespeichert, da die Formulierung so toll war. Das Thema Menschenwürde ist das Hauptthema des Buches und wird von verschiedenen Seiten beleuchtet.

    Fazit: Ein durchschnittlicher Roman über die Zeit der Sklaven in Amerika. Sprachlich sehr gut, der Erzählfluss zu unstet. Deswegen vergebe ich 3 Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hortensia13, 17.10.2017

    Als bewertet

    Cora ist eine Sklavin auf einer Baumwollplantage in Georgia. Sie wird, wie unzählige Schwarze in Amerika, gedemütigt, geschlagen, vergewaltigt und vieles unsägliche mehr. Alle träumen von der Flucht. Als Cora von der Underground Railroad, einem geheimen Fluchtnetzwerk für Sklaven, hört, ergreift sie ihre verzweifelte Möglichkeit. Dabei begegnet sie Leichendieben, Kopfgeldjägern, obskuren Ärzten, aber auch heldenhaften Bahnhofswärtern. Doch wartet am Ende wirklich die Freiheit? Oder bleibt man im Herzen immer ein Sklave?
    Colson Whiteheads Roman wurde mit dem Pulitzer Preis 2017 ausgezeichnet und meiner Meinung nach zurecht. Er setzt sich in diesem Werk mit dem Thema Rassismus auseinander und das aus der Sicht der Opfer. Eindrückliche Literatur.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Annegret H., 26.08.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Was kann man schon zu einem Buch schreiben, das gerade mit Preisen und Lob überschüttet wird? Dass all die Aufmerksamkeit hundertprozentig gerechtfertigt ist.

    Es wurde zwar bereits unzählige Male gesagt, doch angesichts der „Black lives matter“-Bewegung, der Neonazi-Märsche, der Diskriminierungen und der Rassenunruhen in den USA ist dieser Roman gerade brandaktuell. Autor Colson Whitehead erzählt die Geschichte des Mädchens Cora, das Anfang des 19. Jahrhunderts als Sklavin auf einer Plantage im US-Staat Georgia unter schrecklichen Bedingungen leben und arbeiten muss. Ihr Mutter Mabel flüchtete unerwartet, als Cora zehn Jahre alt war. Seitdem ist das Mädchen allein. Als sich ihr nach schweren Misshandlungen die Chance bietet, mit einem anderen Sklaven über die Underground Railroad zu fliehen, nutzt sie diese. Ihre Flucht führt durch mehrere Staaten, doch Cora kommt nirgendwo zur Ruhe. Ihr Besitzer beauftragt Sklavenjäger, um Cora zurückzuholen; sie wird unterwegs verraten und gedemütigt. Zwar hält sie sich zum ersten Mal in ihrem Leben ausserhalb der Plantage auf, doch die Freiheit ist anders, als sie sich das vorgestellt hat. Selbst Schwarze, die eigentlich freigelassen oder in Freiheit geboren wurden, sind oft der Willkür und der Diskriminierung durch Weisse ausgesetzt.

    Coras Odyssee ist erschöpfend, schockierend und mit grausamen Erlebnissen gespickt. Manche Momente sind wirklich schwer zu ertragen – umso wichtiger ist die Lektüre. Whitehead schreibt in einem schnörkellosen, anschaulichen Stil, der ins Herz trifft, aber überflüssige Sentimentalitäten vermeidet. Cora ist eine starke Person und eine faszinierende Protagonistin. Durch ihre Jugend und Unerfahrenheit scheint sie etwas naiv, tritt jedoch trotzdem mutig für sich und ihre Helfer ein. Gleichzeitig erschien sie mir durch ihre Erlebnisse oft etwas abgestumpft und distanziert. Umso herzzerreissender wirken die Momente, in denen sie die Fassung verliert, weil sie beispielsweise vom Tod eines Helfers erfährt.

    Die Underground Railroad war eigentlich ein geheimes Netzwerk an Menschen, die Sklaven bei der Flucht aus dem Süden über bestimmte Routen in den freien Norden halfen. Colson Whitehead nimmt die Metapher allerdings wörtlich und lässt die Sklaven über eine Eisenbahnlinie im Untergrund flüchten. Dadurch ist das Buch zwar nicht historisch korrekt, jedoch lassen sich die Fahrten zwischen den einzelnen Staaten schneller erzählen, als wenn die Sklaven zu Fuss flüchten würden. So liegt der Fokus auf den verschiedenen Stationen. Hier erkennt der Leser deutlich, dass „Fortschritt“ und „Freiheit“ immer von der Perspektive abhängen.

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